- Astronomie im Berchtesgadener Land - Der Sternenhimmel im Oktober 2021Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Oktober um 23 Uhr Sommerzeit (MESZ) erstellt und bildet den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher (nach dem Ende der Sommerzeit entspricht das dann 21 Uhr MEZ) ab. Bei M13 handelt es sich um den lichtstärksten Kugelsternhaufen am Nordhimmel, der - solange er hoch genug über dem Horizont steht - ein schönes Feldstecher-Objekt und unter exzellenten Bedingungen auch mit bloßem Auge sichtbar ist (wichtig wie auch bei M31: gute Adaption der Augen an die Dunkelheit). Bzgl. Juptiter, Saturn und M31 vgl. den Text. Otto Pilzer [Zum Vergrößern bitte Bild anklicken] Blickt man in einer sternklaren Nacht in den Himmel, fällt es oft schwer, sich zu orientieren. Natürlich haben die meisten schon von Sternbildern wie dem Großen Wagen oder Orion gehört, aber trotzdem stellen sich oft Fragen wie: Wo finde ich diese Sternbilder? Sind sie immer zu sehen? Welche anderen Sternbilder sieht man denn sonst noch? Um genau diese Fragen zu beantworten, ist eine Sternkarte hilfreich. Für erste Versuche nützt sicherlich die hier abgebildete Sternkarte, für den etwas ambitionierteren Sterngucker ist dann aber doch eine sogenannte drehbare Sternkarte aus dem Fachhandel zu empfehlen. Zur Verwendung der Sternkarten ist es zunächst einmal wichtig zu wissen, dass es insgesamt am nächtlichen Sternhimmel 88 Sternbilder gibt. Diese wurden im Jahre 1922 von der Internationalen Astronomischen Union verbindlich festgelegt und in einer Liste veröffentlicht, die noch heute gültig ist. Nun können diese 88 Sternbilder nicht jede Nacht und auch nicht von jedem Standpunkt auf der Erde beobachtet werden. Der Südhalbkugel sind zum Beispiel andere Sternbilder zugeordnet wie der Nordhalbkugel und auch im Sommer sind andere Formationen zu sehen wie im Winter. Um sich einen Überblick zu verschaffen, welche Sternbilder aktuell zu beobachten sind, helfen eben solche Sternkarten. Hier ist für den Standort Laufen der Sternenhimmel am 15.10.2021 um 21:00 dargestellt. Natürlich gilt diese Sternkarte nicht nur für Laufen, sondern näherungsweise für ganz Süddeutschland. Auch für die Tage vor und nach dem 15.10. kann die Sternkarte verwendet werden. Bei der Uhrzeit muss man allerdings aufpassen. Schon wenige Stunden nach 21:00 wird sich der Sternhimmel aufgrund der Erddrehung deutlich verändert haben und der ungeübte Beobachter hat möglicherweise Schwierigkeiten, die Sternbilder zu finden. Wie verwendet man nun diese Karte und wie findet man die Sternbilder? Zunächst muss man wissen, dass sich der Punkt in der Mitte der Sternkarte genau über einem selbst, im Zenit befindet. Der untere Rand zeigt Richtung Süden und der obere Rand Richtung Norden. Nun stellt man sich am besten selbst so hin, dass man Richtung Süden blickt - von Laufen aus wäre das Richtung Berge. Man hält die Sternkarte direkt vor sich und bewegt sie nun über den Kopf. Jetzt sollte man die Sterne im mittleren Bereich der Sternkarte auch am nächtlichen Himmel über sich erkennen können. Direkt über uns befindet sich aktuell das Sternbild Kassiopeia, auch Himmels-W genannt, weil es eben die Form eines W beschreibt. Dreht man sich nun in Richtung Norden, dann sieht man ganz markant etwas über dem Horizont den Großen Wagen. Der Große Wagen ist allerdings nur ein Teil des Sternbildes Großer Bär. Dieses Sternbild aufzusuchen wäre zum Beispiel eine erste Aufgabe, die mithilfe der Sternkarte angegangen werden könnte. Eine weitere schöne Übung ist es, den Polarstern zu identifizieren. Dabei verbindet man die beiden hinteren (rechten) Sterne des Großen Wagens zu einer gedachten Linie und verlängert diese fünf Mal um den Abstand der beiden Sterne nach oben. Dann stößt man auf einen eher unscheinbaren Stern. Diesen Stern nennt man Polarstern und das Besondere daran ist, dass dieser Stern über die Nacht hinweg und auch über das ganze Jahr hin seine Position nicht ändert. Das bedeutet, der Polarstern ist immer im Norden zu finden. Das ist möglicherweise sehr nützlich, sollte man sich in der Nacht mal verlaufen. Denn sobald man den Polarstern gefunden hat, weiß man eindeutig, in welcher Richtung Norden ist. Neben den Sternbildern ist natürlich auch die Beobachtung der Planeten spannend. Die fünf der Erde am nächsten stehenden Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn sind dabei bereits mit bloßem Auge zu sehen. Und abgesehen von Mars bevölkern alle auch in diesem Monat den Nachthimmel. Merkur zum Beispiel am Monatsende, kurz vor Sonnenaufgang. Seine beste Sichtbarkeit hat er um den 25. des Monats gegen 7 Uhr in der Früh, knapp über dem Osthorizont. Venus hingegen findet man abends kurz nach Sonnenuntergang am Westhimmel. Jupiter ist weiterhin ein auffallendes Objekt der Nacht. Mit einer Helligkeit von -2.5 mag strahlt er unübersehbar im Sternbild Steinbock. In nur 15° Abstand gesellt sich der Ringplanet Saturn zu Jupiter und erreicht dabei eine Helligkeit um die 0.1 mag. Am 14. Oktober schiebt sich der Mond noch zwischen diese beiden Planeten. Diese Konstellation kann gegen 20 Uhr schön am südwestlichen Himmel beobachtet werden. Wer im Oktober noch auf die Jagd nach Galaxien gehen will, dem sei der Andromedanebel M31 empfohlen - diejenige Spiralgalaxie, welche der Milchstraße am nächsten steht und auch das entfernteste Objekt, das unter guten Bedingungen noch mit bloßem Auge beobachtet werden kann. Zu finden ist sie, wie der Name schon verrät, im Sternbild Andromeda, welches im Herbst besonders gut beobachtbar ist. Noch ein Blick auf einen periodischen Sternschnuppenstrom: die Delta- oder auch Oktober-Draconiden. Das Maximum dieses Stroms wird am 8. Oktober erreicht. Die Häufigkeit der sichtbaren Meteore schwankt jedoch stark. Es gab Jahre mit 100 bis sogar 400 Sternschnuppen pro Stunde, jedoch auch Jahre mit deutlich weniger. Aber ein Blick in den Himmel sollte sich im Oktober allemal lohnen. Ralf Purschke
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