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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im August 2024

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. August um 23 Uhr Sommerzeit (MESZ) erstellt und bildet den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher ab. Bzgl. Saturn, M13 und M31 vgl. den Text. Otto Pilzer
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Der August ist ein sehr willkommener Monat für astronomische Beobachtungen. Zum einen sind die Temperaturen sowohl am Abend als auch in der Früh sehr angenehm. Und zum anderen muss man im Vergleich zu Juni oder Juli aber auch nicht mehr so lange warten, bis sich der Himmel vollständig verdunkelt hat. Um die Sonnenwende im Juni beispielsweise ist die Dämmerung erst gegen 22:20 Uhr abgeschlossen, Mitte August hingegen bereits um 21 Uhr.

Wenn wir abends den Südhimmel betrachten, können wir uns sehr gut am sogenannten Sommerdreieck orientieren. Dieses Dreieck besteht aus den jeweils hellsten Sternen der Sternbilder Schwan, Leier und Adler. Sollte man das Glück haben und sich an einem sehr dunklen Ort ohne störende Lichtquellen befinden, kann man auch das zarte Band der Milchstraße erkennen, welches sich durch die genannten drei Sternbilder zieht. Westlich der Leier schließt sich das Sternbild Herkules an. In südlicher Richtung fällt bei guter Horizontsicht das markante Gebilde des Skorpions auf mit seinem hellen Stern Antares. Wandert man am Himmel vom Sommerdreieck aus in östliche Richtung, so schließen sich die Sternbilder Pegasus und Andromeda an.

Während Merkur in diesem Monat nicht zu beobachten ist, taucht Venus schön langsam wieder am Abendhimmel auf. Sie zeigt sich dabei im Fernrohr als fast vollständig beleuchtet mit einer Helligkeit von knapp -4 mag. Ihr Untergang ist zu Beginn des Monats noch gegen 21:45 Uhr, gegen Monatsende jedoch bereits um kurz vor 21 Uhr. Am 5. des Monats kommt es abends zu einer Begegnung mit der zunehmenden Mondsichel.

Mars ist im August im Sternbild Stier zu finden und begegnet dabei am 4. dem Stern Aldebaran in einem Abstand von knapp 5°. Unser roter Nachbarplanet geht in diesem Monat kurz nach Mitternacht auf. Seine Helligkeit beträgt dabei knapp 1 mag. Auch Jupiter ist ein Planet für die zweite Nachthälfte. Dann tritt er aber so richtig in Erscheinung. Denn mit einer Helligkeit von -2,2 mag ist er dann abgesehen vom Mond das hellste Objekt am Himmel. Zu Monatsbeginn geht der Gasriese gegen 1:30 Uhr auf, zu Monatsende dann bereits kurz vor Mitternacht. Eine schöne Begegnung mit Mars und der abnehmenden Mondsichel kann am 28. August gegen 3 Uhr früh am Osthimmel beobachtet werden. Interessant bei dieser Konstellation ist auch, dass ganz in der Nähe der ebenfalls rötlich schimmernde Stern Aldebaran im Sternbild Stier zu sehen ist.

Wer schon in den Abendstunden auf Planetenjagd gehen will, der sollte sich Saturn vornehmen. Der Ringplanet geht schon zu Monatsbeginn um 22:30 Uhr auf, gegen Ende des Monats dann ganze zwei Stunden früher. Am 21. des Monats wird Saturn in den Morgenstunden vom Mond bedeckt. Uranus ist im August ein Planet für die zweite Nachthälfte. Zum Auffinden des 5,8 mag hellen Objekts sollte man auf jeden Fall ein Fernglas zu Hilfe nehmen. Ein Fernrohr wird hingegen benötigt, falls man sich auf die Suche nach Neptun machen will, den äußersten Planten unseres Sonnensystems, seitdem Pluto ja bekanntlich der Planetenstatus aberkannt wurde. Neptun ist, abgesehen von den frühen Abendstunden, die ganze Nacht über am Himmel zu finden.

Neben den Planeten eignen sich die lauen August Nächte sicher auch, um sich auf die Suche nach Galaxien, Nebeln oder Sternhaufen zu machen. Die wohl bekannteste Galaxie, welche sich bereits gut mit einem Feldstecher beobachten lässt, ist die Andromedagalaxie (M31) im gleichnamigen Sternbild. Empfohlen für eine Beobachtung sei auch der Ringnebel in der Leier (M57). Denn zum einen hat er eine Helligkeit, mit der er bereits in kleineren Teleskopen zu erspähen ist, und zum anderen ist er vergleichsweise leicht zu finden. Denn er ist ziemlich genau mittig zwischen den beiden hinteren Sternen des Sternbildes Leier eingebettet. Eine besondere Erscheinung ist des Weiteren der Kugelsternhaufen M13 im Sternbild Herkules. Er ist bereits im Feldstecher zu erkennen und entfaltet seine wahre Pracht dann in einem lichtstarken Teleskop mit kleiner Vergrößerung.

Wer an periodische Sternschnuppenströme denkt, dem fallen wahrscheinlich automatisch die Perseiden ein. Das mag zum einen wieder an den angenehmen Beobachtungstemperatuten Mitte August liegen, aber ganz sicher auch daran, dass dieser Strom tatsächlich einfach viele Sternschnuppen bieten kann. Bis zu 100 Stück pro Stunde werden es wieder sein in der Nacht vom 12. auf den 13. August. Leider wird dieses Jahr die Freude etwas durch den Mond gedämpft, der durch seine Helligkeit sicher die ein oder andere Sternschnuppe überstahlt. Da der Mond dann aber gegen Mitternacht untergeht, steht einer störungsfreien Beobachtung in der zweiten Nachthälfte nichts mehr im Wege. Sollte sich ausgerechnet am 12. August das Wetter nicht von seiner besten Seite zeigen, kann man die Perseiden auch noch bis zum 24. August beobachten. Dann zwar nicht mehr in der beschriebenen Intensität, aber um den ein oder anderen Wunsch noch loszuwerden wird sich trotzdem Gelegenheit bieten.

Ralf Purschke


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Otto J. Pilzer, 2024-08-01