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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im Februar 2018

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Februar um 21 Uhr MEZ erstellt und bildet den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher ab. M31 stellt die Andromedagalaxie dar - sie ist die hellste Galaxie am nördlichen Himmel und die einzige ihrer Art, die bei uns nach Adaption an die Dunkelheit mit bloßem Auge beobachtet werden kann. Bzgl. M42 vgl. den Text. Otto Pilzer
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Auch im Februar lädt unser Nachthimmel bei klarem Wetter wieder zur Sternenbeobachtung ein.

Eines der markantesten Sternbilder der nördlichen Hemisphäre ist der "Himmelsjäger" Orion, dessen drei fast in einer Linie stehenden Gürtelsterne selbst von astronomisch Unkundigen schnell aufgefunden werden. Orion war der griechischen Mythologie nach ein riesenhafter Jäger, der stets von seinen Hunden Sirius und Prokyon begleitet wurde. Einem Hesiod-Fragment nach war er der Sohn von Poseidon und Euryale (einer Tochter des Königs Minos). Als er verkündete, jedes Tier auf der Erde erlegen zu wollen, sandte die Göttin Gaia einen riesigen Skorpion, durch dessen Stich Orion getötet wurde. Zeus versetzte daraufhin beide als Sternbilder an den Himmel. Nach einer weiteren Sage, die von Hesiod und dem als Pseudo-Hyginus (un)bekannten röm. Schriftsteller erwähnt wird, stellte Orion auch den Plejaden, sieben jungfräulichen Berg-Nymphen, nach. Zeus rettete sie, indem er sie in Tauben verwandelte und schließlich ebenfalls als Sternbild an den Himmel entrückte.

Diese Sagenerzählungen spiegeln sich auch am Himmel wieder. Orion, begleitet vom Großen und Kleinen Hund, verfolgt die Plejaden, einen auch als "Siebengestirn" bezeichneten offenen Sternhaufen im Sternbild Stier. Wenn das Sommer-Sternbild des Skorpion im Osten erscheint, verlässt Orion den Himmel im Westen - und umgekehrt. An Orions Gürtel lässt sich mit bloßem Auge der Orionnebel (Nr. 42 nach Messier) erkennen - ein aus Wasserstoff bestehendes Gebiet, das durch die ionisierende Strahlung neu entstehender Sterne zum Leuchten angeregt wird.

Von astronomischen Beobachtern wird immer wieder festgestellt, dass sich im Siebengestirn mit bloßem Auge zu kaum einem Zeitpunkt exakt sieben Sterne erkennen lassen - abhängig von den Beobachtungsbedingungen sind es entweder weniger oder mehr. Der hellste Stern am Sternenhimmel (eigentlich ein Doppelsternsystem) ist der bereits bei Homer erwähnte Sirius - gleichzeitig auch das Auge des "Großen Hundes". Seine Helligkeit kann schon einmal dazu verleiten, ihn mit einem Planeten zu verwechseln. Es gibt allerdings eine einfache Methode, um Sterne von Planeten zu unterscheiden: Sirius scheint ein wenig zu flackern, Planeten nicht. Dies lässt sich damit erklären, dass das Licht der eher scheibenförmig erscheinenden erdnahen Planeten weniger von der Erdatmosphäre gestört wird, als das der punktförmig erscheinenden Sterne.

Zur Planetenbeobachtung ist der Februar denkbar unergiebig. Außer dem mit einer Magnitude von 5,9 sehr lichtschwachen Uranus im spitzen Winkel des Sternbilds Fische lässt sich nach Sonnenuntergang lange kein anderer "Wandelstern" (so die sinngemäße Übersetzung des griechischen planétes - im Gegensatz zu den Fixsternen) am Nachthimmel erblicken. Die Venus ist wegen ihrer Nähe zur Sonne wenn überhaupt nur noch in der beginnenden Abenddämmerung über dem Horizont zu sehen. Erst gegen 2 Uhr steigt Jupiter (gr. Zeus) im Sternbild Waage empor, wo er als unübersehbar hellstes Objekt den Nachthimmel dominiert und später im Süden quasi die Rolle des Morgensterns übernimmt. Ihm folgt etwa eine Stunde später der rote Planet des Kriegsgottes Mars (gr. Ares), dem in ähnlichem Abstand der Saturn (gr. Kronos) hinterher eilt. Dessen Ringsystem ist bereits mit kleinen Teleskopen beobachtbar. Von Saturn / Kronos erzählt die antike Mythologie (u.a. Hesiod. "Theogonie"), dass er nach einer Prophezeiung (er würde durch seinen Sohn entmachtet) alle seine Kinder verschlang. Das sechste Kind, Jupiter / Zeus, konnte von seiner Mutter gerettet werden, indem sie ihrem Mann einen in Kleider gehüllten Stein gab.

Die Sonne steht astronomisch gesehen bis Mitte des Monats im Sternbild Steinbock und wechselt dann in das Sternzeichen des Wassermanns. Bei den Astrologen steht die Sonne hingegen schon seit 21. Januar im Sternzeichen Wassermann und wechselt am 20. Februar in das Tierkreiszeichen Fische. Der Grund für diese Abweichung ist, dass die Astrologie das Wechselspiel zwischen Mond & Erde und der daraus resultierenden Präzession der Erdachse ignoriert, was seit der Antike zu einer Verschiebung der Tierkreiszeichen zu den gleichnamigen Sternbildern von 30° geführt hat. Zum Tierkreis zählten in der Antike die zwölf Sternbilder, die sich nahe der Ekliptik befinden. Als Ekliptik bezeichnet man die von der Erde aus scheinbare Bahn der Sonne vor dem Hintergrund der Fixsterne, welche im Lauf eines Jahres durch die besagten Tierkreiszeichen wandert (was sich logischerweise nur in der Abend- bzw. Morgendämmerung feststellen lässt). Tatsächlich ist es die Erde, die sich so bewegt, dass sich der Blickwinkel, unter dem die Sonne vor dem Fixsternhintergrund erscheint, verändert. Projiziert man die Erdbahnebene in unendliche Ferne, ergibt sich aus Erdsicht an der Himmelskugel diese kreisförmige Ekliptik-Linie. Und nun viel Erfolg und Freude beim Beobachten der mythologischen Akteure an unserem Firmament!

Matthias Bothe


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Otto J. Pilzer, 2018-02-01