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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im Januar 2008

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Gültigkeit der Karte siehe Text. Otto Pilzer
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Mittlerweile dürften auch die allerletzten Raketen verglüht sein, trotzdem lohnt es sich weiterhin, die Blicke zum Himmel zu richten. Die abgebildete Sternenkarte zeigt den sichtbaren Himmelsausschnitt am 15. Januar um 21 Uhr. Am Monatsanfang sieht man den gleichen Ausschnitt um 22 Uhr und zum Monatsende schon um 20 Uhr. Auf der Karte sind zwei unserer mittlerweile nur noch acht Planeten eingezeichnet: Der Ringplanet Saturn, der gerade im Osten aufgeht, und unser Nachbarplanet Mars. Letzterer ist sehr hell und auch fast im Zenit zu finden. Genau am Heiligen Abend im vergangenen Jahr stand Mars in Opposition zur Sonne. Der rötliche Planet verliert im Verlauf des Monats an Helligkeit, ist aber die ganze Nacht am Himmel zu finden. In der Nacht vom 19. auf den 20. Januar bekommt er Besuch vom Mond. Der Mond ist dabei schon fast ganz rund, am 22. Januar ist Vollmond.

Den sonnennächsten Planeten Merkur kann man mit etwas Glück in der zweiten Monatshälfte erspähen. Er ist tief im Südwesten gegen halb sechs für kurze Zeit zu sehen, bevor er dann von der horizontnahen Dunstschicht verschluckt wird. Die Liebesgöttin Venus beginnt das neue Jahr als Morgenstern. Die Aufgänge verzögern sich im Laufe des Monats von 5 Uhr am Monatsanfang auf 6 Uhr zum Monatsende. Ende Januar beträgt die Entfernung zwischen Erde und Venus 200 Millionen Kilometer, damit ist die Venus weiter von uns entfernt als die Sonne. Ab dem 15. Januar können wir auch den Riesenplaneten Jupiter am Morgenhimmel sehen. Seine Aufgänge verfrühen sich von 6.45 Uhr auf 6 Uhr. Am Monatsende kommen sich Venus und Jupiter immer näher. Besitzer eines Fernrohres oder Fernglases mit mindestens 30-facher Vergrößerung können fast die ganze Nacht Saturn mit seinem Ring beobachten. Saturn ging am 1. Januar um 21.20 Uhr auf, am 15. Januar geht er bereits um 20.20 Uhr auf und am 31. des Monats schon um 19.30 Uhr. Kein Planet, aber auch sehr hell leuchtend ist Sirius im Südosten. Er gehört zum Sternbild Großer Hund. Etwas nördlich vom Großen Hund finden wir ein markantes Sternbild, den Orion. Besonders seine drei großen "Gürtelsterne" fallen auf. Etwas unterhalb des Gürtels befindet sich der berühmte Orionnebel oder auch M42 genannt. Er ist ein lohnendes Himmelsobjekt für alle Teleskopbesitzer. Für alle, die kein eigenes Teleskop ihr Eigen nennen, lohnt sich gerade in den Wintermonaten der Besuch einer Sternwarte. Die meisten lichtstarken Sterne tummeln sich in den Wintermonaten auf der Südhälfte der Sternenkarte, so auch die Eckpunkte des Wintersechsecks. Es setzt sich aus den Sternen Capella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund und Pollux in den Zwillingen zusammen. Am Osthorizont drängelt aber schon etwas der Frühling, denn Regulus im Sternbild Löwe ist um 21 Uhr bereits aufgegangen. Wenn jemand in seiner Nähe einen weiteren hellen Lichtpunkt entdeckt, hat den Planeten Saturn gefunden.

Wer für das Jahr 2008 noch etwas Glück benötigt, sollte besonders in der zweiten Nachthälfte den Himmel beobachten. Bis zum 6. Januar gibt es besonders viele Sternschnuppen aus dem Quadrantiden-Strom. Danach werden es wieder etwas weniger. Aber das neue Jahr bringt noch zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten am Nachthimmel. Alle Reiselustigen, die sich Anfang Februar in der Antarktis, bzw. dem Südpazifik aufhalten, können am 7. Februar Zeugen einer ringförmigen Sonnenfinsternis werden. In unseren Breiten bleibt sie leider unbeobachtbar. Dafür können wir aber in der Nacht vom 20. auf den 21. Februar Zeugen einer totalen Mondfinsternis werden. Allerdings sollten die Beobachter am 21. Februar Zeit zum Ausschlafen mitbringen, denn die Finsternis findet in der zweiten Nachthälfte statt. Ein paar Tage später, am 24. Februar, erreicht der Saturn die Opposition zur Sonne, was den geringsten Abstand zur Erde bedeutet; dadurch leuchtet er die ganze Nacht sehr hell und bietet die besten Beobachtungsmöglichkeiten des ganzen Jahres. Am 20. März erreicht die Sonne den Frühlingspunkt und wechselt wieder auf die Nordhalbkugel des Himmels.

Zehn Tage später, am 30. März, endet um 2 Uhr die Winterzeit und die Uhren werden wieder auf die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) umgestellt. Der April bringt wieder zahlreiche Sternschnuppen, die Virginiden und die Lyriden. Gerade bei den Lyriden kann man mit etwas Glück ein paar sehr helle Exemplare beobachten. In der ersten Maihälfte bietet der Planet Merkur die beste Abendsichtbarkeit des ganzen Jahres. Am 6. Mai bekommt er Besuch von der schmalen Mondsichel. Die Begegnung findet tief am Nordwesthimmel statt. Das bekannteste Sternbild, der Große Wagen, ist im Mai genau im Zenit zu sehen. Im Juni überschreitet die Sonne den Gipfel ihrer Jahresbahn und es wird mit zahlreichen Feiern und Feuern die Sommersonnenwende begangen. Bis dahin haben wir hoffentlich schon ein paar schöne nächtliche Beobachtungen gemacht. Die Astronomische Arbeitsgruppe Laufen e.V. wünscht allen Lesern ein "Gutes 2008".

Florian Kronawitter


Zum Monatsthema Januar 2008

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Otto J. Pilzer, 2008-01-01