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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im Dezember 2018

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Dezember um 21 Uhr MEZ erstellt und bildet den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher ab. Die Andromedagalaxie M31 als hellste Galaxie am nördlichen Himmel sowie der Orionnebel M42 im "Schwertgehänge" des Sternbilds Orion sind schöne Feldstecher-Objekte, aber auch nach guter Adaption an die Dunkelheit leicht mit bloßem Auge als "diffuse Flecken" sichtbar. Bzgl. Mars vgl. den Text. Otto Pilzer
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Der Dezember ist der Monat mit den längsten Nächten. Am 21. Dezember, dem Tag der Wintersonnenwende, geht die Sonne erst um ca. 8 Uhr auf und gegen 16 Uhr schon wieder unter. Abgesehen von der Kälte ist diese Zeit daher besonders gut geeignet für astronomische Beobachtungen, da man nicht bis tief in die Nacht warten muss, um einen dunklen Himmel vorzufinden. Meist ist die Luft in den Wintermonaten auch besonders klar, was die Sichtbarkeit manch dunkler Objekte noch weiter verbessert.

Auch diesen Dezember stört leider der Mond die Beobachtung von Deep-Sky Objekten in der ersten Nachthälfte etwas. Mitte des Monats ist der Mond in seinem ersten Viertel und daher am Abend am Himmel präsent. Trotzdem kann man sich aufmachen, um die Wintersternbilder kennenzulernen. Und dabei prägt vor allem ein Sternbild den winterlichen Himmel, der Orion. Im Dezember ist er in den Abendstunden im Osten nicht zu verfehlen. Seine markante Figur formen die vier äußeren Sterne, die ein großes Rechteck bilden, sowie die drei Gürtelsterne. Etwas unterhalb der linken beiden Gürtelsterne ist das Schwertgehänge mit dem Orionnebel (M42), eines der bekanntesten und am besten zu beobachtenden Sternentstehungsgebiete am ganzen Himmel, zu entdecken. Für einen detaillierteren Blick ist ein Feldstecher anzuraten und auf jeden Fall ein absolut dunkler Himmel von Vorteil.

In unmittelbarer Nähe zum Orion befindet sich das Sternbild Stier mit seinem markanten rötlichen Hauptstern Aldebaran. Ein Stück weiter trifft man dann auf einen offenen Sternhaufen, die Plejaden. Diese sind gut mit bloßem Auge zu erkennen und am besten mit einem Feldstecher mit nicht allzu großer Vergrößerung zu beobachten.

Der zunehmende Mond behindert leider auch die Beobachtung des Meteorstroms der Geminiden etwas, der in der Nacht vom 14. auf den 15 Dezember seinen Höhepunkt hat. Daher sollte man am besten bis gegen Mitternacht warten, dann ist der Mond untergegangen. Die Sternschnuppen der Geminiden kommen scheinbar aus dem Sternbild Zwillinge.

Um Planeten im Dezember beobachten zu können, sollte man - mit Ausnahme des Mars - ein Frühaufsteher sein. Merkur, Venus und auch Jupiter sind in der zweiten Nachthälfte bzw. in der Morgendämmerung zu entdecken. Letzterer ist vor allem in der zweiten Monatshälfte im Sternbild Schlangenträger zu finden. Die Venus sollte man gleich zu Beginn des Monats erkunden, denn dann ist sie in größtem Glanz kurz vor Sonnenaufgang im Osten zu sehen. Und auch der etwas schwerer zu findende Planet Merkur hat im Monat Dezember seine beste Morgensichtbarkeit im ganzen Jahr. Unser rötlicher Nachbar Mars leuchtet in Richtung SSW am Abendhimmel.

Obwohl der Merkur, im Vergleich zu Jupiter und Saturn, in nicht allzu ferner Distanz zur Erde liegt, ist über ihn relativ wenig bekannt. Dies resultiert vor allem aus seiner besonderen Position im Sonnensystem. Merkur steht von allen Planeten der Sonne am nächsten und daher ist es für Raumfahrzeuge eine besondere Herausforderung, sich ihm zu nähern und der enormen Hitze in seiner Umgebung standzuhalten. Bisher bekam Merkur erst zweimal Besuch von irdischen Sonden. In den siebziger Jahren machte sich Mariner 10 auf die Reise und funkte die ersten Bilder von der Oberfläche des Merkur zurück zur Erde. Im Jahre 2011 erreichte die Messenger-Sonde den Merkur und führte bereits verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen durch. Diese hatten es vor allem auf die geologischen Prozesse auf dem Planeten abgesehen.

Ganz aktuell ist die Raumsonde BepiColombo auf dem Weg zum innersten Planeten. Ihr Start war am 20. Oktober 2018 und die Sonde ist eine Zusammenarbeit zwischen der europäischen Weltraumagentur ESA und der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA. BepiColombo wird den Merkur knapp zwei Jahre lang umkreisen und dabei vor allem die chemische Zusammensetzung der Oberfläche bestimmen. Des Weiteren sollen auch Informationen über den inneren Aufbau des Planeten gesammelt werden. Solche Messungen können nicht von der Erde aus durchgeführt werden, und daher sind derartige Missionen notwendig, um den Planeten ihre Geheimnisse zu entlocken.

BepiColombo wird sieben lange Jahre unterwegs sein, bis sie im Jahre 2025 endlich bei Ihrem Ziel ankommt. Dann erwartet die Sonde eine recht ungemütliche Umgebung: Durch seine Nähe zur Sonne herrscht am Merkur teilweise eine Temperatur von über 400°C, die BepiColombo aushalten muss; auf der Nachtseite kühlt es sich hingegen auf unter -170°C ab. Wenn aber alle Systeme an Board wie geplant funktionieren, werden wir spannende neue Erkenntnisse vom Merkur bekommen, die auch dazu führen werden, dass wir das gesamte Sonnensystem besser verstehen und somit auch mehr über den Ursprung und die Geschichte unserer Erde lernen werden.

Ralf Purschke


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Otto J. Pilzer, 2018-12-01