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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im Oktober 2008

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Die Sternkarte ist für den 15. Oktober um 23 Uhr MESZ (22 Uhr MEZ) erstellt und bildet den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher ab - aufgrund der Umstellung auf die Normal-/Winterzeit ab dem 26. Oktober also gegen 21 Uhr MEZ. Otto Pilzer
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Mit Herbstbeginn am 22. September hat sich der Sommer zumindest kalendarisch verabschiedet. An den fühlbar länger werdenden Nächten und der früher einsetzenden Dämmerung merkt man den Herbst. In der Nacht des 26. Oktober werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt, es gilt wieder die Winterzeit. Am Nachthimmel hat sich der jahreszeitliche Wechsel dagegen noch nicht wirklich vollzogen, nach wie vor dominieren die typischen Sommersternbilder. In erster Linie liegt dies daran, dass sich aufgrund der früher einsetzenden Dunkelheit auch die Beobachtungszeit nach vorne verlagert. Will man daher den jahreszeitlichen Wechsel auch am Firmament beobachten, ist es wichtig, in etwa zur gleichen Zeit den Nachthimmel zu betrachten. Dazu benutzt man am besten die nebenstehende Sternenkarte.

Die Sternenkarte zeigt den aktuellen Sternenhimmel am 15. des Monats um 23.00 Uhr (noch nach Sommerzeit). Da die Sterne mit Ausnahme der zirkumpolaren im Osten auf- und im Westen untergehen und sich die Erde zusätzlich in einem Jahr um die Sonne bewegt, zeigt sich uns jeden Tag ein leicht veränderter Himmelsausschnitt. Beide Effekte zusammen führen dazu, dass diese Sternenkarte, selbstverständlich mit Ausnahme unserer Planeten und des Mondes, nicht nur zur Monatsmitte um 23 Uhr, sondern ebenso zu Monatsanfang um 24 Uhr und zu Monatsende um 22 Uhr (wegen der Umstellung auf die Winterzeit dieses Mal allerdings um 21 Uhr) gültig ist. Auf der Sternenkarte wird der gesamte sichtbare Himmel von Horizont zu Horizont zum angegebenen Beobachtungszeitpunkt wiedergegeben. Die eingezeichneten Sterne am Kartenrand befinden sich somit knapp über dem Horizont. Die Sterne in der Mitte der Karte stehen dagegen senkrecht über einen im so genannten Zenit. Am Kartenrand sind die Himmelsrichtungen angegeben. Bei der Beobachtung dreht man die Karte am besten so, dass sich die Himmelsrichtung, in der man beobachten will, stets unten befindet. Hat man noch wenig Erfahrung mit dem Umgang mit einer Sternenkarte oder soll es gar das erste Mal sein, so sucht man am besten mit einer kleinen, vorzugsweise roten Taschenlampe einen dunklen Ort weitab von irgendwelchen störenden Lichtquellen auf, von wo aus eine schöne Rundumsicht besteht.

Beginnt man den Rundumblick im Westen, so fällt einem dort das nach wie vor sichtbare Sommerdreieck auf. Hoch im Westen funkeln die hellen Sterne Deneb im Schwan, Vega in der Leier und Atair im Adler. Mangels anderer, gleich heller Sterne dominieren diese nach wie vor den Sternenhimmel. Lässt man den Blick weiter in Richtung Mitte der Sternenkarte schweifen, findet man dort nahezu im Zenit stehend das markante Sternbild der Kassiopeia, das "Himmels-W". Ebenfalls nahe dem Zenit sind das Sternbild des Kepheus, die Eidechse und Andromeda mit unserer Nachbargalaxie, dem "Spiralnebel" M31. Weiter im Süden befindet sich das Sternbild des Pegasus, den die übrigen Wassersternbilder Delphin, Fische, Walfisch und der Wassermann begleiten. Dort sehen wir der Jahreszeit entsprechend das Herbstviereck, welches auch als Pegasusquadrat bezeichnet wird. Drei der Ecksterne gehören zum Pegasus, der vierte gehört zum Sternbild Andromeda. Die vier Ecksterne des Herbstvierecks, die zugleich den Rumpf des Pegasus bilden, heißen: Merkab, Scheat, Algenib und Sirrah, der auch Alpheratz genannt wird. Während man Sirrah früher noch zum Sternbild des Pegasus zählte, wird es nunmehr zum Sternbild Andromeda gehörig angesehen. Weiter im Süden nahe dem Horizont kann man mit dem Sternbild der Südlichen Fische mit dem Hauptstern Fomalhaut und den Sternbildern Mikroskop, Bildhauer und Chemischer Ofen einen Blick auf einige Sternbilder des Südsternhimmels erhaschen. Bei dem 1,2 mag hellen Stern Fomalhaut, was arabisch für "Maul des Fisches" bedeutet, handelt es sich tatsächlich um einen Doppelstern, der als solcher schon in einem 5-cm-Fernrohr oder -Feldstecher erkannt werden kann. Weiter in Richtung Osten tauchen schon die ersten Wintersternbilder auf und künden vom Nahen der kalten Jahreszeit. Das Sternbild des Stieres mit dem Hauptstern Aldebaran ist schon gut sichtbar, wohingegen Orion gerade zur Hälfte über die Horizontlinie hervorlugt. Weiter oberhalb in nördlicher Richtung befindet sich ein weiteres Wintersternbild, der Fuhrmann mit dem Hauptstern Capella. Der nördliche Teil dieses Sternbildes ist für uns Mitteleuropäer zirkumpolar, geht also nicht unter. Etwas unterhalb ragen die Zwillinge als weiteres Wintersternbild schon über den Horizont. Im Norden schließlich schließt sich der Reigen mit den Sternbildern Großer und Kleiner Wagen, um den sich der Drache schlängelt.

In der zweiten Oktoberhälfte bietet sich die einzige Möglichkeit im gesamten Jahr, Merkur am Morgenhimmel zu beobachten. Am 17. gegen 6.15 Uhr (Sommerzeit) erscheint Merkur als 0,3 mag heller Lichtpunkt tief am Osthimmel in der Morgendämmerung. Er bleibt für ca. 20 Minuten beobachtbar, ehe er in der zunehmenden Morgenhelle verblasst. Bis zum Monatsende steigt die Merkurhelligkeit auf -0,9 mag an, wobei der Aufgang sich auf kurz nach halb sechs Uhr früh (dann allerdings Winterzeit) vorverlegt. Venus ist nach Sonnenuntergang tief am Südwesthimmel zu beobachten und geht zu Monatsanfang um kurz vor 20.00 Uhr (Sommerzeit) unter. Am Monatsende taucht der dann -4,0 mag helle Abendstern bereits um 18.30 Uhr (Winterzeit) unter die Horizontlinie. Während Mars die ganze Nacht über unsichtbar bleibt, ist Jupiter im Sternbild des Schützen zu Monatsanfang bis um ca. 23.30 Uhr (Sommerzeit) zu beobachten. Bis zum Monatsende verfrüht sich der Untergang des neben Venus mit -2,1 mag hellsten Himmelskörpers auf ca. 21.00 Uhr (Winterzeit). Der Ringplanet Saturn geht dagegen zu Monatsanfang um kurz nach fünf Uhr früh (Sommerzeit) und am 31. bereits um ca. 2.30 Uhr (Winterzeit) mit einer Helligkeit von 1,0 mag auf.

Stefan Poller


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Otto J. Pilzer, 2008-10-01