LISA


Glossar


Wörterbuch


Artikel


Lernen


Bilder
&
Daten


Literatur
& Links


Suchen


Das ganze
Glossar (0.5 MB)

A B C D E F

G H I,J K L M

N O P,Q R S T

U V W X Y Z

Bekannte
Astronomen &
Astronominnen

Zur Hauptseite

Glossar: A

Index: Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

21 cm Linie

[21 cm line] Hyperfeinstrukturlinie des atomaren Wasserstoffs. Wichtige Linie zum Messen von Rotationsgeschwindigkeiten von gasreichen Galaxien (Scheibengalaxien).

47 Tucanae

Grosser und heller Kugelsternhaufen, der unter optimalen Bedingugen mit blossem Auge gesehen werden kann - leider nur von der Südhalbkugel. 47 Tuc ist ein Haufen mit teilweise extremen Eigenschaften.

AA

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

AAL

Abkürzung für Astronomische Arbeitsgruppe Laufen. Die erste deutsche amateurastronomische Vereinigung mit einer Webseite.

AAO

Abkürzung für Anglo-Australian Observatory.

AAS

Abkürzung für American Astronomical Society.

AAT

Abkürzung für Anglo Australian Telescope.

AAVSO

Abkürzung für American Association of Variable Star Observers.

Ab

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Abellkatalog

[Abell Catalogue) Galaxienhaufenkatalog von George Abell mit 2712 reichen Haufen. Abell verwendete die Platten des Palomar Sky Survey und kam zum Schluss, dass es sogenannte reguläre Haufen von eher kompaktem Erscheinungsbild und irreguläre Haufen von `verrupftem´ Aussehen gibt. Diese Unterteilung hat heute nicht mehr Bestand, seit man mit Hilfe von Rotverschiebungen die Geschwindigkeitsfelder der Haufen rekonstruieren konnte und mit ausgereifteren quantitativen Methoden Substrukturen aufspüren kann. Reguläre Haufen im strengen Sinn gibt es danach nicht mehr.

Abendstern

[evening star] Der Abendstern ist kein Stern, sondern der Planet Venus. Tatsächlich kann die Venus aufgrund ihres geringen Abstands und der starken Rückstrahlung ihrer Atmosphäre das hellste Objekt am Himmel nach Sonne und Mond sein.

Aberration

[aberration) Aberration I: Scheinbare Versetzung eines Sterns aufgrund der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit und der Bewegung der Erde durch den Raum, bzw. mit viel geringerer Auswirkung, der Drehung um die Erdachse. Erstere nennt man jährliche Aberration, die zweite tägliche Aberration.
Aberration II: Abbildungsfehler von optischen Geräten. Es gibt verschiedene Arten davon: Chromatische Aberration, Sphärische Aberration, Koma, Astigmatismus, Feldkrümmung und Verzerrung.

Ablation

[ablation) Oberflächenerosion durch Verdampfungs- oder Reibungsprozesse. Meteorite erleiden Ablation beim Eintritt in die Erdatmosphäre durch Reibung mit Luftmolekülen.

Absolute Helligkeit

[absolute magnitude) Die Helligkeit eines astronomischen Objekts, wenn es in einer Entfernung von 10 pc stünde. Die absolute Helligkeit ist also ein normiertes Mass für die tatsächliche Helligkeit eines Objektes, im Gegensatz zu scheinbaren Helligkeit.

Absolute Leuchtkraft

[absolute luminosity) Tatsächlich abgegeben Strahlungsenergie eines astronomischen Objektes. Die Leuchtkraft ist unabhängig von der Entfernung zum Objekt.

Absoluter Nullpunkt

[absolute zero) Die theoretisch niedrigste Temperatur, bei der kein Teilchen mehr Bewegungsenergie bestitzt (alles sitzt bewegungslos). Die im physikalischen und technischen Bereich verwendte Temperaturskala Kelvin beginnt mit dem absoluten Nullpunkt. Null Grad Celsius entsprechen 273.16 Kelvin (1 Kelvin Temperaturdifferenz entspricht einem Grad Celsius Differenz).

Absorption

[absorption) Aufnahme von Strahlungsenergie durch Materie. Beim Durchgang durch ein Medium werden Photonen von Molekülen, Atomhüllen oder Kernen abgefangen und meist in einer anderen Richtung und mit einer anderen Energie nach einer spezifischen Zeit wieder abgegeben. Durch diesen Prozess verliert die Strahlung an Intensität.
Absorption passiert zum Beispiel in der Erdatmosphäre (atmosphärische Extinktion), in Hüllen um Sterne (bei Protosternen und bestimmten Typen von entwickelten Sternen mit starker Staubproduktion) und durch Gas- und Molekülwolken im interstellaren (interstellare Extinktion) oder intergalaktischen Raum (Entstehung des Lyman-Alpha Waldes). Auch kältere, äussere Schichten von Sternen, insbesondere der Sonne absorbieren Photonen aus tieferen und heisseren Schichten, wodurch das charakteristische stellare Absorbtionslinienspektrum entsteht.

Absorptionskoeffizient

[absorption coefficient) Mass des Absorptionsvermögens eines Mediums. Je grösser der Absorptionskoeffizient, desto effektiver wird Strahlung vom Medium aufgenommen. Der Absorptionskoeffizient hängt stark von physikalischen Grössen wie der Wellenlänge der Strahlung, der Temperatur, Dichte, Aggregatszustand des Mediums etc. ab.

Absorptionslinie

[absorption line) Scharf begrenzte schmale dunkle Linien im Kontiuum eines (Spalt-)Spektrums nennt man Absorptionslinien (die Absorptionslinien liegen senkrecht zur Dispersions(Aufspaltungs)richtung des Spektrums).
Absorptionslinien gehören zu de wichtigsten Informationsträgern in der Astronomie. Ausgehend von den nach ihrem Entdecker benannten Fraunhoferlinien im Sonnenspektrum (der sie alphabetisch numerierte, wovon heute noch z.B. die Kalzium H und K Linien zeugen) und ihrer Deutung durch Bunsen, Kirchhoff und andere, ermöglicht die Analyse der Linien die Bestimmung physikalischer Grössen der Strahlungsquelle: Temperatur, Druck, Dichte, Schwerebeschleunigung, chemische Zusammensetzung und dergleichen mehr können daraus abgeleitet werden. Sterne werden nach Spektrallinien, vor allem nach den Absorptionslinien, klassifiziert (Spektraltypen).

Absorptionslinienspektrum

[absorption line spectrum) Kontinuierliches Spektrum, in dem scharfe Absorptionslinien vorkommen. Man erkennt die Absorptionslinien entweder als dunkle Striche auf fotografischen Spektren oder als Einschnitte in digitalisierten Spektren.

Absorptionsnebel

[absorption nebula) Interstellare (Molekül)Wolke, die Licht von dahinterliegenden Sternen absorbiert. Es gibt sie in allen Grössen und Formen, von kleinen Globulen (die man oft in H II Regionen findet) bis zu riesigen Wolken wie dem berühmten Kohlensack im Kreuz des Südens.
Im Gegensatz zum visuellen Bereich sind Gas- und Molekülwolken (die in der Regel auch viel Staub enthalten) in Infrarot- und Radiowellenlängen transparent. Mit Hilfe von Infrarotuntersuchungen kann man auch Temperatur und Dichte sowie andere Zustandsgrössen der Wolken bestimmen. Typische Temperaturen sind etwa 100 K.
Die Dunkelwolken sind Geburtsort von Sternen; das gasförmige Material ist darin kühl genug, um instabil zu werden und zu Protosternen zu kollabieren, die, sofern die Wolke genügend massereich ist, sich zu Sternen entwickeln, deren Strahlung die Wolke aufheizt, die Moleküle und den Staub zerstört und das Gas wegbläst, wodurch weitere Sternentstehung unterbunden ist.

Absorptionsspektrum

[absorption spectrum) Kontinuierliches Spektrum mit scharfen atomaren Absorptionslinien und/oder diffusen (interstellaren) Molekülbanden.

Abstract

Inhaltsangabe eines (wissenschaftlichen) Artikels. Wird am Anfang einer Papers gestellt, und häufig in Datenbanken wie dem ADS ausgegeben.

Ac

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Achernar

[Achernar) Der hellste Stern (alpha Eridani) im Sternbild Eridanus. Der Name stammt aus dem Arabischen und bedeutet “das Ende des Flusses”. Es ist ein B-Stern mit einer scheinbaren Helligkeit von 0.5 mag.

Achilles

Ein von M. Wolf 1906 entdeckter Asteroid (Nummer 588) mit 116 km. Es war der erste `Trojaner´.

Achondrit

[achondrite) Gesteinsmeteorit mit christallinem geschmolzenem Gestein. Wie man aus dem Namen sehen kann, enthält diese Art von Meteoriten keine Chondrulen. Verglichen mit den Chondriten enthalten Achondriten mehr kalziumreiche Mineralien und weniger metallische und schwefelhaltige Mineralien.

Achromat

[achromat) Kurze Form von achromatischer Linse.

Achromatische Linse

[achromatic lens) Eine Objektivbauart mit Linsen aus verschiedenen Glassorten mit verschiedenen Brechungsindizes, die so ausgewählt sind, dass die chromatische Aberration minimiert wird.

Achse

[axis)
1) Eine Stange, an der drehbare Teile angebracht sind (z.B. bei einer Teleskopmontierung, oder bei einem Velo oder Auto).
2) In der Physik eine imaginäre Linie, um die sich ein System dreht, oder das die Symmetrie des Systems beschreibt: Axialsymmetrie.

Acidalia Planitia

Eine dunkle Ebene auf der Nordhalbkugel des Mars.

Achronische Beobachtung

[acronical observation) Beobachtung eines Auf- oder Untergangs eines Sterns unmittelbar nach Sonnenuntergang. Mit solchen Beobachtungen wurde in der Antike Kalender festgelegt.

Acrux

Hellster Stern (alpha Crucis) im Sternbild Kreuz der scheinbaren Helligkeit von 0.9. Visueller Doppelstern, B-Stern.

Ad

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Adaptive Optik

[adaptive optics) Um Seeingeffekte (Verzerrungen durch Luftunruhe) zu verringern, kann man mit Hilfe eines kleinen, dünnen, adjustierbaren Spiegel kurz vor dem Focus die Verzerrung der Bildebene korrigieren. Oft wird mit einem Laser ein künstlicher `Stern´ erzeugt, dessen Abbildung für die Berechung der Verformung des kleinen Korrekturspiegels verwendet wird. Die Zeitskala von Seeingeffekten ist von der Grössenordnung hunderstel Sekunde, so dass das System in etwa 1/100 s eingestellt werden muss.

Adhara

Nach Sirius der zweithellste Stern im Sternbild Grosser Hund. B-Stern der scheinbaren Helligkeit 1.5 mag mit einem Begleiter von 8 mag. Der arabische Name bedeutet die `Jungfrauen´.

Adonis

Von E. Delporte 1936 entdeckter Asteroid mit der Nummer 2101 von 2 km Durchmesser. Er gehört zur Apollogruppe. 1937 kam er bis auf 2 Millionen Kilometer an die Erde (5 facher Mondabstand). Danach verlor man seine Spur, bis er 1977 nach einer Neubestimmung seiner Bahn wiederentdeckt wurde.

Adrastea

Mond Nummer 15 von Jupiter. Entdeckt von D. Jewitt im Jahr 1979.

ADS

Abkürzung für Astronomical Data Service. Ein Internetservice, der von der NASA unterhalten wird und ein wichtiges Hilfsmittel in der professionellen Astronomie zum Auffinden von Arbeiten, die in den wichtigsten Journalen oder Konferenzbeiträgen veröffentlicht wurden. Enthält leider auch die unbrauchbaren AAS Abstracts. Fast alle Artikel können in eingescannter oder (diejenigen neueren Datums) in verschiedenen elektronischen Formaten abgerufen werden.

ADS

Abkürzung für Aitken Double Star Catalogue.

Advanced X-ray Astrophysics Facility

Röntgensatellit der NASA. Oft als AXAF abgekürzt.

