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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im März 2008

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. März um 21 Uhr MEZ erstellt und zeigt den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher. Zu den Messier-Objekten M35, M37 und M44 vgl. den Text. Otto Pilzer
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Nachdem sich der Winter mit seinen langen, dunklen Nächten zu Ende neigt, nimmt die Tagesdauer beschleunigt zu. Die Sonne wandert am 20. des Monats durch den Frühlingspunkt (Äquinoktium), das heisst den Punkt, auf dem die Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn am Himmel (der Ekliptik) den Himmelsäquator nach Norden überschreitet. Dieser Punkt wird auch als Tagungnachtgleiche bezeichnet. Er ist gleichzeitig der Nullpunkt für die Rektaszension, die zusammen mit der Deklination jede Sternposition am Himmel bezeichnen kann.

Sternbilder:

Die markanten Sternbilder des Winters, voran der Stier mit Aldebaran und der prächtige Orion, stehen nun alle im Westen und räumen das Feld für die Sternbilder des Frühlings. Dabei heben sich Orion, Zwillinge, Perseus, Fuhrmann, Kleiner Hund und Stier im Westen und Nordwesten immer noch weit genug vom Dunst des Horizonts ab, um ein genussvolles Beobachten zu ermöglichen.

Hoch im Südosten steht bereits das dominierende Frühlingssternbild des Löwen mit seinem Hauptstern Regulus. Ebenfalls im Süden und gut zu beobachten ist das Tierkreissternbild Krebs mit seinem hellen offenen Sternhaufen Praesepe (Krippe), im Messier-Catalog unter M44 geführt. Allerdings setzt sich dieses Sternbild aus recht schwachen Einzelsternen zusammen (ungefähr 4. Grösse), so dass es hauptsächlich wegen des recht hellen, mit freiem Auge sichtbaren Sternhaufens M44 wahrgenommen wird. Das vielen nicht so bekannte Sternbild Wasserschlange erstreckt sich von SSO bis fast zum Zenith.

Mond und Planeten:

Der zunehmende Mond geht am 12. des Monats nahe an den Plejaden vorbei (Mondphase 31%), wobei er einige Plejadensterne bedeckt. Drei Tage später ergibt sich eine nahe Konstellation von Mond, Mars und den beiden Hauptsternen Kastor und Pollux in den Zwillingen. Wiederum 2 Tage später, am 17. März, bewegt sich der fast volle Mond an Praesepe im Krebs vorbei. Am 19. März stehen Mond, Saturn und Regulus im Löwen eng beieinander.

Der Merkur erreicht zwar am 3. März seine grösste westliche Elongation (wie die Venus quasi als Morgenstern!), da er sich aber 12 Grad unterhalb des Himmelsäquators aufhält, ist er den ganzen Monat nicht sichtbar. Die Venus ist zu Beginn des Monats als Morgenstern zu entdecken, dann verschwindet sie für das freie Auge in der Morgendämmerung. Mars (Helligkeit 0,5 mag) in den Zwillingen und Saturn (Helligkeit 0 mag) im Löwen sind beide fast die ganze Nacht durch gut zu beobachten. Allerdings hat sich der scheinbare Durchmesser des Mars-Scheibchens seit seiner Opposition am 24. Dez. 2007 merklich auf 10 Bogensekunden verkleinert (der Abstand zur Erde beträgt jetzt schon wieder 200 Mill. Kilometer), während der Saturn mit 20 Bogensek. Durchmesser im Fernrohr die Ringtrennung erkennen lässt (die Neigung der Ringebene beträgt zurzeit etwa 9 Grad). Ausserdem heben sich beide Planeten durch die hohe Deklination von +12° bei Saturn bzw. +26° beim Mars von den Dunstschichten der Atmosphäre ab, so dass eine hohe Detailauflösung im Fernrohr zu erwarten ist. Jupiter ist am Morgenhimmel den ganzen Monat beobachtbar. Sein Aufgang zum 31. des Monats ist bereits um 4 Uhr MESZ. Sein Scheibendurchmesser wächst bis Ende März auf 37 Bogensek. an. Eine reizvolle Konstellation ergibt sich am 30. März mit dem abnehmenden Mond, an diesem Tag findet dann auch die Umstellung auf die Sommerzeit statt. Uranus und Neptun halten sich auf der Tagseite auf und sind mit Amateur-Mitteln unbeobachtbar.

Objekte für den Feldstecher:

Um den 15. März befindet sich der Mars in der Nähe des offenen Sternhaufens M35 (5.1 mag) im Sternbild Zwillinge. In der Nachbarschaft von M35 sind gleich mehrere schwache, offene Sternhaufen im an die Zwillinge angrenzenden Sternbild Fuhrmann versammelt, von denen der hellste M37 (5.6 mag) bei sehr dunklem Himmel gerade noch auszumachen sein sollte. Man findet ihn an einer Position etwa 3 Grad höher über dem Horizont und ca. 15 Grad nördlich von M35. Erleichtert wird die Suche durch die hohe Deklination der Sternhaufen, wodurch sich die Sichtbedingungen besonders verbessern. Man sollte allerdings die Beobachtungsnächte bis etwa zum 10. März nutzen, später vermindert der zunehmende Mond (33% Mondphase am 10.3.) erheblich die Sicht.

Sternschnuppen:

Der periodische Sternschnuppenstrom der Virginiden mit dem Ausgangspunkt des Sternbildes Jungfrau im Südosten ist nicht gerade spektakulär zu nennen. Da das Maximum des Stroms erst Anfang April zu erwarten ist, lohnt es sich vor allem in der zweiten Hälfte des Monats nach Sternschnuppen aus dieser Ecke des Himmels Ausschau zu halten.

Wer gerne in der Gruppe beobachtet oder zu Hause an schlechten Sichtbedingungen leidet, dem empfehle ich den Besuch einer Sternwarte, z.B. der Sternwarte des Rottmayr-Gymnasiums Laufen. Jeden ersten Samstag im Monat ist die Öffentlichkeit eingeladen. Ort und Zeit kann man auch im Internet unter der Adresse: http://astronomy.meta.org/ (Astronomische Arbeitsgruppe Laufen e.V.) nachschauen.

Walter Conrad


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Otto J. Pilzer, 2008-03-01