![]() - Astronomie im Berchtesgadener Land - Der Sternenhimmel im Mai 2025![]() Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Mai um 23 Uhr Sommerzeit (MESZ) erstellt und zeigt den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher. Bei M13 handelt es sich um den hellsten Kugelsternhaufen am nördlichen Himmel, der ein schönes Feldstecher-Objekt darstellt und unter besten Bedingungen auch mit bloßem Auge sichtbar ist (wichtig dabei: gute Adaption der Augen an die Dunkelheit). Bzgl. Mars und Jupiter vgl. den Text. Otto Pilzer [Zum Vergrößern bitte Bild anklicken] Die Nächte mögen zwar leider schon recht kurz sein, dafür sind die Temperaturen nun deutlich wärmer und machen die nächtliche Betrachtung des Himmels angenehmer. Die Sonnenaufgänge verfrühen sich im Laufe des Monats von 5:50 auf 5:13 Uhr und die Untergänge verspäten sich von 20:20 auf 21 Uhr. Der Mai eignet sich hervorragend für die Deep-Sky-Beobachtung, weil zu dieser Zeit besonders viele Galaxien am Abendhimmel vertreten sind. Allerdings sollte dabei berücksichtigt werden, dass hierfür ein besonders dunkler Himmel nötig ist. Helles Mondlicht ist unbedingt zu meiden, weshalb die besten Beobachtungsperioden entweder gleich am Anfang oder erst wieder gegen Ende des Monats liegen (Neumond am 27. Mai). Der Mond würde unser Deep-Sky-Objekt, beispielsweise die Galaxie M 51, hoffnungslos überstrahlen, und wir könnten in unserem Teleskop möglicherweise überhaupt nichts erkennen. Die Zeit um Vollmond herum (12. Mai) kann aber auch genutzt werden, z.B. für hellere Objekte und natürlich die Planeten. Wer Deep-Sky-Objekte möglichst optimal beobachten will, kann noch auf ein paar zusätzliche Dinge achten. Die Lichtverschmutzung (Himmelsaufhellung) ist in den letzten Jahren zu einem großen Problem für die astronomische Beobachtung geworden. Es ist also ratsam, sich von größeren beleuchteten Siedlungen fern zu halten. Wenn man die Möglichkeit hat, einen erhöhten Standort auf einem Berg zu nutzen, ergäbe sich ein weiterer positiver Effekt. Einen mehr oder weniger großen Teil der mit Abgasen verschmutzten bodennahen Luftschichten hätten wir unter uns gelassen, die atmosphärische Transparenz würde sich verbessern und der Kontrast im Okular ansteigen. Diese Maßnahmen mögen zwar als unverhältnismäßiger Aufwand erscheinen, allerdings würde sich die sichtbare Grenzgröße deutlich erhöhen und wir könnten Objekte erkennen, die sonst nicht erreichbar sind. Natürlich können wir aus der Not auch eine Tugend machen und unseren Störenfried, den Mond, selbst beobachten. Vor allem am Terminator ereignen sich zu bestimmten Zeiten interessante Lichtspiele, deren Beobachtung durchaus ihren eigenen Reiz hat. So tritt beispielsweise am 5. Mai zwischen 2:30 und 3:12 Uhr am östlichen Rand des Ukert-Kraters das sogenannte Mond-V in Erscheinung. Dieses Phänomen wird durch das Anleuchten von zwei kleineren Kratern in der Nähe von Ukert hervorgerufen. Problematisch ist aber der zu dieser Zeit tief stehende Mond (Untergang um ca. 3:15 Uhr). Ein erhöhter Standort mit guter Sicht zum Horizont ist also empfehlenswert für eine gelungene Beobachtung. Kommen wir nun zu den Highlights in diesem Monat, den Deep-Sky-Objekten. Bei M 51, auch "Whirlpoolgalaxie" genannt, handelt es sich um eine rund 25 Millionen Lichtjahre entfernte Spiralgalaxie mit aktivem Kern - eine der uns nächstgelegenen Seyfert-Galaxien, die ein helles Zentrum charakterisiert. Als Energiequelle dieser Objekte gilt heutzutage ein supermassereiches Schwarzes Loch, in das Materie einfällt. Wir können M 51 bereits mit einem Feldstecher im nördlichen Teil der Jagdhunde aufsuchen, indem wir von Alkaid im Sternbild Ursa Major (Großer Bär, dessen bekanntester Teil der Große Wagen ist) zwei Grad westlich zum Stern 24 Canum Venaticorum schwenken. Anschließend bewegen wir uns langsam wieder um zwei Grad in süd-süd-westlicher Richtung, bis wir einen schwachen Nebelfleck, eben M 51, auffinden. In einem größeren Fernglas (Öffnung mind. 8 cm) kann man unter besten Sichtbedingungen auch den schwächeren Begleiter NGC 5195 erkennen. In großen Teleskopen wird eine Materiebrücke zwischen beiden Galaxien sichtbar. Der ergiebigste Meteorschauer in diesem Monat sind die Eta-Aquariiden, die in den frühen Morgenstunden der Nacht vom 5. auf den 6. Mai zu sehen sind. Mit einer Geschwindigkeit von 66 km/s handelt es sich um schnelle Meteore. Da der Radiant im Sternbild Wassermann nicht weit über den Horizont steigt, kommt die ZHR von ca. 50 Meteoren/Stunde nicht zum Zuge und wir müssen uns realistischerweise mit deutlich weniger Sternschnuppen begnügen. Unser äußerer Nachbarplanet, der Mars, wandert im Laufe des Monats vom Sternbild Krebs ins Sternbild des Löwen. Seine Untergänge verfrühen sich von 2:50 auf 1:20 Uhr. Wir können ihn in den frühen Abendstunden bei Anbruch der Nacht am Westhorizont gut beobachten. Ebenso können wir Jupiter zumindest zu Monatsbeginn in der ersten Nachthälfte zu Gesicht bekommen. Leider verschlechtert sich seine Sichtbarkeit im Monatsverlauf deutlich, sodass wir ihn nur noch kurz im Abendrot am Nordwesthorizont erhaschen können. Unser zweiter Nachbarplanet, die Venus, beehrt hingegen die Frühaufsteher unter uns mit ihrer Morgensichtbarkeit ab ca. 4:30 Uhr zu Monatsanfang. Sie baut ihre Sichtbarkeit im Monatsverlauf um etwa eine Stunde aus. In der zweiten Monatshälfte taucht langsam auch der Ringplanet Saturn am Osthimmel auf. Man findet das 1 mag helle Gestirn zwischen den Sternbildern Fische und Wassermann. Uranus und Merkur sind diesen Monat nicht zu sehen. Einen klaren Himmel wünscht Ihnen Jakub Sefrhans
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![]() Otto J. Pilzer, 2025-05-01 |