Ae

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Aeronomie

[aeronomy) Wissenschaft zur Untersuchung der (oberen) Atmosphärenschichten der Erde oder anderer Planeten.

Aerosol

[aerosol) Gemisch (Suspension) von Partikeln in Gasen. Ein Beispiel ist Nebel (Wassertröpchen).

Ae Stern

[Ae star) Stern der Spektralklasse A mit Wasserstoffemissionslinien, die den Absorptionslinien überlagert sind. Wahrscheinlich durch Wechselwirkungsprozesse in engen Doppelsternen bedingt.

Ag

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

AG

Astronomische Gesellschaft. Deutscher Verband der (professionellen) Astronomen. Veranstaltet eine Konferenz pro Jahr.

AGB

Abkürzung für Asymptotic Giant Branch, asypmtotischer Riesenast, auf den die Sterne nach dem Beginn des Heliumkernbrennens einschwenken.

AGK

Abkürzung für ‘Astronomische Gesellschaft Katalog’. Sternkatalog, der im Jahr 1867 von F.W. Argelander begonnen wurde, mit dem Ziel, alle Sterne mit Deklinationen von -2 bis +80 Grad bis zur neunten Magnitude aufzunehmen. An der ersten visuellen Edition beteiligten sich 17 Sternwarten. Der AGK1 umfasste 15 Bände und enthielt 150000 Sterne. Im Jahr 1887 erschien eine Erweiterung bis -23 Grad Deklination mit weiteren 50000 Sternen. Die zweite Auflage stützte sich auf Fotografien und erschien 1951 bis 1958. In der dritten Auflage, dem AGK3, waren Eigenbewegungen enthalten. Die Sternörter wurden relativ zu Fundamentalsternen angegeben.

AGN

Abkürzung für Active Galactic Nuclei, aktive galaktische Kerne oder aktive Galaxienkerne.

Ah

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Ahnighito Meteorit

Der grösste in einem Museum (Hayden Planetarium in New York) ausgestellte Meteorit. Er wiegt 31 Tonnen und wurde 1897 von Robert Peary in Grönland entdeckt.

Airglow

Airglow nennt man Licht, das in der Erdatmosphäre erzeugt wird. Nicht zum Airglow zählen thermische Strahlung, Polarlichter, Blitze und Meteorspuren. Vom Weltall aus gesehen macht sich Airglow als grünlicher Ring um die Erde bemerkbar. Eine der wichtigsten Beiträge stammt aus der Sauerstoffemissionslinie von 558 nm. Diese entsteht in einer Höhe von 100 ± 20 km. Insgesamt reicht das Airglowspektrum von 22.5 micrometern bis 100 nanometer.

Air Shower

Lichterscheinung in der Erdatmosphäre durch Wechselwirkung von kosmischer Strahlung mit Luftmolekülen. Die erste Welle produziert Sekundärteilchen, die eine zweite Kollisionsfront bilden können.

Airy-Scheibchen

[Airy disc) Die Abbildung einer Punktquelle mit einem realen Teleskop ist ein Beugungsscheibchen. Airy Scheibchen werden um so kleiner, je grösser die Öffnung ist. Wegen der Luftunruhe (Seeing) wird der Effekt allerdings eingeschränkt. Mehr als etwa 10 cm Öffnung verkleinern die Scheibchen nicht mehr, da das Seeing dominant ist.

Aitkens Doppelstern Katalog

[Aitken Double Star Catalogue, ADS) Ein Katalog mit mehr als 17000 Doppelsternen, der 1932 von R.G. Aitken als `New General Catalogue of Double Stars´ herausgegeben wurde.

AJ

Abkürzung für Astronomical Journal.

Ak

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Akkretion

[accretion) Überströmen von Materie auf ein Objekt (z.B. Stern oder Schwarzes Loch). Die Materie stammt entweder von einem Begleiter (enge Doppelsternsysteme) oder aus dem Interstellaren Medium. Da der Massenstrom meist einen Drehsinn (Drehimpuls) hat, bilden sich oft Akkretionsscheiben aus, in welchen viele, teilweise noch unverstandene Prozesse ablaufen.
Auch das Zusammenkleben von kleinen Partikeln oder das Aufsammeln von kleineren Teilchen auf einer grösseren Massenansammlung bezeichnet man als Akkretion.

Akkretionsscheibe

[accretion disc) Wenn ein Objekt Material anzieht, das einen Drehimpuls besitzt, kann die Materie nicht geradewegs auf das anziehende Objekt , fallen, sondern sammelt sich erst in einer rotierenden Scheibe. In der Scheibe kann die Materie durch verschiedene Prozesse Drehimpuls verlieren und sich darum dem anziehenden Objekt nähern (sie spiralt nach innen), und schliesslich entweder auf das Objekt fallen oder durch kollimierte Winde oder Jets wegegeblasen werden, meist senkrecht zur Scheiben.
Akkretionsscheiben spielen eine wichtige Rolle bei der Sternentstehung, wenn eine weit ausgedehnte Gaswolke kollabiert, in Doppelsternsystemen, wenn in der Regel ein Stern bereits ein kompaktes Objekt ist, der von seinem Begleiter (Hauptreihen- oder Riesenstern) Materie anzieht, und in Zentren von Galaxien um die dort wahrscheinlich existenten supermassiven Schwarzen Löcher herum.
In vielen Fällen kann man Akkretionsscheiben als Röntgenquellen sehen.

Aktinometer

[actionmeter) Ein Instrument zur Messung von Strahlungsintensitäten.

Aktive galaktische Kerne

[active galactic nuclei) Viele Galaxien haben sehr helle Zentralbereiche, deren Leuchtkraft zum Teil die der Restgalaxie weit übertrifft und oft nicht mit klassischen Quellen wie Sternen (oder dichten Sternhaufen) erklärbar sind. Das gegenwärtig am besten akzeptierte Modell geht von einem zentralen, supermassiven Schwarzen Loch aus, das Materie akkretiert. Verschiedene Bereiche der Akkretionsscheibe (es ist nicht klar, ob sich im ganzen Bereich eine Scheibe ausbilden kann) strahlen in verschiedenen Wellenlängen; als Faustregel kann gelten: je weiter innen, desto kürzer die Wellenlänge (desto härter die Strahlung).

Aktive Galaxien

[active galaxies] Galaxien mit einem aktiven Kern (AGN) nennt man Aktive Galaxien. Eine ganze Reihe verschiedener Typen sind mittlerweile bekannt: Quasare, Seyfert-Galaxien, BL-Lac, Blazare, Radio- und N-Galaxien. Manche Typen sind in Untergruppen aufgeteilt.

Aktive Optik

[active optics) Computergesteuerte Mechanik, die den Hauptspiegel in einer optimalen Form hält. Dabei ist der Spiegel auf einem System von beweglichen Stempeln montiert. Mit dieser Technik konnte die Grösse von monolithischen Spiegeln die 5 Meter Marke übertreffen. Das erste erfolgreiche Gerät dieser Art war das NTT (3.6 m) der ESO (La Silla), das eine Art Prototyp für das VLT (8.2 m) war.

Aktive Region

[active region) Gebiete in den äusseren Schichten der Sonne, in welchen Phänomene der Sonnenaktivität ablaufen. Dazu gehören Sonnenflecken, Flares und Fackeln. Allen diesen Erscheinungen ist die Verbindung mit Magnetfeldern gemein. Sie können von der Photosphäre bis in die Korona reichen. Beobachtungen werden in allen Wellenlängenbereichen vom Radio bis Röntgenstrahlung gemacht. Die Lebensdauer aktiver Regionen beträgt einige Stunden bis zu einigen Monaten.

Aktive Sonne

[active sun) Während der Phase des Maximums des solaren Zyklus nennt man die Sonne aufgrund der Häufung des Auftretens aktiver Regionen `aktive Sonne´.

Aktivitätsindex

[activity index) Zahlen, mit welchen man die Sonnenaktivität quantitativ angeben kann wie die Wolfsche Sonnenfleckenzahl oder Zürcher Sonnenfleckenrelativzahl, die Gesamtfläche der Sonnenflecken auf der sichtbaren Sonnenhalbkugel etc. Auch die Gesamtstrahlung im Radio und im Röntgenbereich zählen zu den Aktivitätsindizes.

Akustische Wellen

[acoustic waves) Alternativer Ausdruck für Schallwellen. Longitudinale Wellen in Medien. Vor allem in Sternen spielen Schallwellen eine wichtige Rolle.

Al

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Alauda

Ein von J. Helffrich 1910 entdeckter Asteroid (Nummer 702) mit 202 km Durchmesser.

Albedo

[albedo) Das Verhältnis der reflektierten zur einfallenden Strahlung (auf einen Körper). Ein Wert von 0 bedeutet keine Rückstrahlung, 1 perfekte Rückstrahlung. Manchmal auch in Prozent angegeben.

Albert

Ein von J. Palisa 1911 entdeckter und seither wieder verlorener Asteroid (Nummer 719) mit 2.6 km Durchmesser.

Albireo

Der Name des Computers, auf dem diese Seiten entstehen.

Albireo

Der Kopfstern des Sternbildes Schwan. Einer der besten Doppelsterne mit einer blauen und einer orangen Komponente. Albireo ist der zweithellste Stern nach Deneb im Schwan und besteht aus einem K-Stern von 3.2 mag und einem B-Stern von 5.4 mag (letzerer ist der blaue), die 35 Bogensekunden auseinander stehen.

Alcor

Der Compagnion von Mizar im Grossen Wagen. Es ist ein A-Stern von 4 mag in 3.5 pc Entfernung.

Aldebaran

Der hellste Stern im Sternbild Stier. Es handelt sich um einen K-Riesenstern von 0.9 mag

Alderamin

Der hellste Stern im Kepheus. Es ist ein A-Stern von 2.7 mag. Der Name stammt aus dem Arabischen und bedeutet `der rechte Arm´.

Alfvénwellen

[Alfvén waves) Magnetische Wellen, die sich durch elektrisch leitende Medien ausbreiten. Sind wahrscheinlich an der Aufheizung der äusseren Sonnenatmosphäre (Chromosphäre und Korona) beteiligt.

Algenib

Einer der Ecksterne des Pegasusvierecks. Es ist ein B-Stern der Helligkeit 2.8.

Algieba

Ein visueller Doppelstern im Löwen mit zwei um 4 Bogensekunden getrennten G-Sternen der Helligkeiten 2.3 mag und 3.5 mag. Sie haben eine Umlaufperiode von 620 Jahren.

Algol

Der Parade-Veränderliche. Einer der bekanntesten veränderlichen Sterne, dessen Helligkeit zwischen 2.2 und 3.5 mag variiert. Es ist ein Bedeckungsveränderlicher. Die hellere Komponente ist ein B-Stern, die schwächere in G-Stern. Im Spektrum finden sich Anzeichen für Massenüberstrom zwischen den beiden Komponenten.

Algonquin Observatory

Kanadisches Radioobservatorium in Ontario. Das Hauptinstrument ist ein 46 m voll nachführbarer Reflektor.

Alidat

[alidade) Beweglicher Arm an einem Astrolab, mit dem man Höhen und Azimuth von Himmelsobjekten messen kann.

Alinda

Ein von M. Wolf 1918 entdeckter Asteroid (Nummer 887) mit 4 km Durchmesser. Angehöriger der Amorgruppe.

Alioth

Der hellste Stern des Grossen Bären. Trotzdem heisst er epsilon Ursae Majoris. Es ist ein A-Stern der Helligkeit 1.8 mag.

Alkaid

Stern im Grossen Wagen (der erste Deichselstern). Es ist ein B-Stern der Helligkeit 1.9 mag.

Alkyone

Einer der sieben Plejaden Schwestern (Töchter des Atlas und der Pleione). Der hellste Stern im offenen Sternhaufen der Plejaden vom Spektraltyp B und einer Helligkeit von 2.9 mag.

Allan Hills

Eine Gegend in der Antarktis, in der eine grosse Anzahl von Meteoriten gefunden worden sind. Die Meteoriten wurden durch die Eisbewegung `gesammelt´. Sie sind auf dem Eis relativ leicht aufzufinden.

