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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Die totale Sonnenfinsternis am 21. Juni 2001 oder: "Dunkle Sonne über Sambia"


Logo und das "Vereinsauto" in Sambia?!

Vor kurzem ereignete sich nach der 1999 in Deutschland beobachtbaren Finsternis, die einige Mitglieder der Astronomischen Arbeitsgruppe Laufen e.V. (AAL) in Ungarn beobachteten, die erste totale Sonnenfinsternis im dritten Jahrtausend. Der Finsternispfad verlief dabei über Angola, Sambia und Mosambik.
Zwei Mitglieder der AAL planten schon seit einiger Zeit diese Finsternis live zu beobachten. Dabei stellte sich heraus dass Lusaka, die Hauptstadt von Sambia, recht günstig im Finsternispfad liegt. Also musste man dorthin.


Copilot und Organisator Walter Max Schwendenwein

Mit einem Airbus 340 der AUA und 265 weiteren Finsternisbegeisterten startete man von Wien-Schwechat aus nach Lusaka.


Sonnenuntergang über Afrika

Nach achteinhalb Stunden Flugzeit stieg man gegen drei Uhr morgens aus der Maschine und wurde vom Bodenpersonal recht herzlich empfangen. Als man die Einreiseformalitäten hinter sich gebracht hatte, begab man sich zu einem reservierten Beobachtungsplatz und konnte in der etwa 10 Grad kalten afrikanischen Winternacht den Südsternhimmel bis zum Sonnenaufgang beobachten.


Rudi Reiser beim Auspacken und beim Sonnenaufgang

An die fußballfeldgroße Technical Area, in der die ausländischen Besucher untergebracht waren, grenzte eine Zeltstadt für ein Volksfest. Dort wurden Waren aller Art feil geboten und es erklang in der Zeit vor der Finsternis Trommelmusik neben Tanzvorführungen. Auch die einheimische Bevölkerung zeigte an diesem Ereignis großes Interesse.


Tanzgruppe und Neugierige

Noch während der partiellen Phase der Finsternis herrschte reger Kontakt zu den Sambiern. Dank der englischen Amtssprache gab es keine Kontaktschwierigkeiten. Dann kam es zum ersten Höhepunkt: Dr. Frederick Chiluba, der Präsident von Sambia, erschien zu diesem Fest und ließ es sich nicht nehmen, einige der ausländischen Finsternisbeobachter zu begrüßen.


Ein Würdenträger...


Beobachtung der partiellen Phase

Gut eineinhalb Stunden lang konnte man beobachten, wie sich der Mond langsam aber stetig vor die Sonne schob. Dabei verdeckte er zunehmend die zur Zeit stark mit dunklen Flecken, i.e. kühlere Bereiche der Photosphäre, übersäte Sonne. Bereits einige Zeit vor der Totalität wurde das Sonnenlicht immer fahler und die Temperatur sank deutlich um 9 Grad bis hinab zu einem gewissen Frösteln.


N/N und Rudi Reiser

Gegen 15.10 Uhr stimmte der Diamantringeffekt auf die nun folgende dreieinhalbminütige Totalität ein. Am Sonnenrand konnten wunderbar deutlich einige Protuberanzen beobachtet werden. Die Korona erschien rund um die Sonne und breitete sich strahlenförmig aus. Am verdunkeltem Taghimmel konnten nun auch Jupiter und einige helle Sterne erkannt werden.

Partielle Phase:

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Noch vor Eintritt der Totalität jubelte bereits die begeisterte Menge. "Halleluja" und "Jesus is here" konnte man vernehmen. Allerdings war im nachhinein nicht klar, ob die angereisten Sonnenbeobachter oder die einheimische Bevölkerung lauter ihre Erfreutheit kund taten.

Totalität:

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Partielle Phase:

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Nach dem Ende der Finsternis mußte natürlich das mitgebrachte Instrumentarium, insgesamt etwa 80 kg, wieder eingepackt und unter tatkräftiger Mithilfe eines Sambiers zum Flughafen zurücktransportiert werden. Fazit: wenig Schlaf innerhalb der letzten 36 Stunden, begeisterte und freundliche Sambier, wunderschönes seltenes Naturerlebnis - der Aufwand trug dem Erfolg deutlich Rechnung.
Es kam wie es kommen musste, die erste Frage nach der Landung in Wien: "Wann ist die nächste Finsternis?"

Fotodaten: Fuji Velvia 50 Diafilm, Maksutov f10/1000mm, montiert auf Great Polaris, Standort Lusaka International Airport, Sambia.

N/N


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Otto J. Pilzer, 2001-08-04