Leute, die einen Beitrag zur Astronomie
geleistet haben
und/oder die mir wichtig erscheinen
Aristarch
Baade, Walter
Balmer, Johann Jakob
Ein Mathematiker, geboren am 1.5. 1825 in Lausen
im Halbkanton Basel-Land, gestorben in Basel
am 12.3.1898, der 1884/85 die Formel für die
im sichtbaren Bereich liegenden Spektrallinien
des Wasserstoffs (Balmerserie) aufstellte.
Barnard, E.E.
Bartsch,
Bayer, Johann
Astronom aus Rain in Bayern (1572-7.3.1625,
Augsburg). Johann Bayer führte zahlreiche neue
Sternbilder am Südhimmel ein und veröffentlichte
1603 den ersten großen Sternatlas Uranometria,
der Nord- und Südhimmel umfasst. In diesem Atlas
wurde der Südhimmel erstmals korrekt kartografiert.
Belopolski, Aristarch Apollonowitsch
Stern- und Sonnenphysiker (1.7.1854 Moskau - 16.5.1934
Pulkowo), der über die periodische Verschiebung der Spektrallinien von
delta Cephei nachweisen konnte, dass diese Art von Sternen pulsiert.
Bessel, Friedrich Wilhelm
Bethe, Hans Albrecht
Biela, W.
Biermann, Ludwig
Blashko, S.N.
Bok, Bart Jan
Geboren am 28.4.1906 in Hoorn, NL; von 1929 bis 1957 am
Harvard-College-Observatorium, 1957 bis 1965 Direktor des Mount
Stromlo-Observatoriums in Canberra, Australien, ab 1965 Direktor des
Steward-Observatoriums in Tuscon, Arizona, USA. Spezialgebiete waren die
Struktur des Milchstrassensystems, Dunkelwolken, Sternentstehung und
radioastromomische Beobachtungstechniken von interstellaren Gas. Gestorben
ist Bok am 5.8.1983 in Tuson. Die Bok-Globulen, Vorgängerobjekte von
Sternen, sind nach ihm benannt.
Boltzmann, Ludwig
Bradley, James
Geboren in Sherboren, England, im März 1692. Ab 1721 Professor in Oxford,
ab 1742 Nachfolger von E. Halley als Direktor des Greenwich Observatory.
Spezialgebiet war die Positionsbestimmung von Sternen. Bekannt wurde
Bradley vor allem durch die Entdeckung der Abberation des Lichts (1728) und
die Nutation (1747). Er starb am 13.7.1762 in Chalford.
Brahe, Tycho
Bunsen, Robert Wilhelm
Geboren am 30.3.1811 in Göttingen. Von 1839 bis 1850 Professor
in Marburg, danach in Breslau und Heidelberg zwischen 1852 und 1889.
Spezialgebiete waren die Gasanalyse sowie die physikalische Chemie
1859 entwickelte er mit G.R. Kirchhoff die Spektralanalyse,
mit deren Hilfe sie die Elemente Cäsium und Rubidium entdeckten. Diese
Technik war und ist für die Astrophysik eine der wichtigsten Grundlagen.
Gestorben ist Bunsen in Heidelberg am 16.8.1899.
Bremnes, Torbørn
Cassegrain
Cassini, Giovanni Domenico
Stammvater der italienisch-französischen Astronomen- und Geografendynastie.
Geboren am 8.6.1625 in Parimaldo (in der Nähe von Nizza). Ab 1650
Professor in Bologna, ab 1699 Direktor der Sternwarte von Paris. G.D.
Cassini entdeckte die Cassini-Teilung in den Saturnringen, 4 Saturnmonde
und die Rotation des Jupiter. Gestorben ist er am 14.9.1712 in Paris.
Chandler, S.C.: Entdecker der Chandlerschen Periode der
Polschwankungen.
Chandrasekhar, S.: einer der produktivsten Wissenschaftler, der mit 2
Nobelpreisen ausgezeichnet wurde.
Christy, J.S.: Entdecker des Plutomondes Charon
Christy, William Henry Mahony: Geboren 1845, achter Astronomer Royal,
dehnte die Aktivitätenliste des Royal Greenwich Observatory auf die Gebiete
Astrofotografie und Spektroskopie aus. Desweiteren führte er modernere
Teleskope ein. Er begann zusammen mit E.W. Maunder die täglichen
Sonnenaufnahmen in Greenwich. Er starb 1922.