Allegheny Observatory

Von Geschäftsleuten durch das Erscheinen von Donatis Komet 1858 initiiertes Observatorium, das heute der Universität Pittsburgh, Pennsylvania, USA, gehört. Die `Allegheny Telescope Association´ beschaffte einen 33 cm Refraktor. 1867 wurde das Teleskop und die Sternwarte der Western University in Pennsylvania übergeben. Später wurde diese in die University of Pittsburgh umgewandelt.
Erster (bezahlter) Direktor was S.P. Langley. Sein Nachfolger war J. E. Keeler, der als Mitbegründer des `Astrophysical Journal´ bekannt ist. Keeler wurde später Direktor des Lick Observatory.
1912 wurde ein Neubau erstellt (das heutige Gebäude), in dem drei Teleskope untergebracht sind. Der erste 33 cm Refraktor wird vor allem für Ausbildungszwecke eingesetzt. Daneben gibt es noch einen 76 cm Refraktor und einen 79 cm Spiegel (Keeler Memorial Reflector). Diese werden noch zu Forschungszwecken benutzt.

Allende Meteorit

Ein kohliger Chondrit, der 1969 in Mexiko einschlug. Mehr als zwei Tonnen Material wurden auf 7 mal 48 km Fläche verstreut. Einer der grössten bekannten kohligen Chondriten.

All-Sky Camera

Weitwinkelobjektiv vom Fisheyetyp, mit dem (fast) der ganze Himmel aufgenommen werden kann. Kameras mit solchen Objektiven werden zur Untersuchung von Meteoren und Satellitenbahnen verwendet.

Almagest

Aus dem Arabischen stammender Name (der/das Grösste) für die Abhandlung des Claudius Ptolemäus von Alexandria (bis 151 nach Christus). Das Buch hiess ursprünglich `Die mathematische Sammlung´ und beschrieb das `Ptolemäische Weltbild´, in dem die Erde im Zentrum der Welt steht, umkreist von Mond, Sonne und den 5 in der Antike bekannten Planeten. Zudem enthielt es einen Sternkatalog und die Berechungsvorschriften für die Planetenpositionen.

Almanach

[almanac) Im Deutschen oft auch als Jahrbuch bezeichnete Sammlung von Örtern der Planeten, Monde und anderer Himmelsobjekte. Häufig sind weitere astronomische Informationen enthalten. Bekannte Beispiele sind `Das Himmelsjahr´, `Der Sternhimmel´, und `Ahnerts Sternkalender´.

Almukanter

[almucantar) Entweder: Zum Horizont paralleler Kreis am Horizont. Oder: Ein Instrument zur Messung von Höhe und Azimuth.

Alnilam

Epsilon Orionis. Einer der drei Gürtelsterne des Orion. Alnilam bedeutet `Perlenschnur´. Es ist eine B-Überriese von 1.7 mag.

Alnitak

Zeta Orionis. Einer der drei Gürtelsterne des Orion. Es ist ein O-Überriese von 1.8 mag.

Alpha Centauri

Der hellste Stern des Sternbild Centaurus. Es ist der sonnennächste helle Stern in einer Entfernung von 1.3 pc (1 pc = 3.26 Lichtjahre). Es ist ein visueller Doppelstern (aus einem G und K Stern) mit 80 Jahren Periode. Die Araber nannten Alpha Centauri `Rigil Kentaurus´, den Fuss des Centaurus. Der zwei Grad entfernt stehende Proxima Centauri ist wahrscheinlich die dritte Komponente dieses Sternsystems (er hat eine ähnliche Bewegungsrichtung). Er ist mit 11 mag sehr viel schwächer als Alpha Centauri (-0.27 mag) und vom Typ M und ein wenig näher relativ zur Sonne.

Alpha-Teilchen

[alpha particle) Kern des Heliumatoms, bestehend aus 2 Protonen und 2 Neutronen. Sehr stabile Konfiguration. Alpha-Teilchen werden von vielen radioaktiven Kernen emittiert (Alpha-Zerfall) und spielen eine wichtige Rolle bei Fusionsprozessen in Sternen.

Alphard

Alpha Hydrae. Der hellste Stern des Sternbilds Hydra ist ein K-Stern der Helligkeit 2.0 mag.

Alphazerfall

[alpha decay) Zerfall von radioaktiven Elemente unter Aussendung von Alpha-Teilchen.

Alphekka

Alpha Coronae Borealis. Der hellste Stern des Sternbildes der nördlichen Himmelskrone ist ein A-Stern von 2.2 mag. Der arabische Name bedeutet `der Helle´. Manchmal wird auch der Name Gemma (lat. Edelstein) verwendet.

Alpheratz

Alpha Andromedae. Dieser auch als Sirrah bekannte Stern ist einer der Ecksterne des Pegasusquadrats. Es ist ein A-Stern der Helligkeit 2.1 mag.

Alphonsinischen Tafeln

[Alphonsine Tables) Im Jahr 1252 im Auftrag von König Alfonso X. von Kastilien berechnete Tafeln mit den Positionen der Sonne, des Mondes und der Planeten, die nach den Formeln des Almagest, aber nach neuen Beobachtungen erstellt wurden. Sie wurden für gut 400 Jahre verwendet, bis J. Kepler neue Daten publizierte.

Alphonsus

Mondkrater von 118 km Durchmesser mit einem Hügelzug in Nord-Südrichtung und einem Zentralgebirge von 1 km Höhe.

Alpental

[Alpine Valley) Ein 150 km langes Tal durch die Mondalpen, das das Mare Frigoris mit dem Mare Imbrium verbindet.

Alpen

[Alps) 1. Kleines Gebirge auf dem Planet Erde mit dem Mont Blanc (4.8 km) als höchster Erhebung.
2. Mondgebirge zwischen Mare Frigoris und Mare Imbrium.

ALSEP

Abkürzung für Apollo Lunar Science Experiment Package.

Altair

Alpha Aquilae. Hellster Stern im Adler. Es ist ein A-Stern von 0.8 mag in etwa 5.2 pc (17 Lichtjahre) Entfernung. Die Übersetzung des arabischen Namens ist `der fliegende Adler´.

Altazimuthale Montierung

[altazimuth mounting) Einfachste Art einer Teleskopmontierung. Höhe und Azimuth können frei verstellt werden, andererseits müssen bei einer Nachführung eines Objekts beide Teleskopachsen simultan bewegt werden. Bei kleinen Teleskopen wird sie seltener angewendet. Grosse professionelle Teleskope der letzten Zeit werden häufiger mit solchen Montierungen ausgestattet, da mittels Computersteuerungen die Nachführung auch nach zwei Achsen kein Problem darstellt.

Aluminisierung

[aluminizing) Aufdampfen von Aluminium auf eine optische Glassfläche eines Teleskopspiegels. Da Aluminium an der Oberfläche oxidiert, muss eine weitere Schutzschicht aufgetragen werden. Die Alternative zu Aluminium ist Silber, welches auch im IR noch gut reflektiert.

Am

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Amalthea

Mond Nummer 5 des Jupiter, der von E.E. Barnard 1892 entdeckt wurden. Auf Voyager 1 Aufnahmen zeigte sich der Mond als rotes, katoffelförmiges Gebilde. Die rote Farbe rührt wahrscheinlich von Schwefel her.

Amazonis Planitia

Helle Ebene nördlich des Marsäquators.

American Association of Variable Star Observers

[AAVSO) Amerikanische amateurastronomische Vereinigung, die sich der Beobachtung von veränderlichen Sternen widmet. Sie wurde 1911 von William Tyler Olcott gegründet. Olcott begann nach einem Vortrag an der American Association for the Advancement of Science mit `freiwilligen´ Beobachtungen von veränderlichen Sternen, deren Ergebnisse er an E.C. Pickering ans Harvard College Observatory schickte. Heute hat die Organisation weltweit über tausend Mitglieder und eine Datenbank mit mehreren Millionen Beobachtungseinträgen. Die Beobachtungen von veränderlichen Sternen gehört zu den Feldern der Astronomie, in dem Amateure sehr grossen Einfluss haben.

American Astronomical Society

[AAS) Die (wichtigste) Organisation von professionellen Astronomen der USA. Die AAS wurde 1899 gegründet, hat über 5000 Mitglieder (im RGO email-Verzeichnis der professionellen Astronomen weltweit gibt es derzeit etwa 11000 Einträge. Die AAS veranstaltet zweimal jährlich grosse Kongresse und unterhält Förderprogramme. Daneben publiziert sie astronomische Journale und bietet die wichtigste astronomische Jobbörse an.

American Ephemeris and Nautical Almanac

Vom Naval Observatory der USA in Washington, D.C., zwischen 1855 bis 1980 herausgegebener Almanach, der 1981 durch den Astronomical Almanac ersetzt wurde.

Ames Research Center

Forschungseinrichtung der NASA in der Nähe von San Francisco.

AM Herculis

Prototype von kurzperiodisch veränderlichen Doppelsternsystemen mit charakteristischer Röntgenemission. Das Licht ist stark polarisiert, wobei die Änderung der Polarisation mit der Bahnperiode korreliert ist. Eine der beiden Komponenten ist ein Hauptreihenstern der andere ein magnetischer Weisser Zwerg, dessen starkes Magnetfeld die Ausbildung einer Akkretionsscheibe verhindert. Stattdessen wird der Materialstrom auf die Pole des Weissen Zwerges gelenkt. Es sind knapp 10 solcher Systeme bekannt.

Amor

Asteroid Nummer 1221 mit 1 km Durchmesser, der 1932 von E. Delporte entdeckt wurde. Amor ist der Prototyp der Amorgruppe, einer Gruppe von erdnahen Asteroiden, deren Perihel zwischen 1.0 und 1.3 Astronomischen Einheiten liegt, also weit innerhalb des eigentlichen Asteroidengürtels.

Amphitrite

Von A. Marth 1854 entdeckter Asteroid (Nummer 29) von 219 km Durchmesser.

Amplitude

[amplitude) Der Maximalwert einer veränderlichen Grösse oder der Auslenkung einer Welle oder Oszillation. In der Astronomie ist oft die Maximalhelligkeit von veränderlichen Sternen damit gemeint.

Am-Stern

[Am star) Sogenannte `Metalliniensterne´ vom Spektraltyp A. Der Name stammt von den ungewöhnlich starken Absorptionslinien von Eisen und Nickel. Meist findet man auch schwächere Linien von Scandium und Kalzium.

An

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

AN

Abkürzung für die Astronomischen Nachrichten.

Analemma

[analemma) Figur in Form einer 8. Man erhält diese Form, wenn man täglich zur gleichen Tageszeit über ein Jahr hinweg die Position der Sonne aufzeichnet. Die Figur entsteht aufgrund der Neigung der Erdachse zur Umlaufbahn der Erde um die Sonne und durch die Elliptizität der Erdbahn.

Ananke

Von S.B. Nicholson 1951 entdeckter kleiner Jupitermond (Nummer XII).

Andromeda

Sternbild am Nordhimmel, das die bekannte Andromedagalaxie (M31) enthält. Andromeda war in der griechischen Mythologie die Tochter der Königin von Äthiopien, Kassiopeia, und sollte einem Seeungeheuer verfüttert werden. Davor konnte sie der Held Perseus mit seinem geflügeltem Pferd Pegasus retten.

Andromedagalaxie

[andromeda galaxy] Grösste (Spiral)galaxie der lokalen Gruppe. Unter guten Bedingungen mit blossem Auge sichtbar.
Die Andromedagalaxie ist auch unter M31 und NGC 224 bekannt. Sie steht in einer Entferung von 700 kpc von der Milchstrasse und hat etwa die doppelte Masse. Sie ist vom Hubbletyp SB. Die Spiralarme sind schlecht zu sehen aufgrund des kleinen Inklinationswinkels von 13 Grad. Die Scheibe hat einen Durchmesser von fast 3 Grad am Himmel (zum Vergleich: der Mond/Sonne haben einen Durchmesser von etwa 0.5 Grad). Mehrere Satellitengalaxien sind an M31 gebunden, darunter die beiden zwergelliptischen Galaxien M32 und NGC 205.
E. Hubble konnte mit Hilfe von Cepheiden, die er in M31 fand, beweisen, dass M31 nicht Teil der Milchstrasse sein konnte - weil sie weiter weg ist als die Milchstrasse gross. Damit wurde die Hypothese widerlegt, dass die Milchstrasse die einzige grosse Struktur im Universum ist.
Mit dem HST konnte man den Kern von M31 auflösen, wobei eine markante Doppelkernstruktur zu Tage trat.

