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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im März 2021

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. März um 21 Uhr MEZ erstellt und zeigt den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher bzw. ab der Sommerzeit damit wieder gegen 21 Uhr MESZ. Bei M13 handelt es sich um den hellsten Kugelsternhaufen am nördlichen Himmel, bei M31 um die Andromedagalaxie, die auffälligste Galaxie am Nordhimmel, und bei M42 um den bekannten Orionnebel im "Schwertgehänge" des Sternbilds Orion. Wenn sie hoch genug über dem Horizont stehen, sind alle schöne Feldstecher-Objekte; M31 und M42 sind nach Adaption an die Dunkelheit leicht mit bloßem Auge sichtbar, bei M13 gelingt dies nur unter sehr guten Bedingungen. Bzgl. Mars vgl. den Text. Otto Pilzer
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Langsam aber sicher verabschiedet sich die kalte Winterszeit. Die Tage werden länger und mit steigendem Sonnenstand auch wärmer. Am 20. März um 10:37 Uhr überschreitet die Sonne auf ihrer Wanderung von Süd nach Nord den Himmelsäquator. Das ist der astronomische Frühlingsbeginn mit der Tag-und-Nachtgleiche und wir sehen die Sonne genau 12 Stunden über dem Horizont. Tatsächlich ist der Tag aber etwas länger als die Nacht, da wir den Tag vom ersten bis zum letzten Sonnenstrahl rechnen; außerdem ist die Sonne wegen der Brechung des Lichts am Horizont schon längst untergegangen, wenn wir sie noch sehen. Wir freuen uns, dass es endlich schon heller wird, wenn wir morgens aufstehen, aber bald erleiden wir einen Rückschlag: denn am Sonntag, den 28. März beginnt die Sommerzeit und wir müssen eine Stunde früher aufstehen.

Der Sonnenaufgang verfrüht sich von 6:50 MEZ zu Beginn des Monats auf 6:49 MESZ am 31., während der Sonnenuntergang von 17:53 MEZ auf 19:37 MESZ zurückgeht. Bald nach Beginn des Monats sind auch die Abende für die Beobachtung günstig, weil der Mond immer später aufgeht. Am 13. März ist dann Neumond und in den Tagen danach kann man die schmale Mondsichel am Abendhimmel finden.

Der Sternenhimmel im März zeigt den Übergang von den Winter- zu den Frühlingssternbildern. Abends kann man sich noch an den funkelnden Sternen des Wintersechsecks im Orion (Rigel), Stier (Aldebaran), Fuhrmann (Capella), Zwillingen (Pollux), Kleinen Hund (Prokyon) und Großen Hund (Sirius) erfreuen. Nach Mitternacht haben sie dann den Frühlingssternbildern des Frühlingsdreiecks rund um den Löwen (Regulus), der Jungfrau (Spica) und des Bootes (Arktur) Platz gemacht.

Zwischen den Zwillingen und dem Löwen liegt das eher unauffällige Tierkreissternbild Krebs, das man leicht übersieht. Es ist schon von alters her bekannt und erhielt seinen heutigen Namen von den Griechen. Die Göttin Hera hatte einen Riesenkrebs geschickt, der Herakles angreifen sollte, als dieser mit der Hydra kämpfte. Dazu muss man wissen, dass Hera dem Herakles nicht wohlgesonnen war, denn er wurde als ein unehelicher Sohn des Zeus geboren. Der Krebs war erfolglos und wurde zertreten, doch Hera versetzte ihn trotzdem zum Dank an den Himmel. In der Glanzzeit Griechenlands erreichte die Sonne im Krebs den höchsten Punkt ihrer Bahn mit +23°26', er markierte somit die Sommersonnenwende. Daraus ist die heute noch gebrauchte Bezeichnung "Wendekreis des Krebses" für den nördlichen Wendekreis (23,5° Nord) entstanden. Wegen der Bewegung der Rotationsachse der Erde (Präzession) ist dieser Punkt allerdings inzwischen weitergewandert und liegt jetzt im Sternbild Stier.

Die helleren Sterne des Krebses liegen zwischen 3.5 und 4.3 mag und bilden ein auf dem Kopf stehendes y. Links neben dem obersten Stern (Iota Cnc Zubenah, 3.9 mag) befindet sich das interessante System Rho1 Copernicus, das mit einer Gesamthelligkeit von 5.3 mag ohne Fernglas nicht zu finden ist. Es ist ein Doppelstern in nur 41 LJ Entfernung und besteht aus dem Gelben Zwerg Copernicus A und dem Roten Zwerg Copernicus B. Copernicus A ist mit einem Radius von 0,96 Sonnenradien sowohl etwas kleiner als auch leuchtschwächer als die Sonne, aber sonst sehr sonnenähnlich. Der 1065 AE von Copernicus A entfernte Copernicus B ist ein roter Zwergstern. Seine Masse entspricht 0.13 Sonnenmassen und der Durchmesser beträgt 0.3 Sonnendurchmesser. Copernicus A wird von mindestens fünf Planeten umkreist. Sie lassen sich dabei in vier innere und einen äußeren Planeten einteilen. Sie wurden zwischen 1996 und 2007 entdeckt.

Im Zentrum des Sternbilds liegt der offene Sternhaufen M 44 Praesepe (Krippe), auch Bienenkorb-Haufen genannt. Er hat eine Gesamthelligkeit von ca. 3.5 mag, besteht aus etwa 300 Sternen zwischen 6. und 12. Größenklasse und liegt in einer Entfernung von 500 LJ. Obwohl er in dunklen Nächten freisichtig ist, empfiehlt sich ein Fernglas, um seinen Anblick voll zu genießen.

Die Planeten machen sich in diesem Monat rar. Merkur und Venus sind ohne Hilfsmittel unsichtbar. Unter günstigen Bedingungen kann man Merkur mit einem guten Fernglas zwischen dem 7. und 11. März kurz vor 6 Uhr morgens ganz horizontnah bei Jupiter finden. Dafür kann man abends verfolgen, wie Mars im Stier im Laufe des Monats durch das goldene Tor der Ekliptik (zwischen Hyaden und Plejaden) paradiert. Seine Helligkeit nimmt dabei von 0.9 mag auf 1.3 mag deutlich ab. Ab Mitte des Monats kann man Jupiter am Morgenhimmel am Osthorizont aufsuchen. Am 15. geht er um 5:30 auf und seine Helligkeit nimmt im Lauf des Monats von -1.5 auf -1.6 mag zu. Vor ihm ist schon Saturn aufgegangen, der sich mit einer Helligkeit von knapp 1 mag bereits um den 24. März in der Morgendämmerung verabschiedet.

An Sternschnuppenströmen ist diesen Monat nichts Nennenswertes zu erwarten, trotzdem kann man immer hoffen, bei der Beobachtung eine der sporadischen Sternschnuppen zu sehen. Die Richtung, aus der sie kommen kann, lässt sich allerdings nicht vorhersagen.

Gerardo Inhester


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Otto J. Pilzer, 2021-03-01