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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im Februar 2017

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Februar um 21 Uhr MEZ erstellt und bildet den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher ab. M31 stellt die Andromedagalaxie dar - sie ist die hellste Galaxie am nördlichen Himmel und die einzige ihrer Art, die bei uns nach Adaption an die Dunkelheit mit bloßem Auge beobachtet werden kann. Bzgl. M42, Venus und Mars vgl. den Text. Otto Pilzer
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In diesem Monat merkt man deutlich, wie die Tage wieder länger werden. Mit über zehn Stunden erhellt die Sonne am 15. Feb. unseren Tag schon zwei Stunden länger als zur Wintersonnenwende. Zur Beobachtung der Sterne und Planeten verbleibt aber trotzdem mehr als genug Zeit.

Der sonnennahe Merkur tritt im Februar nicht in Erscheinung. Seine planetare Nachbarin Venus dominiert nach wie vor den Abendhimmel und erreicht am 17. mit -4,9mag ihren größten Glanz. Da sie sich der Erde nähert, wird ihre Sichelgestalt immer ausgeprägter und ist im Fernrohr sehr schön anzusehen.

Auch unser äußerer Nachbar Mars ist noch am Abendhimmel vertreten. Er sinkt gegen 22 Uhr unter den Horizont. Da er nur noch 1,2mag hell ist, muss man für eine Beobachtung jedoch deutlich früher raus, sonst verschwindet er im Horizontdunst. Auf unserer Sternkarte ist er gerade noch im Sternbild Fische zu finden. Am 26. wandert Mars im Abstand von nur einem halben Grad an Uranus vorbei. Hier bietet sich eine sehr gute Gelegenheit, auch den grünblauen Planeten (5,9mag) im Fernglas aufzusuchen. Der Farbunterschied sollte trotz der enormen Helligkeitsdifferenz zu erkennen sein.

Der Gasriese Jupiter zeigt sich langsam auch in der ersten Nachthälfte. Seine Aufgänge verfrühen sich von Monatsbeginn (23:20 Uhr) bis zum Monatsende (21:30 Uhr) um fast zwei Stunden. Er befindet sich im Sternbild Jungfrau. Da unsere Sternkarte für 21 Uhr entworfen ist, erscheint er dort noch nicht.

Saturn, der letzte der fünf hellen Planeten, zeigt sich nur am Morgenhimmel. Auch seine Aufgänge verfrühen sich im Laufe des Monats von 4:45 auf kurz nach 3 Uhr. Der 0,5mag helle Ringplanet befindet sich ganz weit im Süden im Übergangsbereich der Sommersternbilder Schlangenträger und Schütze.

Mond im Halbschatten

In der Nacht vom 10. auf den 11. Feb. kommt es nach Mitternacht zu einer Halbschattenfinsternis des Vollmondes. Solche Ereignisse sind eher schwer zu beobachten, da die Verdunklung des Mondes gering ausfällt. Die beste Chance ergibt sich um die Mitte der Finsternis um ca. 1:45 Uhr. Der nördliche Mondrand sollte dann leicht dunkler erscheinen als die restliche Mondfläche. Auf einem Foto kommt der Helligkeitskontrast oft besser zur Geltung, da unsere Augen nicht geblendet werden.

Prächtiger Winterhimmel

Wenn wir die für 21 Uhr gültige Sternkarte betrachten, so stellen wir fest, dass uns der Winter zur Monatsmitte noch voll im Griff hat. Das Wintersechseck, gebildet aus den Sternen Rigel (Orion), Aldebaran (Stier), Kapella (Fuhrmann), Kastor (Zwillinge), Procyon (Kleiner Hund) und Sirius (Großer Hund) kulminiert gerade im Süden. Ein typisches Frühlingssternbild, der Löwe, ist zwar schon aufgegangen, befindet sich aber erst knapp über dem Osthorizont und gibt deshalb noch keine seiner Galaxien preis. Deshalb wollen wir auch nicht abschweifen, sondern uns auf den Winterhimmel konzentrieren, der die auffälligste Häufung heller Sterne im ganzen Jahreslauf bietet.

Als herausragendstes Sternbild gilt der Orion. Die drei Gürtelsterne zeichnen zusammen mit den beiden Fuß- und Schultersternen eine Figur an den Himmel, die mühelos als Himmelsjäger enttarnt werden kann. Westlich der Schulter sind bei gutem Himmel auch die schwächeren Sterne seines Schutzschildes zu erkennen. Unterhalb der drei Gürtelsterne findet man das auffällige Schwertgehänge, eine sich in Nord-Süd-Richtung erstreckende Aneinanderreihung mehrerer Einzelobjekte, die bereits mit bloßem Auge mühelos zu sehen ist. Von Nord nach Süd beherbergt es den offenen Sternhaufen NGC 1981, gefolgt von den Sternhaufen NGC 1977 und NGC 1973, die in einen blauen Reflexionsnebel (visuell schwierig) eingebettet sind. Schließlich treffen wir auf den berühmten Großen Orionnebel M 42 zusammen mit dem kleinen flammenförmigen Ausläufer M 43 am Nordrand. Den südlichen Abschluss bilden schließlich die blauen Sterne des offenen Haufens NGC 1980.

An diesen Objekten kann man sehr gut das indirekte Sehen üben. Der Astronom blickt dabei absichtlich ein kleines Stück neben das eigentliche Zielobjekt, wodurch dieses unserem Auge deutlich heller erscheint. Dieses Vorgehen ist leider auch mit einem Nachteil verbunden - man sieht abseits des Sehzentrums weniger scharf. Schließlich kann man natürlich einen Feldstecher zu Hilfe nehmen und sich an all diesen Objekten erfreuen.

Für den ambitionierten Beobachter will ich noch das schwache Nebelgebiet NGC 2024 nennen, das unmittelbar östlich des linken Gürtelsterns Alnitak zu finden ist. Da der helle Gürtelstern bei der Beobachtung stört, tut man gut daran, ihn aus dem Gesichtsfeld zu verbannen. Dies gelingt am besten mit einem kleinen Fernrohr bei geringer Vergrößerung. Man sieht dann einen Nebelfleck, der durch ein Dunkelband in zwei Teile getrennt ist und viele weitere Details erkennen lässt.

Zum Schluss will ich auch noch eine Anregung für Fotografen geben. Stellen Sie ihre Kamera doch einmal auf ein Stativ und fotografieren Sie mit einem voll geöffneten lichtstarken Normal- oder Weitwinkelobjektiv das gesamte Sternbild Orion. Bei ISO 1600 und einer halben Minute Belichtungszeit sollten sich alle in diesem Beitrag genannten Objekte abgebildet haben. Viel Spaß dabei.

Bernhard Kindermann


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Otto J. Pilzer, 2017-02-01