Andromeiden

[Andromedids) Meteorschauer, der in Zusammenhang mit dem Komet P/Biela (1852 III) steht. Das erste Mal 1741 erwähnt, das letzte Mal 1940 beobachtet. Spektakuläre Schauer im November 1872 und 1885 nach dem Zerbrechen des Kometen.

Angelina

Asteroid Nummer 64 mit 60 km Durchmesser, der von E.W. Tempel 1861 entdeckt wurde. Er zeichnet sich durch sein starkes Reflektionsvermögen aus (Albedo = 0.34).

Anglo-Australian Observatory

[AAO) Ein von Australien und Grossbritannien gemeinsam betriebenes Observatorium in Sinding Springs, New South Wales, Australien. Herzstück ist das 3.9 m Anglo-Australian Telescope, das in den frühen siebziger Jahren gebaut worden war. Ebenfalls vom Anglo-Australian Telescope Board (AATB) wird seit 1988 das 1.2 m UK Schmidtteleskop verwaltet. Letzteres ist für seine optische Qualität und sein grosses Feld von 6.4 Grad berühmt.

Anglo-Australian Telescope

[AAT) Das erste vollständig computergesteuerte Teleskop wurde 1975 in Betrieb genommen. Es befindet sich in Siding Springs, Australien, und untersteht dem AATB. Es ist ein Universalgerät, das auf einer Hufeisenmontierung sitzt.

Ångstrom

(1 Å = 0.1 nm = 10-10m) Einheit, die üblicherweise in der Astronomie zur Angabe von Wellenlängen benutzt wurde. Nach und nach setzen sich Angaben in Nanometern durch.

Anisotropie

[anisotropy) Das Gegenteil von Isotropie (Gleichverteilung). Anisotrope Objekte oder Systeme zeigen richtungsabhängige physikalische Eingeschaften.

Anomalistischer Monat

[anomalistic month) Die Zeit eines Mondumlaufs um die Erde von Perigäum zu Perigäum. Das sind 27.554550 Tage.

Anomalistisches Jahr

[anomalistic year) Zeitdauer eines Erdumlaufs um die Sonne gemessen von Perihel zu Perihel. Das sind 365.25964 Tage, 27 Minuten mehr als das tropische Jahr. Die Ursache für die Abweichung ist die Periheldrehung.

Anomalie

[anomaly)
Wahre Anomalie v: Zur Beschreibung der Bewegung eines Teilchens auf einer elliptischen Bahn kann man den Winkel am Brennpunkt (im Sonnensystem der Ort der Sonne) zwischen den Verbindungslinien Teilchen-Brennpunkt und Brennpunkt-Periapsis (Perihel) angeben.
Exzentrische Anomalie E: Umschreibt man die Bahnellipse mit einem Hilfskreis, dann erhält man die exzentrische Anomalie, in dem man senkrecht zur langen Achse der Ellipse eine Linie durch den Teilchenort (auf der Ellipse) zum Hilfskreis hin verlängert. Der Winkel gemessen im Zentrum der Ellipse zwischen der grossen Halbachse und der Verbindungslinie zum projezierten Ort des Teilchens auf dem Hilfskreis ist die exzentrische Anomalie.
Mittlere Anomalie M: Vom Brennpunkt (Sonne) aus gesehener Winkel zu einem hypothetischen Teilchen, das in gleicher Umlaufzeit mit konstanter Winkelgeschwindigkeit wie das tatsächliche Teilchen umläuft.
Die Verbindung zwischen der mittleren und der exzentrischen Anomalie stellt die Keplersche Gleichung dar: E - e sin E = M, wobei e die Exzentrität der Ellipse ist.

Anorthosit

[anorthosite) Ein Tiefengestein aus (vor allem) Plagioklas, einem Silikatmineral. Die Hochlande auf dem Mond enthalten viel Gestein dieser Art.

Anregung

[excitation] Der physikalische Prozess, bei welchem ein Atom oder Molekül durch Wechselwirkung mit einem Teilchen oder Photon (Licht) in einen höheren Energiezustand versetzt werden. Bei einem Atom wird dabei ein Elektron in ein höheres Niveau in der Elektronenschale gehoben. Im Fall von Molekülen gibt es auch die Möglichkeit der Anregung von Schwingungen der Atome des Moleküls zueinander und der Rotation. Das Gegenteil der Anregung ist die Abgabe der Anregungsenergie bei Stössen mit anderen Teilchen oder durch Abstrahlen einer elektromagnetischen Welle (Radiostrahlung, IR, sichtbares Licht, ...).

Anregungstemperatur

[] Die Anregungstemperatur beschreibt die Verteilung der Anregungszustände von Atomen. In einem Gas im thermischen Gleichgewicht finden pro Zeiteinheit gleich viele Anregungsprozesse statt wie Abregung durch Emission von Licht der zugehörigen Wellenlänge.

ANS

Abkürzung für Astronomische Nederlands Satelliet, dem ersten niederländischen Satelliten, der am 30.8.1974 gestartet wurde. An Bord befanden sich UV- und Röntgenexperimente.

Ansae

Lateinisches Wort für Henkel. Bei einem Blick durch ein Teleskop erzeugen die Ringe des Saturn den Eindruck von Henkeln.

Antapex

[antapex) Der dem Apex gegenüberliegende Punkt. Der Punkt, von dem die Sonne relativ zu den umliegenden Sternen wegläuft. Liegt etwa bei Rektaszension 6 h, Deklination -30°.

Antares

Der hellste Stern im Skorpion (alpha scorpii) ist ein roter Überriese vom Spektraltyp M der Helligkeit 1.0. Der Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet Rivale des Mars. Antares ist ein halbregulärer Veränderlicher mit 0.2 mag Amplitude und 5 Jahren Periode. Er besitzt einen 3 Bogensekunden entfernten blauen Begleiter von 6 mag.

Antenne

[antenna) Vorrichtung zum Aussenden oder Empfangen von Radiosignalen. Es gibt verschiedene Formen von (Radio)Antennen, je nach Einsatzzweck. Die einfachste Form sind Stäbe (wie sie in Funkgeräten oder mobilen Telefonen eingebaut sind), die auch Dipole genannt werden. Eine andere Form sind Parabolantennen, wie sie für den Empfang von Satellitenfernsehen verwendet werden. Dieser Typ von Antenne wird häufig auch bei astronomischen Radioteleskopen verwendet. Durch Zusammenschalten von vielen solcher Antennen kann man Radiointerferometer aufbauen, die eine deutlich bessere räumliche Auflösung als Einzelantennen und derzeit sogar als optische Teleskope erzielen.

Antennengalaxie

[antennae galaxies) Eines der berühmtesten Beispiele von stark wechselwirkenden Galaxien (NGC 4038 und NGC 4039). Der Name stammt von den beiden hellen und langen äusseren Gezeitenarmen. Die Antennae waren eines der Beispiele, mit welchem in einem berühmten Artikel der Brüder Toomre 1972 mit Hilfe von Computersimulationen zeigen konnten, dass die Wechselwirkung und Verschmelzung von Galaxien mit der Gravitation als verantwortlicher Kraft die Ursache von den pekuliären Galaxien sind.

Antennentemperatur

[antenna temperature) Ein Parameter, mit dem in der Radioastronomie die empfangene Leistung pro Bandbreite nach Verlusten im Detektor angegeben wird.

Anthropisches Prinzip

[anthropic principle) Nur eine beschränkte Anzahl von theoretisch möglichen Universen erlaubt die Ausformung von Leben. Schon kleine Änderungen in den physikalischen Eigenschaften oder den Naturkonstanten verhinder die Entstehung von Leben. Das anthropische Prinzip besagt, dass nur eine eingeschränkte Klasse von Modellen intelligente Beobachter haben (schwaches anthropisches Prinzip). Das sogenannte starke anthropische Prinzip wurde von B. Carter vorgeschlagen und sagt aus, das das Universum auf einer bestimmten Stufe seiner Entwicklung Beobachter hervorbringen muss.

Antizyklon

[anticyclone) Gebiet in einer Planetenatmosphäre, in der der Druck zum Zentrum hin ansteigt. Auf der Erde kennte man sie einfacher unter dem Namen Hochdrucksysteme (die Luft strömt aufgrund der Corioliskraft spiralförmig vom Zentrum weg; Antizyklone haben den entgegengesetzten Drehsinn von Zyklonen (Tiefdruckgebiete), d.h. auf der Erdnordhalbkugel mit dem Uhrzeigersinn.

Antimaterie

[antimatter) Eine Form von Elementarteilchen mit gleichen Massen und Spin wie gewöhnlich Elementarteilchen, allerdings mit vertauschten Vorzeichen von einer Reihe von Zustandsgrössen wie elektrische Ladung. Einzelne Partikel können nachgewiesen werden, und man kann Antiteilchen künstlich im Labor erzeugen. Allerdings gibt es keine Hinweise darauf, dass im Universum grosse Mengen Antimaterie vorhanden sind. Somit muss es eine Asymmetrie zwischen Materie und Antimaterie im frühen Universum gegeben haben. Materie in direkten Kontakt mit Antimaterie annihiliert sich unter Abstrahlung der Gesamtenergie der Teilchen (Ruhemasse und Bewegungsenergie).

Antinous

Der Asteroid 1863 mit einem Durchmesser von 3 km wurde bei seiner kleinsten Entfernung zur Erde 1948 von A. Wirtanen entdeckt. 1972 wurde er wiederaufgefunden.

Antischweif

[antitail) Teil des Staubschweifs eines Kometen, der scheinbar Richtung Sonne weist. Es handelt sich um einen Projektionseffekt, der nur bei bestimmten Stellungen Erde-Sonne-Komet beobachtet werden kann.

Antoniadi-Skala

[Antoniadi scale) Eine vor allem von Amateurastronomen benutzte Einteilung des Seeing. Sie wurde vom französischen Astronom E. Antoniadi (1870 - 1944) einegführt und hat fünf Stufen: I = perfekt, II leichte Beeinträchtigungen mit mindestens sekundenlangen Phasen perfekten Seeings, III mittelmässiges Seeing mit bemerkbarer Luftunruhe, IV schlechtes Seeing (Beobachtungen erheblich eingeschränkt) und V sehr schlechtes Seeing, das keine brauchbaren Beobachtungen zulässt.

Ap

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Apache Point Oberservatory

1990 eröffnetes Observatorium in Apache Point, New Mexico, USA, das von der New Mexico State Universität, der Universität von Chicago, der Princeton Universität, der Universität von Washington und der Universität von Washington State betrieben wird. Hauptinstrument ist ein 3.5 m Spiegel (Honigwabenträgerkonstruktion) für optische und IR-Beobachtungen.

Apastron

[apastron) Bahnposition des grössten Abstandes eines Doppelsternsystems. Gegenteil des Periastrons.

Apennin

[Apennines, Montes Apenninus)
1) Gebirgskette in Italien, Erde.
2) Mondgebirge am Ostrand des Mare Imbrium.

Apertur

[aperture) Die Apertur D bezeichnet den Durchmesser des Hauptelements eines Teleskops (Primärspiegel, Eintrittslinse, Antennendurchmesser). Die Lichtsammelfähigkeit und die Auflösung hängen beide von der Apertur ab: Je grösser die Apertur, desto mehr Photonen werden gesammelt, und desto grösser ist das theoretische Auflösungsvermögen. Das tatsächliche Auflösungsvermögen eines Teleskops wird bei erdgebundenen optischen Teleskopen allerdings vor allem durch die Luftunruhe (Seeing) bestimmt; Teleskopöffnungen von mehr als etwa 10 cm verbesseren in diesem Fall die Auflösung nicht mehr.
In der Flächenphotometrie werden oft Kreisblenden als künstliche Aperturen eingesetzt, um die Helligkeit innerhalb eines so festgelegten Winkels zu messen.

