![]() - Astronomie im Berchtesgadener Land - Der Sternenhimmel im Februar 2025![]() Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Februar um 21 Uhr MEZ erstellt und bildet den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher ab. M31 stellt die Andromedagalaxie dar - sie ist die hellste Galaxie am nördlichen Himmel und die einzige ihrer Art, die bei uns mit bloßem Auge beobachtet werden kann. Bei M42 handelt es sich um den bekannten Orionnebel im "Schwertgehänge" des Sternbilds Orion und auch er ist nach Adaption an die Dunkelheit leicht ohne optische Hilfsmittel sichtbar. Bzgl. Venus, Mars und Jupiter vgl. den Text. Otto Pilzer [Zum Vergrößern bitte Bild anklicken] Die Nächte im Februar sind zwar immer noch kalt, dafür aber schön lang, und wenn man sich warm einpackt, lässt sich so manch schöne Stunde mit der Betrachtung des klaren Himmels verbringen. Die Sonnenaufgänge verfrühen sich von 07:35 auf 06:50 Uhr, die Untergänge verlagern sich hingegen von 17:08 auf 17:51 Uhr. Vollmond ist am 13. und Neumond am 28. Februar. Kommen wir nun zu den Planeten. Insgesamt haben wir diesmal ein Fest für Abendbeobachter. Der Merkur lässt sich in der letzten Februarwoche in der Abenddämmerung im Westen über dem Horizont beobachten. Es ist die beste Abendsichtbarkeit in 2025 - also sehr empfehlenswert! Die Venus findet sich am westlichen Sternhimmel in den Fischen und ist auch ein Objekt des Abends; sie geht um ca. 21 Uhr unter. Der rote Planet Mars hat den ganzen Monat über eine gute Sichtbarkeit in den Zwillingen. Er befindet sich in seiner Oppositionsschleife und wird am 24. wieder rechtläufig. Jupiter erreicht seinen Stationärpunkt am 4. und ist danach ebenfalls wieder rechtläufig. Er lässt sich am besten in der ersten Nachthälfte im Sternbild Stier beobachten und geht schließlich in den frühen Morgenstunden unter. Seine Helligkeit beträgt zunächst -2.5 mag und fällt leicht ab auf -2.3 mag. Was den Saturn angeht, so ist er zu Monatsbeginn in den frühen Abendstunden noch im Wassermann zu finden, bis seine Sichtbarkeit zum 24. hin endet. Er steht sehr horizontnah und ist damit schwierig zu beobachten. Ähnliche Schwierigkeiten gelten für Neptun, der sich nur sehr schwer mit einem großen Teleskop zu Monatsbeginn zwischen den Sternbildern Walfisch und Fische beobachten lässt. Uranus zeigt sich am besten mit einem Feldstecher in der ersten Nachthälfte im Sternbild Stier. Ein Aufsuchkärtchen ist dabei eine große Hilfe! Am 27. Februar wird die Sonde "Europa Clipper" ein Fly-by-Manöver am Mars ausführen. Das Ziel der am 14. Oktober 2024 gestarteten Mission ist die Erforschung von Europa, einem der Galileischen Monde des Jupiters. Nach dem Fly-by am Mars soll die Sonde einen zweiten Fly-by im Januar 2026 an der Erde durchführen, um genug Geschwindigkeit für den Weg zum Jupiter aufzunehmen. Die Reise wird ungefähr 5,5 Jahre dauern. Der Grund für diese Manöver liegt in der niedrigeren benötigten Anfangsgeschwindigkeit und in der dadurch entstehenden Kostenreduktion. Im Herbst 2030 soll Europa Clipper am Jupiter ankommen und im Frühling 2031 in einen stark exzentrischen Orbit um Jupiter einschwenken, um möglichst wenig Strahlung durch den Strahlungsgürtel von Jupiter abzubekommen. Es sind mindestens 45 Vorbeiflüge an Europa geplant, um die chemische Oberflächenzusammensetzung, die Dicke des Eispanzers und die Tiefe des darunter liegenden Ozeans zu bestimmen. Die Mission könnte über eventuelles Leben auf Europa Aufschluss gewähren. Doch zurück zum Sternenhimmel: Deep-Sky-Freunde können sich beispielsweise an M 101 versuchen. Dieses Objekt wird auch Feuerrad-Galaxie genannt, befindet sich 21 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und hat einen Durchmesser von ca. 170.000 Lichtjahren. Damit ist sie größer als unsere Milchstraße. Wir können M 101 auffinden, indem wir im Sternbild Ursa Major mit der gedachten Linie zwischen Alkaid und Mizar ein gleichseitiges Dreieck in nördlicher Richtung bilden. Am oberen Eckpunkt dieses Dreiecks finden wir M 101. Südlich des Großen Bären finden wir das unscheinbare Sternbild Jagdhunde, in dem sich wiederum der 34.000 Lichtjahre entfernte Kugelsternhaufen M 3 befindet. Er lässt sich auf halbem Weg zwischen den Sternen Cor Caroli und Arkturus mithilfe eines Fernglases als kleines Fleckchen ausmachen. Wer sich an einer größeren Herausforderung versuchen möchte, kann im selben Sternbild nach der Galaxie M 106 Ausschau halten. Wir können sie bereits mit einem guten größeren Feldstecher etwa 1,7° südlich von 3 Canum Venaticorum als kleinen leicht verschmierten Lichtfleck erspähen. Ein guter Sternatlas ist hilfreich bei der Orientierung am Himmel. In einem 15cm-Teleskop zeigen sich bereits erste Feinheiten, beispielsweise lässt sich der Galaxienkern von den Außenbereichen differenzieren - gutes Seeing und ein dunkler Himmel vorausgesetzt. Was die Meteorströme angeht, so sieht es im Februar zumindest an unserem Beobachtungsort in Mitteleuropa schlecht aus. Wer sich allerdings auf der Südhalbkugel befindet, kann die Alpha-Centauriden in der Nacht vom 8. auf den 9. ins Visier nehmen. Allerdings ist die Fallrate mit 8 ZHR ziemlich gering. Wir werden also geduldig auf die Meteorströme der nächsten Monate warten müssen. Einen klaren Himmel wünscht Jakub Sefrhans
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![]() Otto J. Pilzer, 2025-02-01 |