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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im März 2014

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. März um 21 Uhr MEZ erstellt und zeigt den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher bzw. ab der Sommerzeit damit wieder gegen 21 Uhr MESZ. Bei M13 handelt es sich um den hellsten Kugelsternhaufen am nördlichen Himmel, bei M31 um die Andromedagalaxie, die auffälligste Galaxie am nördlichen Himmel, und bei M42 um den bekannten Orionnebel im "Schwertgehänge" des Sternbilds Orion. Wenn sie hoch genug über dem Horizont stehen, sind alle schöne Feldstecher-Objekte; M31 und M42 sind nach Adaption an die Dunkelheit leicht mit bloßem Auge sichtbar, bei M13 gelingt dies nur unter guten Bedingungen. Bzgl. Jupiter vgl. den Text. Otto Pilzer
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Am 20. März um 18 Uhr abends beginnt endlich der Frühling - zumindest astronomisch. Denn zu diesem Zeitpunkt wechselt die Sonne von der Süd- auf die Nordhälfte des Firmaments; es herrscht Tag- und Nachtgleiche. Die Luft ist nun schon deutlich wärmer geworden, die ersten Blumen sprießen aus dem Boden und auch die Nächte werden erkennbar kürzer und milder - manchmal lässt sich sogar schon ein erster Vorgeschmack auf laue Sommernächte erahnen.

Unsere Sternenkarte zeigt den Nachthimmel am 15. März um 21 Uhr. Ebenso gültig ist sie am Monatsanfang um 22 Uhr (Winterzeit) und zu Monatsende um 21 Uhr (Sommerzeit). Am Sonntag, den 30. März werden die Uhren wieder eine Stunde vorgestellt. Ab diesem Datum erfolgen daher die Zeitangaben als "Mitteleuropäische Sommerzeit", kurz MESZ. Die Wintersternbilder haben sich inzwischen schon weit in den Westen verschoben, der Himmelsjäger Orion etwa berührt beinahe den Westhorizont. Tief im Südwesten steht das Sternbild des Großen Hundes, der Kleine Hund befindet sich etwas oberhalb. Die Hauptsterne Beteigeuze im Orion, Sirius im Großen Hund und Procyon im Kleinen Hund bilden das Winterdreieck, das nun langsam unter den Westhorizont versinkt. Im Osten hingegen ziehen die typischen Frühlingssternbilder herauf. Der Löwe mit seinem Hauptstern Regulus als das markanteste Frühlingssternbild ist kurz vor seinem Meridiandurchgang. Noch nah am Horizont steht das Sternbild der Jungfrau mit dem Hauptstern Spica. Im Nordosten, ebenfalls knapp über der Horizontlinie, befindet sich das Sternbild Bootes oder Bärenhüter mit dem Hauptstern Arcturus. Damit ist bereits das Frühlingsdreieck komplett am Firmament vertreten.

Wie jeden Monat ist der Mond auch im März ein lohnendes Beobachtungsobjekt. Bereits ein normaler Feldstecher reicht aus, um Details auf der kraterübersäten Oberfläche erkennen zu können. Dabei empfiehlt es sich, nicht bei Vollmond, sondern etwa bei Halbmond zu beobachten, da dann an der Schattenkante die Reliefstruktur besonders plastisch hervortritt. Der Mond fasziniert dabei die Menschen schon seit Anbeginn der Zeiten. Er ist das auffälligste und hellste Objekt am Nachthimmel. Zudem ändert er ständig seine Form, er nimmt ab und wieder zu und verschwindet als Neumond scheinbar sogar ganz vom Firmament. Sein Einfluss auf Natur und Umwelt und auch auf uns Menschen wird immer wieder hervorgehoben. Wissenschaftlich erwiesen ist der Einfluss des Mondes für Ebbe und Flut, auch manche Tier- und Pflanzenarten scheinen ihren Rhythmus am Mond auszurichten. Ob und wenn ja welchen Einfluss er auch auf uns Menschen hat, darüber streiten die Geister. Wissenschaftlich erforscht und nachgewiesen ist hier wenig. Umso mehr sprießen aber esoterische und okkultische Ansichten. Die Literatur hierzu - allen voran die verschiedenen Mondkalender - ist nahezu unüberschaubar. Von alters her achtete man beim Schlagen von Holz auf die jeweiligen Mondphasen, auch bei der Aussaat von Pflanzen spielte und spielt der Mond für viele Hobbygärtner eine große Rolle. Wieviel aber tatsächlich an den verschiedenen Regeln "dran ist", weiß man bis heute definitiv noch nicht. Auch der weibliche Zyklus wird immer wieder mit dem Mondzyklus in Verbindung gebracht, da beide mit ca. 29,5 Tagen annähernd gleich lang dauern. Bei näherem Betrachten zeigt sich aber, dass der weibliche Zyklus schon zwischen den einzelnen Völkern differiert. So dauert etwa der Zyklus von Amerikanerinnen zwei Tage länger als der von Japanerinnen. Auch zeigen sich bei anderen Säugetieren keine Übereinstimmungen mit dem Mondzyklus. So dauert der Menstruationszyklus bei Kühen nur 21 und bei Schimpansen 37 Tagen. Damit scheint ein unmittelbarer Zusammenhang wohl nicht zu bestehen. Tatsache ist aber, dass die Menschen in den unterschiedlichsten Kulturen den Mond zu Hilfe nahmen, um einen Kalender zu entwickeln. So sind der jüdische und der islamische Kalender jeweils ein Mondkalender, ebenso orientieren sich im christlichen Glauben viele Feste am Mond, wie etwa das Osterfest. In diesen Monat ist jedenfalls Neumond bereits am 1. März sowie am 30. März, am 8. und am 24. März ist jeweils Halbmond und am 16. März Vollmond. Damit gibt es diesen Monat zwei Mal einen Neumond.

Neben dem Mond lassen sich diesen Monat auch viele Planeten gut beobachten. Venus erstrahlt im Osten am Morgenhimmel mit einem Glanz von -4,7mag, der allerdings im Laufe des Monats auf -4,3mag leicht zurückgeht. Dennoch bleibt Venus nach dem Mond das hellste Objekt am Nachthimmel. Ihr Aufgang verfrüht sich von Anfang des Monats um kurz vor 5 Uhr morgens auf ca. halb fünf Uhr morgens am Ende des Monats. Mars wird am 1. März im Sternbild Jungfrau stationär und geht immer früher auf. Bis auf die ersten Abendstunden kann er nun während der ganzen Nacht beobachtet werden, wobei auch die Helligkeit von -0,5mag auf -1,4mag zunimmt. Von den Planeten sind dann nur noch Venus am Morgenhimmel und der Riesenplanet Jupiter heller. Dieser wird im Sternbild der Zwillinge stationär und beherrscht den ganzen Nachthimmel. Allerdings zieht er sich im Laufe des Monats vom Morgenhimmel zurück, ist dafür aber noch zu Ende des Monats -2,2mag hell und damit deutlich leuchtstärker als Mars. Der Ringplanet Saturn kann im Sternbild Waage beobachtet werden, wo er ebenfalls stationär wird. Er ist ca. 0,3mag hell und kann in der zweiten Nachthälfte - also ab Mitternacht - betrachtet werden.

Stefan Poller


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Otto J. Pilzer, 2014-03-01