Apertursysthese

[aperture systhesis) Ein Verfahren der Radioastronomie, das durch Zusammenschaltung mehrerer kleinerer, räumlich verteilter Teleskope das Auflösungsvermögen stark verbessert. Beispiele sind das VLA (very large array) in Socorro, New Mexico, USA, und das VLBI (very long baseline interferometer), dessen Instrumente über die ganze Welt verteilt sind. Grundlage der Apertursynthese ist die Interferometrie, also die Überlagerung von gleichzeitig empfangenen Signalen.

Apex

[apex) Der Punkt am Himmel, auf dem sich die Sonne hinbewegt (solarer Apex, Rektaszension 18 h, Deklination +30°). Der Apex wird relativ zu den Sternen in der Sonnenumgebung bestimmt.
Der Begriff wird manchmal auch verwendet für den Punkt an der Himmelskugel, auf den sich die Erde aufgrund der Bewegung um die Sonne (scheinbar) hinbewegt. Aufgrund der Kreisbahn ist in diesem Fall der Apex kein fixer Punkt!

Aphel

[aphelion) Der sonnenfernste Punkt der Umlaufbahn eines Körpers im Sonnensystem.

Aphrodite Terra

Hochland auf der Venus, etwa so gross wie Afrika.

ApJ

Abkürzung für das Astrophysical Journal, eines der wichtigsten Journale der professionellen Astronomie.

APM Machine

Abkürzung für Automatic Plate Measuring Machine, einem Gerät zum Einscannen von Fotoplatten, und damit zur Digitalisierung der Daten.

Apozentrum

[apocenter) Der Bahnpunkt einer Doppelsternkomponente mit dem grössten Abstand vom Schwerpunkt.

Apochromat

[apochromat) Ein aus mindestens drei Linsen zusammengesetztes Opjektiv, das so konstruiert ist, dass es die chromatische Aberration minimiert.

Apogäum

[apogee) Der erdfernste Punkt der Umlaufbahn des Mondes oder eines künstlichen Erdsatelliten.

Apollo

Von K. Reinmuth 1932 entdeckter Asteroid (Nummer 1862) mit 1.4 km Durchmesser. Prototyp der Apollogruppe von Asteroiden, deren Bahnen die Erdbahn kreuzen.

Apolloprogramm

[apollo programme) Raumfahrtprogramm der NASA mit dem Ziel bemannter Mondflüge. Das Apolloprogramm wurde in einer Rede von Präsident J.F. Kennedy 1961 angekündigt. Die ersten 6 Flüge waren unbemannte Testflüge. Apollo 10 erreichte den Mond, durfte aber noch nicht landen. Apollo 11 erreichte am 20. Juli 1969 den Mond mit N. Armstrong und E. Aldrin an Bord des Landers Eagle, während ?. Collins im Orbiter den Mond umkreiste. Ausser Apollo 11 erreichten fünf weitere Raumschiffe den Mond, wo einige Experimente aufgebaut wurden, etwa 400 kg Mondgestein eingesammelt wurden, der Känguruhhop als Gangart erfunden wurde und mit den Rovers einige Spritztouren unternommen wurden. Apollo 13 hatte Probleme und musste umkehren. Dafür wurde es berühmt und mindestens zweimal verfilmt.

Apollo-Sojus Projekt

[Apollo-Soyuz project) Ein gemeinsames Projekt der Sowjetunion und der USA im Juli 1975, bei dem ein Apollomodul aus dem mittlerweile eingestellten Apolloprogramm an eine Sojusraumstation angedockt wurde.

Apollo Lunar Science Experiment Package

Das wissenschaftliche Experimentepaket der Apollo-Mondmissionen. Alle bemannten Apollo Mondmissionen hatten ein solches automatisches, mit einer Nuklearbatterie betriebenes Labor auf dem Mond ausgesetzt. Die Experimente umfassten Seismik, Sonnenwindmessungen , Messung von Spuren der Mondatmossphäre und Wärmeflussmessungen. Alle Experimente wurden 1978 ausser Betrieb genommen.

Apsidendrehung

[apsidal motion) Drehbewegung der Apsidenlinie einer elliptischen Bahn. Wird vor allem durch Störungen des Gravitationspotentials (z.B. durch andere Planeten) hervorgerufen. Kann auch durch relativistische Effekt herrühren (Periheldrehung des Merkur).

Apsiden

[apsides) Die zwei Punkt einer elliptischen Bahn, die am nächsten und am fernsten vom Schwerpunkt liegen. Die Verbindungslinie heisst Apsidenlinie. Die Apsiden der Erdbahn heissen Perihel (am nächsten bei der Sonne) und Aphel (sonnenfernster Punkt).

Ap-Stern

[Ap-star) Ein A-Stern mit speziellen Features im Spektrum. Es gibt eine Reihe verschiedener Eigenheiten. Die heissten Sterne sind vom Spektraltyp B und werden auch mit Bp bezeichnet. Speziell Linien von Silizium, Chrom, Europium, Mangan, Strontium und Quecksilber sind verstärkt. Die meisten Ap-Sterne sind spektral variabel und haben starke Magnetfelder.

APT

Abkürzung für Automatisches Fotometrisches Teleskop oder automatic photometric telescope.

Aq

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Aquariden

[Aquarids] Es gibt zwei verschiedene Meteorschauer: die Eta-Aquariden zwischen 24. April und 20. Mai, die von Halleys Komet stammen, und die Delta Aquariden zwischen 15. Juli und 20. August.

Aquarius

[Aquarius] Lateinischer Name des Sternbild Wassermann.

Ar

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Arachnoid

[arachnoid) Bezeichnung für vulkanische Landschaftsformen auf der Venus, die wie Spinnen in einem Netz von Bruchlinien aussehen. Diese Strukturen wurden mit der Magellan Sonde gefunden.

Arcadia Planitia

Ebene auf der Nordhalbkugel des Mars.

Arcetri Astrophysikalisches Observatorium

Observatorium in Florenz, Italien. Es wurde 1872 in Gedenken an G. Galilei gegründet. Das Institut unterhält einen alten 36 cm Refraktor, eine Sonnenturmteleskop und ein 1.5 m Infrarotteleskop auf dem Gornergrat oberhalb von Zermatt.

Archeoastromomie

[archeoastronomy) Wissenschaftszweig, der sich mit dem Studium des astronomischen Wissens prähistorischer Gesellschaften befasst. Da in diesen Fällen in der Regel keine schriftlichen Zeugnisse vorliegen, stellen archäologische Funde wie die Steinzeitbauwerke in Stonehenge und Irland sowie in Mittelamerika wichtige Quellen dar.

Arc

Zu deutsch Bogen. Hintergrundsobjekte (Galaxien/Quasare) werden durch Gravitationslinsen (meist Galaxienhaufen im Vordergrund) in der Regel verzerrt abgebildet, ähnlich einer Abbildung mit einer nicht-perfekten Linse (z.B. dem Fuss eines Sektglases). In einigen Fällen entstehen langgezogene Bögen, häufiger kurze Stücke davon, die auch arclets genannt werden.

Arclet

Kleiner Arc.

Arcturus

alpha Bootis. Hellster Stern im Bootes; es ist ein Riesenstern vom Spektraltyp K der Helligkeit -0.04, was ihn zum vierthellsten Stern am Himmel macht. Der griechische Name bedeutet Bärenbeobachter.

Arecibo Observatory

Das grösste Radioteleskop der Welt mit 305 m Durchmesser ist in Puerto Rico in einer natürlichen Talsenke aufgebaut. Der Spiegel ist unbeweglich, allerdings kann der Empfänger etwas nachgeführt werden. Es untersteht dem Astronomischen Zentrum der Cornell Universität in Upstate New York, USA.

Areografie

[areography) Marsgeografie: Studium und Kartografierung des Mars (im Griechischen Aries).

Areologie

[areology) Marsgeologie.

Aretusa

Asteroid mit der Nummer 95 mit einem Durchmesser von 145 km, der aufgrund seiner geringen Albedo von 1.9 % bekannt ist.

Argument

[argument) Einer der Winkel eines Satzes von Bahnelementen, der die Orientierung eines Orbits in einer Ebene angibt.

Argyre Panitia

Ein kreisförmiges Einschlagsbecken mit 900 km Druchmesser auf der Südhalbkugel des Mars.

Ariel

1) Einer der grösseren Uranusmonde, der 1851 von W. Lassell entdeckt wurde. Bilder von der Voyager 2 Sonde zeigen viele und grosse Krater und Täler. Offensichtlich hat Ariel eine bewegte geologische Geschichte.
2) Eine Serie von sechs Satelliten, die zwischen 1962 und 1979 gestartet wurden. Die ersten vier untersuchten die Ionosphäre, die letzten beiden waren Röntgensatelliten. Der letzte war ein rein britisches Unternehmen, die ersten fünf ein Joint-venture mit den USA. Ariel 6 hatte technische Probleme und lieferte nicht viele Ergebnisse.
3) Das Waschmittel von Clementine.

Aristarch

[Aristarchus) Einer der hellsten Mondkrater mit 45 km, der von einem auffälligen Strahlensystem umgeben ist (am besten bei Vollmond sichtbar).

Arizona Meteoriten Krater

[Arizona meteorite crater) Der auch als Barringer-Krater bekannte Einschlagskrater ist einer der besterhaltensten (und leicht zugänglichen) Krater auf der Erde. Er hat einen Durchmesser von 1200 m und ist knapp 200 m tief. Er liegt in der Nähe von Flagstaff, Arizona, USA und wurde von Westlern 1891 entdeckt. Das Alter wird auf 50000 Jahre geschätzt. Die Lage in der Wüste half, die Struktur zu erhalten. Der Verursacher war vermutlich ein Eisenmeteorite von etwa 10000 t Masse, wurde beim Einschlag aber fast völlig zerstört.

Armagh Observatory

Sternwarte in Armagh, Nordirland. Es wurde 1790 gegründet und hat seit 1968 auch ein Planetarium. Es besitzt keine eigenen Beobachtungsanlagen. Bekannt ist es für Ausbildungsmaterial (Diaserien) und dafür, dass J.L.E. Dreyer dort den NGC-Katalog erstellt hat (Direktor dort von 1882 - 1916).

Armillarsphäre

[armillary sphere) Eine Art Himmelsglobus mit der Erde im Zentrum, in der die Himmelssphäre durch eine Anordnung von Kreisringen dargestellt ist. Die Kreise repräsentieren zum Beispiel die Ekliptik und den Himmelsäquator. Bei einigen Exemplaren sind die Kreisringe beweglich angebracht, so dass die Himmelssphäre zu verschiedenen Zeiten und für verschiedene Breitengrade simuliert werden konnte. Die ältesten Armillarsphären sind aus dem 3. Jahrhundert BC bekannt.

Arp-Katalog

[Arp Catalogue) H. Arp's Katalog pekuliärer Galaxien (Atlas of peculiar galaxies), der 1966 veröffentlicht wurde, und eine Art Gegenstück zu den Atlanten von Hubble und Sandage, die auf reguläre Galaxien fokusiert sind, darstellt.

Array

Anordnung von Radioantennen, die zu einem Radioteleskop zusammengeschaltet werden können.

ART

Abkürzung für Allgemeine RelativitätsTheorie.

Arsia Mons

Einer der Nachbarberge des Olympus Mons in der Tharsis Region auf dem Mars. Es ist wie Olympus Mons ein Schildvulkan.

As

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

ASCA

Japanischer Röntgensatellit, der als Joint-Venture Röntgensatellit zwischen den USA und Japan 1993 gestartet wurde. Er hiess ursprünglich Astro-D und hat einen Röntgenspektrograph an Bord.

Ascraeus Mons

Einer der mächtigen Schildvulkane der Tharsisregion auf dem Mars.

