- Astronomie im Berchtesgadener Land - Monatsthema August 2005: "Sternschnuppenströme"Sternschuppenschauer des Jahres 1995; NASA Ames Research Center [Zum Vergrößern bitte Bild anklicken] Es ist bekannt, dass man sich etwas wünschen darf, wenn man eine Sternschnuppe am nächtlichen Himmel erblickt. Und manchmal geht dieser Wunsch auch in Erfüllung - aber nie wegen der Sternschnuppe! Wenn man aber so viele Sternschnuppen hintereinander sieht, dass man mit dem Wünschen gar nicht mehr nachkommt, dann hat man das Glück, einen Sternschnuppenstrom beobachtet zu haben. Leider sind diese sehr selten. Man kann dem Glück jedoch etwas nachhelfen. Hier die Anleitung! Zunächst einmal zum Begriff: Sternschnuppen, wissenschaftlich Meteore genannt, stellen eine Leuchterscheinung am Himmel dar. Sie werden dadurch verursacht, daß Partikel von einer durchschnittlichen Masse von etwa 2 Milligramm bis 2 Gramm mit hoher Geschwindigkeit (zwischen 20 und 70 km/s) in die Erdatmosphäre eindringen, sich erhitzen, verglühen und durch Ionisation der Luft Leuchterscheinungen hervorrufen. Der Durchmesser dieser Partikel reicht von 1 Millimeter bis 1 Zentimeter. Größere Erscheinungen werden Feuerkugeln oder auch Boliden genannt und erreichen Vollmondhelligkeit. Sie haben nicht nur eine größere Masse, sondern können, über die eindrucksvolle Leuchterscheinung hinaus, auch akustisch wahrgenommen werden. Überschreiten sie eine bestimmte Größe, so verglühen sie nicht mehr vollständig in der Atmosphäre. Was dann auf den Boden fällt oder dort einschlägt, ist ein Meteorit. Meteore sind bestehen aus dem Restmaterial aus der Entstehungsphase des Sonnensystems. Sie können verschiedene Entstehungsgeschichten haben. Eine besondere Gruppe davon soll uns heute beschäftigen: Es sind die Überreste von Kometen. Kometen bestehen überwiegend aus gefrorenem Wasser, Gasen und Staub. Auf einem Teil ihrer Bahn nähern sie sich der Sonne so sehr, dass an der Oberfläche Wasser und Gase verdampfen und sich der charakteristische Schweif bildet. Sind sie an der Sonne vorbei, so kühlen sie sich wieder ab und gefrieren wieder. Aber bei jedem Durchgang vor der Sonne gehen Gas und Wasser verloren und nach ungefähr hundert Malen ist es aufgebraucht. Übrig bleibt nur noch Staub, der sich des "Bindemittels" beraubt, im Laufe der Zeit entlang der Kometenbahn verteilt. Da viele Kometenbahnen die Erdbahn schneiden, trifft die Erde dann auf diese Staubpartikel und es kommt zu einer großen Anzahl von Meteore, die vom gleichen Punkt des Himmels zu kommen scheinen. Und das jedes Jahr genau zur selben Zeit, wenn die Erde wieder an dieser Stelle vorbeikommt. Die Meteorströme werden nach dem Sternbild benannt, aus dem die Meteore zu kommen scheinen. Doch man muss nicht unbedingt auf dieses Sternbild schauen, um solche Meteore zu sehen, da die Leuchtspur davon abhängt, wo sie in die Atmosphäre eintreten. Wenn man die Spuren verlängert, dann gehen alle durch denselben Punkt, den Radianten. Man gewinnt den Eindruck, im Sommer mehr Meteore zu sehen als in den übrigen Jahreszeiten, insbesondere im Winter. Aber das täuscht. Vielmehr ist es so, dass man im warmen Sommer häufiger abends draußen ist als im Winter und der Himmel auch häufiger klar ist.
Hier nun eine Übersicht über die wichtigsten Meteorströme:
Besonders erfolgversprechend ist die Beobachtung, wenn das Maximum in eine mondlose Nacht fällt. Genauere Details über den Zeitpunkt des Maximums und das erwartete Aufkommen kann man den astronomischen Jahrbüchern entnehmen. Gerardo Inhester
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