- Astronomie im Berchtesgadener Land - Der Sternenhimmel im Mai 2019Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Mai um 23 Uhr Sommerzeit (MESZ) erstellt und zeigt den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher. Bzgl. Jupiter und M13 vgl. den Text. Otto Pilzer, www.sternwarte-laufen.de [Zum Vergrößern bitte Bild anklicken] Im Monat Mai starten die Frühlingssternbilder so richtig durch und auch der Sommer macht sich am Himmel schon bemerkbar. Die Wintersternbilder hingegen verabschieden sich nun endgültig vom Firmament. Der Orion ist zwar in der Abenddämmerung noch tief im Westen zu sehen, spielt aber sobald sich der Himmel vollständig verdunkelt hat keine Rolle mehr. Dafür steht der Löwe, eines der typischen Frühlingssternbilder, am Abend gut sichtbar in südwestlicher Richtung. Sein markanter Hauptstern Regulus hilft dabei beim Auffinden. Ein weiteres prächtiges Sternbild am Abendhimmel stellt der Bärenhüter - oder auch Bootes genannt - dar. Mit dem Stern Arktur ist hier auch einer der helleren Sterne am abendlichen Frühlingshimmel vertreten. Der Bärenhüter befindet etwas östlich des Löwen. Die erwähnten Sterne Regulus und Arktur bilden mit dem Stern Spica im Sternbild Jungfrau, in südlicher Richtung zu finden, das sogenannte Frühlingsdreieck. Viel bekannter als das Frühlingsdreieck ist das Sommerdreieck. Es wird von den Sternen Vega (im Sternbild Leier), Deneb (Schwan) und Atair (Adler) gebildet. Diese Konstellation steht jedoch erst gegen Mitternacht entsprechend weit über dem Horizont. Dafür wird es dann im Laufe des Sommers mehr und mehr bereits am Abendhimmel zu sehen sein und dabei den südlichen Himmel dominieren. Durch den Neumond am 5. Mai (der Vollmond folgt am 18. Mai) eignet sich der Beginn des Monats auch besonders gut, um einige lichtschwächere Objekte am Himmel zu beobachten. Die hoffentlich schon wärmeren Temperaturen helfen dabei auch beim Warten, bis sich der Himmel vollkommen verfinstert hat. Dies ist zu Beginn des Monats gegen 22:30 Uhr der Fall. Dann lässt sich bereits in einem guten Feldstecher der Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules beobachten. Herkules besteht aus eher nicht so hellen Sternen, seine Lage zwischen den markanten Sternbildern Bärenhüter und Leier hilft dabei aber beim Aufspüren. Wenn man den Herkules dann erst einmal gefunden hat, sollte man sich beim Suchen von M13 an den zentralen vier Sternen orientieren, die scheinbar fast ein Rechteck bilden. Auf der gedachten Verbindungslinie der beiden rechten Sterne ist der Sternhaufen im oberen Drittel zu finden. Im Feldstecher sollte dieser schon als verwaschener Fleck zu erkennen sein, aber erst in einem Teleskop zeigt sich das tatsächliche Ausmaß dieses Himmelsobjekts. Interessanterweise wurde M13 von Edmund Halley entdeckt, nach dem auch der Halleysche Komet benannt wurde. Denn Edmund Halley erkannte als erster, dass es sich bei diesem Kometen immer um den gleichen handelte, und sage seine Wiederkehr für das Jahr 1758 voraus. Leider erlebte er dies dann nicht mehr selbst. Von den Planeten ist im Monat Mai vor allem der Jupiter zu erwähnen. Zu Beginn des Monats steht er in der Abenddämmerung allerdings nur knapp über dem Ost-Horizont und wird somit erst gegen Mitternacht zum strahlend hellen Objekt am Südhimmel. Seine Helligkeit übertrifft jedoch alle anderen Sterne, so dass sein Auffinden keine größeren Probleme darstellen sollte. Mittels eines guten Teleskops kann man bereits die horizontal verlaufenden Wolkenbänder des Jupiters erkennen, ebenso wie sich in einem Feldstecher seine vier größten Monde Ganymed, Kallisto, Io und Europa ohne Schwierigkeiten ausmachen lassen. Dabei ist vor allem letzterer in den vergangenen Jahren immer wieder in den Fokus der Forscher geraten, da unter seiner Oberfläche eine große Menge an Wasser vermutet wird. Dies soll mit der europäischen Raumsonde Juice genauer untersucht werden. Allerdings werden sich die Wissenschaftler dabei noch etwas gedulden müssen, denn die im Jahre 2022 startende Raumsonde wird erst im Januar 2030 beim Jupiter eintreffen. Als weitere Wandelsterne kann man Mars noch am Abendhimmel erspähen sowie Saturn nach Mitternacht und Venus kurz vor Sonnenaufgang. Ralf Purschke
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