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Glossar: S

SAAO

Abkürzung für South African Astronomical Observatory.

Sagitta

Zu deutsch “Pfeil”. Sternbild zwischen Herkules und Adler. Der griechischen Mythologie nach ist es der Pfeil, mit dem Herkules den Adler abschoss, der täglich die Leber des Prometheus behackte, welcher an einen Felsen im Kaukasus geschmiedet worden war, weil der den Menschen das Feuer brachte.

Sagittarius

Lateinischer Name des Sternbild Schütze, das von mittleren nördlichen Breiten nicht vollständig sichtbar ist. In ihm befindet sich das Zentrum der Milchstrasse mit den bekannten Radioquellen Sagittarius A und B.

Sagittarius A

Sagittarius A ist eine Radioquelle, die das Zentrum der Milchstrasse (Galaxis) bezeichnet. Im optischen Wellenlängenbereich ist das Zentrum der Milchstrasse aufgrund der Extinktion nicht zugänglich, so dass man auf Infrarot- und Radiobeobachtungen ausweichen muss. Im IR kann man den zentralen Sternhaufen beobachten, und sogar Eigenbewegungen und Radialgeschwindigkeiten der Sterne messen, womit man - mit zunehmender Dauer und damit besser Datenqualität, die Masse des zentralen supermassiven Schwarzen Lochs im Milchstrassenzentrum bestimmen kann. Gegenwärtig werden Werte von einigen Millionen Sonnenmassen gehandelt.

Sahm

Arabischer Name für das Sternbild Sagitta = Pfeil. Piazzi wandelte den Namen um 1800 in Sham und benannte damit alpha Sagittae, einen F8 Stern in einer Entfernung von 190 pc.

SAO

Abkürzung für Special Astrophysical Observatory.

SAO

Abkürzung für das ehemalige Smithonian Astrophysical Observatory.

Saroszyklus

[Saros’ cycle] Auf Kenntnisse aus dem 3. Jahrtausend vor der Zeitenwende beruht der Saroszyklus, der die periodische Abfolge von gleichartigen Finsternissen beschreibt. Es ist wahrscheinlich die herausragendste Leistung der babylonischen Astronomie. Der Saroszyklus dauert 223 synodische Monate, was 18 Jahren und 11.3 Tagen entspricht.

Satellit

[satellite] Durch Gravitation gebundener Mitläufer eines grösseren Körpers. Monde sind Satelliten der Planeten, die Planeten Satelliten der Sonne. Künstliche Satelliten, kleine Raumschiffe, umkreisen die Erde oder andere Planeten oder sind auf Forschungsmissionen im Sonnensystem unterwegs. Einige der ältesten dieser Sonden befinden sich dabei, das Sonnensystem zu verlassen.
Für die Entstehung der natürlichen Satelliten gibt es verschiedene Ursachen. Der Erdmond wurde - nach dem gegenwärtig plausibelsten Modell - durch eine streifende Kollision eines Himmelskörpers mit der Erde erzeugt. Somit kann erklärt werden, dass der Mond vor allem aus Silikaten besteht, wie sie auch in den äusseren Schichten der Erde vorkommen. Die Marsmonde und einige Monde der grossen Gasplaneten mit gegenläufigen und/oder stark exzentrischen Umlaufbahnen sind vermutlich eingefangene Planetoiden. Die “regulären” Monde der grossen Planeten haben sich vermutlich in einer Scheibe gebildet, ähnlich wie das Sonnensystem im Grossen.

Saturn

Der zweitgrösste Planet des Sonnensystems mit der geringsten Dichte (0.7 g/cm3, der grössten Abplattung (1:10), den meisten bekannten Monden und dem ausgeprägsten Ringsystem befindet sich in einer Entfernung von 9.539 AU = 1.427 Milliarden km. Seine siderische Umlaufzeit beträgt 29.458 Jahre, seine Bahnexzentrität ist 0.055. Die Rotationsperiode am Äquator beträgt 10 h 14 min, und nimmt nach höheren Breiten hin langsam zu. Da der Saturn keine feste Oberfläche besitzt wie die vier inneren Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars, zeigt er keine Starrkörperrotation, sondern differentielle Rotation.
Saturn hat wie Jupiter eine sehr turbulente Atmosphähre und zeigt die gleichen Wolkenbandstrukturen mit Jetstreams von 500 m/s am Äquator; zu höheren Breiten hin nehmen die Winde auf 150 m/s ab. Die oberen Wolkenschichten haben Temperaturen von 120 K (etwa -150 Grad Celsius).

Saturnringe

[rings of Saturn] Von der Erde aus kann man 3, unter sehr guten Bedingungen 4 Ringteile unterscheiden, die mit A, B, C und D bezeichnet werden. Die Ringe A und B trennt die Cassini-Teilung. Die Enckesche Teilung befindet sich im Ring A. Mit den Voyagersonden wurden noch die Ringe E, F und G entdeckt. Diese äusserst erfolgreichen Missionen entdeckten auch Tausende von Teilungen in den Ringen und radiale “Speichen”. Die Dicke der Saturnringe beträgt maximal etwa 1 km. Sie werden aus einer Vielzahl von kleinen Partikeln gebildet mit Grössen von einige tausendstel Millimeter bis ungefähr 10 m. Es handelt sich vor allem um Eispartikel und meteoritische Teilchen. Die kleinsten Partikel finden sich überwiegend in Ring F, die grössten tendenziell im A-Ring. Die Gesamtmasse der Saturnringe beträgt irgendwas zwischen dem hunderttausendsten und einmillionsten Teil der Saturnmasse. Die grösseren Teilungen werden vermutlich von sogenannten Hirtenmonden verursacht, die wie ein Schneepflug ihren Weg freiräumen.

Saturnmonde

[moons of Saturn] Die Monde des Saturn haben einige sehr interessante Besonderheiten zu bieten. Titan ist nach Ganymed der zweitgrösste Mond des Sonnensystems und hat als einziger eine Atmosphäre (99 % Stickstoff). Phoebe ist rückläufig. Epimetheus und Janus treffen sich alle vier Jahre zum Bahntausch. Prometheus und Pandora bewachen als “Schäferhundmonde” den F-Ring. Einige kleinere Satelliten laufen um plus/minus 60 Grad versetzt auf den Bahnen grösserer Satelliten (die 60 Grad bezeichnen die sogenannten Librationspunkte L4 und L5). Das ähnelt den Trojanern, Planetoiden, die vor und hinter dem Jupiter auf dessen Bahn um die Sonne laufen.

SBF

Abkürzung für Surface Brightness Fluctuation.

Scheat

heisst mit bürgerlichem Namen beta Pegasi. Es handelt sich um einen unregelmässig variablen Roten Riesen der Spektralklasse M2 mit einer Helligkeit zwischen 2.1 mag und 3 mag. Er ist etwa 70 pc entfernt, hat eine Effektivtemperatur von 3500 K und bringt es im Mittel auf etwa 320 Sonnenleuchtkräfte. Seine Eigenbewegung ist mit 0.235 arcsec/Jahr sehr gross.

Schedir

Zu deutsch die “Brust” heisst sonst auch alpha Cassiopeiae. Die Brust ist etwa 70 pc entfernt, hat eine scheinbare Helligkeit von 2.2 mag, den Spektraltyp K0. Sie hat etwa 400 Sonnenleuchtkräfte.

Scheibe

[disk] Mit Scheibe wird im allgemeinen die flache Komponenten der Milchstrasse oder von Spiral- bzw. eben Scheibengalaxien bezeichnet. Die Scheibe hat in der Regel einen exponentiellen Helligkeitsabfall. Vor allem zu den sogenannten späten Scheibengalaxien hin enthält die Scheibe einen beträchtlichen Anteil von Gas und zeigt Sternentstehung. Die Gaswolken und damit die Sternentstehungsregionen sind in den Spiralarmen konzentriert, die genau aus diesem Grund so prominent hervorstechen (vor allem massereiche junge Sterne dominieren). Als Entstehungsmechanismus der Spiralarme wird gegenwärtig die Dichtewellentheorie von Lindblad, Lin und Shu favorisiert.

Scheibengalaxien

[disk galaxies] Scheibengalaxien, bisweilen auch als Spiralgalaxien oder Spiralen bezeichnet, sind eine der drei Typen von Galaxien. Neben ihnen gibt es noch die Ellipsen oder elliptischen Galaxien sowie die irregulären Galaxien. Scheibengalaxien sind rotationsgestützt, das heisst, die Sterne und das Gas in der Scheibe rotieren im gleichen Sinn um das Zentrum des Systems, eventuell mit überlagerten Epizyklen, die durch einen Balken verursacht werden können. Die Zentrifugalkraft gleicht die Eigenanziehungskraft zum Zentrum des Systems hin aus.
Scheibengalaxien bestehen aus einem mehr oder weniger prominenten Bulge, der zentralen Verdickung, die elliptischen Galaxien sehr ähnlich ist, der Scheibe, in der in Gas- und Molekülwolken Sternentstehung stattfindet, und einem Halo, der von Kugelsternhaufen und Halosternen bevölkert ist. Bei grösseren Systemen wie der Milchstrasse und der Andromedagalaxie findet man im Halo bzw. der näheren Nachbarschaft häufig Zwerggalaxien, die oft gravitativ gebunden sind und am Ende wohl in die Scheibengalaxien einfallen werden. Manche Scheibengalaxien besitzen eine zigarrenförmige Struktur in den inneren Bereichen, die Balken (engl. bar) genannt wird. Diese Balken scheinen sich verstärkt in Gegenwart von massereicheren Nachbargalaxien zu entwickeln. Somit sind sie wahrscheinlich ein Indikator von Gezeitenwechselwirkung.
Ebenfalls ein Indikator von Wechselwirkung zwischen Galaxien sind die Warps, eine meist in Form eines langgezogenen S auftretende Deformation der Scheibe (eine Verbiegung ähnlich einer Hutkrempe). In vielen Fällen sind die Warps im optischen Licht kaum sichtbar, aber im Radiobereich sehr prominent (die Ausdehnung von Radiobeobachtungen ist in den meisten Fällen deutlich grösser als die im optischen Wellenlängenbereich).
Galaxien können nach ihrer Erscheinung morphologisch klassifiziert werden. In der Regel wird das auf E. Hubble zurückgehende und nach ihm benannte (modifizierte) Hubble-Schema, auch als Stimmgabel bekannt, verwendet. Eine andere Klassifikation ist das von de Vaucouleurs.

Scheibenpopulation

[disk population] In der Scheiben von Scheibengalaxien dominieren metallreiche Sterne, die aus bereits prozessierten (in einer ersten oder zweiten Sterngeneration durch die Kernfusion in diesen Sternen mit Metallen angereicherten) Material entstanden sind. Diese nennt man auch Population I nach W. Baade. Im Gegensatz dazu steht die Population II von metallarmen Sternen, die im Bulge von Galaxien, im Halo und in Kugelsternhaufen zu finden ist.
Bisweilen findet man auch eine Aufteilung der Pop I in die extreme Pop I aus O- und B-Sternen, delta-Cepheiden und Sternen in offenen Haufen, ältere Pop I aus A-Sternen, normalen Riesensternen und allgemein Sterne mit starken Metallinien und der Scheibenpop bestehend aus Novae, PNs, hellen Roten Riesen und Sterne mit schwächeren Metallinien.

scheinbar

(apparent) Grössen, deren (gemessener) Wert vom Standort des Beobachters abhängt, werden als scheinbare Grössen bezeichnet. Ein Beispiel ist die scheinbare Helligkeit. Um absolute Grössen zu bestimmen, müssen scheinbare Grössen korrigiert und umgerechnet werden (z.B. für Staub entlang der Sichtlinie korrigiert und auf die Entfernung normiert).

