LOGO

- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im März 2013

[1303_sternenhimmel_kk.jpg]
Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. März um 21 Uhr MEZ erstellt und zeigt den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher bzw. ab der Sommerzeit damit wieder gegen 21 Uhr MESZ. Bei M13 handelt es sich um den hellsten Kugelsternhaufen am nördlichen Himmel, bei M31 um die Andromedagalaxie, die auffälligste Galaxie am nördlichen Himmel, und bei M42 um den bekannten Orionnebel im "Schwertgehänge" des Sternbilds Orion. Wenn sie hoch genug über dem Horizont stehen, sind alle schöne Feldstecher-Objekte; M31 und M42 sind nach Adaption an die Dunkelheit leicht mit bloßem Auge sichtbar, bei M13 gelingt dies nur unter guten Bedingungen. Bzgl. Jupiter vgl. den Text. Otto Pilzer
[Zum Vergrößern bitte Bild anklicken]

Am 20. März um 12 Uhr mittags beginnt endlich der Frühling - zumindest astronomisch. Denn zu diesem Zeitpunkt wechselt die Sonne von der Süd- auf die Nordhälfte des Firmaments; es herrscht Tag- und Nachtgleiche. Auch draußen in der Natur ist der Frühling nun unübersehbar. Die Luft ist deutlich wärmer geworden, die ersten Blumen sprießen aus dem Boden und auch die Nächte werden erkennbar kürzer und milder - manchmal lässt sich sogar schon ein erster Vorgeschmack auf laue Sommernächte erahnen.

Unsere Sternenkarte zeigt den Nachthimmel am 15. März um 21 Uhr. Ebenso gültig ist sie am Monatsanfang um 22 Uhr (Winterzeit) und zu Monatsende um 21 Uhr (Sommerzeit). Am Sonntag, den 31. März werden zur vermeintlich besseren Ausnutzung des Tageslichts die Uhren wieder eine Stunde vorgestellt. Ab diesem Datum erfolgen daher die Zeitangaben als "Mitteleuropäische Sommerzeit", kurz MESZ. Die Wintersternbilder haben sich schon weit in den Westen verschoben, der Himmelsjäger Orion etwa berührt schon fast den Westhorizont. Tief im Südwesten steht das Sternbild des Großen Hundes, der Kleine Hund befindet sich etwas oberhalb. Die Hauptsterne Beteigeuze im Orion, Sirius im Großen Hund und Prokyon im Kleinen Hund bilden das Winterdreieck, das nun langsam unter den Westhorizont versinkt. Im Osten hingegen ziehen die typischen Frühlingssternbilder herauf. Der Löwe mit seinem Hauptstern Regulus als das markanteste Frühlingssternbild steht kurz vor seinem Meridiandurchgang. Noch nah am Horizont steht das Sternbild der Jungfrau mit dem Hauptstern Spica. Im Nordosten, auch noch nahe der Horizontlinie, steht das Sternbild Bootes oder Bärenhüter mit dem Hauptstern Arcturus. Damit ist bereits das Frühlingsdreieck komplett am Firmament vertreten.

Wie jeden Monat ist der Mond auch im März ein lohnendes Beobachtungsobjekt. Bereits ein normaler Feldstecher reicht aus, um Details auf der kraterübersäten Oberfläche erkennen zu können. Dabei empfiehlt es sich, nicht bei Vollmond, sondern etwa bei Halbmond zu beobachten, da dann an der Schattenkante die Reliefstruktur besonders plastisch hervortritt. Neumond ist am 11. März, am 4. und am 19. März ist jeweils Halbmond und am 27. März Vollmond.

Von den Planeten lassen sich am Märznachthimmel bei uns leider nur wenige beobachten. Die inneren Planeten Merkur, Venus und Mars bleiben unbeobachtbar. Gut zu sehen sind dafür die beiden Riesengasplaneten Jupiter und Saturn. Jupiter als größter Planet unseres Sonnensystems kann in der ersten Nachthälfte im Sternbild Stier aufgefunden werden. Zu Monatsanfang sinkt er um kurz nach zwei Uhr morgens unter die Horizontlinie, zum Monatsende hin verfrüht sich sein Untergang auf ca. halb zwei Uhr morgens (dann allerdings bereits Sommerzeit). Am 24. zieht er nah an Aldebaran, dem orangefarbenen Hauptstern des Sternbildes Stier, vorbei. Jupiter dann nach dem Mond das hellste Himmelsobjekt mit einer Helligkeit von -2,1 mag zu Ende des Monats. Ebenfalls gut zu sehen, wenn auch deutlich weniger hell erstrahlend, ist der Ringplanet Saturn. Im Laufe des Monats steigert dieser seine Helligkeit auf 0,3mag und bewegt sich rückläufig im Sternbild Waage. Er nähert sich seiner Oppositionsstellung zur Sonne, die er allerdings erst im April erreichen wird. Immer mehr wird Saturn zum Planeten der ganzen Nacht, geht er doch zu Monatsanfang zwar erst um ca. viertel nach elf Uhr nachts am Osthimmel auf, zum Monatsende aber schon um knapp viertel nach zehn Uhr (dann allerdings Sommerzeit).

Vielleicht ein besonderes "Schmankerl" hält der März mit der unscheinbar klingenden Bezeichnung "C/2011 L4 (PanSTARRS)" für uns bereit. Dabei handelt es sich um einen Kometen, der - wenn alles gut läuft - kurz nach seiner größten Annäherung an die Sonne am 16. März zu einem bereits mit bloßem Auge sichtbaren Objekt am Abendhimmel kurz nach Sonnenuntergang werden könnte. Vielleicht lässt sich dann sogar ein mehr oder wenig deutlich ausgeprägter Schweif erkennen! Das Problematische mit den Kometen ist allerdings, dass sich deren Helligkeitsentwicklung nur sehr schwer vorhersagen lässt, weil es sich bei diesen Himmelsobjekten um zum Teil äußerst instabile Gebilde handelt. Man kann daher oft nur raten, wie sich diese bei einer Annäherung an die Sonne verhalten werden. Näheres hierzu siehe im Monatsthema März. Das Jahr 2013 hält für uns vielleicht sogar einen noch spektakuläreren Kometen bereit. Ende November nähert sich nämlich ein weiterer Komet mit der Bezeichnung C/2012 S1 (ISON). Nach den derzeitigen Berechnungen wird dieser unter Umständen bis zu -16mag hell und damit sogar noch heller erstrahlen als der Vollmond mit durchschnittlich -12,5mag. Selbst am Tag soll dieser Komet zu sehen sein! Aber wie gesagt, Kometen sind unberechenbar und statt dem großen Knüller kann uns auch nur ein kleines Fünkchen erwarten. Mit ein bisschen Glück können wir dieses Jahr aber gleich zwei sehr seltenen und beeindruckenden Naturschauspielen beiwohnen.

Wer also auf den Geschmack gekommen ist, dem sei am 16. März um 19.30 Uhr unbedingt der Besuch der Sternwarte in Laufen empfohlen. Dann findet nämlich wieder der Astronomietag statt, an dem sich auch die Astronomische Arbeitsgruppe Laufen beteiligt. Viele Sternwarten in ganz Deutschland und eben auch die Sternwarte auf dem Rottmayr-Gymnasium in Laufen halten an diesem Tag Beobachtungen und Vorträge ab. Auf Ihr Kommen freuen wir uns ganz besonders!

Stefan Poller


Zum Monatsthema März 2013

Zu den anderen Sternenhimmel-Artikeln


[AAL] Zurück zur Home Page der AAL
Otto J. Pilzer, 2013-03-01