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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im März 2003

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Langsam werden die Tage wieder länger und die Nächte kürzer und damit nimmt auch die Zeit für Beobachtungen am Firmament ab. Am 21. März um 2 Uhr morgens überquert die Sonne den Himmelsäquator in nördlicher Richtung. Damit wird (zumindest astronomisch gesehen) der Frühling bei uns Einzug halten. An diesem Tag herrscht Tag- und Nachtgleiche, d. h. Tag und Nacht dauern jeweils fast exakt 12 Stunden. Die nebenstehende Sternkarte gilt dabei für den 15. März um 21.00 Uhr.

Die unterschiedliche Sonnenscheindauer im Laufe des Jahres in unseren Breiten ist das direkte Resultat aus der Bewegung der Erde um die Sonne und der Neigung der Erdachse um 23,5 Grad zur Bahnebene (vgl. dazu ausführlich das Monatsthema Februar 2003). Unmittelbare Folge dieser beiden Faktoren ist eine ständig variierende maximale Sonnenstandshöhe zur Mittagszeit. Im Winter steht die Sonne niedriger am Himmel als im Sommer, so dass die Sonne deshalb einen verschieden großen Bogen über den Horizont durchlaufen muss. Zwangsläufig folgt daraus eine unterschiedliche Sonnenscheindauer, die nun eben am 21. März (wie übrigens auch am 23. September) zur Tag- und Nachtgleiche führt. Um diesen Effekt für einen geringeren Energieverbrauch nutzbar zu machen, führte man die Sommerzeit ein, wobei die Uhren um eine Stunde vorgestellt werden. In Österreich und Deutschland ist es dieses Jahr am Sonntag, den 30. März um 2 Uhr morgens wieder soweit; am 26. Oktober um 3 Uhr dürfen wir dann wieder eine Stunde länger schlafen, wenn die Uhren wieder auf die Winterzeit zurückgestellt werden.

Auch am Nachthimmel merkt man, dass sich der Winter langsam zu Ende neigt. Der Himmelsjäger Orion als das typische Wintersternbild steht bereits im Westen, ebenso wie das v.a. in Nordamerika sehr bekannte Winterdreieck, dass aus den hellen Sternen Beteigeuze im Orion, Sirius im Großen Hund und Prokyon im Kleinen Hund besteht. Der Stier mit dem roten Riesenstern Aldebaran neigt sich zudem bereits langsam dem Untergang zu.

Dafür steht der Löwe mit seinem "Herzstern" Regulus als das typische Frühlingssternbild kurz vor seinem Meridiandurchgang. Weiter im Südosten ist bereits die Jungfrau mit ihrem bläulichen Hauptstern Spica aufgegangen, der allerdings noch so nah am Horizont steht, dass eine Beobachtung nur schlecht möglich ist. Genau im Osten kann man dagegen bereits gut den hell orange-rötlich leuchtenden Arcturus im Sternbild des Bärenhüters (auch unter dem lateinischen Namen Bootes bekannt) beobachten. Damit ist bereits das aus Regulus, Spica und Arcturus bestehende Frühlingsdreieck komplett am Sternenhimmel vertreten.

Neben dem Fixsternhimmel lassen sich außerdem auch in diesem Monat die Planeten wieder gut beobachten. Zwar nimmt die Helligkeit des größten Planeten in unserem Sonnensystem Jupiter im Laufe des Monats auf -2,3m ab, doch ist er immer noch ein sehr auffälliges und lohnendes Beobachtungsobjekt im Sternbild Krebs. Der Ringplanet Saturn im Sternbild Stier ist zwar mit 0,1m deutlich weniger hell als Jupiter, doch lohnt sich auch in diesem Monat eine Beobachtung in der ersten Nachthälfte. Während er nämlich am 1. März noch erst um 3 Uhr 13 untergeht, sinkt er am 31. März bereits um 2 Uhr 21 (jetzt Sommerzeit) unter die Horizontlinie.

Venus und Mars lassen sich dagegen am Morgenhimmel gut beobachten, wobei die Helligkeit des Mars bis zum Monatsende auf 0,5m immer mehr zunimmt. Venus dagegen verliert im Laufe des Monats seine Stellung als Morgenstern und Mars übernimmt dessen Position.

Diese Planetenbewegungen sind dabei mit einer der Gründe, warum neben der (käuflich erwerbbaren) drehbaren Sternenkarte auch (aktuelle) Sternenkarten wie die nebenstehende bei einer Beobachtung immer mitgeführt werden sollten. Die Planeten fehlen nämlich auf diesen drehbaren Sternenkarten, da sich ihre Positionen wegen der Umlaufbewegung um die Sonne ständig ändern. Dabei gibt auch die nebenstehende Karte nur zu dem angegebenen Datum und Uhrzeit die exakte Position der Planeten wieder, doch lässt sich dadurch immerhin auch für die nachfolgenden Stunden und Tage annähernd die Position der Planeten bestimmen, was ein Auffinden am nächtlichen Sternenhimmel deutlich erleichtert.

Stefan Poller


Zum Monatsthema März 2003

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Otto J. Pilzer, 2003-03-04