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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im März 2024

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. März um 21 Uhr MEZ erstellt und zeigt den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher bzw. ab der Sommerzeit damit wieder gegen 21 Uhr MESZ. Bei M13 handelt es sich um den hellsten Kugelsternhaufen am nördlichen Himmel, bei M31 um die Andromedagalaxie, die auffälligste Galaxie am Nordhimmel, und bei M42 um den bekannten Orionnebel im "Schwertgehänge" des Sternbilds Orion. Wenn sie hoch genug über dem Horizont stehen, sind alle schöne Feldstecher-Objekte; M31 und M42 sind nach Adaption an die Dunkelheit leicht mit bloßem Auge sichtbar, bei M13 gelingt dies nur unter sehr guten Bedingungen. Bzgl. Jupiter vgl. den Text. Otto Pilzer
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Die Nächte im März sind noch ausreichend lang und die Temperaturen bereits wärmer, sodass es sich anbietet, ein wenig den Himmel über unseren Köpfen zu betrachten.

Fangen wir bei dem Himmelskörper an, der uns am nächsten ist, dem Mond. Diesen Monat können wir tagsüber einige Licht- und Schattenspiele entlang des Terminators beobachten. Ferner ist zu beachten, dass am 25. Vollmond ist.

Mit einem Fernrohr haben wir die Gelegenheit, am 17. März zwei besondere Schmankerln zu sehen. Zu diesen zählen das sogenannte Mond-X und Mond-V, sie kommen durch die Lücken in den Wänden der umliegenden Krater zustande. Das X lässt sich am 17. um 14:49 Uhr, also 7 Tage nach Neumond östlich des Mare Nubium zwischen den Kratern Blanchinus, Purbach und La Caille beobachten. Das V lässt sich am selben Tag um 17:05 Uhr östlich des Einschlagkraters Ukert, zwischen dem Mare Vaporum und dem Sinus Medii, dort wo zwei Gebirgskämme aufeinander treffen, auffinden.

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Es empfiehlt sich, rechtzeitig mit der Beobachtung zu beginnen, um die Lichteffekte nicht zu verpassen, da diese nur kurzzeitig sichtbar sind, außerdem dürfte eine Mondkarte zum Auffinden der Krater hilfreich sein. Da bei Tageslicht beobachtet wird, ist der Kontrast schwächer als bei Nacht, weshalb eventuell ein Orangefilter fürs Okular zur Kontraststeigerung empfehlenswert ist. Unter keinen Umständen das Teleskop auf die Sonne richten!

Der Mond übt schon seit langen Zeiten eine große Faszination auf die Menschen aus, und so verwundert es nicht, dass momentan eine ganze Reihe von Missionen zum Mond geplant sind. Eine der wichtigsten ist die für Mai 2024 angekündigte chinesische Mondmission Chang'e 6, diese soll rund 2 kg Gestein von der Mondoberfläche zur Erde zurückbringen. Zusätzlich soll der Radongehalt gemessen werden und dieser könnte Aufschluss über etwaige Vorkommen von Uran und Thorium liefern.

Das diesjährige Äquinoktium (Tagundnachtgleiche) ist am 20. März und markiert damit den astronomischen Frühlingsbeginn. Die Sonnenaufgänge verfrühen sich von 06:48 Uhr MEZ auf 06:48 Uhr MESZ, da am 31. um 02:00 Uhr die Sommerzeit beginnt, sodass die Uhren um eine Stunde vorgestellt werden müssen. Die Sonnenuntergänge verlagern sich hingegen von 17:53 Uhr MEZ auf 19:37 Uhr MESZ.

Leider hat der März, was die Planeten betrifft, diesmal nicht besonders viel zu bieten. Fangen wir mit dem Jupiter, dem König der Planeten, an. Er lässt sich am besten abends im Sternbild Widder beobachten, seine Untergänge verlagern sich von 23:14 Uhr MEZ auf 22:48 Uhr MESZ. Über dem Westhorizont finden wir den Merkur, er hat seine Abendsichtbarkeit zwischen dem 19. und dem 26. März. Der Eisriese Uranus ist ebenfalls ein Objekt der ersten Nachthälfte, seine Untergänge verfrühen sich von Mitternacht MEZ auf 23:10 Uhr MESZ, für das Auffinden im Sternbild Stier empfiehlt sich ein Aufsuchkärtchen. Die Venus ist am Morgenhimmel kaum noch zu sehen. Mars, Neptun und Saturn bleiben verborgen.

Von den momentan sichtbaren Deep-Sky Objekten ist Praesepe, auch Messier 44 genannt, ein sehr schönes Objekt. Dieser offene Sternhaufen befindet sich im Sternbild Krebs in einer Entfernung von 577 Lichtjahren und ist ca. 700 Millionen Jahre alt. Er kann aufgrund seiner Helligkeit von 3,1 mag bereits freiäugig gesehen werden, so beschreibt bereits in der Antike der griechische Astronom Aratos von Soloi in seinem Gedicht "Phainomena" den Nebelfleck im Krebs. Im Feldstecher können schon zahlreiche Einzelsterne aufgelöst werden, in einem großen Teleskop wird dann die ganze Pracht offenbart, bis zu 250 Sterne können dann erkannt werden.

Der Große Bär dürfte den meisten als markantes Sternbild geläufig sein. Weniger bekannt ist allerdings, dass sich in der Nähe eine sehr schöne Galaxiengruppe, bestehend aus M81 (Bodes Galaxie) und M82, befindet. Um diese aufzusuchen, muss man die gedachte Diagonale von Phecda nach Dubhe verdoppeln.

Die beiden Galaxien sind ca. zwölf Millionen Lichtjahre entfernt und bereits im Feldstecher als kleine neblige Fleckchen erkennbar. Mit einem größeren Teleskop und unter einem dunklen Himmel zeigen sich dann mehr Details und die Struktur wird sichtbar, diese ist vor allem bei der Spiralgalaxie M81 markant, M82 besitzt hingegen das Aussehen einer Zigarre, weshalb sie auch Zigarrengalaxie genannt wird; beide wurden von Johann Elert Bode entdeckt.

Der Sternschnuppenstrom für diesen Monat sind die Eta Virginiden, diese haben ihr Maximum zwischen dem 18. und 19. März, allerdings sind sie leider sehr schwach und schlecht beobachtbar. Mit ein bisschen Glück könnten ein paar hellere Sternschnuppen dabei sein!

Jakub Sefrhans


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Otto J. Pilzer, 2024-03-01