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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Feldstecher-Komet C/2002 T7 (LINEAR) und Planeten am Abendhimmel

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Der Komet C/2002 T7 (LINEAR) im Westen nahe dem Stern Gamma im Sternbild Perseus. Karte: Otto Pilzer, AAL
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In der nächsten Zeit kann ausser den derzeit zahlreichen Planeten nach Sonnenuntergang im Westen im Sternbild Pegasus mit dem Feldstecher ein Komet beobachtet werden. Er heisst C/2002 T7 (LINEAR) und hat eine Helligkeit von derzeit nur ca. 7mag, so dass er mit bloßem Auge noch nicht aufgefunden werden kann. Er wurde schon im Jahre 2002 vom einem automatischen Beobachtungsprogramm namens LINEAR entdeckt und hat sich inzwischen der Sonne soweit angenähert, dass seine Helligkeit aufgrund der Aufheizung durch unser Zentralgestirn, die zur Komabildung führt, deutlich ansteigt. Bernhard Kindermann von der Astronomischen Arbeitsgruppe Laufen e.V., deren Webseite unter http://astronomy.meta.org/ zu finden ist, berichtete dazu schon am Montag, den 17.02.2004:

"Nachdem es bei uns gestern abend seit mehr als zwei Wochen überraschenderweise mal wieder aufklarte, kam der Hinweis auf C/2002 T7 gestern gerade recht. Ich bin nun kein ausgesprochener Kometen-Beobachter (v.a. wenn sie noch nicht so hell sind), aber der ist auch jetzt schon ganz nett anzuschauen. Bei niedriger Vergrößerung konnte ich eine Koma mit etwa 10 Bogenminuten Durchmesser ausmachen, die deutlich asymetrisch war. Einen Schweif konnte ich visuell nicht feststellen, wobei ich jedoch überzeugt bin, daß da schon einer sein müsste. Aber das liegt halt an den bescheidenen Fremdlicht-Bedingungen bei mir zu Hause und an der Horizontnähe. Auch bei hoher Vergrößerung gab´s noch was zu sehen; es wird dann eine im Vergleich zur Koma ausgesprochen helle Punktquelle sichtbar, wahrscheinlich die unmittelbare Umgebung des Kerns.

Da die umliegenden Sterne um den Kometen auch bei hoher Vergrößerung schön im Bildfeld "standen", schwenkte ich weiter zu Saturn. Und siehe da, was schon zu vermuten war, das Seeing war ausgesprochen gut. So konnte auch Saturn bei 400-facher Vergrößerung bestens beobachtet werden. Was es da dann alles zu sehen gibt, wisst Ihr ja sowieso."

Mit seiner letzten Aussage bezog er sich natürlich hauptsächlich auf den derzeit sehr weit geöffneten Ring des Riesenplaneten, aber auch auch die sichtbaren Oberflächenstrukturen des Planeten selbst.

Um den Kometen gut auffinden zu können, benutzen Sie bitte die Sternkarte. C/2002 T7 ist derzeit ganz in der Nähe des Sterns Gamma im Sternbild Pegasus und wandert dann weiter ins Sternbild Fische. Eingezeichnet sind seine genauen Positionen am 21. und 28. Februar sowie am 6. März. Die Helligkeit des Kometen steigt voraussichtlich bis in den Mai hinein auf 1mag an, in unseren Breiten können wir ihn aber schon bald nicht mehr beobachten. Man sollte daher die nächsten klaren Abende ausnutzen, um ein Fernglas oder ein kleines Teleskop auf einem stabilen Stativ aufzubauen und den Kometen sowie die Planeten Venus, Mars und Saturn (am späteren Abend gesellt sich auch Jupiter dazu) zu beobachten.

Otto Pilzer


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Otto J. Pilzer, 2004-02-19