Ashen light

Schwaches Leuchten auf der dunklen Seite der Venus, das wiederholt von visuellen Beobachtern berichtet wurde, allerdings nicht fotografisch dingfest gemacht werden konnte. Falls das Phänomen real ist, handelt es sich wahrscheinlich um eine Art Airglow, wie er aus der Erdatmosphäre bekannt ist.

Asiago Astrophysical Observatory

Die wichtigste eigene Beobachtungsanlage des Astronomischen Departements der Universität Padua. Es liegt in den venezianischen Alpen etwa 90 km nördlich von Padua auf etwa 1200 m Höhe, was aufgrund der über die Jahre hinweg ansteigenden Inversionsschicht den Beobachtungsbetrieb teilweise einschränkt. Das grösste Teleskop ist ein 1.82 m Spiegel, das grösste Teleskop in Italien. Das älteste Instrument ist ein 1.22 m Spiegelteleskop aus dem Jahr 1942. Zwei Schmidt-Kameras aus dieser Anlage wurden auf einen höheren Ort, etwa 10 Kilometer östlich verlegt, wo die Witterungsbedingungen besser sind.

ASP

Abkürzung für die Astronomical Society of the Pacific.

Aspekte

[aspects) Einige spezielle Stellungen der Planeten in Relation zur Erde haben spezielle Namen erhalten. Für die inneren Planeten Merkur und Venus (innerhalb der Erdbahn) gibt es die folgenden Aspekte (auch Konstellationen):
  • untere Konjunktion: Der Planet steht zwischen Erde und Sonne und kann nur mit speziellen Beobachtungstechniken am Tag beobachtet werden (Merkur- bzw. Venusdurchgang).
  • obere Konjuktion: Der Planet steht von der Erde aus gesehen hinter der Sonne und ist daher nicht sichtbar.
  • grösste östliche Elongation: Der Planet hat den grössten Winkelabstand und ist am Abend unmittelbar nach Sonnenuntergang sichtbar (bei Merkur: nur für grösste Elongationen im Winter und Frühjahr).
  • grösste westliche Elongation: grösster Winkelabstand von der Sonne in westlicher Richtung; der Planet ist im O vor Sonnenaufgang sichtbar (Merkur: nur im Sommer und Herbst).
Bei den äusseren Planeten:
  • Konjunktion: Der Planet steht hinter der Sonne und ist nicht sichtbar.
  • Opposition: Die Erde steht zwischen Sonne und Planet. Der Planet geht bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenuntergang unter; etwa zeitgleich mit dem kleinsten Abstand Erde-Planet.
  • Quadratur (östliche und westliche): Erde, Planet und Sonne bilden ein rechtwinkliges Dreieck mit der Erde am rechten Winkel.

Assoziation

[association) (Lose) Gruppe von etwa 10 bis 100 Sternen, die vor allem in den Spiralarmen der Milchstrasse zu finden sind. Die meisten sind relativ jung, einige Millionen Jahren alt; da die Sterne gravitativ nur schwach aneinander gebunden sind, lösen sich die Assoziationen mit der Zeit auf. Die Sterne einer Assoziation sind offensichtlich aus einer Molekülwolke zur gleichen Zeit, vor eben höchstens einigen Millionen Jahren, entstanden. In der Umgebung von Assoziationen findet man immer Ansammlungen von interstellarer Materie. Man unterscheidet OB- (bestehend aus Sternen vom Spektraltyp O und B) und T-Assoziationen (hauptsächlich bestehend aus T Tauri Sternen).

Association of Universities for Research in Astronomy

Ein Konsortium von 20 US-amerikanischen Universitäten, die das Space Telescope Science Institute und die National Optical Astronomy Observatories betreiben. Abkürzung: AURA.

A-Stern

[A star) Der Spektraltyp mit den prominentesten Balmerlinien des Wasserstoffs. Daneben noch prominente Linien von Metallen, vor allem Eisen, am unteren Ende des Temperaturbereichs (zu den F-Typen hin). Effektivtemperatur etwa 10000 K. Bekannte Vertreter sind Sirius und Vega.

Asterismus

[asterism) 1) Teil eines Sternbildes mit eigenem populärem Namen, wie etwa der Grosse Wagen als Teil des Grossen Bären.
2) Eigenschaft von Kristallen, einfallendes Licht aufgrund von feinen Hohlkanälen oder fremdmineralischen Einschlüssen in Form von Streifen, Ringen oder Sternen zu reflektieren.

Asteroid

[asteroid) Kleinplaneten, die sich auf kreisförmigen oder elliptischen Bahnen zwischen den grossen Planeten bewegen, werden Asteroide genannt. Die grössten erreichen einige hundert Kilometer Durchmesser, das Gros allerdings ist nur einige Kilometer bis einige hundert Meter gross. Der grösste Asteroid ist Ceres mit knapp 1000 km Durchmesser. Wegen ihrer zu kleinen Masse sind sie nicht kugelförmig, sondern sondern sehr unregelmässig geformt. Die meisten Asteroiden befinden sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter, allerdings gibt es auch in anderen Bereichen einige bekannte Vertreter. Manche können der Erde sehr nahe kommen.
Asteroiden werden nach ihren Spektren (des reflektierten Sonnenlichts) klassifiziert. Vertreter des C-Typs sind sehr dunkel dank ihres grossen Kohlenstoffanteils. Sie machen mit 75% den grössten Anteil aus. Die metallischen Asteroiden werden mit M bezeichnet (etwa 10%). Die letzte Gruppe sind die grauen Silikatasteroiden (etwa 15%). Desweiteren gibt es noch einige seltene Exemplare ausserhalb dieser Klassen. Da die gleichen Typen auch bei Meteoriten auftreten, nimmt man an, dass die Meteoriten von den Asteroiden herrühren.
Die dunklesten Asteroiden reflektieren weniger als 5% des Sonnenlichts, die hellsten mehr als 40%. Einige zeigen starke Helligkeitsschwankungen während einer Rotation aufgrund ihrer inhomogenen Oberfläche. Generell sind Asteroiden von umso unregelmässigerer Form je kleiner sie sind. Sondenmissionen zu grösseren Asteroiden liefern Daten hoher Qualität über die Oberflächenstruktur und die chemische Zusammensetzung.
Der Entdecker von Kleinplaneten hat des Namensvorschlagsrecht.

Asteroidengürtel

[asteroid belt) Zone zwischen Mars und Jupiter (2 bis 3.3 AU), in der die meisten Asteroiden gefunden wurden. Die Verteilung der Asteroiden im Asteroidengürtel ist aufgrund von gravitativen Resonanzeffekten (bewirkt vor allem durch Jupiter) nicht gleichmässig: es gibt überdichten (Trojaner) und Löcher (Krikwood gaps). Im inneren Bereich des Asteroidengürtel sind die Asteroiden zu 60& vom S-Typ, 10% vom C-Typ. Aussen sind 80% C und 15% S. Der Asteroidengürtel stellt somit eine Übergangszone zwischen dem inneren (silikatdominierten) und äusseren (dominiert von leichteren Elementen wie C, N, O und H) Sonnensystem dar.

Asthenosphäre

[asthenosphere) Eine Schicht im Erdmantel in einer Tiefe zwischen 100 und 250 km.

Astigmatismus

[astigmatism) Abbildungsfehler eines optischen Elements (Linse oder Spiegel), der Licht, das das optische Element an verschiedenen Stellen passiert, an verschiedenen Brennpunkten abbildet. Dadurch werden Punktquellen zu Linien oder Ellipsen verzerrt.

Astraea

Asteroid mit der Nummer 5, mit 125 km Durchmesser. Entdeckt von K. L. Hencke im Jahr 1845.

Astration

[astration) Rezyklierzyklus der interstellaren Materie: Bildung von Sternen aus interstellaren Gaswolken, Anreicherung des Gases mit Metallen, die durch Kernfusionsprozesse gebildet werden, und Rückgabe des angereicherten Materials an das ISM durch Sternwinde, Planetarische Nebel und Supernovae. Dadurch wird das ISM zunehmend reicher an Metallen, die in nachfolgenden Sterngenerationen wieder eingebaut werden und Material (Metalle) zur Bildung von Planetensystemen bereitstellen. Sterne jüngerer Generationen werden somit immer metallreicher, und die Galaxien, die diese Sterne enthalten, natürlich ebenso.

Astro-B

Ein am 20. Februar 1983 gestarteter japanischer Röntgensatellit. Nach dem Start wurde er als Tenma (= Pegasus) bekannt.

Astroblem

[astrobleme) Aufschlagsstelle eines Meteoriten auf der Erde. In der Regel werden alte, grösstenteils erodierte Meteoritenkrater so bezeichnet.

Astro-C

Das als Ginga-Satellit bekannt gewordene japanische Röntgenteleskop, das am 5. Februar 1987 gestartet worden war.

Astrochemie

[astrochemistry) Das Studium der chemischen Reaktionen im interstellaren Medium. Speziell die Bildung und Zersetzung von Molekülen und Staubteilchen, aber auch die Phasen der Stern- und Planetenentstehung.

Astro-D

Ein Joint-Venture Röntgensatellit (USA und Japan), genannt ASCA, mit einem Röntgenspektrograph, der 1993 gestartet wurde.

Astrodynamik

[astrodynamics) Die Wissenschaft von der Bewegung von Satelliten, Raketen und Raumschiffen. Hauptsächliche Einwirkungen von der Schwerkraft und von Gashüllen.

Astrograf

[astrograph) Weitwinkelteleskop zur Aufnahme von grossen Himmelsfeldern zum Zweck der Positionsbestimmung. Der bekannteste Typ von Astrografen sind die 33.0 cm Refraktoren, die am Pariser Observatorium um 1886 gebaut wurden für das Carte du Ciel Projekt. Heute werden anstelle der Astrografen Schmidt-Kameras eingesetzt.

Astrografischer Katalog

[Astrographic Catalogue) Ein Katalog von Sternörtern (Grenzhelligkeit 12 mag), der als Teil des Carte du Ciel Projektes entstanden ist.

Astroide

[astroide) Sternförmige Figur, die durch Abrollen eines kleinen Kreises mit Radius r an der Innenseite eines grösseren Kreises mit Radius R = 4r entsteht (man kann sich vorstellen, dass man an einem Punkt des kleinen Kreises einen Stift befestigt hat, der beim Abrollen eine Spur zeichnet).

Astrolabium

[astrolabe)
1) Instrument zur genauen Ortsbestimmung von Himmelsobjekten.
2) Als Astrolab oder Astrolabium wird ein (antikes) Instrument bezeichnet, mit welchem die Positionen der Sonne und von hellen Sternen zu jeder Zeit bestimmt werden konnten. Der einfachste Astrolab besteht aus einer kreisförmigen Sternkarte, über die eine Scheibe, Rete genannt, mittels einer Achse im gemeinsamen Mittelpunkt montiert ist, so dass die Rete über die Sternkarte gedreht werden kann. Eingravierte oder aufgedruckte Skalen erlauben die Einstellung des jeweils sichtbaren Himmelsausschnittes. Diese Version entspricht einer drehbaren Sternkarte. Komplizierter Versionen haben weitere Skalen und manchmal einen beweglichen Arm, mit dem die Höhe von Sternen gemessen werden kann (Einsatz in der Navigation, speziell auf See). Der Astrolab ist auf den Einsatz auf einem speziellen Breitengrad limitiert.
Die ältesten bekannten Astrolabia stammen aus griechischen Werkstätten aus dem 2. Jahrhundert vor der Zeitenwende.

Astrologie

[astrology) Die Ausführung einer Tradition, die versucht, das Schicksal von Lebewesen mit den Positionen von Sonne, Mond und Planeten zu den Sternen in Beziehung zu setzen. Es ist keine Theorie bekannt, die die Aussagen der Astrologie auf eine wissenschaftliche Basis stellen. Nichtsdestotrotz übt sie offenbar eine grosse Anziehungskraft auf viele Menschen aus, die durch Berichte von passenden Ereignissen genährt wird. So “funktioniert” die Astrologie für Leute, die an sie glauben (self-fullfilling prophecy). Beispielsweise wählen astrologiegläubige Menschen “passende” Lebenspartner, während bei “Ungläubigen” keine solche Korrelation erkennbar ist. In der Vergangenheit, speziell in der Frühantike, war die Trennung zwischen Astronomie und Astrologie unscharf. Erst die Entwicklung der Naturwissenschaften auf der Basis der Verifizierbarkeit der gefundenen (Natur)gesetze ermöglichte eine klare Differenzierung.