Clairaut, Alexis Claude: ein 1713 geborener, französischer
Mathematiker und Physiker, der 1736 an einer Lapplandexpedition teilnahm,
um die Länge eines Längengrades zu messen. Das Ergebnis bewies, dass die
Erde ein oblates Sphäroid ist. 1737 publizierte er eine theoretische
Erklärung zur Aberration von Sternlicht. Mit seiner eigenen Lösung des
Dreikörperproblems konnte er eine exakte Vorhersage für den
Periheldurchgang des Halleyschen Kometen von 1758/59 machen. Er starb
1765.
Clark, Alvan: 1804 geborener Optiker aus den USA, der der Eigentümer
der Firma war, die die Linsen für die beiden grössten Refraktoren, 0.91 m
des Lick Observatory und das 1.01 m des Yerkes Observatory, hergestellt hatte.
Er starb 1887.
Clark, Alvan Graham: Geboren 1832 als Sohn von Alvan Clark, der beim
Testen des 0.47 m Clark Refraktors den ersten Weissen Zwerg, den Begleiter
des Sirius, entdeckte. Er starb 1897.
Common, Andrew Ainslie: Geboren 1841, wurde der Engländer
Teleskopkonstrukteur und Astrofotograf. Er baute mehrere grosse
Spiegelteleskope, wie den 0.91 m Crossley-Reflektor, heute am Lick
Observatory. Nach 1880 machte er Aufnahmen mit einem anderen 0.91 m
Instrument, mit dem er erstmals die filamentartige Struktur des
Orionnebels beweisen konnte. Diese und andere Langzeitbelichtungen waren
möglich, da er eine hochpräzise Nachführung konstruiert hatte. Er starb
1903.
Compton, A.H.: Amerikanischer Physiker, lebte von 1892 bis 1962.
Entdeckte 1923 den nach ihm benannten Compton-Effekt.
Cooke, Thomas: 1807 geborener englischer Optiker, dessen grösstes
Teleskop der 0.64 m Newall Refraktor war, welcher für den
Amateurastronomen Robert Stirling Newall gebaut wurde; dieser gab es 1890
an das Cambridge Observatory, welches es 1957 ans National Observatorium von
Athen weitergab.
Coriolis, Gustave Gaspard de: Geboren 1792, wurde der Franzose als
Entdecker der Coriolis-Kraft bekannt. Gestorben 1843.
Couder, André: 1870 geborener französischer Optiker, der den nach ihm
benannten Teleskoptyp Couder-Teleskop entwarf. Gestorben 1979.
Cowell, Philip Herbert: 1870 in Indien geborener englischer
Himmelsmechaniker, der sich vor allem mit der Bewegung der Knoten der
Mondbahn und deren säkularer Beschleunigung beschäftigte. Er entwicklte
auch eine Methode (Cowells method) zur Bahnberechnung von
wechselseitig gravitativ anziehenden Körpern, welche bei der Wiederkehr
des Halleyschen Kometen 1910 eingesetz worden war.
Crommelin, Andrew Claude de la Cherois: ein 1865 geborener irischer
Astronom französischer Herkunft. Er war Spezialist in der Berechnung von
Kometenbahnen. Er arbeitete häufig mit P.H. Cowell zusammen, mit dem er
die Daten für die Wiederkehr des Halleyschen Kometen von 1910 berechnete.
Desweiteren berechneten sie die früheren Wiederkehren bis zum 3.
Jahrhundert vor der Zeitenwende. Er konnte 1929 nachweisen, dass die
Kometen von 1818, 1873 und 1928 der gleiche war, der forthin Komet
27P/Crommelin genannt wurde. Er kehrte wie vorhergesagt 1956 wieder.
Crommelin starb 1939.
Dall, Horace Eward Stafford: 1901 geborener englischer
Amateur-Teleskopbauer, der den Cassegrain ähnlichen
Dall-Kirkham-Teleskoptyp entwickelte. Er starb 1986.
Danjon, André: 1890 geborener französischer Astronom. Ab 1921
entwickelte er verschiedene optische Photometer zum Studium von
Mondfinsternissen und veränderlichen Sternen. Weiter berechnete er die
ersten genauen Albedos von Mond, Merkur und Venus und entwickelte einen
Prismenastrolab für die Messung von Sternpositionen.