Scheinbare Doppelsterne

[apparent binaries]

Scheinbare Helligkeit

(apparent magnitude) Helligkeit eines Himmelsobjekt von der Erde aus gemessen. In der Regel angegeben in einem Wellenlängenband, zum Beispiel V (visuell), U (UV), B (blau, oft auch photographisch genannt).

Scheinbarer Ort

(apparent place) Ort eines astronomischen Objekts vom Erdmittelpunkt aus gerechnet. Die scheinbare Position muss für Refraktion in der Erdatmosphäre, Aberration und die jährliche Parallaxe korrigiert werden.

Scheinbare Sonnenzeit

Zeitmass aufgrund der täglichen Bewegung der Sonne. Diese Bewegung ist aufgrund der Neigung der Ekliptik zum Himmelsäquator und der Elliptizität der Erdbahn um die Sonne nicht gleichförmig. Der scheinbare Mittag ist die Zeit, wenn die Sonne den Meridian kreuzt und somit abhängig von der geografischen Länge des Standortes. Der scheinbare Sonnentag ist die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Meridiandurchgängen am selben Ort. Die Differenz zwischen scheinbarer Sonnenzeit und mittlerer Sonnenzeit heisst Zeitgleichung.

Schiefspiegler

[] Auch als Brachyt bekannter Spiegelteleskoptyp, bei dem der Hauptspiegel so gekippt ist, dass der Strahlengang aus dem Haupttubus austritt und von einem ausserhalb des Tubus angebrachten Sekundärspiegel zum Okular oder Kamera reflektiert wird. Damit vermeidet man die Abschattung des Primär- durch den Sekundärspiegel, allerdings um den Preis einer deutlich komplizierteren Spiegelgeometrie.

Schiffskiel

Mit lateinischem Namen Carina; es ist ein südliches Sternbild mit einigen sehr prominenten Sternen, unter anderem alpha Carinae (Canopus), mit -0.7 mag nach Sirius der scheinbar zweithellste Stern nach Sirius. Sehr auffällig ist auch der in einem Nebel (wahrscheinlich vom Sternwind des Sterns gebildet) eingebettete Veränderliche eta Carinae, der 1843 sein Maximum mit -0.7 mag erreichte und derzeit bei 6 bis 8 mag herumdümpelt. Es gibt sehr beeindruckende HST-Aufnahmen davon.

Schild

Sommersternbild mit lateinischem Namen Scutum und der Abkürzung Sct.

Schlange

[snake]
1) Ein Schuppenkriechtier.
2) Das einzige (durch den Schlangenträger) zweigeteilte (äquatornahe) Sternbild mit lateinischem Namen Serpens und der Abkürzung Ser.

Schlangenschwanz

Der östliche Teil des Sternbilds Schlange.

Schlangenträger

Ein Sommersternbild mit dem lateinischen Namen Ophiuchus und der Abkürzung Oph.

Schmetterlingsdiagramm

(butterfly diagram) Ein Diagramm, in dem man Sonnenflecken(gruppen) auf eine Karte der Sonnenoberfläche einträgt. Im Lauf des Sonnenzyklus wandern die Sonnenfleckengruppen, beginnend bei mittleren nörldichen und südlichen Breiten, auf den Sonnenäquator hin zu. Da die Sonneflecken mit zunehmenden Zyklusdauer auch immer grösser werden, sieht man auf den Diagrammen Schmetterlingsflügelähnliche Form, was diesen Diagramm den Namen gegeben hat.

Schnelläufer

[] Schnelläufer nennt man Sterne mit Radialgeschwindigkeiten von mehr als 65 km/s. Die meisten von ihnen gehören vermutlich zur Halopopulation, oder zu einer sehr alten Scheibenpopulation.

Schütze

Der deutsche Name des Sternbild Sagittarius.

Schwache Kraft

[weak force] Die für den radioaktiven Betazerfall verantwortliche Kraft. Sie ist eine der vier elementaren physikalischen Wechselwirkungen und zusammen mit der starken Wechselwirkung ist sie eine kurzreichweitige Kraft mit 10-15m als charakteristischer Reichweite. Beim radioaktiven Betazerfall werden Neutronen und Protonen durch Abgabe von Elektronen (Neutron in Proton) oder Positronen (Proton in Neutron) ineinander umgewandelt. Beim inversen Betazerfall werden Elektronen oder Positronen eingefangen und damit in Atomkernen Protonen in Neutronen oder Neutronen in Protonen umgewandelt.

Schwan

Sommersternbild mit lateinischem Namen Cygnus und der Abkürzung Cyg.

Schwarzer Körper

[black body] Ein Schwarzer Körper hat ein Absorptionsvermögen von 1. Die beste bekannte Annäherung an das Spektrum eines Schwarzen Körpers liefert die kosmische Hintergrundstrahlung, wie sie vom COBE-Satelliten gemessen wurde. Stern kann man in (aller)erster Näherung als Schwarze Körper auffassen, um Grössen wie die Effektivtemperatur zu definieren.

Schwarzes Loch

[black hole] Eine Singularität in der Raumzeit. In einem Schwarzen Loch geht die Dichte gegen unendlich, da (im Prinzip) beliebig viel Masse in einem Raumpunkt gepackt werden kann (da ein Punkt keine Ausdehnung hat, divergiert die Dichte, die ja gleich der Masse pro Volumen ist und das Volumen eines Punktes sehr null ist). Ein schwarzes Loch als solches kann man nicht beobachten, da selbst Licht nicht davon entweichen kann. Erst ausserhalb des sogenannten Ereignishorizontes können optische beobachtbare Phänomene auftreten. Die Physik innerhalb von Schwarzen Löchern ist etwas unanschaulich.

Schwarze Löcher können am Ende des Lebenszyklus von extrem massereichen Sternen entstehen, wenn der verbleibende Kern nach einer Supernovaexplosion mehr Masse als das Oppenheimer-Volcov-Limit hat (das ist die maximale Masse, die ein Neutronenstern haben kann). In diesem Fall gibt es keinen physikalischen Prozess mehr, der der Eigenanziehungskraft entgegenwirken kann, so dass der Kern kollabiert.

Ausser den stellaren Schwarzen Löchern könnte es noch sogenannte primordiale geben, die in der Frühzeit des Universums entstanden sind. Eventuell sind solche auch Kandidaten für die supermassiven Schwarzen Löcher mit einigen Millionen bis wenige Milliarden Sonnenmassen, die man in den Zentren von Galaxien vermutet.

Schwarze Temperatur

[black temperature??] Die Temperatur, die ein Schwarzer Körper bei einer bestimmten Wellenlänge haben muss, um das Spektrum eines Sterns bei dieser Wellenlänge zu ergeben.

Schwarzschildradius

[Schwarzschild radius] Der Schwarzschildradius ist ein Mass für die “Grösse” eines Schwarzen Loches. Er gibt den Abstand des Ereignishorizontes vom Zentrum eines nicht-rotierenden Schwarzen Loches an, das ist der Ort, innerhalb von welchem nicht einmal Licht entkommen kann. Je grösser die Masse des Schwarzen Loches, desto grösser ist sein Schwarzschildradius (direkt proportional).

Schwärzungskurve

[saturation curve???] Die (Schwarzschildsche) Schwärzungskurve ist eine Relation zwischen der Plattenschwärzung und dem Produkt der Belichtungszeit und dem Logarithmus der Intensität. Im Zeitalter von CCDs mit sehr gutem linearen Verhalten und von Fotoelektrischen Messgeräten ist die Schwärzungskurve eher für Spezialisten interessant geworden.

Schweif

[tail] Kurzform für Kometenschweif.

Schwedisches ESO Submillimeterteleskop

Reflektor mit 15 m Durchmesser aus 176 einzeln adjustierbaren Panelen. Steht in La Silla, Chile.

Schwerkraft

[gravity] Die Schwerkraft oder Gravitation ist eine der vier elementaren physikalischen Wechselwirkungen (die anderen sind die elektromagnetische, die schwache und die starke Kraft). Wie die elektromagnetische ist sie eine langreichweitige Kraft, im Gegensatz zu dieser aber monopolar, das heisst, es gibt nur attraktive (anziehende) Massen und nicht wie im elektromagnetischen Fall Plus und Minus bzw. Nord und Süd (wobei sich gleichnamige abstossen und verschiedenartige anziehen). Die Schwerkraft hat dominierenden Einfluss auf die Bewegungen im Sonnensystem, für die Dynamik der Sterne in Galaxien und für Galaxien untereinander.

Schwerpunkt

(center of mass) Der Raumpunkt, an dem die Massenverteilung (diskrete Massenteilchen oder eines ausgedehnten Körpers) ausbalanziert ist. Beispiel: in einem System aus zwei Kugeln gleicher Masse (Hantel), verbunden durch eine (massenlose) Stange, befindet sich der Schwerpunkt an der halben Stangenlänge. Sind die Massen der Hantel unterschiedlich, wandert der Schwerpunkt zur massereicheren Kugel.

Schwert des Orion

Zwei der schwächeren Sterne im Sternbild Orion (Theta und Iota), die am `Gürtel´ des Orion `hängen´. Der bekannten Orionnebel M42 liegt in umittelbarer Nachbarschaft.

Schwertfisch

Mit lateinischem Namen Dorado und der Abkürzung Dor von Bayer 1603 eingeführtes Sternbild am Südhimmel. Bekannt ist das Sternbild als “Host” von 30 Doradus (NGC 1722), einer der virulentesten bekannten Sternentstehungsregionen, die in der Grossen Magellanschen Wolke sitzt. Eventuell ist die Sternentstehung durch die Wechselwirkung der Grossen Magellanschen Wolke mit der Milchstrasse angestossen worden.

Scorpius

Lateinischer Name des Sternbild Skorpion.

Scorpius X-1

Die als erste entdeckte Röntgenquelle ist bis heute die hellste. Vermutlich handelt es sich um eine Doppelsternsystem mit Massenüberstrom auf einen Neutronenstern. Die Röntgenstrahlung entsteht an der Schnittstelle zwischen Stern und innerer Akkretionsscheibe.

Scuba

Sculptor

Lateinischer Name des Sternbild Bildhauer.

Scutum

Lateinischer Name des Sternbilds Schild.

Seeing

[seeing] Aus dem Englischen übernommener Ausdruck für die atmosphärische Szintillation. Durch die Luftunruhe, das Auf- und Absteigen von Luftblasen verschiedener Temperaturen und anderer physikalischer Parameter und damit unterschiedlicher Brechungsindizes wird das Licht zeitlich variabel gestreut. Auf einem Empfänger, z.B. einer Fotoplatte oder einem CCD-Chip, wird darum bei einer längeren Belichtung eine Punktquelle (Stern) darum nicht als Punkt, sondern als verschmiertes Scheibchen abgebildet. Bei Flächenobjekten überlagern sich die Seeingscheibchen, wodurch Detailinformation, etwa über die Struktur von Spiralarmen, zum Teil verloren geht. Techniken zum Kompensieren der Seeing-Effekte sind adaptive optische Systeme und Speckle-Interferometrie.

Segel

Deutscher Name des am Südhimmel stehenden Sternbilds Vela. Drei seiner Sterne, gamma, delta und lambda, gehören zum falschen Kreuz. Das Sternbild enthält eine Reihe offener Sternhaufen und beherbergt den Vela-Pulsar.

Sekundärelektronenvervielfacher

[secondary electron-multiplier] Ein etwas länglicher Ausdruck für Fotomultiplier.

Sekundärspiegel

[secondary mirror] Der bei den meisten Spiegelteleskopen verwendete kleinere Spiegel, mit dem das vom Hauptspiegel (Primärspiegel) reflektierte Licht auf ein Okular oder eine Aufnahmegerät gelenkt wird.

