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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Die "Privatsternwarte Anton Gugg" in Bischofswiesen

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Vor kurzem wurde die Astronomische Arbeitsgruppe Laufen e.V. (AAL) mit einem netten Brief der Besitzerin einer astronomischen Beobachtungsstation kontaktiert. Frau Elsbeth Gugg teilte mit, dass sie ihre lange Zeit unbenutzte Sternwarte wieder reaktivieren möchte.

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Unser Vereinsvorstand zeigte sich sogleich von der Neugier geweckt und trommelte weitere interessierte Mitglieder der AAL zusammen, um die Sternwarte zu besichtigen. Frau Gugg empfing die kleine Gruppe recht herzlich und begrüßte sie mit Kaffe und Kuchen. Bei dieser Gelegenheit erzählte sie die Entstehungsgeschichte der kleinen Privatsternwarte in Bischofswiesen.

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Bereits in den sechziger Jahren erwarb ihr Mann das Grundstück und erbaute das schmucke Wohnhaus. Im Garten konnte der damals am Bauamt tätige Anton Gugg unter engagierter Mithilfe einiger Freunde und Nachbarn eine prächtige geräumige Rolldachhütte in seinem Garten errichten. Als Beobachtungsinstrumentarium wählte er einen Lichtenknecker 90-mm-Refraktor auf einer Orion-60-Montierung samt zweizölligem Leitfernrohr nebst Zubehör. Eine für damalige Zeit schon beachtliche Gerätschaft.

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Bis in die neunziger Jahre wurde die Sternwarte von Anton Gugg hauptsächlich zur Sonnenbeobachtung genutzt. Eine seiner Spezialitäten war das Aufsuchen der Venus am Taghimmel und das nach eigenhändiger Berechnung(!) - bei den heutzutage üblichen Jahrbüchern und Computerprogrammen klingt ein ein solches Unterfangen fast exotisch, war aber damals die einzige Möglichkeit. Anton Gugg trug auch einiges zur Volksbildung bei. Oft entführte er die Spaziergänger des an der Sternwarte vorbeiführenden Wanderwegs ihrer körperlichen Mühen, zeigte und erklärte ihnen am Fernrohr die Schönheit unseres Tagesgestirns und entließ sie wieder mit neuem, geweiteten Blick auf die Natur. Zahlreiche Eintragungen in das Gästebuch der Sternwarte belegen dies. Auch so manch bekannter Name aus der amateurastronomischen Szene reihte sich in die Besucherliste ein. Leider verstarb Anton Gugg und in Folge dessen wurde die Sternwarte nicht mehr benutzt.

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Durch den Kontakt mit der AAL wurde nun vor kurzer Zeit das gesamte Instrumentarium entstaubt und gebrauchsfertig gereinigt, die Elektronik überprüft und die Rolldachhütte geschmiert. Es wurde ein Inventarverzeichnis angelegt und alles fotografisch dokumentiert. Ein netter Nachbar erklärte sich noch bereit, die Wände innen und außen neu zu streichen.

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Als die Arbeit getan war, erstrahlte nicht nur die Sternwarte in neuem Glanz, sondern auch die Augen von Frau Gugg leuchteten. Nun kann die Gerätschaft wieder benutzt und astronomischen Beobachtungen zugeführt werden.

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Otto J. Pilzer, 2002-08-09