Dawes, William Rutter: 1799 geborener englischer Arzt und
Amateurastronom, der sich zum Spezialisten in der Vermessung von
Doppelsternen entwickelte. Er verwendete dazu Mikrometer, mit welchen er
systematische Studien zum Auflösungsvermögen von Teleskopen durchführte.
Diese Arbeit mündete in die Erstellung der sogenannten Dawes Skala, welche
aufzeigt, welche Apertur für ein gewünschtes Auflösungsvermögen verwendet
werden muss. Er entdeckte 10 Tage nach W.C. und G.P. Bond unabhängig von
diesen den C-Ring des Saturns (crêpe-Ring). Er starb 1868.
de Chéseaux, Jean Philippe Loys: 1718 geborener Schweizer Astronom,
nach dem der Komet C/1743 X1 benannt ist (Komet de Cheseaux). Er
berechnete die Bahnelemente und beschrieb den mehrfachen Schweif bei
dessen Erscheinung 1744. Er starb 1751.
Demokrit
Descartes, René
de Sitter, Willem: 1872 geborener niederländischer Kosmologe, der das
masselose, hypothetische de Sitter-Universum als Modell durchgerechnet
hat. Es war der erste theoretische Hinweis auf ein expandierendes
Universum. Er starb 1934.
Doppler, Christian
Dugan, Raymond Smith: 1878 geborener amerikanischer Astronom, der den
Asteroid 511, Davida, entdeckte. Gestorben 1940.
Kirkham, Alan R.: Parallel und unabhängig zu H.E.S. Dall Entwickler des
Dall-Kirkham-Teleskops.
Kopernikus, Nikolaus: Siehe Koppernigk, Nikolaj.
Koppernigk, Nikolaj: geboren am 19.2.1473 in Torun (Thorn) als Sohn
einer Kaufmannsfamilie. Nach dem Tod seines Vaters 1483 wurde er von seinem
Onkel, dem Bischof von Ermland, erzogen. Ab 1491 studierte er in Krakau
und ab 1496 in Bologna Kirchenrecht, nebenbei auch Medizin und Astronomie.
Papst Alexander VI. berief ihn 1500 zu astronomischen Vorlesungen nach Rom,
wo er eine Sonnenfinsternis beobachtet haben soll.
Bis 1503 war er in Padua mit medizinischen Studien beschäftigt. Zurück in
Polen wurde er Arzt seines Onkels und Inhaber einiger Kirchenämter. Nach
dem Tod seines Onkels wurde er 1512 Domherr in Frombork (Frauenburg).
Etwa bis 1507 sollte Koppernigk zu der Idee gelangt sein, dass die Erde
nicht wie gemäss dem Ptolemäischen Weltbild im Zentrum der Welt stehen
sollte, sondern die Sonne. 1510 schickte er eine kurze handschriftliche
Beschreibung seiner Vorstellungen an einige namhafte Astronomen. Seine
Hypothese beruhte auf alten Aufzeichnungen, er selbst besass keine
brauchbaren Instrumente. In den 1530er Jahren hatte er das Manuskript
seines Hauptwerkes De Revolutionibus Orbium Coelestium
fertiggestellt, welches er - angeblich aus Angst vor kirchlichen
Gegenmassnahmen - erst nach seinem Tod 1543 veröffentlichen liess.
Koppernigk vertrat die Ansicht, dass sich die beobachtbaren Bewegungen der
Himmelskörper am besten durch die Bewegung der Erde um die Sonne, zusammen
mit einer Rotation der Erde erklärt werden konnte. Allerdings wollte er
sich noch nicht von der Kreisbahn als quasi göttlicher Form
trennen, weswegen noch aufwändige Epizykelkonstruktionen nötig waren. Der
Hauptkritikpunkt war allerdings, dass eine Bewegung der Fixsterne relativ
zueinander aufgrund der Erdbahn um die Sonne (die jährliche Parallaxe) nicht
beobachtbar war. Es schien unplausibel, dass die Sterne soweit entfernt
sein sollten, dass man diese Bewegung nicht messen konnte. Tatsächlich war
aber genau das der Fall, da die Bewegung weniger als 1 Bogensekunde
ausmacht, ohne Teleskop aber 1 Bogenminute das Maximum der erzielbaren
Genauigkeit ist. Daneben wurde Koppernigks Lehre nach einiger Zeit auch
von Kirche bekämpft; allerdings gab es auch kritische Stimmen in der Kirche
mit dem Tenor, dass eine offenbar unvollkommene Erde keinen Platz im
Zentrum des Universums einnehmen könne.