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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im Februar 2015

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Februar um 21 Uhr MEZ erstellt und bildet den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher ab. Bei M42 handelt es sich um den bekannten Orionnebel im "Schwertgehänge" des Sternbilds Orion und auch er ist nach Adaption an die Dunkelheit leicht ohne optische Hilfsmittel sichtbar. Bzgl. M31 und Jupiter vgl. den Text. Otto Pilzer
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Der Februar ist der letzte wirkliche Wintermonat. Die Zeichen des nahenden Frühlings sind selbst bei eisig-kaltem Wetter nicht mehr zu übersehen. Die Tage werden langsam wieder länger und geht die Sonne Anfang des Monats erst kurz vor viertel vor acht Uhr auf, so rückt der Sonnenaufgang bis zum Ende des Monats um eine Stunde auf kurz vor sieben Uhr vor. Auch am Abend kann man die Sonne dann immerhin schon bis viertel vor sechs Uhr und damit eine Dreiviertelstunde länger genießen - wenn sie sich denn zeigt. Der Sternenhimmel erscheint dagegen nach wie vor im typischen Winterantlitz. Die Sternenkarte zeigt uns dabei den Anblick des Nachthimmels am 15. Februar um 21:00 Uhr MEZ. Da sich die Sterne aufgrund der Erdrotation im Laufe der Nacht scheinbar von Ost nach West bewegen und sich die Erde zugleich im Laufe eines Jahres um die Sonne bewegt, zeigt der Sternenhimmel jeden Tag zur selben Stunde ein etwas anderes Gesicht. Pro Tag verfrüht sich so der Aufgang eines Sternes um ca. 4 Minuten, in 15 Tagen also um eine Stunde. Für die Verwendung der Sternenkarte bedeutet dies, dass die gleiche Konstellation (natürlich mit Ausnahme von Mond und Planeten) am Monatsanfang um 20:00 Uhr und am Monatsende um 22:00 Uhr zu sehen ist.

Wie auch schon im Vormonat dominiert das Wintersechseck, bestehend aus Rigel im Sternbild Orion, Aldebaran im Stier, Capella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Prokyon im Kleinen und Sirius im Großen Hund, das Firmament. Doch auch am Himmel zeigen sich bereits die ersten Vorboten des nahenden Frühlings. Die Sternbilder haben sich deutlich nach Westen verschoben und im Südosten taucht bereits der Löwe mit seinem Hauptstern Regulus als typisches Frühlingssternbild auf. Neben dem Löwen hoch im Norden zieht der Große Wagen - als Teilsternbild des Großen Bären - zirkumpolar seine Kreise. Um den Kleinen Wagen schlängelt sich der Drache, in dessen nordwestlicher Flanke folgen Kepheus und schließlich als markantes "Himmels-W" die Kassiopeia. Nahe am nordwestlichen Horizont schließt sich das Sternbild der Andromeda mit dem berühmten Andromedanebel M31 an, oberhalb davon glänzt Perseus. Über dem Fuhrmann gelangt man schließlich zu den Zwillingen mit den ungleichen "Sternenbrüdern" Castor und Pollux. Nach der griechischen Mythologie war Pollux unsterblich, wohingegen Castor in einem Kampf das Zeitliche segnete. Die Zwillinge erreichen Mitte dieses Monats um 21:30 Uhr ihre höchste Stellung im Süden und durchschreiten den Meridian. Orion hat den Meridian bereits durchschritten und befindet sich tief im Südwesten, noch ein Stückchen unterhalb davon ist das Sternbild des Großen Hundes zu sehen. Mit der Wasserschlange als langgezogenes Sternbild im Südosten schließen wir unseren kurzen Streifzug durch den nächtlichen Fixsternhimmel.

Von den gut zu beobachtenden Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn können diesen Monat bis auf den der Sonne am nächsten stehenden Merkur alle beobachtet werden. Venus ist hierbei am Westhimmel kurz nach Sonnenuntergang bis knapp nach 19:00 Uhr beobachtbar, wobei sich die Untergangszeit bis Ende des Monats auf kurz nach 20:30 Uhr verschiebt. Damit kann Venus auch nach Ende der astronomischen Dämmerung (am Monatsanfang noch gegen 19:00 Uhr und zu Monatsende um ca. 19:30 Uhr) betrachtet werden. Ebenfalls am Abendhimmel mit etwa den gleichen Untergangszeiten kann Mars knapp über dem Westhorizont angetroffen werden. Am 22. Februar kommt es hierbei zu einer bereits mit bloßem Auge gut zu verfolgenden Begegnung zwischen diesen beiden Himmelskörpern, wenn Venus mit lediglich 0,25 Grad an Mars im Sternbild Fische vorbeizieht. Der größte Planet unseres Sonnensystems, Jupiter, kann diesen Monat die ganze Nacht über zwischen den Sternbildern Krebs und Löwe aufgefunden werden. Am Morgen des 6. Februar kommt er in Opposition zur Sonne und steht ihr also am Himmel genau gegenüber. Zugleich erreicht er die größte Annäherung an die Erde. Eine Beobachtung dieses riesigen Gasplaneten wie auch seiner "Galileischen Monde" Io, Europa, Ganymed und Kallisto ist daher für jeden astronomisch Interessierten diesen Monat Pflicht! In den Morgenstunden kann schließlich auch noch der Ringplanet Saturn im Südosten im Sternbild Skorpion verfolgt werden.

Immer wieder ist auch der Mond mit seinen Meeren und Kratern ein interessantes und lohnendes Beobachtungsmotiv. Vollmond ist diesen Monat am 3., Neumond am 19. Besonders interessant sind hierbei die Mondphasen, in denen der Mond nicht zur Gänze von der Sonne beleuchtet wird. Mittels eines Fernrohres lassen sich dann besonders gut die Mondkrater beobachten, die sich am Rande der noch beleuchteten Fläche befinden, treten doch dann deren Konturen eindrucksvoll hervor.

Stefan Poller


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Otto J. Pilzer, 2015-02-01