![]() - Astronomie im Berchtesgadener Land - Der Sternenhimmel im Oktober 2025![]() Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Oktober um 23 Uhr Sommerzeit (MESZ) erstellt und bildet den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher (nach dem Ende der Sommerzeit entspricht das dann 21 Uhr MEZ) ab. Bei M13 handelt es sich um den lichtstärksten Kugelsternhaufen am Nordhimmel, der - solange er hoch genug über dem Horizont steht - ein schönes Feldstecher-Objekt ist. Bzgl. Saturn und M31 vgl. den Text. Otto Pilzer [Zum Vergrößern bitte Bild anklicken] Die Tage werden nun schon wieder merklich kürzer, die Temperaturen für nächtliche Beobachtungen frischer und die Sommersternbilder verabschieden sich vom Himmel. Es ist Herbst. Doch bevor wir genauer auf die sichtbaren Sternbilder, Planeten und weitere Objekte eingehen, wollen wir kurz erklären, wie die abgebildete Sternkarte verwendet wird und man damit die Sternbilder findet. Zunächst muss man wissen, dass der Kreis den Horizont darstellt und sich der Punkt in der Mitte der Sternkarte genau über einem selbst befindet. Der untere Rand zeigt Richtung Süden und der obere Rand Richtung Norden. Jetzt stellt man sich am besten so hin, dass man Richtung Süden schaut, von Laufen aus wäre das in Richtung Berge. Man hält die Sternkarte so vor sich, dass Süden nach unten zeigt, und bewegt sie nun über den Kopf. Jetzt sollte man die Sterne im mittleren Bereich der Sternkarte auch am nächtlichen Himmel über einem selbst erkennen können. Im Oktober befindet sich dort, direkt senkrecht über uns, ein sehr bekanntes Sternbild, Kassiopeia, oder auch Himmels-W genannt, weil die Anordnung der Sterne dem Buchstabel W ähnlich ist. Tief im Norden findet man das wohl bekannteste Sternbild am Nachthimmel, den großen Wagen. Hierzu muss man die Sternkarte auf den Kopf stellen, so dass Norden unten ist. Hat man den Großen Wagen gefunden, ist es eine weitere schöne Übung, den Polarstern aufzusuchen. Dabei verbindet man die beiden hinteren (rechten) Sterne des Großen Wagens zu einer gedachten Linie und verlängert diese fünfmal um den Abstand der beiden Sterne Richtung "oben". Dann stößt man auf einen eher unscheinbaren Stern. Diesen Stern nennt man Polarstern und das Besondere daran ist, dass dieser Stern über die Nacht und auch über das ganze Jahr hin seine Position nicht ändert. Das bedeutet, der Polarstern ist immer im Norden zu finden. Das ist möglicherweise sehr nützlich, sollte man sich in der Nacht mal verlaufen. Denn sobald man den Polarstern gefunden hat, weiß man eindeutig, in welcher Richtung Norden ist. Nachdem wir jetzt schon die ersten Sternbilder mithilfe der Karte gefunden haben, können wir den nächtlichen Sternenhimmel gleich weiter erkunden. Der Herbst bietet keine ganz so markanten Sternbilder wie die anderen Jahreszeiten: Orion im Winter, Löwe im Frühling oder Leier, Adler, Schwan im Sommer. Letztere sind am frühen Abend im Westen sogar noch zu sehen. Wenn man im Herbst gen Süden blickt, fällt das Sternbild Pegasus auf, an welches sich dann sofort Andromeda anschließt. Und im Sternbild Andromeda haben wir dann auch gleich die Möglichkeit, eine der am besten zu beobachtenden Galaxien zu finden. Der Andromedanebel oder M31 kann als eine unserer Nachbargalaxien unter guten Beobachtungsbedingungen, also keine störenden Lichtquellen oder leichte Bewölkung, bereits mit bloßem Auge oder einfachem Feldstecher gefunden werden. Im Pegasus sei noch der Kugelsternhaufen M15 erwähnt, welcher mit 6,2 mag ebenfalls für Anfänger gut zu entdecken ist. Die Planeten machen sich rar in diesem Monat. Für Merkur und Mars bietet sich in diesem Monat keine Beobachtungsmöglichkeit. Auch die Venus ist lediglich kurz vor Sonnenaufgang zu entdecken. Zu Beginn des Monats geht unser Nachbarplanet gegen fünf Uhr früh auf, zu Monatsende erst gegen halb sieben (alle Angaben Sommerzeit), ihre Helligkeit beträgt -3,9 mag. Immerhin kann Jupiter, abgesehen von den frühen Abendstunden, die ganze Nacht gut beobachtet werden. Der -2,3 mag helle Gasriese geht am ersten des Monats um 0:15 Uhr auf und am letzten des Monats bereits um 22:30 Uhr. Somit ist Saturn als einziger der mit bloßem Auge sichtbaren Planeten bereits kurz nach der Abenddämmerung im Osten zu erspähen. In der zweiten Nachthälfte verkürzt der Ringplanet im Laufe des Monats seine Sichtbarkeit. Geht Saturn zu Beginn des Monats noch gegen 6:25 Uhr unter, so passiert das am Ende des Monats bereits um 4:15 Uhr. Die beiden lichtschwächeren Planeten Uranus und Neptun können auch mehr oder weniger die ganze Nacht über beobachtet werden. Dafür wird aber durchaus ein kleines Fernrohr notwendig sein. Bei den Sternschnuppenströmen sind in diesem Monat als erstes die Drakoniden zu erwähnen, die auf den Kometen Giacobini-Zinner zurückgeführt werden. Sie scheinen aus dem Kopf des Drachen zu kommen und ihr Maximum ist am 9. Oktober. Sie sind langsam und ihre Rate ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Aufgrund des Vollmonds am 6. Oktober, sind die Bedingungen zur Beobachtung nicht optimal. Bessere Verhältnisse herrschen dann bei den Orioniden, die dem Halleyschen Kometen zugeschrieben werden. Sie haben ihr Maximum am 22. Oktober und eine durchschnittliche Fallrate von 25 bis 30 Objekten pro Stunde. Da am 21. des Monats Neumond ist, sollten die Orioniden, vorausgesetzt das Wetter spielt mit, gut zu beobachten sein. Die Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit/MEZ erfolgt am 26. Oktober. Die Uhr wird in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 3 Uhr auf 2 zurückgestellt, die Nacht ist also eine Stunde länger. Morgens wird es früher hell, dafür ist es aber abends eher dunkel. Ralf Purschke
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![]() Otto J. Pilzer, 2025-10-01 |