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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im November 2017

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. November um 21 Uhr MEZ erstellt und zeigt den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher. M31 stellt die Andromeda-Galaxie dar, die hellste Galaxie am nördlichen Himmel und die einzige ihrer Art, die bei uns mit bloßem Auge beobachtet werden kann. Bei M13 handelt es sich um den lichtstärksten Kugelsternhaufen am Nordhimmel, bei M42 um den bekannten Orionnebel im "Schwertgehänge" des Sternbilds Orion. Wenn sie hoch genug über dem Horizont stehen (bei M13 nur in den frühen und bei M42 ab den späteren Abendstunden), sind alle schöne Feldstecher-Objekte; M31 und M42 sind nach Adaption an die Dunkelheit leicht mit bloßem Auge sichtbar, bei M13 gelingt dies nur unter exzellenten Bedingungen. Otto Pilzer
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Die Sonne geht immer früher unter und obwohl uns das Ende der Sommerzeit am Morgen eine Stunde Tag geschenkt hat, brauchen wir nicht mehr so lange warten, bis die ersten Sterne am Abendhimmel erscheinen. Ist der Himmel dann auch noch klar, können wir nach den bekannten Sternen und Sternbildern suchen und mit Hilfe der Sternkarte auch das eine oder andere Neue für uns entdecken.

Noch sind die Temperaturen angenehm, doch das Erscheinen der Wintersternbilder erinnert uns an die bevorstehende kalte Jahreszeit. Beginnen wir im Westen wo sich das Sommerdreieck mit Altair im Adler, Deneb im Schwan und Wega in der Leier langsam dem Horizont nähert. Wenn wir uns beeilen, können wir Anfang des Monats unterhalb des Adlers nahe am Horizont noch den Planeten Saturn mit 0.5 mag erblicken. Mitte des Monats verschwindet er dann und nähert sich seiner Konjunktion.

Bleiben wir bei den Planeten: Merkur entfernt sich am Himmel immer weiter von der Sonne und erreicht am 24. seine größte östliche Elongation, ist aber so horizontnah, dass es selbst bei uns im Süden kaum zu einer Abendsichtbarkeit reicht.

Uranus (5.7 mag) in den Fischen und Neptun (7.9 mag) im Wassermann sind nur mit dem Fernrohr zu finden. Mars und Venus dagegen sind Objekte des Morgenhimmels. Mars mit 1.7 mag durchwandert das Sternbild der Jungfrau im Osten. Er geht den ganzen Monat kurz nach 4 Uhr auf. Venus mit -3.9 mag verabschiedet sich dagegen langsam. Sie ist anfangs kurz vor 6 Uhr zu sehen und verschwindet in der Morgendämmerung. Im Laufe des Monats geht sie zwar später auf, ist aber durch die längere Dämmerung noch sichtbar. Sie wird aber ab Mitte des Monats von Jupiter mit -1.7 mag abgelöst, der langsam aufsteigt. Am 13. findet eine enge Begegnung von Venus und Jupiter statt: Venus zieht nur 17' entfernt am Riesenplaneten vorbei.

Ab dem 10. geht der Mond erst später auf und wir können im Westen die Milchstraße als senkrechtes Band aufsteigen sehen. Eingebettet sind die "Vogelsternbilder" Adler, Schwan und Leier (hieß früher Geier), die von dem rechts schon untergehenden Herkules verfolgt werden. Sie stellen die Stymphalischen Vögel dar, eine der Aufgaben des Herakles. Bemerkenswert am Schwan ist, dass Deneb, der hellste Stern, den Schwanz darstellt, und auf der anderen Seite der lange Hals mit Albireo am Kopf liegt, während sich auf den Seiten die ausgestreckten Flügel ausbreiten.

Im Südwesten sehen wir das Pegasus-Quadrat, das auch das Herbstviereck darstellt. Der oberste Stern, Sirrah, gehört nach der Einteilung von 1930 schon zum Sternbild Andromeda und wird als alpha Andromedae bezeichnet. Er ist ein blauer Unterriese der scheinbaren Helligkeit 2.07 mag. Er hat den 2,7-fachen Durchmesser der Sonne und eine Oberflächentemperatur von 13 000°, was die 200-fache Leuchtkraft der Sonne ergibt. Er ist ca. 100 Lichtjahre entfernt, leicht veränderlich und außerdem ein spektroskopischer Doppelstern.

Im Süden tauchen schon die Wintersternbilder auf. Der markante Orion noch horizontnah mit Rigel als hellstem Stern, darüber der Stier mit Aldebaran und den Plejaden, östlich davon der Fuhrmann mit Capella und darunter die Zwillinge mit Castor und Pollux sind schon zu sehen. Warten wir noch etwas, bis sich der Kleine Hund mit Procyon und der große Hund mit Sirius aus dem Horizontdunst herausheben, dann haben wir das Wintersechseck komplett.

Zwischen dem Kleinen und dem Großen Hund liegt das ziemlich unscheinbare Sternbild Einhorn (Monocerus), das nicht zu den klassischen 48 Sternbildern der Antike gehört. Es liegt knapp südlich des Himmelsäquators und erschien 1612 zum ersten Mal auf einem Himmelsglobus. Seine vier hellsten Sterne haben knapp 4. Größenklasse und fallen nicht so auf, weil das Sternbild voll in der Milchstraße liegt. Das ist auch der Grund, warum sich in diesem Sternbild viele Deep-Sky-Objekte befinden, die allerdings nur mit dem Fernrohr beobachtet werden können.

In diesem Monat gibt es mehrere beachtenswerte Sternschnuppenströme. Da sind zunächst die Orioniden, die ihr Maximum im Oktober hatten, aber bis 6. November weiterhin auftreten können. Hauptstrom sind die Leoniden, die auf den Kometen 55P/Tempel-Tuttle zurückgeführt werden. Sie erscheinen vom 12. bis 29. mit einem spitzen Maximum in der Nacht vom 17. auf den 18. November, in dem etwa 20 Leoniden pro Stunde zu erwarten sind. Nachdem der Löwe, aus dessen Richtung sie zu kommen scheinen, erst nach Mitternacht im Osten aufgeht, ist die Beobachtung auf die zweite Nachthälfte beschränkt. Da der Mond die ganze Zeit unter dem Horizont ist, sind die Beobachtungsbedingungen - klarer Himmel vorausgesetzt - günstig.

Der Sternschnuppenstrom der Tauriden, der vom Kometen 2P/Encke verursacht wird, hat sein Maximum am 10. November. Zwischen 20 Uhr und 4 Uhr sind allerdings nur 5 bis 10 Sternschnuppen pro Stunde zu erwarten. Da der Stier hoch am Himmel steht, lassen sie sich die ganze Nacht beobachten. Der Strom ist zwar schwach, kann aber auch sehr helle Feuerkugeln hervorbringen.

Gerardo Inhester


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Otto J. Pilzer, 2017-11-01