Astrometrischer Doppelstern

[astrometric binary) Doppelsternsystem, bei dem die unsichtbare Komponente durch zyklische Irregularität der sichtbaren Komponente nachgewiesen werden kann.

Astrometrie

[astrometry) Ein Zweig der Astronomie, der sich mit der Messung von Örtern und Eigenbewegungen von Himmelsobjekten befasst. Durch den Kopernicus-Satelliten und die damit gewonnenen Daten hat diese - schon etwas angestaubte Disziplin - ein beeindruckendes Revival erlebt.

Astronautik

[astronautics) Die Wissenschaft vom Reisen ins Weltall.

Astronomer Royal

Vor 1972 der Titel des Direktors des Royal Greenwich Observatory in Greenwich, UK. Danach wurde dieser Ehrentitel einem herausragenden Astronomen vergeben, der nicht notwendigerweise Direktor des Greenwich Observatorys ist, welches vermutlich der neoliberalen Sparwut zum Opfer fiel.

Astronomia nova

Das 1609 von J. Kepler veröffentlichte Buch, das die ersten beiden seiner drei Gesetze zur Planetenbewegung enthält.

Astronomical Ephemeris

Ein Jahrbuch, das bis 1981 vom Royal Greenwich Observatory herausgegeben wurde. Seitdem wird es als Astronomical Almanac weitergeführt.

Astronomical Journal

Ein Journal für professionelle Astronomen, das 1849 von B.A. Gould gegründet wurde (Abkürzung AJ). Der Schwerpunkt liegt eher auf beobachtender Astronomie.

Astronomie

Lehre von den Himmelskörpern. Ursprünglich vor allem die Bestimmung von Bewegungen der Himmelskörper: Bestimmung von Finsternissen, Kalendern und für Navigationszwecke. Heute verschmolzen mit der Astrophysik

Astronomischer Almanach

[Astronomical Almanac) Ein Jahrbuch für professionelle Astronomen, das seit 1981 vom US Naval Observatory und dem Royal Greenwich Observatory gemeinsam herausgegeben wird. Es enthält Daten zu den Mondphasen, Sonnenauf- und untergangszeiten, Bedeckungen sowie Informationen zu hellen Sternen, astronomischen Konstanten und Positionen von Sternwarten.

Astronomische Uhr

[astronomical clock) Eine Uhr, die astronomische Informationen anzeigen kann, wie Mondphasen oder Sternzeit.

Astronomisches Dreieck

[astronomical triangle) Dreieck in der Projektion am Himmel bestehend aus dem Zenith (am spezifischen Ort des Beobachters!), eines Stern (Himmelsobjekts) und des Himmelsnord- oder Südpol.

Astronomische Dämmerung

[astronomical twilight) Die Astronomische Dämmerung ist die Zeitperiode, in der die Sonne 102° bis 108° unterhalb des Zeniths steht.

Astronomische Einheit

[astronomical unit) Die mittlere Entfernung Erde-Sonne, die 149.597870 Millionen Kilometer beträgt, 1 pc = 206162 AU. Entfernungen im Sonnensystem werden in Astronomischen Einheiten angegeben.

Astronomische Nachrichten

Das 1821 gegründete Journal zur Veröffentlichung wissenschaftlicher Ergebnisse war eines der ersten modernen Journale seiner Art. Zeitschriften dieser Art dienen der Kommunikation der wissenschaftlichen Gemeinschaft, der Verbreitung neuer Resultate und Ideen und der Kritik an diesen.

Astro-1

Ein aus 4 Teleskopen bestehendes Beobachtungsgerät, das an Bord eines Space Shuttles betrieben wird. Es hat 3 UV-Geräte, eine Spektrograf, ein abbildendes Instrument und einen Polarimeter, sowie ein Breitbandröntgenteleskop. Es war im Dezember 1990 im Einsatz.

Astrofotografie

[astrophotography) Die Aufnahme von Himmelsobjekten mit fotografischen Mitteln.

Astrophysical Journal

Eines der wichtigsten astronomischen Journals (zusammen mit AJ, A&A, MNRAS und PASP). Es wurde von G.E. Hale im Jahr 1895 gegründet und umfasst neben dem Hauptjournal separate Hefte für Kurzveröffentlichungen (Letters) und sehr lange Papers, die Daten oder Methoden ausführlich beschreiben (Supplement). Es ist das bei weitem umfangreichste der obengenannten Journals. Herausgeber ist die AAS, Produzent die University of Chicago Press. Oft als ApJ abgekürzt.

Astrophysik

[astrophysics) Wissenschaft zur Untersuchung von allen extraterrestrischen mit physikalischen Mitteln. Die moderne Astrophysik ist ein Zweig der Physik, von welcher viele Einzeldisziplinen verwendet werden: angefangen von der Mechanik (Planetensystem, Stellardynamik, etc.), Thermodynamik (Wärmetransport in Sternen, Gaswolken, ...), Atomphysik (Spektralanalyse), Kernphysik (Energieerzeungung in Sternen durch Fusion, Kernprozesse in Endstadien von Sternen, Nukleosynthese), Teilchenphysik (Teilchenprozesse bei Supernovaeexplosionen, in Akkretionsscheiben), Vielteilchentheorie (Galaxiendynamik), Elektromagnetismus (Induktion durch Konvektion in Sternen, Magnetfelder in der Interstellaren Materie, in kompakten Objekten), allgemeine Relatvitätstheorie, um einige Beispiele zu nennen. Oft treten in der Astrophysik extreme Zustände auf, die anderen Bereichen der Physik nicht zugänglich sind. Ein weiteres Charakteristikum ist das gleichzeitige Zusammenspiel vieler verschiedener Bereich der Physik bei astrophysikalischen Objekten.

Astroseismologie

[astroseismology) Das Studium von Oszillationen, der Entstehung, Ausbreitung und Dämpfung in Sternen. Mit Hilfe der Sonnen- und Sternseismologie kann man das optisch nicht zugängliche Innere von Sternen und der Sonne ausloten. Die angewandten Verfahren sind denen der irdischen Seismologie eng verwandt. Am besten zu untersuchen ist aufgrund der Nähe und der damit verbundenen guten räumlichen Auflösung die Sonne; in diesem Fall können auch hochfrequentere Oszillationen, die nicht so tief in die Sonne eindringen, gemessen und ausgewertet werden. Man spricht hier auch von Helioseismologie und Heliotomografie. Der SOHO-Satellit erlaubt eine Beobachtung der Sonne rund um die Uhr, so dass zusammenhängende Zeitreihen von Beobachtungen zur Verfügung stehen.

Asymptotischer Riesenast

[asymptotic giant branch) Eine Linie im rechten oberen Eck des Hertzsprung-Russell-Diagramm, die von Sternen, die im Hauptreihenstadium weniger als 10 Sonnenmassen hatte, bevölkert wird. Sie befinden sich in einem zweiten, kurzen Expansionsstadium, wodurch sie sehr hell (grosse Oberfläche) und sehr rot (Abkühlung durch die Expansion) sind. AGB-Sterne haben sowohl Wasserstoff als auch Helium als Brennmaterial bereits verbraucht und können keine weiteren Fusionszyklen mehr starten (da zu geringe Masse). Der Kern wird durch Elektronenentartung stabilisiert und besteht aus Kohlen- und Sauerstoff. Die umgebende Hülle zündet wiederholt Helium-Flashes. Diese Flashes verursachen eine Langzeitvariabilität der AGB-Sterne. AGB-Sterne haben haben Durchmesser von bis zu einigen Astronomischen Einheiten, etwa 100 bis 1000 Sonnendurchmesser. Im finalen Stadium wird die Hülle abgeblasen und der Stern kann unter günstigen Umständen als Planetarischer Nebel beobachtet werden.

At

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Ataxit

[ataxite) Eine Sorte von Eisenmeteoriten mit hohem Nickelanteil. Sie haben keine offensichtlichen Strukturen wie z.B. Widmanstättensche Figuren.

Aten

Heisst der 1976 von E. Helin 800 durchmessende Asteroid mit der Nummer 2062. Er ist der Prototyp der Athengruppe, deren Orbits mehrheitlich innerhalb der Erdbahn liegen. Einige kommen der Erde bisweilen sehr nahe mit Werten ihres Aphelions von mehr als 0.94 Astronomischen Einheiten.

Atlas

[Atlas)
1) Ein Stern dritter Magnitude in den Pleiaden.
2) Der innerste kleine Mond von Saturn, der im Rahmen der Voyager 1 Mission von R. Terrile entdeckt wurde.
3) Ein Kartenwerk, in dem Karten von Teilausschnitten des Himmels oder der Oberfläche eines Planeten (z.B. der Erde) grafisch dargestellt sind. Oft werden verschieden Merkmale in den Karten gesondert hervorgehoben.
4) Ein Gebirge im nordöstlichen Teil Afrikas (speziell Marokko) mit Gipfelhöhen über viertausend Metern.
5) Eine griechische Sagenfigur, die der Legende nach das Himmelsgewölbe getragen hat, und dazu irgendwo in der Nähe des heutigen Atlasgebirges stationiert war. Er hatte schöne Töchter, und ich weiss immer noch nicht, wie er das wohl hingekriegt hat mit dem Himmelsgewölbe auf den Schultern?

Äther

[ether) Ein hypothetisches Medium, in dem sich elektromagnetische Wellen (ähnlich Schallwellen in Materie) ausbreiten sollen. Wurde durch den Michelson-Morley Versuch widerlegt.x

Atmosphäre

[atmosphere) Lufthülle um einen Planeten, natürlichen Satelliten oder die äussersten Schichten um einen Stern. Das Wort stammt aus dem Griechischen (Atmos = Luft, eine Sphäre ist eine Kugelschale). Nur Körper mit einer ausreichend grossen Anziehungskraft können das seiner Natur nach leicht flüchtige Gas halten (umso leichter flüchtig, je heisser es ist). So haben etwa Merkur und der Mond keine Atmosphäre mehr, Venus, Erde, Mars und Titan dagegen schon. Bei den äusseren Riesenplaneten ist der Übergang zwischen Atmosphäre und darunterliegenden Schichten nicht mehr klar. In diesen Fällen bezeichnet man die äussersten Schichten als Atmosphäre. Im Fall von Sternen bezeichnet man als Atmosphäre diejenigen Schichten, aus welchen das beobachtet stellare Spektrum entsteht.

Atmosphärische Dispersion

[atmospheric dispersion) Die Lufthülle verursacht eine Aufspaltung des Lichts von Sternen in ein kleines Spektrum: die näher zum Zenith hin gelegene “Seite” erscheint so blauer als die vom Zenith entferntere.

Atmosphärische Extinktion

[atmospheric extinction) Durch Streuung und Absorption von Licht in der Atmosphäre verursachte Abschwächung der Intensität eines Himmelsobjekts. Die Extinktion ist um so stärker, je länger der Lichtweg durch die Atmosphäre ost, d.h. je tiefer das Objekt am Horizont steht. Die Streuung hängt von der Wellenlänge ab in der Weise, dass kurzwelligeres Licht stärker gebrochen wird. Darum erscheinen Objekt nahe am Horizont röter als hoch am Himmel (Sonnenunter- oder -aufgang, Mond dito).

Atmosphärische Refraktion

[atmospheric refraction) Lichtablenkung in der Atmosphäre mit dem Effekt, dass astronomische Objekte scheinbar näher am Zenith stehen als sie tatsächlich sind. Die Stärke der Refraktion hängt wiederum von der Weglänge durch die Atmosphäre ab und ist nahe am Horizont stärker. So kann man die Sonne noch sehen, wenn sie real bereits unter dem Horizont steht. Ursache für diesen Effekt ist die optische Gesetzmässigkeit, dass Licht beim Übergang von einem dünneren (Vakuum des Weltalls) in ein dichteres Medium (z.B. Erdatmosphäre) zum dichteren Medium hin gebrochen wird.