Selenografie

[] Die kartografische Erforschung des Mondes bezeichnet man als Selenografie. Das Wort stammt vom griechischen selene = Mond ab.

Selenologie

[] Die der Geologie verwandte Disziplin der Erforschung der Mondgesteine.

semianalytical modelling

Wörtlich übersetzt: Halbanalytische Modellierung. Der Ausdruck wird h#Äufig bei Galaxienentstehungsmodellen verwendet, die sich auf Ergebnissen aus numerischen kosmologischen Computersimulationen stützen und astrophysikalische Prozesse mit analytischen Funktionen beschreiben.

Serpens

Lateinischer Name für das Sternbild Schlange.

Sersic-Profil

(Sersic-profile) Ein Profil zur Beschreibung von Oberflächenhellikeitsprofilen von Galaxien, das einen weiten Bereich von Formen zulässt. Es ist besonders beliebt bei Zwerggalaktikern.

SEST

Abkürzung für Swedish ESO Submillimeter Telescope.

SETI

Acronym für Search for ExtraTerrestrial Intelligence, einem Programm zur Suche von Signalen, die von intelligenten Lebewesen stammen könnten. Dazu werden Sterne im Radiobereich beobachtet und nach bestimmten Signalmustern untersucht. SETI ist mittlerweile privatfinanziert und hat ein Programm, SetiAtHome, gestartet, mit dem am Internet angeschlossene Computer benutzt werden, diese Muster in den Aufzeichnungen zu suchen. Die Software kommt in Form eines Bildschirmschoners.

Sextans

Lateinischer Name des südlichen Sternbildes Sextant.

Sextant

[]
1) Ein Instrument zur Winkelabstandsmessung von zwei Objekten. Wurde in der nautischen Navigation verwendet und in der Astronomie zur Positionsbestimmung vor allem von Sternen.
2) Ein Sternbild am Südhimmel, bestehend aus lauter schwachen Sternen. Eingeführt wurde es von Hevelius.

Seyfert-Galaxien

[Seyfert-galaxies] Seyfert-Galaxien gehören zur Gruppe der Radiogalaxien. Sie haben einen im Vergleich zum “Körper” der Galaxie extrem hellen Kern; vermutlich wird dessen (Radio-)Leuchtkraft im Kern durch die Umtriebe um ein zentrales supermassives Schwarzes Loch erzeugt. Wahrscheinlich gehören die meisten aktiven Galaxien zu einer einzigen Klasse, die aus verschiedenen Blickwinkeln und in verschiedenen Phasen beobachtet werden.

SFB

Sonderforschungsbereich. Ein Förderungsprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft, mit dem Forschungsschwerpunkte unterstützt werden, in welchen viele Projektgruppen involviert sind. Für Astronomie gibt es einen SFB für Galaxien und Astroteilchenphysik.

SI

Système International. Ein 1973 in Kraft gesetztes Regelwerk, das die international verwendeten physikalischen Einheiten beschreibt. Es wird auch Kilogramm-Meter-Sekunde System (kg-m-s) im Gegensatz zum älteren Gaussschen oder CGS (Centimeter-Gramm-Sekunde) System genannt. Neben den drei Grundeinheiten für Masse, Länge und Zeit gibt es noch den elektrische Strom (Ampère), Temperatur (Kelvin), Stoffmenge (mol) und Lichtmenge (Candela). Alle anderen physikalischen Grössen sind aus diesen abgeleitet.

Sirius

Der bekannte Name von alpha Canis Majoris. Der Name stammt wahrscheinlich aus dem Babylonischen und könnte Bogenstern bedeuten. Im Arabischen ist er als Alhabor bekannt (“der über die Milchstrasse ging”). Sirius ist mit -1.5 mag der hellste Stern am irdischen Himmel. Sirius ist vom Spektraltyp A1, hat eine Oberflächenhelligkeit von 11000 K und ist in einer Entfernung von 2.6 parsec. Sirius hat einen Begleiter von 8.7 mag in 2.5 arcsec bis 11 arcsec Distanz mit einer Umlaufperiode um 49.98 Jahren.

Sirrah

Sirrah (arabisch, “Nabel”), auch als Alpheratz bekannt, ist der hellste Stern (alpha Andromedae) im Sternbild Andromeda. Die scheinbare Helligkeit ist 2.1 mag, die Entfernung ist 30 parsec. Sirrah hat den Spektraltyp B8 und ist ein “peculiar”. Er hat einen spektroskopischen Begleiter mit 96.7 Tagen Periode.

SIRTF

Abkürzung für Space Infrared Telescope Facility.

Skorpion

[scorpion] Ein Sternbild des Tierkreises, das von mittleren Breiten nur teilweise sichtbar ist. In der griechischen Mythologie wurde der Skorpion dem Orion gegenüber an den Himmel gestellt, den er vorgängig gestochen hatte. Hellster Stern ist Antares, der “Gegenmars”.

SMC

Abkürzung für Small Magellanic Cloud, die kleine Magellansche Wolke.

Smithonian Astrophysical Observatory, SAO

Im Jahr 1890 begründete Forschungseinrichtungen mit anfangs bescheidenen Beobachtungsanlagen in Washington, DC. 1955 zog es nach Cambridge, Massachusetts, auf das Gelände des Harvard College Observatory und 1967 wurde das Observatorium auf dem Mount Hopkins eröffnet. 1973 wurden die beiden Institute SAO und HCO zum Harvard-Smithonian Center for Astrophysics zusammengelegt. Auf dem Mount Hopkins ist heute das Multiple Mirror Telescope installiert.

SMM

Abkürzung für Solar Maximum Mission.

SN

Abkürzung für Supernova

SN 1987A

Abkürzung für Supernova 1987A, das heisst: die erste Supernova (A), die im Jahr 1987 beobachtet wurde.

Socorro

Ort in New Mexico, wo sich das Very Large Array befindet.

SOHO

Abkürzung für Solar Heliospheric Observatory.

Sojus

Russisches Raumschiff mit bis zu drei Kosmonauten Besatzung. Es wurde vor allem durch das Andockmanöver mit einer amerikanischen Apollosonden bekannt.

Solar

[solar] Adjektiv für: die Sonne betreffend/bezeichnend.

Solar-A

Ursprünglicher Name des japanischen Yohkoh Satelliten.

Solarer Apex

[solar apex] Punkt am Himmel, auf welchen sich die Erde scheinbar hinbewegt während ihres Umlaufs um die Sonne (ändert sich demnach kontinuierlich).

Solarer Flare

[solar flare] Normalerweise nur als Flare bezeichnet Erscheinung in der Chromosphäre und Korona der Sonne.

Solar Heliospheric Observatory

Als SOHO bekannter Satellit der ESA, der in einem Lagrange-Punkte zwischen der Erde und der Sonne fliegt (der Punkt, an dem sich die Anziehungskraft der Erde und der Sonne gerade aufheben). Es hat 12 Experimente an Bord, mit welchen die Mechanismen zur Heizung der Korona, Sonnenoszillationen und Materialauswürfe der Sonne untersucht werden.

Solarkonstante

(solar constant) Die Solarkonstante ist ein Mass der durchschnittlich ankommenen Strahlungsleistung der Sonne ausserhalb der Erdatmosphäre. Sie hat einen Wert von etwa 1.37 kW/m^2 und ist keineswegs konstant. Grosse Sonnenfleckengruppen können ihren Wert um bis zu 1 Prozent erniedrigen; zudem unterliegt sie auch langfristigen Entwicklungen und periodischen Schwankungen.

Solar Maximum Mission

Amerikanischer Satellit zur Beobachtung der Sonne während des Maximums der Sonnenaktivität. Der Satellit wurde im Februar 1980 gestartet und quitierte nach 9 Monaten den Dienst. Bei einer Space Shuttle Mission wurde er im Jahr 1984 repariert. 1989 verglühte er in der Erdatmosphäre.

Solarer Nebel

[solar nebula] Wolke aus interstellarem Gas und Staub, aus dem vor etwa 5 Milliarden Jahren das Sonnensystem entstanden ist.

Solar-terrestrische Beziehungen

[solar terrestrial relations] Die solar-terrestrischen Beziehungen rufen auf und um die Erde beobachtbare Phänomene hervor, die durch Aktivitäten auf der Sonne im Zusammenhang mit dem Sonnenaktivitätszyklus hervorgerufen werden. Polarlichter gehören zu diesen Phänomenen ebenso wie Störungen der Funkübertragung. Desweiteren ist die Entstehung der Ionosphäre und der stratosphärischen Ozonschicht auf die solar-terrestrischen Beziehungen zurückzuführen.

Solis Planum

Eine alte vulkanische Ebene auf dem Mars südlich des Valles Marineris. Wegen der dunklen Erscheinung wird es auch das `Auge des Mars´ genannt.

Sommerpunkt

[summer point??] Der 23.5 Grad nördlich des Himmelsäquators, in dem die Sonne am 21. Juni steht.

Sombrero Galaxie

(sombrero galaxy) M 104, NGC 4594.
Eine fast von der Kante gesehen Scheibengalaxie vom Typ Sa im Virgo Haufen. Die gut sichtbare Staubscheibe gibt der Galaxie ihr charakteristisches hutförmiges Aussehen.

Sommerdreieck

(summer triangle) Im Sommer am Nordhimmel gut sichtbares, grosses Dreieck bestehend aus Wega, Altair und Deneb.

Sonne

(sun) Der nächstgelegene Stern von der Erde aus gesehen. Die Sonne ist ein Stern vom Typ G2, Leuchtkraftklasse V (Zwerg), etwa 5 Milliarden Jahre alt und damit mitten im Leben, ein Stern in den besten Jahren.
Über den Umweg der Abstandsbestimmung zu Venus und dem Kleinplaneten Eros mit Radiolaufzeituntersuchungen kann man mit den Keplerschen Gesetzen die mittlere Entfernung der Sonne zu 149.598 Millionen km (am 2. Januar Perihel = Minimalabstand = 147.100 Millionen km, Aphel = Maximalabstand = 152.100 Millionen km) bestimmen. Das Licht braucht somit etwa 8 min von der Sonnenoberfläche bis zur Erde. Mit den scheinbaren Winkeldurchmessern von 32 arcmin 32 arcsec im Perihel und 31 arcmin 28 arcsec kann man den tatsächlichen Durchmesser der Sonne zu 1.39252 ≈ 1.4 Millionen km bestimmen, was etwa 109 Erddurchmessern entspricht. Die Sonne hat eine Masse von 1.989 · 1030 kg, oder etwa 333000 Erdmassen, oder 99.9 % der Gesamtmasse des Sonnensystem. Die mittlere Dichte beträgt 1.41 g/cm3, die Dichte im Sonnenzentrum 134 g/cm3. Die Temperatur im Kern liegt bei 15 Millionen Kelvin, was Wasserstoffusion vor allem über die p-p-Kette erlaubt. Photonen aus dem Kern, dem Fusions“ofen” der Sonne, brauchen gegen 10 Millionen Jahre bis an die Sonnenoberfläche, deren (Effektiv)Temperatur 5780 K ist. Die Schwerebeschleunigung an der Sonnenoberfläche (der Photosphäre) beträgt das dreissigfache der Erdbeschleunigung, nämlich 274 m/s2. Die Sonne hat eine scheinbare Helligkeit von -26.7 mag und ist damit bei weitem das hellste Objekt am Himmel. Die absolute Helligkeit ist 4.87 mag. Das entspricht einer Leuchtkraft von 3.8 · 1026 W. Ein Quadratmeter Sonnenoberfläche produziert folglich etwa 63.5 MW, was etwa 1000 Mittelklassewagen fahren lassen würde oder für 635000 100 W Glühbirnen reicht. Aufgrund der hohen Temperaturen ergibt sich, dass der Aggregatszustand der Sonne Gas ist. In anderen Worten, die Sonnen ist eine heisse Gaskugel.
Die Sonne rotiert differentiell, am Äquator schneller (25 Tage) als an den Polen (30 Tage 21 h).
Die von der Sonnen sichtbare Schicht ist die Photosphäre, eine 300 km dicke Schicht, die auf der Konvektionszone aufliegt. Weil 300 km auf die Distanz zur Sonne weniger als 0.5 arcsec, also weit unter dem optischen Auflösungsvermögens des Auges von 1 arcmin liegt, scheint die Sonne einen scharfen Rand zu haben. Die Sonnenatmosphäre unterteilt sich in die Chromosphäre und die Sonnenkorona. In diesen Schichten finden eine Reihe von Phänomenen statt wie Sonnenflecken, Flares, Faculae, Protuberanzen, etc.
Im Sonnenspektrum kennt man gegen 25000 Absorptionslinien, von welchen mehr als 75 % identifiziert sind. Die ersten Linien wurden von J. Fraunhofer entdeckt. {!!!Weiterführen!!!}

Sonneberg Observatorium

[Sonneberg observatory] Forschungsinstitut nahe Sonneberg in Thüringen, Deutschland. Es wurde 1925 eröffnet und ist bekannt für die Suche und Beobachtung von veränderlichen Sternen.

