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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im Februar 2022

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Februar um 21 Uhr MEZ erstellt und bildet den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher ab. M31 stellt die Andromedagalaxie dar - sie ist die hellste Galaxie am nördlichen Himmel und die einzige ihrer Art, die bei uns mit bloßem Auge beobachtet werden kann. Bzgl. M42 vgl. den Text. Otto Pilzer
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Der frühabendliche Sternhimmel im Februar ist noch geprägt von den Wintersternbildern. Allerdings macht sich dann im Laufe der Nacht schon der Frühling bemerkbar - zumindest was die Sternbilder betrifft. Sonnenuntergang ist Mitte des Monats gegen halb sechs Uhr abends und etwa um 18:45 Uhr ist es dann auch dunkel genug, um mit astronomischen Beobachtungen beginnen zu können. Um diese Uhrzeit steht das typische Wintersternbild Orion dominant am Südhimmel. Mit seinen vier äußeren und den drei markanten Gürtelsternen ist er nicht zu übersehen.

Oberhalb des Orion sind zwei weitere markante Sternbilder zu erkennen: Eher westlich das Sternbild Stier mit seinem Hauptstern Aldebaran, sowie in östlicher Richtung die Zwillinge. Südwestlich von Orion aus gesehen liegt noch das Sternbild Großer Hund mit seinem hellen Hauptstern Sirius. Wandert unser Blick weiter nach Osten oder beobachten wir den Himmel gegen Mitternacht, so erkennen wir schon die Vorboten des Frühlings in Form des Sternbildes des Löwen.

Der Große Wagen ist im Nordosten zu beobachten und Kassiopeia, das Himmels-W, bewegt sich im Nordwesten dem Horizont entgegen.

Zu Monatsbeginn ist Neumond und folglich am 16. Februar Vollmond. Bei den Planeten eignet sich der innerste Planet, Merkur, diesen Monat nicht für Beobachtungen.

Ganz anders die Venus, welche am Morgenhimmel erstrahlt. Im größten Glanz leuchtet die Venus am 12. des Monats mit einer Helligkeit von -4.9 mag. Im Fernrohr ist sie dabei als Sichel zu erkennen und die Sichelform nimmt dann in der folgenden Zeit ab. Am besten ist die Sichtbarkeit der Venus am Südosthorizont etwa 15 Minuten nach ihrem Aufgang. Dieser ist zu Beginn des Monats um 5:39 Uhr, zur Monatsmitte um 5:07 Uhr und dann am Monatsende um 4:53 Uhr.

Zu einer schönen Begegnung mit dem Mars kommt es am 13. Februar. Nur gute 6° trennen dann unsere beiden Nachbarplaneten. Vielleicht kann diese Begegnung mit Venus auch helfen, Mars in der Morgendämmerung zu finden. Denn für den roten Planeten benötigt man in diesem Monat schon sehr gute Beobachtungsbedingungen im Südosten. Der Mars geht zu Monatsbeginn um 6:01 Uhr auf, zum Monatsende dann um 5:28 Uhr.

Jupiter, der größte Planet in unserem Sonnensystem, kann nur zu Beginn des Monats noch halbwegs vernünftig beobachtet werden. Dann geht der Gasriese, dessen Helligkeit bei -2.1 mag liegt, um 19:27 Uhr unter. Gegen Mitte des Monats dann schon um 18:50 Uhr.

Der Ringplanet Saturn kommt diesen Monat in Konjunktion zur Sonne und ist daher nicht zu beobachten.

Uranus, für dessen Beobachtung man bereits einen Feldstecher oder ein kleines Fernrohr nutzen sollte, ist ein Objekt für die erste Nachthälfte. Er geht zu Monatsbeginn gegen 18 Uhr auf, zu Monatsende dann eine Stunde später. Seine Helligkeit liegt bei 5.8 mag. Am 7. Februar zieht der zunehmende Mond an Uranus vorbei und gegen 22 Uhr beträgt der Abstand zwischen beiden lediglich 1,5°.

Der am weitesten von der Sonne entfernte Planet Neptun eignet sich im Februar kaum zur Beobachtung. Von erfahrenen Sternguckern mit guter Ausrüstung kann der nur 7.9 mag helle Planet am besten noch zu Monatsbeginn erspäht werden. Aber selbst da geht Neptun bereits gegen 20:45 Uhr unter. Genauso wie beim Uramnus empfiehlt sich ein Aufsuchkärtchen aus dem Internet.

Auch der Februar bietet oft absolut sternklare Nächte und man kann bereits in den Abendstunden in den absolut dunklen Himmel blicken. Dadurch eignet sich diese Zeit hervorragend für die Beobachtung von lichtschwächeren Himmelskörpern.

Sicher eines der bekanntesten Objekte am Winterhimmel ist dabei der Orionnebel M42, der - wie sein Name schon verrät - im Sternbild Orion zu finden ist. Bereits im Fernglas kann man dieses freisichtige Sternentstehungsgebiet detaillierter bestaunen. Zu finden ist es etwas unterhalb der drei Gürtelsterne des Orion im sogenannten Schwergehänge.

Der winterliche Nachthimmel bietet allerdings auch einiges mehr an. Recht einfach zu finden ist dabei der offene Sternhaufen der Hyaden. Denn dieser liegt beim bereits erwähnten Hauptstern des Sternbildes Stier, Aldebaran. Dieser gehört aber selbst nicht zum Sternhaufen, sondern liegt als Vordergrundstern etwa auf halbem Weg zwischen uns und den Hyaden.

Des Weiteren sei noch der offene Sternhaufen der Plejaden erwähnt, welcher etwas nordwestlich von Aldebaran zu finden ist. Dadurch, dass seine Sterne etwas dichter gedrängt sind als bei den Hyaden, sind die Plejaden markanter und daher leichter zu finden. Bereits mit bloßem Auge lassen sich sechs bis sieben der Sterne erkennen - daher der alternative Name Siebengestirn. Und auch der offene Sternhaufen M41 im Großen Hund ist eine Beobachtung wert. Zu finden ist dieser etwa 4° südlich von Sirius.

Mit spektakulären periodischen Sternschnuppenströmen kann der Monat Februar leider nicht aufhorchen lassen. Dennoch sind natürlich Überraschungen nie auszuschließen und sporadische Sternschnuppen können ja zudem jederzeit über den Himmel huschen.

Ralf Purschke


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Otto J. Pilzer, 2022-02-01