Atmosphärsches Fenster

[atmospheric window) Ein Band des elektromagnetischen Spektrums, für das die Erdatmosphäre transparent ist. Dies ist vor allem der Fall im Bereich des sichtbaren Lichts (deswegen haben oberirdische Lebewesen Augen, die in diesem Wellenlängebereich empfindlich sind) und im Radiobereich (der Teil des Spektrums, der für Satellitenübertragung von Fernsehen, Telekommunikation und Daten verwendet wird; die exzessive kommerzielle Nutzung dieses Spektralbereich macht radioastronomische Beobachtunge mehr und mehr schwieriger bis unmöglich. Wir sehen nicht im Radiobereich, weil wir dann viel grössere Augen bräuchten, die in normale Köpfe schlecht hineinpassen würden. Denk mal an ein Radioteleskop, z.B. Effelsberg in der Eifel.). Daneben gibt es noch einige Bänder im Infrarot, die ebenfalls transparent sind, speziell in Gegenden mit geringer Luftfeuchtigkeit, da die Wassermoleküle in diesem Bereich die Hauptabsorber sind.

Atom

[atom) Wort griechischen Ursprungs (atomos = unteilbar). Unteilbar ist es allerdings nur im chemischen Sinn: ein Atom ist die kleinste stabile Einheit eines chemischen Elements. Das charakteristische Grössenmass eines Atoms ist 1 Å = 0.1 nm = einzehnmilliardstel Meter. Ein Atom besteht, wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Rutherford nachgewiesen, aus einer Elektronenhülle und einem Atomkern aus positiv geladenen Protonen und elektrisch neutralen Neutronen. Der Kern ist etwa 5 Grössenordnungen kleiner als das Atom. Die Anzahl der Protonen bestimmt die Kernladungs- oder Ordnungszahl des Atoms und damit, um welches chemische Element es sich handelt. Im Normalzustand hat das Atom die gleiche Anzahl von Elektronen in der Hülle wie Protonen im Kern, so dass es nach aussen elektrisch neutral ist. Durch chemische Prozesse können Elektronen eingefangen oder verloren werden, so dass das Atom nach aussen elektrisch geladen erscheint; in diesem Zustand spricht man von Ionen. In der Astronomie gibt man den Ionisierungszustand nach der folgenden Nomenklatur an: I bezeichnet den Grundzustand, II einfach ionisiert (ein Elektron ist verlustig gegangen), III ist zweifach ionisiert (zwei Elektronen fehlen) usw. Z.B. ist Fe V vierfach ionisiertes Eisen. Durch Übergänge der Elektronen in der Atomhülle zwischen verschiedenen Energiezuständen oder bei Einfang oder Verlust von Elektronen werden elektromagnetische Prozesse initiiert: Trifft ein Photon auf ein Atom, kann ein Elektron in der Hülle von einem niedriegeren auf ein höheres Energieniveau gehoben werden. Im Effekt bedeutet das, dass das (kontinuierliche) Licht einer Hintergrundsquelle durch ein Gas im Vordergrund in den Wellenlängen absorbiert wird, die den Energieunterschieden der erlaubten Übergänge der Elektronen in der Atomhülle entsprechen. Ein Beobachter sieht in diesem Fall dunkle Absorptionslinien im Spektrum dieses Objekts. Springen dagegen Hüllenelektronen von höheren auf niedrigere Niveaus, wird Licht mit der dem Energieunterschied entsprechender Wellenlänge ausgesandt. Man sieht im Spektrum helle Emissionslinien.
Kerne von Atomen eines chemischen Elementes können sich durch die Anzahl der Neutronen im Kern unterscheiden. Die zweite wichtige Kennzahl neben der Kernladungszahl ist daher die Massenzahl, die die Gesamtzahl der Protonen und Neutronen angibt. Kerne mit unterschiedlicher Neutronenzahl heissen Isotope. Isotope reagieren chemisch gleich, verhalten sich aber aufgrund der unterschiedlichen Masse physikalisch unterschiedlich.

Atomuhr

[atomic clock) Ein Typ Uhr mit extrem hoher Ganggenauigkeit. In solchen Uhren macht man sich die regelmässigen (periodischen) Schwingungen von Atomen oder Molekülen zu nutze. Am häufigsten eingesetzt wird die Cäsium-Uhr, bei der man die Frequenz, die dem Energieunterschied zwischen zwei bestimmten Energiezuständen des Cäsiumatoms gemessen wird. Die Genauigkeit ist besser als 1 auf 10 Billionen. Der Cäsiumstandard wird als Zeitstandard für die Sekunden im SI-System verwendet und ist somit die Grundlage für die Internationale Atomzeit (International Atomic Time, TAI).

A-Typ Asteroid

[A-type asteroid) Extrem rote, stark reflektierender Typ von Asteroiden mit starken Absorptionslinien im nahen Infrarot.

Au

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

AU

Abkürzung für Astronomical Unit = astronomische Einheit. Mittlerer Abstand Erde - Sonne. Wird im Sonnensystem als Entfernungsmassstab verwendet.

Aubrit

[aubrite) Eine Sorte von Gesteinsmeteoriten, zu den Achondriten gehörend, und fast ausschliesslich aus dem Silikatmineral Enstatit bestehend.

Aufsteigender Knoten

[ascending node) Der Punkt, an dem ein umlaufendes Objekt die Referenzebene von Süden nach Norden kreuzt. Der gegenüberliegende Punkt ist der absteigende Knoten. Für Objekte im Sonnensystem (Planeten, Kleinplanete und Kometen) ist die Ekliptik die Referenzebene.

AURA

Abkürzung für Association of Universities for Research in Astronomy.

Aurora (borealis)

[aurora) Als Nordlichter oder Polarlichter bekannte meteorologische Erscheinung von teils quasistationären, teils wild bewegten, Farberscheinungen in der Atmosphäre, am häufigsten in hohen geografischen Breiten während des Maximums des Sonnenzyklus zu beobachten. Die Farben rot und grün, die von Emissionslinien von Sauerstoff und Stickstoff herrühren, dominieren die Erscheinungen.
Der Ursprung der Nordlichter sind hochenergetische Partikel, vor allem vom Sonnenwind, die im Magnetfeld der Erde eingefangen sind und entlang der Magnetfeldlinien vom magnetischen Nord- zum Südpol laufen bzw. umgekehrt. Wenn diese Teilchen nahe dieser Stellen in die dichteren Teile der Erdatmosphäre eindringen, stossen sie mit Luftteilchen zusammen, wodurch diese zum Leuchten angeregt werden.
Die entsprechende Version auf der Südhalbkugel heisst Aurora Australis.

Auroraoval

[auroral oval) Die ellipsenförmige Zone um die magnetischen Pole der Erde, um die der Grossteil der Aurorae stattfindet. Der Ort und die Grösse derselben variiert mit Variationen des Erdmagnetfeldes.

Aurorazone

[auroral zone) Die Bereiche auf der Erdoberfläche, von welchen die meisten Aurorae zur Nachtzeit beobachtet werden. Diese Zonen fallen etwa mit den Polarkreisen (etwa 67° nördlicher und südlicher Breite) und sind etwa 6° breit.

Äussere Konjunktion

Der Punkt der Bahn von Merkur oder Venus genau hinter der Sonne, von der Erde aus gesehen.

Äussere Planeten

Die Planeten mit Bahnen ausserhald der Erdbahn: Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto.

Australia Telescope

Eine Apertursyntheseteleskop (also Radioteleskop) in New South Wales, Australien. Es besteht aus dem Compact Array (am Paul Wild Observatory in Culgoora) mit sechs Antennen von je 22 Meter Durchmesser (sechs Kilometer Basislänge in Ost-West-Richtung), einem weiteren Teleskop gleicher Bauart 100 km südlich in Mopra (nahe dem Siding Springs Observatorium) und dem grossen Radioteleskop in Parkes (64 m Durchmesser), etwa 300 km südlich des Compact Arrays. Herausragendes Merkmal ist der grosse Wellenlängenbereich, in dem diese Teleskope benutzt werden können.

Autoguider

[autoguider) Eine (elektronische) Vorrichtung, mit der die Nachführung eines Teleskopes automatisiert wird. Meist wird dabei ein Stern nahe des zu beobachtenden Objektes ausgewählt, der dann durch ein separates Teleskop oder durch einen Off-Axis Spiegel mit einer Kamera aufgenommen wird, und bei einer Bewegung auf der Bildebene eine Reaktion der Nachführungsmotoren auslöst. Häufig werden als Kameras heute CCD-Kameras verwendet, man kann aber auch Felder von fotoempfindlichen Zellen einsetzen.

Automatisches fotometrisches Telesop

[automatic photometric telescope) Ein Teleskop oder eine Anlage von Teleskopen, die vollautomatisch fotometrische Serienbeobachtungen von variablen Objekten machen. Als Objektgruppen kommen vor allem veränderliche Sterne, aber auch Kerne von aktiven Galaxien und Quasare in Frage. Zusätzlich zur Automatik des Findens, Nachführens, Aufnehmens, Aufbereiten und Archivieren der Daten müssen solche Teleskope so eingerichtet werden, dass sie die Wetterbedingungen einschätzen können (keine Beobachtungen bei bedecktem Himmel/Regen etc., aber auch z.B. Messung der Seeing-Qualität.

Automatische Plattenmessmaschine

[automatic plate measuring machine) Oft als APM abgekürzte Maschine zum Einscannen und Digitalisieren von fotografischen astronomischen Aufnahmen. Üblicherweise werden Positionen, Helligkeit und Form aufgenommen. Die APM des Institute of Astronomy in Cambridge, UK, kann eine halbe Million Bilder einer 35 cm Fotoplatte in sechs Stunden verarbeiten.

Av

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Averted Vision

[Gezieltes Danebenschauen) Eine Beobachtungstechnik für die Visuelle Beobachtung, die sich zu Nutze macht, dass die Netzhaut ausserhalb des zentralen Bereichs empfindlich für Kontrastsehen ist (das Zentrum ist vor allem farbempfindlich). Mit gezieltem Danebenschauen kann man somit sehr lichtschwache Objekte sehen. Allerdings braucht diese Art der Beobachtung sehr viel Übung, da Menschen normalerweise gewohnt sind, “geradeaus” zu schauen.

Ax

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

AXAF

Abkürzung für die Advanced X-ray Astrophysics Facility.

Axialsymmetrie

[axisymmetry) Rotationssymmetrie: Die Figur ist um eine Achse symmetrisch (was man auf einer Dreh- oder Drexelbank oder einer Töpferscheibe machen kann, wenn man das Bearbeitungswerkzeug nicht schnell entlang der Drehachse bewegt). In der Astronomie sind vor allem die axialsymmetrischen Formen oblat (abgeflacht, wie eine Linse) und prolat (elongiert entlang der Figurenachse, wie ein Zeppelin) wichtig. Ersteres vor allem bei schnell rotierenden Sternen, in beiden Fällen bei Galaxien.

Axion

[axion) Ein Elementarteilchen, das zur Erklärung der Dunklen Materie postuliert wurde, aber bislang noch nicht nachgewiesen werden konnte.

Az

Aa Ab Ac Ad Ae Ag Ah Ak Al Am An Ap Ar As At Au Av Ax Az

Zurück zum Index

Azimut

[azimuth) Der Winkelabstand zwischen dem Fusspunkt des Grosskreises senkrecht zum Horizont und - üblicherweise - dem Südpunkt nennt man das Azimut. In manchen Fällen wird auch der Nordpunkt angegeben. Der Azimut verändert sich kontinuierlich durch die Erdrotation. Zu einem gegebenen Zeitpunkt kann man die Position eines Objektes durch Azimut und Höhe angeben (horizontales Koordinatensystem).

Azimutalkreis

[azimuthal circle) Der parallel zum Horizont, durch das Objekt verlaufende Kreis heisst Azimutalkreis oder Horizontkreis. Manchmal findet man auch den Namen Almukantarat.

Zurück zum Seitenkopf

email: moristarted 2001-08-31, last update 2001-11-13