Sonnenaktivität

(solar activity) Die Sonne erscheint im sichtbaren Licht als ruhiger Stern, mit der Ausnahme von Sonnenflecken kann man ohne spezielle Hilfsmittel wie schmalbandige Filter wenig aussergewöhnliche Ereignisse beobachten. Doch bereits die Sonnenflecken sind ein Anzeichen von solarer Aktivität, die einer fast periodischen Veränderung unterliegt. In anderen Wellenlängenbereichen ist die Sonne keineswegs mehr ein ruhiger Stern. Ausbrüche wie die Flares, Fackeln und Protuberanzen sind im Radio-, UV- und Röntgenbereich sehr hell und sehr stark variabel. Oft stehen sie in Verbindung mit Sonnenflecken und sind demnach häufiger, wenn die Sonne nahe am Sonnenfleckenmaximum ist. Insgesamt ist in dieser Zeit die Strahlungsleistung der Sonne etwas grösser als während der Minima, allerdings ist diese Variation von der Erdoberfläche aus schwierig zu messen, da zum einen die Erdatmosphäre einen grossen Teil der Strahlung der Sonne filtert und zum anderen durch Speichereffekte (z.B. Treibhauseffekt) für ein Ausschmieren der Variation sorgt. Erst mit Satelliten konnte die Korrelation von Strahlungsleistung und Sonnenaktivität bewiesen werden.
Der etwa 11 jährige Sonnenfleckenzyklus ist die bekannteste Form der Sonnenaktivität. Daneben gibt es noch verschiedene Zyklen verschiedener Dauer.

Sonnenaktivitätszyklus

[solar activity cycle] Der etwa 2 mal 11 = 22 Jahre dauernde Zyklus der Sonne, in welchem verschiedene Aktivitätsphänomene wie Sonnenflecken, Flares und Sonnenstürme auftreten.

Sonnenaufgang

(sunrise) Zeitpunkt, zu dem der obere Sonnenrand den astronomischen Horizont berührt, während die Sonne aufsteigt.

Sonnenblumengalaxie

(sunflower galaxy) M63 oder NGC 5055. Spiralgalaxie in den Jagdhunden.

Sonnenfinsternis

(solar eclipse) Bedeckung der Sonne durch den Mond. Es gibt totale, ringförmige und partielle Sonnenfinsternisse. Man beobachtet eine totale Sonnenfinsternis, wenn man sich im Kernschatten des Mondes befindet. Dieser ist nur etwa 100 km breit. Wenn der Mond während des Aphels der (der Erde um die Sonne und des Mondes um die Erde) in die Sichtlinie zwischen Erde und Sonne tritt, kann der äussere Rand der Sonne noch beobachtet werden (ringförmige Sonnenfinsternis). Eine partielle Sonnenfinsternis beobachtet man, wenn man sich ausserhalb der Kernschattenyone befindet.

Sonnenfleck

(sunspot) Dunkle Flecken auf der Sonnenoberfläche, die in einem etwa 11 jährigen Zyklus auftauchen und verschwinden. Es sind magnetische Phänomene: Magnetfelder behindern die Konvektion von heissem Material an die Oberfläche, wodurch sich die Oberfächentemperatur um bis zu 2000 K reduziert. Lebenszeiten von Sonnenflecken betragen einige Tage bis einige Monate. In den ruhigen Zeiten des elfjährigen Zyklus beobachtet man oft Monate lange keine Flecken, in den aktiven Phasen sind immer welche zu sehen. Quantitativ wird die `Versonnenfleckung´ durch die Zürcher Sonnenfleckenrelativzahl angegeben.
Morphologisch besteht eine Sonnenfleck aus einem inneren Teil (Umbra) und einem Vorhof (Penumbra), die radial von innerern Teil ausgerichtet erscheint.

Sonnenfleckenzyklus

Ein periodisch auftretendes Phänomen dunkler Flecken auf der Sonnenoberfläche. Die Sonnenflecken beginnen nach dem Minimum auf grossen solaren Breiten als kleine Flecken oder Gruppen. Im weiteren Verlauf bis zum Maximum nimmt die Zahl und die durchschnittliche Grösse der Flecken und Gruppen zu, und die Fleckenzone wandert in Richtung Sonnenäquator. Diese Entwicklung wird in Schmetterlingsdiagrammen deutlich. Man geht davon aus, dass der Sonnenfleckenzyklus aus einer Wechselwirkung der magnetischen Dynamos (vor allem in der Konvektionszone) und der differentiellen Rotation der Sonne ist. Insgesamt dauert der Sonnenfleckenzyklus 22 Jahre, da nach 11 Jahren die magnetische Polarität der Flecken wechselt.

Sonnenkorona

(solar corona) Auch Strahlenkranz genannt. Diese äusseren, sehr heissen Zonen der Sonne (Temperaturen von etwa einer Million Grad Kelvin) sind unter normalen Bedingungen unsichtbar, da trotz der hohen Temperatur aufgrund der geringen Dichte die Korona nur einen millionstel Teil der Leuchtkraft der Photosphäre hat. Während Sonnenfinsternissen ist die Korona mit blossem Auge als rosa - violett schimmernder Kranz um die abgedeckte Scheibe der Sonne sichtbar. Mit Koronographen kann man die Korona das ganze Jahr beobachten, indem man die Sonnenscheibe mit einer Kegelblende ausblendet.

Sonnenoszillationen

[solar oscillations] Die bekanntesten Oszillationen der Sonne sind die 1960 entdeckten Fünfminutenoszillationen. Diese sind eine Art Oberflächenwelle, die in der Photosphäre umläuft. Mittlerweile kennt man Oszillationen mit Perioden bis über einer Stunde. Mit Hilfe dieser Oszillationen kann man das durch Licht nicht zugängliche Innere der Sonne erforschen. Diese Disziplin ist als Helioseismologie und Heliotomografie bekannt und hat sehr grosse Ähnlichkeit mit ihren geophysikalischen Verwandten. Als Faustregel gilt, dass je kleiner die Periode der Oszillationen ist, umso weniger tief die dazugehörige Wellen in das Sonneninnere eindringt. Wellen mit unterschiedlichen Perioden erlauben also die Untersuchung von verschieden tiefen Schichten der Sonne. Zusammen mit der Untersuchung von solaren Neutrinos bieten die Sonnenoszillationen die einzige Möglichkeit, das Innere der Sonne zu erkunden.

Sonnensystem

(solar system) Auch Planetensystem. Der Ausdruck bezeichnet das System bestehend aus der Sonne (99.9% der Masse) zusammen mit den neun Planeten (von innen nach aussen Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto), deren Monden, Asteroiden, Kometen und interplanetares Medium, die gravitativ an die Sonne als Hauptkörper gebunden sind.
Man nimmt an, dass das Sonnensystem aus einer rotierenden Gaswolke entstanden ist, die während des Kollapses eine Scheibe gebildet hat, in welcher sich die Planeten und die diversen kleineren Objekte bilden konnten. Ein Hinweis dafür ist, dass die Planeten fast in einer gemeinsamen Ebene um die Sonne und in der gleichen Richtung um die Sonne laufen. Die Ebende der Planetenumlaufbahnen entspricht zudem auch dem Sonnenäquator. Die Bahnen der bekannten Planeten liegen alle innerhalb von 40 AU; ausserhalb liegt die Oortsche Wolke, aus der vermutliche eine Reihe von Kometen stammt.

Sonnenturm

(solar tower) Eine spezielle Teleskopbauweise, die aussschliesslich für die Sonnenbeobachtung eingesetzt wird. In der Regel sind lange Brennweiten von bis zu 100 Metern realisiert, um Einzelheiten auf der projezierten Sonnenscheibe einfach unterscheiden zu können. Der Turm ist wichtig, damit die von der Sonne aufgeheizten und dadurch unruhigen bodennahen Luftschichten das Bild nicht verzerren. Die Sonnenteleskope bezeichnet man auch als Heliostaten oder Coelostaten.

Sonnenuhr

(sundial) Einfaches Instrument zur Zeitmessung. Ein Stab wirft seinen Schatten auf eine Fläche, die in periodische Intervalle aufgeteilt ist (in der Regel Stunden). Eine Sonnenuhr misst die sheinbare Sonnenzeit.

Sonnenumgebung

[solar neighbourhood] Um ein anschauliches Modell zu konstruieren, stell dir die Sonne als 10 cm grosse Kugel vor (Orange). Die Erde ist einen Millimeter gross und 10 m von der Sonne entfernt. Der Pluto treibt sich in ungefähr vierhundert Metern Entfernung von der Sonnen herum, was etwa den Rand des Sonnensystems markiert. Der nächste Stern, Proxima Centauri, ist in unserem Modell dann 3500 km weg.

Sonnenuntergang

(sunset) Zeitpunkt, zu dem der obere Sonnenrand den astronomischen Horizont berührt, während die Sonne absteigt.

Sonnenwende

(solstices) Die beiden Punkte der Ekliptik, an welchen die Sonne ihre höchste/niedrigste Deklination erreicht. Mit dem gleichen Ausdruck bezeichnet man auch den Zeitpunkt, an dem die Sonne an diesen Punkten steht. Die Sonnenwende findet um den 21. Juni und dem 21. Dezember statt, genau zwischen den Tagundnachgleichen.
Zur Sommersonnenwende erreicht die Sonne den höchsten Punkt am Himmel. Am Wendekreis steht sie dann zu Mittag genau im Zenith. Auf der Nordhalbkugel ist die Sommersonnenwende im Juni und die Wintersonnenwende im Dezember. Auf der Südhalbkugel ist es genau andersrum.

Sonnenwind

(solar wind) Teilchenstrom von der Sonne. Es handelt sich vor allem um Protonen (Kerne von Wasserstoffatomen) und Elektronen, die von der Sonne mit Geschwindigkeiten bis zu 1000 km/s abgeblasen werden. In einem gewissen Sinn ist der Sonnenwind die Verlängerung der heissen Sonnenkorona in den interplanetaren Raum.

Sonnenzyklus

(solar cycle) Kurze Form von Sonnenfleckenzyklus.

SNC Meteorit

(SNC meteorite) Mitglied einer kleinen Gruppe von seltenen Basaltmeteoriten, die offensichtlich aus dem Mantel eines Planeten oder Asteroiden stammen. Es existiert die Hypothese, dass diese Meteoriten von der Marsoberfläche herausgeschlagen wurden.

