- Astronomie im Berchtesgadener Land - Der Sternenhimmel im Dezember 2025![]() Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Dezember um 21 Uhr MEZ erstellt und bildet den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher ab. Die Andromedagalaxie M31 sowie der Orionnebel M42 im "Schwertgehänge" des Sternbilds Orion sollten nach guter Adaption an die Dunkelheit an Beobachtungsorten ohne Streulicht leicht mit bloßem Auge als "diffuse Flecken" sichtbar sein. Bzgl. Jupiter, Saturn und mehr zu M31 vgl. den Text. Otto Pilzer [Zum Vergrößern bitte Bild anklicken] Da der richtige, kalte Winter bei uns meistens erst im Januar und Februar kommt, können wir hoffen, einige der langen Dezembernächte bei klarem Himmel und einigermaßen erträglichen Temperaturen zu genießen. Die Sonnenaufgangszeit verlagert sich von 7:37 zu Anfang auf 7:58 am Ende des Monats, während die Sonnenuntergangszeit sich nur von 16:18 auf 16:25 verschiebt. Dazwischen liegt der 21. Dezember, der kürzeste Tag unseres Jahres, an dem die Sonne genau senkrecht über dem südlichen Wendekreis steht und bei uns nur 18°38' über den Horizont steigt. Dieser Tag ist für uns der Winterbeginn. Der Monat beginnt mit zunehmendem Mond und schon am 5. Dezember ist Vollmond. Wie am 5. November handelt es sich wieder um einen "Supermond", da er "nur" 364.192 km von der Erde entfernt ist. Dadurch erscheint er 7,9% größer und 15% heller als ein normaler Vollmond. Bereits in der späten Nacht vom 4. Dezember zieht unser Begleiter an den Plejaden vorbei. Am Abend des 7. Dezembers bietet sich im Osten eine interessante Konstellation, in der er neben Saturn und unterhalb der Zwillingssterne Castor und Pollux steht. Neumond ist dann am 20. Dezember. Venus hat sich vom Morgenhimmel zurückgezogen und nähert sich der oberen Konjunktion mit der Sonne, aber Merkur (-0,1 bis -0,38 mag) ist fast den ganzen Monat am Morgen tief im Osten sichtbar. Mars bleibt unsichtbar, er nähert sich der Konjunktion zur Sonne. Jupiter (-2,3 mag) in den Zwillingen ist ein Objekt der ganzen Nacht. Er bildet mit den Sternen Castor und Pollux ein auffälliges Dreigestirn. Wer ein Fernglas oder Fernrohr zur Hand hat, kann um Mitternacht vom 10. auf den 11. Dezember beobachten, wie sich alle vier Galileischen Monde auf der einen Seite des Jupiters versammeln. In der ersten Nachthälfte lässt sich Saturn (1,2 mag) im Wassermann gut beobachten. Mit einem guten Fernglas kann man auch Uranus (5,8 mag) im Stier, südwestlich der Plejaden, genau auf der Ekliptik finden. Abends kann man sich im Westen von den Sommersternbildern Schwan, Leier und Adler verabschieden. Unterhalb des markanten Herbstvierecks aus Sternen von Pegasus und Andromeda finden wir die unauffälligeren Sternbilder Fische, Wassermann, Walfisch und Eridanus. Um 22 Uhr sind dann die klassischen Wintersternbilder Orion, Stier, Fuhrmann und Zwillinge voll im Bild. Ein guter Anhaltspunkt sind die drei Gürtelsterne des Orion Alnitak, Alnilam und Mintaka (von links). Von Alnitak nach unten leuchtet ein heller Streifen: Das Schwert des Orion. Dazu gehören mehrere Sterne und Nebel, deren prominentester der Große Orionnebel M 42 (3,7 mag), ein Emissionsnebel, ist. Er besteht überwiegend aus Wasserstoff und ist ein Sternentstehungsgebiet. Die entstehenden Sterne lassen durch ihre ionisierende Strahlung den Nebel im sichtbaren Licht leuchten. Da der Nebel mit einer Entfernung von 1.350 Lichtjahren relativ nah ist, wird daran zur Entstehung von Sternen geforscht. In seinem Zentrum liegt das Trapez, vier Sterne, die ein trapezförmiges Viereck bilden (theta1 A, B, C und D). Das Trapez ist als heller Stern (4,56 mag) mit bloßem Auge zu erkennen. Um die vier Trapezsterne einzeln zu beobachten, braucht man ein gutes Fernglas oder ein Fernrohr. Die Trapezsterne sind mit einem Alter von 1 bis 2,5 Millionen Jahren sehr jung und bestehen jeweils aus verschiedenen Komponenten. Ihre Strahlung macht den Orionnebel zu einem herausragenden Objekt. In diesem Jahr ist die Beobachtung der beiden Dezember-Sternschnuppenströme günstig, da der Mond die Suche nicht stört. Es sind die Geminiden vom 7. bis 17. (ein besonders reicher Strom) und die Ursiden vom 17. bis zum 26. Dezember. Der Höhepunkt der Geminiden wird in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember erreicht. Unter idealen Bedingungen können bis zu 150 Meteore pro Stunde beobachtet werden. Die Beobachtungsbedingungen werden in diesem Jahr günstig sein, da sich der Mond in der Phase der abnehmenden Mondsichel befindet. Die Geminiden scheinen aus dem Sternbild Zwillinge in der Nähe des hellen Sterns Castor zu strahlen. Man muss aber nicht direkt auf das Sternbild Zwillinge schauen - besser ist es, ein wenig abseits zu blicken, um die Meteore mit den längeren Schweifen zu sehen. Ihre Fallrate nimmt bis 2 Uhr morgens Ortszeit zu. Zu dieser Zeit steht der Radiant am höchsten am Himmel und die Aktivität der Geminiden ist am stärksten. Die Geminiden sind Trümmer des Asteroiden 3200 Phaethon. Dieser Asteroid ist ein riesiger Felsbrocken mit einem Durchmesser von etwa 6 km, benannt nach dem griechischen Mythos von Phaethon, dem Sohn des Sonnengottes Helios. Die Umlaufbahn von 3200 Phaethon ist sehr lang gestreckt und erinnert an die Umlaufbahn einiger Kometen. Phaethon umkreist die Sonne alle 1,4 Jahre und hinterlässt dabei eine Spur von Trümmern. Im Jahr 2025 erreicht der Ursiden-Meteorschauer in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember mit maximal 10 Meteoren pro Stunde seinen Höhepunkt. Ihr Mutterkörper ist der periodische Komet 8P/Tuttle. Auch sie werden vom Mondlicht nicht beeinträchtigt. Gerardo Inhester
Zu den anderen Sternenhimmel-Artikeln
Zurück zur Home Page der AAL
Otto J. Pilzer, 2025-12-01 |