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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im April 2007

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Nachdem am 25. März die Uhren eine Stunde vorgestellt wurden, gilt nun auch für die Sternkarte wieder die Sommerzeit. Die Sternenkarte zeigt uns eine Momentaufnahme des Nachthimmels am 15. um 23 Uhr. Da alle Sterne, wie auch die Sonne, im Osten auf- und im Westen wieder untergehen, ändert sich der sichtbare Himmelsausschnitt während einer Nacht. Zusätzlich wandert die Erde einmal im Jahr um die Sonne. Berücksichtigt man beide Effekte, so zeigt sich, dass unsere Sternenkarte neben der Monatsmitte um 23 Uhr auch für den Monatsanfang eine Stunde später (24 Uhr) sowie für das Monatsende eine Stunde früher (22 Uhr) gültig ist. Die Karte gibt dabei den gesamten sichtbaren Himmel von Horizont zu Horizont zum angegebenen Beobachtungszeitpunkt wieder. Die eingezeichneten Sterne am Kartenrand befinden sich somit knapp über dem Horizont, wohingegen die Sterne in der Mitte der Karte sich senkrecht über dem Beobachter im Zenit befinden. Am Kartenrand sind die Himmelsrichtungen angegeben. Bei der Beobachtung ist die Karte daher so zu drehen, dass sich die Himmelsrichtung, in die man beobachten will, stets unten befindet.

Nicht nur draußen in der Natur hat sich inzwischen der Frühling durchgesetzt, auch am Firmament hat sich die Umstellung zum Frühlingshimmel vollzogen. Die klassischen Wintersternbilder stehen tief im Westen oder sind schon ganz unter die Horizontlinie gesunken. So lugt etwa Orion nur noch mit seinem oberen Drittel hervor, Sirius dagegen ist schon vollständig untergegangen. Prokyon im Kleinen Hund sowie die Zwillinge, wie auch die helle Capella im Fuhrmann, können jedoch nach wie vor beobachtet werden.

Das Sternbild des Löwen als das typische Frühlingssternbild findet man in südlicher Richtung, nahe des Zenits. Gut zu erkennen ist das große Sternentrapez, das den Löwenrumpf darstellen soll, woran sich in nordwestlicher Richtung ein weiteres, kleineres Trapez anschließt. Es bildet den mähnenbehangenen Kopf des "Königs der Tiere". Der Löwe gehört auch zu den Tierkreissternbildern, durch die die scheinbare Sonnenbahn, auch Ekliptik genannt, verläuft. Regulus (von lateinisch "kleiner König") als hellster Stern steht jetzt fast genau auf dieser gedachten Bahn. Lässt man den Blick etwas in Richtung Südosten schweifen, so erkennt man das Sternbild Jungfrau mit dem Hauptstern Spica. Etwas höher und weiter in östlicher Richtung findet man schließlich das Sternbild des Bärenhüters (auch Bootes genannt) mit dessen hellsten Stern Arcturus. Zusammen bilden diese drei hellen Sterne das so genannte "Frühlingsdreieck".

Weiter im Westen finden wir das Sternbild des Herkules als das erste Sommersternbild. Im Herkules liegt der schönste Kugelsternhaufen des Nordhimmels, M 13. Mit einer Helligkeit der 6. Größenklasse kann er bei besonders dunklen Nächten bereits schon mit bloßem Auge als kleiner nebliger Fleck ausgemacht werden. In einem etwas besseren Fernrohr löst sich dieser Nebel dann in eine Vielzahl von eng beieinander liegenden Sternen auf. Noch weiter im Nordwesten, in der Nähe des Horizonts, befindet sich ein weiteres Sommersternbild, die Leier mit dem Hauptstern Vega. Mit einer Helligkeit von 0 mag gehört er zu den hellsten Sternen am Nachthimmel. Oberhalb davon umschlängelt das langgezogene Sternbild des Drachen den Kleinen Wagen, an dessen Spitze sich der Polarstern befindet. Ganz im Norden und nahe am Horizont befinden sich schließlich die Sternbilder Kepheus und Kassiopeia.

Während sich Merkur versteckt hält, überstrahlt die Venus wie auch schon im Vormonat alle anderen Objekte des Nachthimmels. Mit einer Helligkeit von -4,1 mag leuchtet nur der Mond noch heller, wobei sie im Fernrohr als ein zu 3/4 ausgeleuchtetes Scheibchen erscheint. Am 20. des Monats kommt es in den frühen Abendstunden zu einem besonders schönen Naturereignis, wenn der zunehmende Mond knapp über die Venus hinweg wandert. Im Laufe des Monats verspätet sich zudem deren Untergang auf ca. 0.30 Uhr MESZ, so dass die Venus während der ganzen ersten Nachthälfte beobachtbar bleibt. Mars hingegen ist erst zum Monatsende hin in den frühen Morgenstunden am Nachthimmel sichtbar. Am 20. geht er als 1,0 mag heller Lichtpunkt gegen 5 Uhr früh auf, wobei sich der Aufgang bis zum Monatsende um eine halbe Stunde auf ca. 4.30 Uhr verfrüht. Jupiter wandert im Westen rückläufig durch den Schlangenträger, wobei sich dessen Helligkeit auf -2,5 mag steigert. Er verlagert seinen Aufgang von ca. 2 Uhr früh am Monatsersten auf ca. 24.00 Uhr zum Monatsende hin. Neben der Venus und dem Mond ist er somit das hellste Objekt am Nachthimmel. Auch der 0,4 mag helle Ringplanet Saturn ist im Sternbild des Löwen bis auf die Morgenstunden die ganze Nacht über zu beobachten. In den frühen Abendstunden des 25. besucht der zunehmende Mond den Ringplaneten. Besonders für Besitzer von Fernrohren bieten sich dann schöne Beobachtungsmöglichkeiten. Die äußeren Gasplaneten Uranus und Neptun halten sich dagegen im Monat April versteckt.

Vollmond ist dieses Mal bereits zu Monatsanfang, am 2. Das letzte Viertel erreicht der Mond am 10. und am 17. ist schließlich Neumond.

Stefan Poller


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Otto J. Pilzer, 2007-04-01