Sothisperiode

[Sothis’ period] Die 1460 Jahre dauernde Periode, bis Frühaufgang des Sirius und der Jahresanfang des 365 jährigen (ägyptischen) Sonnenjahres wieder zusammenfallen. Mit der Länge der Sothisperiode konnte man die tatsächliche Jahreslänge zu 365.25 bestimmen, und schaltete zur Kompensation ab 238 v.Chr. alle vier Jahre einen Schalttag im Kalender ein.

Space Infrared Telescope Facility

Projekt der Nasa für ein Infrarotteleskops in der Erdumlaufbahn.

Spacelab

Eine kleine Raumstation der ESA, die mit dem Space Shuttle transportiert wird.

Space Shuttle

Leider bemannter, grösstenteils wiederverwendbarer Raumtransporter der NASA. Jungfernstart am 12. April 1981 mit der Columbia. Das zweite Shuttle, Challenger, explodierte kurz nach seinem zehnten Start im Jahr 1986. Mit Discovery (1984), Atlantis (1985) und Endeavour (1992) sind derzeit 4 Shuttles im Einsatz.

Space Telescope Science Institute

Ein Institut der NASA mit Beteiligung der ESA in Baltimore, Maryland, USA. Die wichtigste Aufgabe des STScI ist die Koordination der wissenschaftlichen Programme des Hubble-Weltraumteleskops (HST), der Datenverwaltung und der Public Relations

Special Astrophysical Observatory

Wichtigste Beobachtungsanlage der russischen Akademie der Wissenschaften für optische und Radioastronomie bei Zelenchukskaya im Kaukasus. Dort befindet sich das lange Zeit grösste, wenn auch nicht voll einsatzfähige, 6 m Teleskop.

Speckle Interferometrie

[Speckle interferometry] Um Verzeichnung durch Luftunruhe (Seeing) bei Langzeitaufnahmen zu korrigieren, kann man neben adaptiven Optiken Speckle Interferometrie anwenden. Dabei werden statt einer langen Aufnahme Serien von Kurzzeitbelichtungen durchgeführt (etwa 1/50 s bis 1/100 s), die dann elektronisch kombiniert werden. Dazu werden CCD-Chips bemötigt ,die sehr kurze Auslesezeiten haben. Das beschränkt diese Methode auf kleine Chipgrössen, so dass sie vor allem bei Untersuchungen von Sternen eingesetzt wird.

Spektralanalyse

[spectral analysis] Die Zerlegung von Licht mit einem Spektrografen ergibt ein Spektrum. Dieses Spektrum zeichnet sich durch eine Intensitätsverteilung und durch das Auftreten von dunklen Absorptions- und hellen Emissionslinien aus. Die spektrale Verteilung lässt im wesentlichen auf die Temperatur der Quelle schliessen. Diesen Effekt kann man am Draht einer Glühbirne oder an einer Ofenplatte beobachten. Lässt man nur wenig Strom durch den Glühdraht laufen, oder heizt man den Ofen nur wenig an, dann wird das Ding warm. Es sendet für das menschliche Auge nicht sichtbare Wärmestrahlung aus, die man auch Infrarotstrahlung, kurz IR nennt. Mit höherer Stromzufuhr bzw. stärkerem Heizen beginnt der Draht oder die Ofenplatte zu leuchten, zu Beginn Rot, dann Gelb und letztlich meistens Weiss. Beim Rotleuchten werden vor allem Photonen aus dem roten Bereich des Spektrums von der Quelle, zum Beispiel dem Draht in der Glühbirne, ausgesandt. Mit erhöhter Leistung, also mehr Strom, erwärmt sich die Quelle und die Farbe wird “blauer”, das heisst, sie verändert sich von Rot über Gelb Richtung Weiss. Weiss deshalb, weil es eine Überlagerung von Licht aller Spektralfarben (Regenbogenfarben) ist. In diesem einfachen Beispiel wird also klar (hoffentlich), dass die Farbe des Lichts einer Strahlungsquelle in Zusammenhang mit dem physikalischen Zustand der Quelle steht. Die Farbe, mit der wir die Quelle wahrnehmen, ist in der Regel eine Überlagerung von verschiedenen Spektralfarben. Im Fall von Weiss ist die Verteilung der Anteile etwa gleichmässig, in den anderen Fällen dominiert ein Anteil über die anderen.
Nimmt man den Sternenhimmel mit einem gewöhnlichen Farbfilm auf (Kamera auf ein Stativ stellen und Dauerbelichtung während, z.B. einer Stunde), so findet man, dass die Strichspuren der abgebildeten Sterne verschiedene Farben haben, von Gelb-Rot bis Weiss-Blau. Das entspricht den verschiedenen Temperaturen, den die Oberflächen dieser Sterne haben. Rötliche Sterne sind kühler, bläuliche Sterne sind heisser.
Eine Lichtquelle, die aus einem (reinen) chemischen Element besteht, hat keine kontinuierliche (gleichmässige) Farbverteilung, sondern diskrete Farben. So ist zum Beispiel das charakteristische Gelb von Strassenverkehrslampen das Leuchten von Natriumdampf. In diesen Lampen wird also gelbes Licht emittiert (ausgesandt), und mit einem Spektrografen findet man, dass es sich um zwei eng aneinanderliegende Emissionslinien handelt. Diees Experiment kann man auch umkehren, indem man in einem Glasgefäss Natriumdampf einschliesst und dieses von hinten mit einer (weissen) Kontinuumslichtquelle beleuchtet. Wenn wir das vorne austretende Licht mit einem Spektrografen ansehen, finden wir im gelben Bereich zwei dunkle Linien. Der Natriumdampf kann offensichtlich das Licht von der weissen Quelle herausfiltern. Die dunklen Linien nennt man Absorptionslinien.
Absorptionslinien wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entdeckt, und von J. Fraunhofer im Sonnenspektrum gefunden. Er führte eine Benennung ein, die zum Teil bis heute erhalten ist (die berühmten Kalzium H und K-Linien zum Beispiel) in der Astronomie. Die Deutung der Linien ermöglichten Bunsen und Kirchhoff, die den chemischen Elementen Linienmuster zuordnen konnten. Die Erklärung der Linien gelang der Quantenmechanik in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts, als Übergänge von Elektronen in Atomhüllen. Die Elektronen können sich nur auf bestimmten Energieniveaus befinden, und bei Übergängen von einem auf ein anderes Niveau muss das Elektron die dafür nötige Energie aufnehmen (von unten nach oben: ein Elektron eines Natriumatoms nimmt ein “gelbes” Photon aus der Lichtquelle im Hintergrund auf und springt auf das entsprechende höhere Niveau) oder es kann sie abgeben, und dabei beim Sprung auf ein tieferes Niveau die entsprechende Energie in Form von elektromagnetischer Strahlung (im Fall der Strassenlampe als gelbes Licht) emittieren.
Die Linien im Spektrum von astronomischen Objekten erlauben als eine Untersuchung ihrer chemischen Zusammensetzung durch Vergleich ihrer Spektren mit den Linien von chemischen Elementen im Labor. Aufspaltungen und Verbreiterungen von Linien erlauben Rückschlüsse auf die Dichte, magnetische und elektrische Felder. Auch eine quantitative (wieviel) Analyse ist möglich, wenn auch schwieriger als die qualitative (was).

Spektralindex

(spectral index) Eine vor allem in der Radioastronomie verwendete Grösse, die angibt, wie sich die Flussdichte in Abhängigkeit von der Frequenz ändert.

Spektralklasse

(spectral class) Andere Bezeichnung für Spektraltyp.

Spektrallinien

(spectral line) Atome und Moleküle erzeugen bei Veränderungen in ihren Elektronenhüllen Lichtwellen einer (sorten)spezifischen Wellenlänge. Messungen von elektromagnetischer Strahlung mit Spektrographen kann Licht nach Wellenlängen sortiert zerlegen und ermöglicht so die Untersuchung von Spektrallinien, die von Atomen oder Molekülen erzeugt wurden.
Spektrallinien treten in Absorption (Täler im Spektrum) oder in Emission (Berge im Spektrum) auf. Absorption tritt auf, wenn Atome (von einer Hintergrundquelle) Photonen aufnehmen, um damit ein Elektron der Atomhülle auf ein höheres Energieniveau heben, und Emission, wenn Elektronen von einem höheren auf ein niedrigeres Energieniveau fallen.

Spektraltyp

(spectral type) Klassifikationsschema von Sternen nach ihren Spektren. Im wesentlichen handelt es sich um eine Temperatursequenz, da die Oberflächentemperatur eines Sterns die Form seines Spektrums massgeblich beeinflusst. Zusätzlich zum Spektraltyp wird oft auch die Leuchkraftklasse angegeben. Man kann auch zusätzliche Angaben finden, die auf Emissionslinien oder besonders starke Linien von bestimmten Atomen oder Molekülen hinweisen.

Die Buchstaben, mit welchen auch heute noch die einzelnen Spektralklassen benannt werden, stammen vom ersten systematischen Versuch, eine physikalische Klassifizierung vorzunehmen. Dieses Vorhaben wurde am Harvard College Observatory mit finanzieller Unterstützung von Henry Draper unternommen und 1890 veröffentlicht. Das ursprüngliche Schema hatte die Klassen A-Q und waren nach der Stärke der Wasserstofflinien angeordnet (A mit den stärksten Balmer-Linien, Q mit den schwächsten). Heute verwendet man nur noch einen Teil der Klassen, die entsprechend der Oberflächentemperatur umgeordnet wurden: O, B, A, F, G, K, M (als Eselsbrücke kann man sich den (wenig originellen) Spruch nehmen: Oh, Be A Fine Girl, Kiss Me). Diese Hauptklassen sind in 10 Unterklassen aufgeteilt, die mit 0 bis 9 bezeichnet werden, so dass ein A0 Stern (z.B. Vega) die heisseste Art von A Sternen bezeichnet und A9 die kühlste (gefolgt von den F0).
Spektraltyp Temperaturbereich in K Allgemeine Eigenschaften des Spektrums
O > 25000 Kaum Absorptionslinien; nur schwache Linien von Wasserstoff; hauptsächlich Linien von ionisiertem Helium (He II), zweifach ionisiertem Stickstoff (N III) und dreifach ionisiertem Silizium (Si IV).
B 11000 - 25000 Wasserstofflinien prominenter; Linien von neutralem Helium und einfach ionisiertem Magnesium und Sauerstoff.
A 7500 - 11000 Dominante Wasserstofflinien; Linien von einfach ionisiertem Magnesium, Silizium, Eisen, Titan, Kalzium; einige Linien neutraler Metalle.
F 6000 - 7500 Wasserstofflinien wieder schwächer; Linien neutraler Metalle werden stärker; Linien von einfach ionisiertem Kalzium, Chrom und Eisen.
G 5000 - 6000 Wasserstofflinien noch gut sichtbar; die Linien des einfach ionisierten Kalziums (Ca II), vor allem die sogenannten H und K Linien, sind die auffälligsten `Features´; viele weitere Linien von ionisierten und neutralen Metallen lassen das Spektrum `zerupft´ erscheinen; Auftreten von Moleküllinien (Kohlenwasserstoff CH).
K 3500 - 5000 Linien neutraler Metalle dominieren das Spektrum. CH Banden stärker.
M < 3500 Linien von neutralen Metallen und breite Molekülbanden von Titanoxid TiO.

