- Astronomie im Berchtesgadener Land - Polarlichter in Laufen am 22.10.01Erste verheißungsvolle Vorboten...
PolarlichtwarnungNachdem ich per E-Mail über die Mailingliste von Cary Oler eine aktuelle Polarlichtwarnung erhalten hatte und die Polarlichtvorhersage-Webseite des AKM e.V. auch optimistisch war, gab es prinzipiell kein Halten mehr. Das bei Astronomen übliche Problem war jedoch - wer hätte es erraten - trübes Wetter. Dennoch entschied ich mich gegen 20 Uhr für eine kleine Exkursion in die Lebenau, die in nördlicher Richtung etwas außerhalb von Laufen liegt.Laufen-LebenauAls die Augen adaptiert hatten und das Stativ mit darauf befestigter Kamera aufgestellt war, konnte man am inzwischen nahezu klaren Nordhorizont ein leichtes rotes Glimmen erkennen und der Verschluß der Kamera begann zu klicken. Sicherheitshalber alarmierte ich per Handy Rudi Reiser, ein weiteres Vereinsmitglied, welcher die Erscheinung in der Gegend von Miesbach bestätigte.
Nach etwa einer Stunde wurde die Leuchterscheinung immer schwächer und gleichzeitig begannen Wolken aufzuziehen, so daß ich mich auf den Heimweg machte. Zu Hause aktivierte ich wieder meinen PC und stattete den diversen relevanten Seiten im Internet einen Besuch ab. In den Diskussionsforen wurden über die Beobachtungen und das weitere Wettergeschehen die Finger wund getippt. Die interessanteste Information dabei war, daß gegen 23 Uhr eine weitere Schockfront die Erde erreichen würde und so möglicherweise weitere Polarlichter an den Himmel zaubern könnte. Doch ein Blick vom Balkon machte alle Hoffnungen zunichte. Dennoch machte ich mich gegen 22:30 Uhr auf den nur kurzen Weg zur Sternwarte des Rottmayr-Gymnasiums Laufen. Sternwarte LaufenDort angekommen fand ich jemanden vom Verein vor, der auch über das Internet die aktuelle Lage beobachtete. Auf der Beobachtungsplattform bot sich jedoch nur bewölkter Himmel. Zum Glück klingelte rechtzeitig, bevor ich nach Hause aufgebrochen wäre, mein Handy und Rudi Reiser teilte mir mit, daß bei ihm bereits durch Wolkenlücken ein rotes Leuchten zu sehen war. Dies stellte für mich doch noch einmal den Anreiz dar, auf die Plattform zu gehen.Genau in diesem Moment konnte man beobachten, wie sich die Bewölkung am Nordhimmel auftat und das Sternbild Großer Bär freigab. Aber es gab noch mehr zu sehen... Durch die größer werdende Wolkenlücke strahlten rote sich langsam bewegende Polarlichter, die natürlich auch gleich auf Film gebannt wurden.
Eine runde Viertelstunde später war das Schauspiel aber schon wieder zu Ende. Bei einem weiteren Telefonat mit Rudi Reiser stellte sich heraus, daß auch in Miesbach nichts mehr zu sehen war. Man wünschte sich in Hochstimmung noch eine gute Nacht und folgte dem Ruf der Matratze. Film: Kodak 800, Kamera: Olympus OM1, Objektiv: 28mm Weitwinkel f=3.5 N/N
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