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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im März 2025

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. März um 21 Uhr MEZ erstellt und zeigt den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher bzw. ab der Sommerzeit damit wieder gegen 21 Uhr MESZ. Bei M13 handelt es sich um den hellsten Kugelsternhaufen am nördlichen Himmel, bei M31 um die Andromedagalaxie, die auffälligste Galaxie am Nordhimmel, und bei M42 um den bekannten Orionnebel im "Schwertgehänge" des Sternbilds Orion. Wenn sie hoch genug über dem Horizont stehen, sind alle schöne Feldstecher-Objekte; M31 und M42 sind am früheren Abend nach Adaption an die Dunkelheit leicht mit bloßem Auge sichtbar, bei M13 gelingt dies ab dem späteren Abend nur unter sehr guten Bedingungen. Bzgl. Mars und Jupiter vgl. den Text. Otto Pilzer
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Ein sehr spannender Monat steht uns bevor. Im März 2025 finden eine totale Mondfinsternis und eine partielle Sonnenfinsternis statt. Die totale Mondfinsternis am 14. März ist von Laufen aus kaum zu beobachten. Der Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde erfolgt in den frühen Morgenstunden kurz vor dem Untergang des Mondes. Und somit ist der spannende Teil der Finsternis, der Eintritt in den Kernschatten und die Phase der totalen Finsternis von unseren Breiten aus nicht zu sehen. Aber man muss gar nicht so lange warten, um richtig in den Genuss einer totalen Mondfinsternis zu kommen. Am 7. September dieses Jahres wird es eine Mondfinsternis geben, die auch von uns aus zu beobachten sein wird.

Die zweite Finsternis in diesem Monat ist eine partielle Sonnenfinsternis, welche sich am 29. März ereignet. Bei einer partiellen Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond nicht komplett vor die Sonnenscheibe, sondern nur teilweise. Somit wird der Himmel auch nicht so spektakulär verdunkelt wie man es von den totalen Sonnenfinsternissen kennt. Für unseren Längen- und Breitengrad wird es diesen 29. März einen Bedeckungsgrad von etwa 10% geben. Das heißt nur ein relativ kleiner Teil der Sonne wird vom Mond verdeckt sein. Dadurch wird man auch keine Verdunkelung der Helligkeit am Tage wahrnehmen können. Beginn der Verfinsterung wird in Laufen gegen 11:32 Uhr sein, die maximale Bedeckung um 12:14 Uhr und das Ende der Finsternis um 12:55 Uhr. Sollte man sich am Tag der Finsternis eher im Nordwesten von Deutschland aufhalten, kann man zum Beispiel in Köln oder Hamburg eine Bedeckung der Sonne von etwa 20% bestaunen. Bei dieser Gelegenheit nochmal die eindringliche Warnung: Auf keinen Fall mit ungeschütztem Auge in die Sonne schauen! Das kann zu schwerwiegenden Verletzungen am Auge führen.

Bei den Planeten beginnen wir mit dem selten sichtbaren weil sonnennächsten Planeten Merkur, der gleich zu Monatsbeginn eine gute Beobachtungsmöglichkeit bietet. Am ersten Tag des Monats geht der innerste Planet unseres Sonnensystems gegen 19:30 Uhr unter. Dabei hat er eine Helligkeit von -1,0 mag. Etwa eine Stunde vor seinem Untergang kann man sich in der Abenddämmerung auf die Suche nach Merkur begeben. Bereits eine Woche später beträgt seine Helligkeit nur noch 0,0 mag. Dafür kann man eine halbe Stunde länger mit der Beobachtung warten und dementsprechend dunkler ist der Himmel dann schon. Nach dem 10. Des Monats macht das Aufsuchen von Merkur keinen Sinn mehr.

Venus ist in den ersten beiden Märzwochen noch am Abendhimmel zu finden, sie geht jedoch immer früher unter. Zu Monatsbeginn um 21:00 Uhr, zu Monatsmitte gegen 19:30 Uhr. Ihre Helligkeit ist mit etwa -4,5 mag immer noch beeindruckend. Mars und Jupiter sind beides Objekte für die erste Nachthälfte. Unser roter Nachbarplanet kulminiert (erreicht also im Süden seine größte Höhe über dem Horizont) zu Monatsbeginn gegen 21:00 Uhr und am letzten Tag des Monats bereits um 19:30 Uhr. Dabei beträgt seine Helligkeit um die 0,5 mag. Auch Jupiter sollte in der ersten Nachthälfte auf dem Beobachtungsplan stehen. Denn der Gasriese geht etwa eineinhalb Stunden nach Mitternacht bereits unter. Seine Helligkeit ist mit -2,0 mag aber immer noch beachtlich. Saturn kann im März nicht beobachtet werden.

Am nächtlichen Sternenhimmel kann man schon deutlich erkennen, dass sich der Winter verabschiedet und der Frühling vor der Tür steht. Orion ist am Abend bereits nach Südwesten gewandert und wird bald untergehen. Dafür stehen typische Frühlingssternbilder wie der Löwe mit Regulus, der Bärenhüter mit dem gelbroten Arktur sowie die Jungfrau mit Spica (die fast genau die Ekliptik markiert) bald hoch im Süden. Die drei zuletzt genannten hellen Sterne bilden das sogenannte Frühlingsdreieck, mit dessen Hilfe man sich gut am Himmel orientieren kann. Der große Wagen ist im März direkt über unseren Köpfen zu finden, dafür senkt sich Kassiopeia immer tiefer gen Norden. Im Krebs kann man den beeindruckenden offenen Sternhaufen M44 schön beobachten. Dieser kann bei dunklem Himmel bereits mit bloßem Auge als Nebelfleck erkannt werden. Mit einem Fernglas oder Teleskop bei geringer Vergrößerung ist dann das ganze Ausmaß des Sternhaufens zu bewundern.

Den Mond hatten wir ja zu Beginn des Artikels schon ausführlich behandelt. Aber dennoch sei eine schöne Konstellation gleich am 1. März erwähnt. Dabei steht gegen 19:15 Uhr die schmale zunehmende Mondsichel ziemlich genau zwischen Merkur und Venus. Zu sehen ist dieser schöne Anblick knapp über dem Westhorizont. Entsprechend den erwähnten Finsternissen ist am 14. Vollmond um am 29. Neumond. Nicht zu vergessen bleibt dann am 30. März noch die Umstellung von der Winter- auf die Sommerzeit.

Ralf Purschke


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Otto J. Pilzer, 2025-03-01