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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im Januar 2013

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Januar um 21 Uhr MEZ erstellt und zeigt den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher. Die Andromedagalaxie M31 (als hellste Galaxie am nördlichen Himmel) bzw. der Orionnebel M42 (im "Schwertgehänge" des Sternbilds Orion) sind schöne Feldstecher-Objekte, aber auch nach guter Adaption an die Dunkelheit leicht mit bloßem Auge sichtbar. Bzgl. Jupiter vgl. den Text. Otto Pilzer
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Weihnachten und Sylvester sind vorbei, das neue Jahr ist eingeläutet. Was wird es uns bringen? Spektakuläre Ereignisse im ersten Halbjahr wie Totale Sonnen- oder Mondfinsternisse fehlen gänzlich. Lediglich eine partielle Mondfinsternis in den Abendstunden des 25. April, die auch in Mitteleuropa sichtbar sein wird, unterbricht die astronomisch eher ereignisarme Halbzeit. Diese partielle Finsternis wird wohl von den meisten Bürgern unbemerkt verlaufen, da die Kernschattenverfinsterung, die ab 20:50 Uhr beginnt, nur ca. 1,5 % des scheinbaren Durchmessers des Mondes beträgt. Ein- und Austritt des Mondes in den Halbschatten der Erde um 19:00 Uhr bzw. 23:10 Uhr sind praktisch nicht zu beobachten. Eine Halbschattenfinsternis des Mondes am 25. Mai, bei der die Mondbahn den Halbschatten der Erde nur streift, ist ebenfalls prinzipiell nicht beobachtbar. Die ringförmige Sonnenfinsternis in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai ist nur in Australien und im Pazifischen Ozean zu sehen, in Europa nicht.

Von den großen Gasplaneten ist der Jupiter etwa bis Mitte Mai und der Saturn das ganze erste Halbjahr gut zu beobachten (der Saturn wandert dabei scheinbar vom Morgen- in den Abendhimmel). Der ewig flüchtige Merkur kann um Mitte Februar und dann erst wieder bei guten Sichtbedingungen gegen Ende Mai/Anfang Juni in der Abenddämmerung ausgemacht werden. Venus bewegt sich im Januar am Morgenhimmel, wird schnell schwächer und zieht sich ganz zurück. Erst Ende Mai und im Juni taucht sie als Abendstern wieder auf. Mars entzieht sich bis auf eine kurze Zeit in den ersten zwei Wochen des Januar für den Rest des Halbjahres zur Gänze den Blicken des Sternbeobachters.

Was bietet uns der Nachthimmel im Januar. In den Wintermonaten strahlen die Sterne ganz besonders hell. Das liegt daran, dass die meisten hellen Sterne auf der nördlichen Himmelssphäre sich in den Sternbildern versammeln, welche wir als die Wintersternbilder bezeichnen wie Orion, Stier und Plejaden, Großer und Kleiner Hund, Zwillinge und Fuhrmann. Es ist kein Zufall, dass sich diese hellsten Sterne auch in der unmittelbaren Umgebung unseres Sonnensystems befinden: Sirius im Großen Hund ist 8,6 Lichtjahre, Procyon im Kleinen Hund 11,4 LJ, Aldebaran im Stier 65 LJ, Pollux in den Zwillingen 34 LJ, Capella im Fuhrmann 42 LJ entfernt.

Sehen wir zur Mitte des Monats gegen 21 Uhr zum nächtlichen Südhimmel, so fällt unser Blick unweigerlich auf den Orion. Er prangt in voller Pracht und steht wuchtig mit seinen drei Gürtelsternen und dem berühmtesten aller Nebel, dem Orionnebel, am Firmament. Links unterhalb befindet sich der superhelle Sirius, dem bereits im Altertum, z. B. bei den Ägyptern, eine bedeutende Rolle zugemessen wurde, und zwar zur Bestimmung des Eintretens der Nilflut (erste Morgensichtbarkeit des Sirius im Nildelta). Östlich vom Orion erstreckt sich der Kleine Hund mit dem hellen Hauptstern Procyon, darüber die Zwillinge mit Kastor und dem Roten Riesen Pollux (deutlich rötliche Färbung), der fast die doppelte Masse, den achtfachen Radius und die 32-fache Leuchtkraft unserer Sonne besitzt. Oberhalb vom Orion in nordwestlicher Richtung findet man das mit zahlreichen Sternen ausgestattete Sternbild des Stieres mit den benachbarten, allbekannten Plejaden (Siebengestirn). Zwischen Stier und Plejaden zieht zurzeit der Gasplanet Jupiter seine Bahn und raubt dem Superstern Aldebaran (0,9 mag) mit einer Helligkeit von -2,6 mag die Show. Aldebaran ist von rötlicher Farbe und wird wie Pollux zu den Roten Riesen gerechnet. Oberhalb vom Stier befinden sich die Sternbilder Fuhrmann mit dem Hauptstern Capella und Perseus, dessen zweithellster Stern den Namen Algol trägt und zum Protostern für die bedeckungsveränderlichen Sterne geworden ist. Er wird im Volksmund Teufelsstern genannt. Seine scheinbare Helligkeit ändert sich mit einer Periode 2 Tagen, 20 Stunden, 48 Minuten und 56 Sekunden. Dabei variiert seine Helligkeit von 2,3 mag auf 3,5 mag. Diese deutliche Veränderung kann man mit freiem Auge verfolgen. Algol ist damit ein interessantes Objekt für den Sternbeobachter.

Lässt man den Blick ausgehend von Orion westwärts schweifen, so trifft man auf das Sternbild Eridanus, dessen Sterne eher mittelhell bis schwach ausfallen. Trotzdem lässt sich der Verlauf dieses Sternbildes von Rigel bis zum SSW-Horizont recht gut verfolgen. Der südliche Teil des Sternbildes kann in unseren Breiten nicht gesehen werden. Das Sternbild Eridanus, das schon der griechische Mathematiker, Geograph, Astronom und Astrologe Claudius Ptolemäus in seinen Büchern verzeichnete, geht auf die griechische Mythologie zurück und bezeichnet einen großen Fluss am Ende der Welt. Als Flussgott war Eridanos der Sohn des Okeanos und der Tethys.

Capella, Aldebaran, Rigel im Orion, Sirius, Procyon und Pollux bilden ein Sechseck, das Wintersechseck genannt wird und gut zur Orientierung am Winterhimmel verhilft. Den Mond kann man am besten nach dem zweiten Drittel des Monats beobachten, wenn nach dem Neumond am 11. Januar die Sichel langsam größer wird und die Schatten auf der Mondoberfläche noch lang genug und kontrastreich sind. Für Nebel, Galaxien und Sternhaufen ist die Zeit von Anfang bis Mitte des Monats günstig. Geduld, Ausdauer und eine warme Kleidung benötigt man, wenn man der im Januar auftretenden Sternschnuppenschwärme Quadrantiden und Delta-Cancriden ansichtig werden will. Erstere haben ein spitzes Maximum im Sternbild Bärenhüter (Bootes) in der zweiten Hälfte der Nacht vom 3./4. Januar, Letztere das Maximum am 17. Januar mit dem Ausgangspunkt (Radianten) im Sternbild Krebs. Beide Meteorströme haben eher geringe Helligkeiten und sind langsam.

Walter Conrad


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Otto J. Pilzer, 2013-01-01