Wie kam die Sternwarte nach Laufen?Anfang der 70er Jahre erbte der damalige Landkreis Laufen für das im Rohbau befindliche Gymnasium eine komplette Sternwarteneinrichtung nebst Holzkuppel. Da die Sternwarte nur mühsam über eine steile Treppe erklommen werden konnte und die Platzverhältnisse nur für einen beschränkten Personenkreis ausreichten, blieb sie in den Anfangsjahren der Öffentlichkeit vorenthalten. Im Zuge der umfangreichen Umbauten an den Schulgebäuden in den Jahren 1987/88 nutzte man die Gelegenheit und erreichte, daß großzügige Räumlichkeiten und eine moderne Glasfaserkuppel für die Sternwarte genehmigt wurden.Die Instrumentierung damals ...Beim Hauptinstrument handelte es sich bis zum 25. Mai 1996 um eine Linsenfernrohr mit 20cm Öffnung und 133cm Brennweite der Fa. Carl Zeiss, Jena. Das Alter des Fernrohrs ließ sich nur schwer bestimmen, da die Fertigungsunterlagen im zweiten Weltkrieg angeblich zerstört worden sind. Entsprechend der Technik der damaligen Zeit war eine Vergütung nicht vorhanden. Das für Linsenfernrohre extreme Öffnungsverhältnis zog einen gravierenden Farbfehler nach sich.Die zugehörige Fernrohrmontierung war erst 25 Jahre alt, technisch jedoch völlig überholt und aufgrund einiger Schwächen in der Konstruktion für anspruchsvollere Aufgaben nicht geeignet. Der Okularsatz, der ebenfalls aus den 30er Jahren stammte, wurde in den vergangenen fünf Jahren Stück für Stück durch gebräuchliche Okulare ersetzt, was nicht zuletzt der finanziellen Unterstützung durch den Elternbeirat zu verdanken ist. Aus diesen Ausführungen läßt sich unschwer ableiten, daß die Sternwartenausrüstung die Voraussetzungen für ernsthafte astronomische Beobachtungen im Rahmen eines schulischen Astronomie-Grundkurses (geschweige denn Leistungskurses) daher nicht erfüllte. Dies war schade, denn Sternwarten an Schulen sind nur selten vorhanden. Auch das Interesse der Öffentlichkeit für die Astronomie ist ungebrochen, wie das "Kometenfieber" der letzten Jahre bewies. Nach den finanziell aufwendigen Um- und Neubauarbeiten am Schulgebebäude war jedoch eine weitere Förderung durch den Landkreis bis auf Jahre hinaus nicht mehr zu erwarten. Der jährlich vorgesehene Etat für die Sternwarte deckt lediglich die laufenden Unkosten und entspricht dem Gegenwert von 2-3 Fachbüchern oder einem Okular. Um die Finanzierung einer Neueinrichtung durch Sponsoren zu ermöglichen, wurde 1994 der "Förderverein Sternwarte Laufen e.V." ins Leben gerufen. Mit den gesammelten Spenden von Stiftungen, Banken, Firmen und umliegenden Gemeinden konnte ein Meade 16-Zoll LX200 verwirklicht werden, auf dem ein 5-Zoll-Apo-Leitfernrohr kardanisch montiert ist. Des weiteren stehen ein Zeiss Binokularansatz, ein 0.5 Å H-alpha-Filter und eine CCD-Kamera zur Verfügung. Auch der vorhandene Okularsatz wurde komplettiert. Die vorhandene Ausrüstung wird nun den Anforderungen ernsthafter Astronomie im Rahmen des naturwissenschaftlichen Unterrichts an diesem Gymnasium gerecht und ermöglicht es auch dem ungeübten Beobachter, der die Sternwarte besucht, die Schönheit des Sternhimmels nicht nur zu erahnen, sondern wirklich zu erkennen.
und heute:
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