Die früher noch gebräuchlichen Klassen R und N wurden durch die Karbonsterne mit der Bezeichnung C0 bis C9 ersetzt. Sie entsprechen im Temperaturbereich den G4 bis M Sternen. Weitere Zusätze geben zusätzliche Informationen:
SymbolBedeutung
cscharfe Linien
dZwerg (Hauptreihenstern)
D oder wdWeisser Zwerg
eEmission von Wasserstoff (in O-Sternen)
emEmission von Metallinien
epspezielle Emissionslinien
eqEmissionslinien mit Absorption auf der Seite kurzer Wellenlängen
fEmissionslinien von Helium und Neon (O-Sterne)
gRiesenstern
kinterstellare Linien
mstarke Metallinien
ndiffuse Linien
nnsehr diffuse Linien
ppekuliäres Spektrum
sscharfe Linien
sdUnterzwerge
wkschwache Linien
Zusätzlich werden häufig Leuchtkraftklassen angegeben: Ia helle Überriesen, Ib Überriesen, II helle Riesen, III normale Riesen, IV Unterriesen, V Zwerge (Hauptreihensterne), VI Unterzwerge, VII Weisse Zwerge. Die Klassen I bis V wurden von Morgan, W.W., Keenan, P.C., Kellman, E., 1943 eingeführt. Beispiel: Die Sonne ist ein G2 V Stern, d.h. ein Stern der Spektralklasse G2 und der Leuchtkraftklasse V.

Spektraltypparallaxe

[spectral typ parallaxe] Eine akkurate Spektralanalyse erlaubt die Klassifizierung eines Sterns, und damit die Bestimmung seiner absoluten Helligkeit. Mit der Messung seiner scheinbaren Helligkeit kann man über den Entfernungsmodul seine Entfernung bestimmen. Solcherart abgeleitete Entfernungen bezeichnet man bisweilen auch als Spektraltypparallaxe.

Spektrogramm

(spectrogramm) Fotografisch oder elektronisch aufgezeichnetes Spektrum.

Spektrograph

(spectrograph, spektroscope) Ein Gerät, mit dem elektromagnetische Strahlung in Abhängigkeit von der Wellenlänge aufgespalten und aufgezeichnet werden kann. Im optischen Wellenlängenbereich verwendet man dazu Prismen aus hochbrechendem Gläsern oder Interferenzgitter.

Spektrographie

[spectrography] Technik, um Spektren zu erzeugen.

Spektroheliogramm

(spectroheliogramm) Monochromatisches Bild der Sonne, wie es mit einem Spektroheliograph oder einem schmalbandigen Filter gewonnen werden kann.

Spektroheliograph

(spectroheliograph) Instrument zur Aufnahme der Sonne in monochromatischem Licht. Eine übliche Bauweise hat einen Eingangsspalt, der einen Streifen der Sonnenscheibe auf ein Gitter projeziert. Mit einem zweiten Spalt kann dann ein schmaler Wellenlängenbereich aus dem Spektrum, das das Gitter erzeugt, ausgesondert werden. Lässt man den Eingangsspalt die ganze Sonnenscheibe überstreichen, gewinnt man ein monochromatisches Bild der Sonne.

Spektroskop

[spectroscope] Seltener benutzter Ausdruck für Spektrograph.

Spektroskopie

(spectroscopy) Untersuchung und Interpretation von Spektren mit dem Ziel der Bestimmung des physikalischen Zustandes und der chemischen Zusammensetzung der Strahlungsquelle.

Spektroskopischer Doppelstern

(spektroscopic binary) Doppelstern, der nicht visuell aufgelöst werden kann, sondern sich nur durch periodische Verschiebung von Spektrallinien aufgrund der Dopplerverschiebung bemerkbar macht. Man unterscheidet Doppellinien- und Einzelliniensterne (double line star, single line stars). Der Unterschied besteht darin, dass bei Doppelliniensternen beide Komponenten etwa gleiche Helligkeit haben, bei Einzelliniensternen ein Stern aber viel heller ist als der Begleiter.

Spektrum

[spectrum] Mehrzahl: Spektren. Aufspaltung von elektromagnetischer Strahlung durch ein dispersives Medium erzeugt ein Spektrum. Ein einfaches Beispiel ist ein Regenbogen, bei welchem das weisse Sonnenlicht in Wassertropfen gestreut und in die einzelnen (Regenbogen)Farben aufgespalten wird. Spektrographie, die Technik, Spektren zu erzeugen, spielt eine dominante Rolle in der Physik und in der Astronomie. Mit Prismen- und Gitterspektrographen kann die Energieverteilung in der Lichtquelle aus dem Kontinuum und deren chemische Zusammensetzung aus Linien in Absorption oder Emission bestimmt werden. Grob gesagt, sind Absorptionslinien Senken im Kontinuum und Emissionslinien Spitzen darauf. Die Linien ermöglichen die Identifizierung von chemischen Elementen, die Breite und Tiefe der Linien erlaubt weitere Rückschlüsse auf Grössen wie Temperatur, Häufigkeit eines Elements und Schwerebeschleunigung.

Spezielle Relativitätstheorie

(special relativity) Erweiterung der Newtonschen Mechanik im Fall grosser Geschwindigkeiten. Wird oft Albert Einstein (1878-1955) als alleinigem Urheber zugeschrieben, in dessen berühmte Abhandlung von 1905 die erste konsistente Zusammenfassung markiert. Wichtige Beiträge stammen von ?? Minkowski und ??.
Die Grundlage der Speziellen Relativitätstheorie (SRT) ist die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit für alle Beobachter (strenggenommen: der Vakuumlichtgeschwindigkeit, da die Lichtgeschwindigkeit in Materie reduziert ist). Experimentell wurde das durch den Michelson-Morley Versuch bestätigt. Die Konsequenz der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit ist die Änderung des Relativitätsprinzips: so kann man nicht mehr wie im Galileischen Relativitätsprinzip der Newtonschen Mechanik Geschwindigkeit relativ zu einander einfach addieren. Die zweite wichtige Aussage der SRT ist die Äquivalenz aller Inertialsysteme; das bedeutet, dass Beobachter in zueinander gleichförmig bewegten Systemen (d.h. nicht zueinander beschleunigten) die gleichen physikalischen Gesetze wahrnehmen. Andersherum gesagt, gibt es kein herausgehobenes Ruhebezugssystem.
Eine wichtige Folgerung aus der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit (c = 299792.458 km/s) in der Astronomie/Kosmologie ist Relation von Alter und Entfernung von astronomischen Objekten: Je weiter ein Objekt von uns entfernt ist, desto älter ist es, da das von diesem Objekt ausgestrahlte Licht entsprechend länger braucht, um zu uns als Beobachter zu gelangen.

Sphärische Aberration

(spherical aberration) Abbildungsdefekt von sphärischen Linsen oder Spiegeln. Zur Korrektur verwendet man parabolisch geschliffene Teile.

Sphärische Astronomie

[spherical astronomy] Eine alternative Bezeichnung für Astrometrie, der Disziplin der Messung von Positionen und Eigenbewegungen von astronomischen Objekten.

Sphärischer Raum

(spherical space) Gleichförmiger Raum mit positiver Krümmung, in dem es keine Parallelen zu einer geraden Linie durch einen gegeben Punkt gibt. Die Winkelsumme eines Dreiecks ist grösser als 180 Grad.

Spica

Hellster Stern im Sternbild Jungfrau, also alpha Virginis. Der lateinische Name bedeutet Kornähre, der weniger gebrauchte arabische Name Alaazel bedeutet Hinterbein des Löwen. Es ist ein Bedeckungsveränderlicher mit 4 Tagen Periode. Die scheinbare Helligkeit ist 1.0 mag ist etwa 85 parsec entfernt und vom Spektraltyp B2. Die Effektivtemperatur beträgt 20000 K.

Spiculae

(spicules) Strahlenförmige Strukturen in der Chromosphäre der Sonne, die vor allem am Sonnenrand beobachtet werden können. Es sind kurzzeitige Phänomene von etwa 1000 km Länge und 10000 km Höhe, die entlang der Zellwände der Supergranulation auftreten.

Spiegelteleskop

[mirror telescope, reflecting telescope] Ein Teleskoptyp, bei welchem das Lichtsammeln mit Hilfe von meist sphärischen oder parabolischen Spiegeln bewerkstelligt wird anstatt wie mit optischen Linsen wie bei Linsenteleskopen (Refraktoren). Spiegelteleskope werden oft kurz als Spiegel und auch als Reflektoren bezeichnet. Im professionellen Bereich werden heute fast ausschliesslich Spiegelteleskope verwendet, da bei dieser Bauart kein Verlust in Linsen auftritt, und vor allem, weil man Spiegel sehr viel grösser als Linsen konstruieren kann. Letztere sind auf etwa 1 m Durchmesser begrenzt aufgrund der Eigenschaften von Glas.

Spin

[spin] Quantenmechanischer Drehimpuls. Astronomisch von Bedeutung vor allem bei der 21 cm Linie des neutralen Wasserstoffs: der Spin von mikroskopischen Teilchen wie Elektronen und Protonen kann nur zwei diskrete Einstellungen annehmen, up oder down. Im Wasserstoffatom gibt es nur ein Proton und ein Elektron in dess Hülle, und deren Spins können parallel oder antiparallel zueinander stehen. Diese beiden Quantenzustände sind energetisch verschieden, so dass zum Spinkippen Energie aufgenommen oder abgegeben werden muss. Die Energie entspricht genau der der 21 cm Radiowelle.

Spinne

(spider) Gestänge, an dem der Sekundärspiegel aufgehängt ist. Durch Brechungseffekte am Gestänge entstehen die Strahlen von Sternen (punktförmigen Objekten) auf Aufnahmen.

Spiralgalaxie

(spiral galaxy) Galaxie in Scheibenform mit mehr oder weniger ausgeprägten Spiralarmen. Oft wird auch der Begriff Scheibengalaxien gebraucht. Die Milchstrasse ist eine Spiralgalaxie, wobei die Sonne in einem Bereich zwischen Spiralarmen liegt. Die Spiralarme heben sich aufgrund ihrer Gas- und Molekülwolken, in welche Sterne gebildet werden, von der restlichen Scheibe ab. Ein Teil der Spiralgalaxien besitzt einen Balken (Balkengalaxien).

Sporadischer Meteor

(sporadic meteor) Meteor, der nicht zu einem Meteorschauer gehört.

Spörers Gesetz

[Spörer’s law] Die Tendenz, dass Sonnenfleck in Laufe eines Sonnenzyklus zu niedrigeren Breiten wandern. Grafisch aufgetragen, ergibt sich dadurch das Schmetterlingsdiagramm.

s-Prozess

[s-process, Slow process `Langsamer´ Einfang von Neutronen in schweren Atomkernen. Langsam bedeutet, dass das der Kern das einfangene Neutron durch Betazerfall in ein Proton umwandeln kann, bevor das nächste Neutron eintrifft. Einige Isotope schwerer Elemente können nur durch s-Prozesse erzeugt werden. Der s-Prozess spielt vor allem in Roten Riesen mit weniger als 9 Sonnenmassen eine Rolle.

Sputnik

[sputnic] Sowjetische unbemannte Raumschiffe, die 1957 und ´58 gestartet wurden. Sputnik I war der erste künstliche Satellit. Einige Zeit wurde der Sputnik als Begriff für alle künstlichen Satellieten verwendet.

SRT

Abkürzung für Spezielle RelativitätsTheorie.

SS 433

Pekuliärer Stern, wahrscheinlich ein Doppelsternsystem mit einem Neutronenstern und einem O- oder B-Stern als Begleiter. SS 433 liegt im Zentrum des Supernovaremnants W50, der auf 40000 Jahre geschätzt wird. Der Neutronenstern hat 0.8 Sonnenmassen, der Begleiter 3.2 Sonnenmassen.

SS-Cygni

Zwergnova mit Ausbrüchen von mehreren Tagen Dauer.

SS-Cygni-Sterne

[SS-Cygni stars] Klasse von Sternen, Zwergnovae, mit dem Prototyp SS Cygni.

SS-Katalog

[SS catalogue] Sternkatalog von C.B. Stephenson und N. Sanduleak.

