- Astronomie im Berchtesgadener Land - Der Sternenhimmel im Juni 2003[Zum Vergrößern bitte Bild anklicken] Am 21. Juni hat die Sonne ihren Jahreshöchststand erreicht und es beginnt der Sommer, der dann 93 Tage dauert. Der Höchststand bringt auch den längsten Tag und die kürzeste Nacht, die Sonne geht bereits um 5.10 Uhr (Mitteleuropäische Sommerzeit - MESZ) auf und um 21.33 Uhr MESZ unter. Am Monatsanfang ist der Sonnenaufgang noch 6 Minuten später. Wie kommt es zum Sommeranfang? Durch die Schiefstellung der Erdachse verändert sich im Laufe eines Jahres die Ausrichtung der Erde zur Sonne. Die Nordhalbkugel ist im Sommer ca. 23° in Richtung zur Sonne gekippt, ein halbes Jahr später ist es die Südhalbkugel und wir haben in unseren Breiten Winter. Der 21. Juni wird auch als Sommersonnenwende bezeichnet, danach verlässt die Sonne ihren Mittagshöchststand und zieht wieder tiefere Bahnen, bis zur Wintersonnenwende am 21.12. mit der längsten Nacht. Trotz der kurzen Nacht können schöne Beobachtungen am Himmel gemacht werden. Die Sternkarte zeigt den Himmel um 23 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit, am 1. Juni gilt die Karte für 24 Uhr, am Monatsende schon für 22 Uhr. Bei der Karte fällt gleich auf, dass Ost und West vertauscht ist. Dies ist aber mit Absicht so gemacht, denn wenn Sie beobachten, sollten sie die Karte so drehen, dass die Himmelsrichtung, in die sie schauen, auf der Karte unten ist. Die Karte zeigt genau den Ausschnitt des Himmels, der um 23 Uhr MESZ in unseren Breiten sichtbar ist, die Sterne, bzw. Sternbilder die am Kartenrand sind, finden wir in der Nähe des Horizonts, die Sterne in der Mitte der Karte leuchten genau über uns. Etwas problematisch ist die Orientierung auf der Karte, wenn es dunkel ist: denn nehmen wir eine normale Taschenlampe mit, dauert es ziemlich lange, bis sich unsere Augen wieder an die Dunkelheit gewöhnt haben. Deshalb sollten Sie eine rote Folie über dem Lampenglas befestigen. Im roten Licht kann man die Karte gut erkennen, die Augen werden aber nicht so irritiert wie vom weißen Licht. Als Beobachtungsstandort sollte ein möglichst dunkler Standort gewählt werden, ohne störendes Licht einer Großstadt, größeren Straßen usw. Ideal für gute Beobachtungen ist das Gebirge, da man hier weit von störenden Lichtquellen entfernt, bzw. abgeschirmt ist. Von den Planeten kann man den Mars beobachten, der im Juni bereits vor Mitternacht aufgeht und besonders in der zweiten Nachthälfte zu sehen ist. Anfang Juni ist er im Sternbild des Steinbock zu sehen, ab dem 9. Juni wechselt er zum Wassermann. Auf der Sternkarte findet man den Steinbock ganz am östlichen Horizont. In der zweiten Nachthälfte kann man den grünlichen Uranus beobachten, er bewegt sich anfangs noch langsam im Sternbild Wassermann, wo er dann scheinbar ganz stehen bleibt. Auf der vorliegenden Sternkarte kann man den Wassermann noch nicht sehen, weil er erst nach Mitternacht sichtbar wird. Zu finden ist der Wassermann links neben dem Sternbild Pegasus. In der Nacht vom 20. auf den 21. Juni zieht der deutlich hellere Mars südlich am Uranus vorbei. Der Jupiter ist nur kurze Zeit zu sehen, zum Monatsanfang geht er um 1.20 Uhr MESZ unter. Zum Monatsende verabschiedet er sich bereits um 23.25 Uhr MESZ, seine Helligkeit hat im Vergleich zu den Vormonaten schon deutlich abgenommen. Zu finden ist er anfangs im Sternbild Krebs und wechselt am Monatsende zum Löwen. Saturn ist am Abendhimmel gar nicht mehr zu sehen, er steht mit der Sonne am Taghimmel. Bei den Fixsternen sind die Frühlingssternbilder noch gut zu finden, die Wintersternbilder haben sich fast ganz zurückgezogen. Dafür finden wir im Osten das Sommerdreieck, das aus den Sternen Wega, Deneb und Atair gebildet wird. Hoch über unseren Köpfen leuchtet der große Wagen, eingekreist vom kleinen Löwen, Luchs und den Jagdhunden, in östlicher Richtung trennt ihn der Drache vom kleinen Wagen. Verlängert man die hintere Achse des großen Wagens 5-mal, findet man den Polarstern, der zur Deichsel des kleinen Wagens gehört. Das bekannte "Himmels-W" Kassiopeia nähert sich dem nordöstlichen Horizont. Florian Kronawitter
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