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- Astronomie im Berchtesgadener Land -

Der Sternenhimmel im Januar 2021

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Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. Januar um 21 Uhr MEZ erstellt und zeigt den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher. Die Andromedagalaxie M31 (als hellste Galaxie am nördlichen Himmel) wie auch der Orionnebel M42 (im "Schwertgehänge" des Sternbilds Orion) sind schöne Feldstecher-Objekte, aber auch nach guter Adaption an die Dunkelheit leicht mit bloßem Auge sichtbar. Otto Pilzer
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In den klaren, kalten und langen Januarnächten können wir durch Beobachtung zumindest ein kleines Stück des Universums genießen. Indem wir uns die Größe des Kosmos vergegenwärtigen, treten unsere Sorgen und Nöte des Alltags in den Hintergrund.

Die Sonne verfrüht im Laufe des Monats ihre Aufgänge von 7:57 auf 7:36 Uhr MEZ. Ihr Untergang verspätet sich hingegen von 16:27 auf 17:07 Uhr, uns bleibt also reichlich Zeit für die astronomische Beobachtung. Die Erde befindet sich am 2. Januar um 14:50 Uhr im Perihel, d.h. im sonnennächsten Punkt ihrer Bahn. Die Entfernung zwischen Erde und Sonne wird dann ca. 147 Millionen km betragen, das sind rund 5 Millionen Kilometer weniger als im sonnenfernsten Punkt der Erdbahn, dem Aphel.

Am 28. Januar ist Vollmond, daher eignet sich vor allem die Zeit um den Neumond am 13. Januar für die Beobachtung von Deep-Sky-Objekten am Nachthimmel.

Zur Orientierung am Himmel ist das Wintersechseck sehr hilfreich. Dabei handelt es sich um kein Sternbild, sondern um einen sogenannten Asterismus, bestehend aus den sechs hellen Sternen Capella, Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon und Pollux. Schauen wir in den südlichen Teil des Sechsecks, so sehen wir den Großen Hund (lat. Canis Major) mit seinem markanten Hauptstern Sirius. Etwas unterhalb des Sterns finden wir den offenen Sternhaufen Messier 41, der rund 2300 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Dieses Objekt ist schon sehr lange bekannt, zählt mit 4.5 mag zu den hellsten Messierobjekten und wurde bereits 325 v. Chr. von Aristoteles erwähnt.

Offene Sternhaufen sind Ansammlungen von einigen hundert bis tausend Sternen, die sich alle aus derselben Molekülwolke gebildet haben und daher dieselbe chemische Zusammensetzung aufweisen. Diese Haufen werden aufgrund von galaktischen Gezeitenkräften und Kollisionen mit Gaswolken maximal nur wenige hundert Millionen Jahre alt.

Ein weiterer interessanter offener Sternhaufen ist M35 in den Zwillingen. Man findet ihn mit einem Feldstecher etwas nordwestlich von Eta Geminorum. Mit einem größeren Fernrohr lässt sich auch der nur 0,4 Grad südwestlich gelegene Sternhaufen NGC 2158 sehen. Dieser ist wesentlich älter und fünfmal so weit entfernt wie M35. Wenn man beide Haufen im Gesichtsfeld des Teleskops hat, so wird der Kontrast aufgrund der wesentlich höheren Sterndichte besonders deutlich.

Der Sternschnuppenstrom für diesen Monat sind die Quadrantiden, an denen wir uns in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar erfreuen können. Die Anzahl an Meteoren pro Stunde schwankt leider von Jahr zu Jahr beträchtlich. Allerdings gehören die Quadrantiden dennoch zu den aktiveren Sternschnuppenströmen, die stündliche Fallrate liegt bei 60-190 Meteoren pro Stunde. Der Radiant liegt nordöstlich des Sternbilds Bootes, mit 41 km/s handelt es sich um mäßig langsame Sternschnuppen. Der Ursprung liegt vermutlich im inaktiven Kometenrest 2003 EH1, der zur kurzperiodischen Jupitergruppe gehört.

Kommen wir nun zu den Planeten in diesem Monat. Die Venus ist der Sonne schon recht nahe und daher relativ schlecht zu sehen. Sie lässt sich daher am besten kurz vor Sonnenaufgang beobachten. Der Aufgang verspätet sich im Laufe des Monats von 6:30 auf 7:05 Uhr. Der rote Planet Mars bleibt mit einer Helligkeit von -0.2 mag und einem scheinbaren Durchmesser von 15" ein Objekt der ersten Nachthälfte. Er befindet sich im Sternbild Fische und wandert in Richtung Stier. Seine Untergänge verfrühen sich von 2 Uhr auf 1:30 Uhr. Der sich in der Nähe des Mars befindliche Uranus lässt sich ebenfalls am Abendhimmel mit einem Aufsuchkärtchen und einem Feldstecher zwischen den Sternbildern Fische und Widder auffinden. Sein Untergang verfrüht sich von 2:45 auf 0:45 Uhr. Als beste Beobachtungszeit bieten sich aufgrund des dunkleren Himmels die Tage um den Neumond an. Jupiter ist noch ein wenig am Monatsanfang in der Dämmerung erkennbar, verabschiedet sich aber bereits zum Ende der ersten Monatshälfte hin. Saturn und Merkur sind den gesamten Januar über nicht sichtbar.

Jetzt noch ein kleiner Ausblick auf die astronomischen Ereignisse im ersten Halbjahr. So können wir uns in der Nacht vom 22. auf den 23. April auf den Lyriden-Meteorschauer freuen. Mehr Sternschnuppen dürfen wir bei den Eta-Aquariden im Mai erwarten, die durchschnittliche Fallrate beträgt 50 Meteore pro Stunde. Leider ist die ringförmige Sonnenfinsternis am 10. Juni nur in Grönland, Jakutien und dem nördlichen Kanada sichtbar. Von Europa aus wird nur eine partielle Verfinsterung von wenigen Prozent beobachtbar sein. Vergessen sie dabei nicht, ihre Augen zu schützen!

Wer mehr über die astronomischen Ereignisse dieses Jahr erfahren möchte, sollte über die Anschaffung eines astronomischen Jahrbuches nachdenken. In solchen Jahrbüchern findet man nicht nur viele nützliche Informationen zur Sichtbarkeit der Planeten oder zu der Stellung der Jupitermonde, sondern auch viele praktische Beobachtungstipps. Die Kosten für solch ein Buch sind in der Regel gering und es beschert Ihnen sicherlich eine Vielzahl an schönen Stunden.

Jakub Sefrhans


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Otto J. Pilzer, 2021-01-01