S-Stern

(S-star) Kühler Riesenstern vom Spektraltyp K oder M mit Absorptionslinien von Zinkoxid. Oft findet man auch Linien von Oxiden seltener Erden wie Lanthanoxid (LaO), Yttriumoxid (YO) und Vanadiumoxid (VaO). Normale M-Sterne zeigen breite Absorptionsbande von Titanoxid (TiO). Zink entsteht in Kernreaktionen im Zentrum des Sterns und kann durch konvektive Umwälzung an die Oberfläche gebracht werden.

Stadien

Eine ägyptische Längeneinheit, die Eratosthenes benutzte, um den Umfang der Erde zu bestimmen. Er mass dazu die Mittagshöhe der Sonne in Alexandria und Syene und die Entfernung Syene-Alexandria. Die Winkeldifferenz der Mittagssonne betrug 7 1/7 Grad, die Entfernung Syene-Alexandria 5000 Stadien, woraus sich ein Erdumfang von 252000 Stadien oder 39690 km ergab. Der moderne Wert ist 40074 km. Syene ist heute als Assuan bekannt und dient als Touristenort dank der Nilstaudämme.

Stark-Effekt

[Stark effect] Aufspaltung von Spektrallinien durch elektrische Felder an der Quelle. Gewissermassen das elektrische Analogon zum magnetischen Zeeman-Effekt. Es gibt den quadratischen Stark-Effekt, bei welchem die Aufspaltung quadratisch von der elektrischen Feldstärke abhängt und der bei Atomen ohne permanentes elektrischen Dipolmoment im Grundzustand auftritt. Und den linearen Stark-Effekt, der bei Wasserstoff und wasserstoffähnlichen Atomen auftritt. Dort tritt eine Entartung für Zustände mit gleicher Hauptquantenzahl nach dem Bahndrehimpuls auf.

Starke Kraft

[strong force] Eine der vier elementaren physkalischen Wechselwirkungen, und wie die schwache Kraft eine kurzreichweitige. Die starke Kraft ist für den Zusammenhalt von Neutronen und Protonen im Atomkern zuständig.

Starlink

Computernetzwerk in Grossbritannien, um Astronomen Zugang zu Datenreduktions- und Analyseeinrichtungen zu geben. Eingerichtet 1980.

Starburst-Galaxien

[starburst galaxies] Galaxien, die einen Ausbruch von Sternentstehung zeigen. Meistens wohl durch Schocks infolge von Wechselwirkungen mit anderen Galaxien ausgelöst, die das Gas in der Galaxie komprimieren. Durch die höhere Dichte des Gases in den Schockzonen kann es besser kühlen und dadurch so weit kontrahieren, dass die Wolken instabil werden und kollabieren.

Stationärer Punkt

[stationary point] Der Punkt am Himmel, an welchem sich die scheinbare Bewegung der äusseren Planeten umkehrt (von direkt in retrograde und umgekehrt).

Statische Metrik

[static metric] Metrik der statischen Theorie. Die Robertson-Walker Metrik erlaubt die Berechnung von Abständen in einem homogenen und isotropen Universum.

Statische Theorie

[steady state theory] Eine der beiden kosmologischen Theorien, die bis zur Entdeckung der Hintergrundmikrowellenstrahlung in Konkurrenz zur Urknalltheorie stand. In der statischen Theorie geht man davon aus, dass das Universum an jedem Ort für alle Beobachter zu allen Zeiten gleich aussieht. Die beobachtete Expansion des Universums kann in dieser Theorie durch ständige neue Bildung von Materie erklärt werden, die die Löcher des Universums auffüllt, die durch die sich wegbewegenden Galaxien zurückgelassen werden. Nicht erst die Entdeckung der Hintergrundstrahlung desavourierte die statische Theorie, sondern schon die Zählung der Radioquellen. Eine Errungenschaft allerdings verdanken wir dieser Theorie: die Entwicklung der Theorie der Nukleosynthese in Sternen. Diese war nötig, da man die Entstehung der Elemente nicht durch Prozesse in der Folge eines Urknalls deuten konnte.

Statistische Parallaxe

[statistical parallax] Bestimmung der Distanz zu einer Gruppe von Sternen durch statistische Analyse ihrer Eigenbewegung.

Staub

(dust) Molekülkomplexe, die in den Hüllen von entwickelten Sternen (z.B. Mira-Sternen) entstehen können, und sich in Molekülwolken, wo sie vor kurzwelliger (UV) Strahlung geschützt sind, sammeln.

Steady State Theory

Englischer Ausdruck für Statische Theorie.

Stefan-Boltzmann Gesetz

[Stefan-Boltzmann law] Auch als Stefan-Boltzmannsche Strahlungsgesetz nach ihren Entdeckern Stefan und Boltzmann benannte Beziehung zwischen der vierten Potenz der Effktivtemperatur Teff eines Sterns, seiner Leuchtkraft L und dem Quadrat seines Durchmessers D:
L= s Pi D2 T4eff
Die Stefan-Boltzmann Konstante s hat den Wert 5.67 · 10-12 W /cm2 / K4. Die Beziehung gilt unter der Annahme, dass der Stern ein Schwarzer Körper ist, und funktioniert damit um so schlechter, je stärker das Spektrum von Absorptions- oder Emissionsbanden geprägt ist. Als Faustregel kann man sagen, dass es bei heisseren Sternen besser gilt als bei kühleren, da letztere breite Molekülbanden aufweisen, die eine starke Abweichung der spektralen von der des Schwarzen Körpers bewirken.

Steinbock

Sternbild des Tierkreises mit dem lateinischen Namen Capricornus und der Abkürzung Cap. Der griechische Waldgott Pan hatte Schiss vor dem Riesen Typhon und hat sich darum in einen Steinbock verwandelt, um sich vor ihm zu verstecken. Der hellste Stern alpha Capricorni heisst Algedi oder Dabih (arabisch: Glücksstern des Schlachtenden) und ist ein optischer, aber kein tatsächlicher Doppelstern mit 6.3 arcmin Abstand. Die beiden Komponenten sind 4.2 mag und 3.6 mag und haben die Spektraltypen G9 und G3. Sie sind 490 parsec bzw. 33 parsec von der Sonne entfernt.

Steinmeteorit

[stone meteorite??] Meteorite, die vollständig aus Gesteinsmaterial bestehen. Sie werden in die Chondriten und die Achondriten unterteilt. Sie machen den Grossteil der der im Fall beobachteten Meteoriten aus.

Stein-Eisenmeteorit

[stone-iron meteorite??] Grosse Gruppe von Steinmeteoriten, die metallische Einlagerungen besitzen.

Steinzeit

[stone ages] Eine Epoche in der Menschheitsgeschichte, die sich durch Sesshaftwerdung der Menschen und durch die Produktion von Werkzeugen aus Steinen auszeichnet. In dieser Phase entstanden bereits einige bemerkenswerte Bauten mit vermutetem astronomischen Hintergrund. Am bekanntesten sind wohl die Steinringe in Stonehenge, Südengland.

Stèphans Quintett

[Stèphan’s quintett] Kompakte Gruppe von wechselwirkenden Galaxien, die von M.E. Stèphan 1877 entdeckt wurde. Eine der Galaxien, NGC 7320, ist wahrscheinlich nur ein Projektionseffekt, die vier anderen, NGC 7137, 7318 a und b, NGC 7319, stehen in Wechselwirkung zueinander.

stellar

[stellar] Adjektiv: auf Sterne bezogen.

Stellardynamik

[stellar dynamics] Eine Disziplin der Astrophysik, die sich mit der Modellierung von Sternsystemen wie der Sonnenumgebung, offenen Sternhaufen, Kugelsternhaufen und Galaxien beschäftigt. Eingangsdaten sind dazu Positionen und Geschwindigkeiten der Sterne, wobei bei letzterem oft nur Geschwindigkeiten entlang der Sichtlinie (Line of Sight, LOS), auch Radialgeschwindigkeiten genannt, gemessen werden können, bei nahen Sternen auch Eigenbewegungen, die zusammen mit Entfernungen und der Radialgeschwindigkeit in dreidimensionale Raumgeschwindigkeiten übersetzt werden können. Bei weit entfernten Objekten wie Galaxien kann man in der Regel kaum noch Geschwindigkeiten von einzelnen Sternen messen, und muss sich mit den integrierten (überlagerten) Absorptionslinienprofilen, die von vielen Sternen entlang der Sichtlinie durch die Galaxie erzeugt werden, behelfen. Dazu muss ein komplexer Apparat eingesetzt werden, um aus diesen Daten brauchbare Modelle erzeugen zu können. Für einige entfernte Galaxien kann man jedoch einzelne Sterne, vor allem in den weiter aussen liegenden Bereichen messen: Planetarische Nebel strahlen einen grossen Teil ihrer Energie in wenigen, sehr scharfen Emissionslinien ab, so dass man sie relativ leicht finden und ihre Radialgeschwindigkeit bestimmen kann. Allerdings benötigt man eine grosse Zahl von solchen Objekten, um ein gutes Modell konstruieren zu können. Stehen keine anderen Daten zur Verfügung, benötigt man mehrere tausend PNe.

Stellarstatistik

[stellar statistics] Eine Disziplin der Astrophysik, die sich mit der Erfassung und Analyse von Positionen, Bewegungen und physikalischen Strukturen von astronomischen Objekten befasst.

Stern

[star] Eine selbstgravitierende Gaskugel heisst Stern. In den frühen Phasen wird die Schwerkraft durch Kernfusion im Zentrum und des dadurch resultierden thermischen Druck ausgeglichen. In der Phase nach Aufbrauchen des Brennmaterials kann ein Stern durch Entartungsdruck stabilisiert werden, sofern seine Masse nicht zu hoch ist, dass er vollständig zu einem Schwarzen Loch kollabiert. Die meisten Sterne sind Veränderliche, dass heisst, sie verändern ihre Helligkeit mit der Zeit. Diese Variation kann regelmässig sein wie bei den Pulsationsveränderlichen (RR-Lyr, Cepheiden) oder unregelmässig (z.B. Novae) und auf ganz verschiedenen Zeitskalen ablaufen. Die Ursache der Veränderlichkeit sind entsprechend sehr unterschiedliche Prozesse. 

Sternassoziationen

[stellar associations] Gruppen von einigen Dutzend bis einigen hundert Sternen mit jungen Mitglieder nennt man Assoziationen. Man untersteidet die T-Assoziationen, deren Mitglieder Veränderliche von Typ T-Tauri sind und O(B)-Assoziationen, die vor allem aus O- und frühen B-Sternen (Spektraltyp bis B2) bestehen. Man findet sowohl den Begriff O-Assoziationen als auch OB-Assoziationen. In allen Fällen findet man in Assoziationen in der Nähe von interstellarer Materie, und in vielen Fällen gibt es in der Nachbarschaft offene Sternhaufen. Das deutet auf ein kleines Alter der beteiligten Sterne hin; O- und frühe B-Sterne haben ohnehin nur eine kurze Lebensspanne von einigen zehn bis hundermillionen Jahren, sind andererseits sehr hell, so dass die Auffindwahrscheinlichkeit relativ gross ist.

Sternatlas

(star atlas) Sammlung von Himmelskarten mit Positionen von Sternen und anderen astronomischen Objekten.

Sternbeben

(star quake) Plötzliches Einbrechen der Kruste eines Neutronensterns. Durch die Abnahme der Rotationsperiode infolge des `Mitschleifens´ der Teilchen im Magnetfeld des Neutronensterns verändert sich die Fliehkraft, worauf sich die inneren Bereich des Neutronensterne aufgrund ihrer superfluiden Konsistenz augenblicklich einstellen können, die steife Kruste jedoch nicht. Somit `hängt´ die Kruste irgendwann `in der Luft´ und bricht ein. Dadurch verändert sich wiederum das Trägheitsmoment des Neutronensterns (Pirouetteneffekt), und die Rotationsperiode nimmt schlagartig ab. Diesen Effekt nennt man glitch.

