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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im Mai 2014

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Mai um 23 Uhr Sommerzeit (MESZ) erstellt und zeigt den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher. Bei M13 handelt es sich um den hellsten Kugelsternhaufen am nördlichen Himmel, der ein schönes Feldstecher-Objekt darstellt und unter guten Bedingungen auch mit bloßem Auge sichtbar ist (wichtig dabei: gute Adaption der Augen an die Dunkelheit). Bzgl. Mars, Saturn sowie M81 und M82 vgl. den Text, Jupiter geht schon leider schon früh unter. Otto Pilzer
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Die erste Maiwoche eignet sich besonders gut zum Beobachten leuchtschwacher Objekte am Sternenhimmel. Am 7. Mai steht der Mond im ersten Viertel und verursacht in den folgenden beiden Wochen eine starke Himmelsaufhellung, so dass man sich mitunter auf die hellen Planeten beschränken muss. Erst ab 20. Mai zieht sich der Mond in die zweite Nachthälfte zurück, wodurch wieder Beobachtungen des "Deep Sky" möglich werden. Allerdings verkürzen sich die Nächte dann schon sehr, da die Sonnenwende nicht mehr weit ist.

Wenn das helle Mondlicht uns Sternguckern auch manchmal ärgert, sorgt es doch immer wieder für besonders schöne Anblicke. So können wir z.B. gleich am Abend des 1. Mai die nur eineinhalb Tage alte und daher extrem schmale Mondsichel während der Abenddämmerung tief im Nordwesten bestaunen. Gleichzeitig befindet sich auch Aldebaran, der Hauptstern im Stier, nur wenige Grad entfernt mit im Blickfeld des Fernglases. Untergang ist um ca. 22:45 MESZ, kurz nachdem auch die astronomische Dämmerung endet.

Auf den 5. Mai ist das Maximum der Eta-Aquariden datiert. Mit 66 km/s gehören sie mit zu den schnellsten Sternschnuppen, die wir sehen können. Wie der Name schon vermuten lässt, entspringen sie dem Wassermann (lat. Aquarius) und können deshalb erst gegen Ende der Nacht, wenn das Sternbild aufgegangen ist, beobachtet werden. Die Fallrate von ca. 60 Meteoren pro Stunde unter Optimalbedingungen wird wegen der geringen Horizonthöhe jedoch deutlich unterschritten. Zehn bis zwanzig Sternschnuppen sind an einem dunklen Standort wohl realistischer. Aber auch schon ein bis zwei Wochen davor und danach gibt es viele Exemplare dieses Stroms zu entdecken.

Vor ca. vier Wochen stand Mars in Opposition zur Sonne. Der rötliche Planet hält sich nach wie vor im Sternbild Jungfrau auf und lässt sich nach Anbruch der Dunkelheit optimal im Süden beobachten. Zum Star dieses Monats wird jedoch Saturn, der am 10. Mai seine Oppositionsstellung erreicht. Im Sternbild Waage ist er nur von schwächeren Sternen umringt, so dass der momentan fast 0mag helle Ringplanet nicht verfehlt werden kann. Lediglich Antares, der rötliche Hauptstern des Skorpion, bietet ihm zwei Hand breit südöstlich Paroli. Da Saturn mit -15° Deklination diesmal recht südlich steht, dauert es ziemlich lange, bis er eine sinnvolle Beobachtungshöhe erreicht.

Das Frühjahr ist die Zeit der "Galaxienjäger". Zu keiner anderen Jahreszeit findet der Amateur mehr Ziele dieser Objektklasse, wenngleich auch anzumerken ist, dass man sich dabei meist im Helligkeitsbereich über 10 Magnituden bewegt und deshalb größere Teleskope (z.B. 20cm Objektivöffnung) sinnvoll sind. Diese schwachen Galaxien und Galaxienhaufen befinden sich hauptsächlich in den Sternbildern Löwe, Jungfrau, Jagdhunde und Haar der Berenike. Ausgestattet mit einem solchen Teleskop ist es für den erfahrenen Beobachter ein Genuss, einfach nur in dieser Gegend umher zu streifen und dabei immer wieder auf die kleinen diffusen Lichtfleckchen der Sternsysteme zu stoßen.

Supernova in Galaxien-Double

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M82 mit der im Januar entdeckten Supernova, Belichtungszeit 70 Minuten, Bildautor: B. Kindermann

Im benachbarten Sternbild Großer Bär sind einige hellere Galaxien beheimatet, die sogar mit einem Fernglas (z.B. 10x50) aufgefunden werden können. Eines dieser Sternsysteme, nämlich M82, hat in diesem Jahr schon Schlagzeilen gemacht und steht seither im Fokus vieler Amateur- und Profi-Astronomen. Mitte Januar wurde eine Supernova in ihr entdeckt. Dabei leuchtet ein Stern am Ende seines Lebens Millionen mal heller als zuvor. Beim vorliegenden Supernova-Typ Ia wird der Stern in einer gigantischen thermonuklearen Explosion komplett zerstört. Zur Maximumzeit im Februar leuchtete die SN 2014J mit einer Helligkeit von 10,5mag und war dann nur 2mag schwächer als die ganze Galaxie, d.h. über 10% der gesamten Galaxien-Leuchtkraft stammte allein von diesem einen Stern. Erfahrungswerte lassen erwarten, dass sich die Helligkeit bis Anfang Mai auf ca. 14mag reduziert haben wird. Im vorher für die Galaxienjagd vorgeschlagenen 20cm-Fernrohr wird sich die Supernova damit an der Wahrnehmungsgrenze befinden, d.h. sie ist nur noch indirekt bei höherer Vergrößerung zu sehen. Sollte sie nicht mehr erkennbar sein, wird man bei geringer Vergrößerung (oder im Feldstecher) mit einem Blick auf das meiner Meinung nach schönste Galaxien-Pärchen des Nordhimmels (M81 und M82) belohnt.

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M81 aufgenommen von B. Kindermann am 20. Februar an seinem 6-Zoll-Refraktor mit einer Brennweite vom 1100mm (Überlagerung von 140 Einzelaufnahmen zu insgesamt 70 Minuten Belichtungszeit bei 1600ASA)
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M82 mit der Supernova SN2014J aus der gleichen Aufnahme von B. Kindermann - SN2014J ist der gelbe Stern in M82 (ca. 11mag); da beide Bilder die gleiche Vergrößerung aufweisen, kann man gut erkennen, dass M82 deutlich kleiner ist als M81
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Das Pärchen ist in der Sternkarte markiert. Zum Auffinden am Himmel denkt man sich am besten eine diagonale Verbindung durch den Kasten des großen Wagens und verlängert diese Linie in Richtung Kassiopeia um etwa die gleiche Länge. Mit einem Fernglas klappt das recht gut, bei Verwendung eines Teleskops sollte man hierfür die kleinste Vergrößerung verwenden, um ein möglichst großes Bildfeld zu erzielen. Man darf aber nicht enttäuscht sein, wenn der Blick durchs Fernrohr nicht so aussieht wie auf der 70 Minuten lang belichteten Farbaufnahme. Zunächst erzeugt das schwache Glimmen nur geringe Reize auf unserer Netzhaut und infolgedessen sieht man die Objekte auch nur in Schwarz-Weiß anstatt in Farbe. Trotzdem kann kein Foto den eigenen Blick ersetzen, weil nur dann die vor rund 12 Mio. Jahren ausgesandten Photonen unser Auge direkt - also live - "berühren".

Bernhard Kindermann


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Otto J. Pilzer, 2014-05-01