Sternbedeckungen

[stellar eclipses] Sternbedeckungen können durch den Mond und durch Planeten hervorgerufen werden. Dabei bewegt sich der Mond oder der Planet durch die Sichtlinie zum Stern. Sternbedeckungen von (hellen) Sternen durch den Mond sind noch relativ häufig, durch die Planeten sehr selten. Am häufigsten sind Bedeckungen durch die Venus, die eine mittlere Periode von mehreren hundert Jahren haben. Regulus wird am 1.10.2044 durch die Venus bedeckt, das darauffolgende Ergeignis am 6.10.2271 erfordert etwas mehr Geduld...

Sternberg

Staatliches Observatorium in Moskau mit Observatorien in Kasachstan und auf der Krim.

Sternbilder

[] Die meisten Sternbilder des Nordhimmels waren schon vor 5000 Jahren von den Babyloniern eingeführt worden, und wurden über die griechische Mythologie in den modernen westlichen Kulturkreis aufgenommen. In der Astronomie haben sie rein mnemonischen Charakter (damit man einfacher Himmelsregionen bezeichnen kann, ohne mit relativ unanschaulichen Koordinatenangaben um sich werfen zu müssen).

Sternentstehung

[star formation] Sterne entstehen aus kollabierenden Molekülwolken. Das dichte Gas kann durch elektromagnetische Strahlung effizient kühlen, wodurch der thermische Druck verringert wird und weiteres Material nachströmen kann, wodurch sich die Dichte erhöht und damit die Strahlungskühlung verstärkt wird. Im Zentrum der Konfiguration bildet sich ein kugelförmiges Objekt, das von einer Scheibe akkretierten Gases umgeben ist. In dieser kann sich ein Begleitstern oder/und Planeten bilden. In dieser Phase bilden sich wohl auch die Jets der als Herbig-Haro Objekte beobachteten Protosterne. Sofern die Gaskugel genug Masse hat, kann sie im Kern Wasserstoffusion zünden. In der Folge baut sich Strahlungsdruck auf, der die umliegenden Gasschichten wegbläst. Das kann man in einigen Fällen wie den Sternen in den Plejaden in Form von blauem Reflektionsleuchten sehen. Der Stern kommt auf die Hauptlinie des HRDs.

Sternentstehungsausbruch

[starburst] Spontaner oder (durch Wechselwirkung) induzierter Ausbruch von Sternentstehung.

Sternentwicklung

[stellar evolution] Nach der Phase der Sternentstehung beginnen Sterne ihr Leben auf der sogenannten Hauptreihe im HRD. Das ist eine relativ dünne Linie von rechts oben nach links unten, auf welcher jeder Stern je nach seiner Masse plaziert ist: rechts oben die massereichen, links unten die masseärmsten. Das Merkmal aller dieser Sterne ist die Wasserstoffusion im Kern als Energiequelle. Nach Versiegen des Wasserstoffs im Kern des Sterns (im Fall massereicher Sterne nach einigen Millionen Jahren, bei massearmen mehrere zehn Milliarden) unterscheidet sich die weitere Entwicklung. Die masseärmsten Sterne kühlen aus, da sie keine weitere Energiequelle zur Verfügung haben. Im HRD wandern sie nach unten. Die massereicheren können Wasserstoffbrennen in einer Schale um den Kern aufrecht erhalten und im Kern die Fusion von Helium zu Kohlenstoff zünden (Triple-Alpha Prozess). Die Sterne wandern während dieser Phase nach Rechts oben im HRD, in das Gebiet der roten Riesen. Sterne wie die Sonne sind nach dieser Phase am Ende und werden nach Abstossen der ausgedehnten Hülle zu Weissen Zwergen (im HRD links unten). Massereiche Sterne können noch weitere Fusionszyklen in Kern durchlaufen bis zur Fusion von Silizium zu Eisen. Da Eisen nicht mehr mit Energiegewinn weiterfusioniert werden kann, finden diese Sterne hier ihr ihr Ende in Form einer Supernovaexplosion. Übrig bleibt ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch.

Sternhaufen

(star cluster) Gruppe von gravitativ aneinander gebundenen Sternen mit gleichem Ursprung. Man unterscheidet offene Haufen, die man meist in der Scheibe von Spiralgalaxien findet, und Kugelsternhaufen, die vor allem in Halos von Galaxien anzutreffen sind. Junge Sterne in der Scheibe findet man oft in kleinen Haufen, die auch Assoziationen genannt werden.

Sternkatalog

(star catalogue) Sammlungen von Informationen, die neben Position und Helligkeit meist auch eine Reihe physikalischer Informationen zu den einzelnen Sternen enthalten. Die Mitglieder werden in der Regel aufgrund verschiedener Kriterien ausgewählt. Viele Sternkataloge sind mittlerweile in elektronischer Form in Datenbanken verfügbar.

Sternkult

[] Kulte, die Sterne und Planenten mit Gottheiten identifizierten. In der Frühgeschichte wurde fleissig an der Entwicklung solcher Kulte gearbeitet, und eine ganze Reihe von Beobachtungen gemacht, um aus Veränderungen von Positionen etc. Rückschlüsse auf irdische Schicksale, vor allem von leitenden Persönlichkeiten zu ziehen. Dieser Triebfeder verdankt die Astronomie so manche Erkenntnis und eine immer noch bestehende Astrologieindustrie beträchtliche Umsätze. Ich wage die Vermutung, dass weltweit mehr Geld für astrologischen Hoskuspokus verschossen wird als für astronomische Forschung.

Sternpopulation

[stellar population] Man unterteilt Sterne in Population I und II. Von der Beobachtungsseite her erfolgt die Unterteilung nach Kriterien der Metallizität und - in der Milchstrasse - der Dynamik. Von der astrophysikalischen Sichtweise entspricht dem eine Einteilung nach Entstehungsepochen.
Pop II Sterne entstehen in frühen Phasen der Galaxienentstehung und befinden sich daher vor allem in den ältesten Teilen einer Galaxie, dem Bulge, im Halo und in den Kugelsternhaufen. Sie sind metallarm. In extragalaktischen Systemen treten sie vor allem in Ellipsen auf.
Pop I Sterne bilden die Scheibenbevölkerung. Sie sind metallreich. Viele heisse, junge Sterne lassen die Scheiben hell und blau erscheinen.
Ab und an wird eine Pop III bemüht. Das ist eine hypothetische Klasse ovn Sternen, die in der ersten Sternentstehungsphase entstanden wäre und heute vollständig verschwunden ist. Da in dieser Phase keine Metalle vorhanden waren, entwickeln sich solche Sterne anders als heutige; so sollten sie zum Beispiel viel grössere Massen haben. Das ist ein Grund, diese Klasse zu postulieren, da sehr massereiche Sterne nur kurz leben und in einer Supernovaexplosion ihr Material wieder ins ISM zurückliefern, wo es folgenden Sterngeneration - mit Metallen angereichert - zur Verfügung steht.

Sternschnuppen

[falling stars] Populärer Ausdruck für Meteore.

Sternwarte

[observatory] Eine astronomische Beobachtungsstation mit mindestens einem Teleskop. Häufig findet man Analagen mit einigen bis zu einigen tausend Teleskopen. Es gibt Amateursternwarten (meist privat oder von Astronomischen Vereinigungen betrieben), Schulsternwarten, Volkssternwarten (öffentlich zugängliche Sternwarten, oft Schulsternwarten oder alte Anlagen von astronomischen Instituten, auch von Vereinen betrieben) und professionelle Sternwarten. Letztere sind vor allem an einsamen Orten in (Halb)Wüsten (La Silla und Paranal, ESO; Cerro Tololo, USA; New Mexico, mehrere; Sutherland, Südafrika; Siding Springs, Australien) oder auf Bergen von Inseln (Kanarische Inseln, Hawaii) anzutreffen und besitzen meist grosse Teleskope (gegenwärtig bis 10 m Spiegeldurchmesser). Ein relativ neuer Trend sind Teleskopfarmen, in welchen bis zu einigen tausend kleinerer, aber vollautomatischer Teleskope vor allem zur Überwachung von variablen Objekten eingesetzt werden.

Sternwind

[stellar wind] Teilchenstrahlung von Sternen, die durch Strahlungsdruck beschleunigt werden. Ein bekannter Fall ist der Sonnenwind, der Variationen zeigt, die mit dem Sonnenzyklus korreliert sind. Massereiche Sterne können einen Grossteil ihrer Masse durch Sternwinde verlieren, zum Beispiel die Wolf-Rayet Sterne. Diese haben schnelle Sternwinde mit Expansionsgeschwindigkeiten von einigen 100 km/s, während kühle Überriesen langsame Sternwinde haben.

Sternwolke

(star cloud) Ein Bereich, vor allem entlang des Bandes der Milchstrasse, in der viele Sterne durch Prokjektionseffekt einen wolkenartigen Eindruck ergeben.

Steward Observatory

[Steward observatory] Das Observatorium der Universität Arizona, von dem das Kitt Peak National Observatory betrieben wird.

Stickney

Der grösste Krater auf Phobos, dem inneren Marsmond, mit 10 km Durchmesser (Phobos ist 28 km lang).

Stier

Eines der dreizehn Tierkreissternzeichen. Mit lateinischem Namen Taurus, die Abkürzung ist Tau. Der griechischen Sage nach ist der Stier ein schneeweisser gewesen, und in Wahrheit war es der verwandelte Zeus, der in dieser wohl sehr beeindruckenden Gestalt die phönizische Königstochter Europa nach Kreta entführt, welches seinerzeit offensichtlich noch etwas weniger Touristen hatte, so dass die Schöne letzten Endes niemand anderen als den dann als - natürlich - Mister Universum auftretenden Zeus hatte, dem sie sich in die Arme und wer weiss was werfen konnte. Na ja, zum Ausgleich wurde ein Kontinent nach ihr benannt. Der hellste Stern, alpha Tauri, heisst Aldebaran, was (arabisch) bedeuten soll: Der Nachfolgende. Er folgt den Plejaden nach. Es handelt sich um einen Roten Riesen von Spektraltyp K5 mit einer Effektivtemperatur von 3500 K. Er ist etwa 20 pc von uns entfernt und macht sich mit 55 km/s von uns weg aus dem Staub. Seine scheinbare Helligkeit ist 0.9 mag.

Stokesparameter

[Stokes parameter] Vier Parameter zur Beschreibung von polarisierter Strahlung. Mit Radioteleskopen können sie direkt gemessen werden, wodurch man Aufschluss erhält über die Magnetfelder in den Radioquellen.

Stonehenge

Prähistorisches Steinmonument in England, 130 km westlich von London, das vielleicht als Observatorium benutzt wurde.

Stonyhurst disc

Vordruck, der von Sonnenphysikern benutzt wird, um Erscheinungen auf der Sonnenoberfläche aufzufinden.

Störungsrechnung

[] Eine Technik, die zum Beispiel bei der Berechung von Bahnen in Mehrkörpersystemen eingesetzt wird. In der Regel setzt man ein ungestörtes System an und addiert zu diesem einen oder mehrere Störungsterme. Störungsrechnung artet schnell in grosse Rechnerei aus.

Strahlung

[radiation] Strahlung kann korpuskelbehaftet sein (die radioaktive alpha- und beta-Strahlung, die kosmische Strahlung, Sonnen-, Sternwind) oder sich über sich ausbreitende Wechselfelder fortplanzen (elektromagnetische Strahlung wie Licht, IR, Radiowellen, UV, Röntgen- und gamma-Strahlung). Im letzteren Fall können aufgrund des Welle-Teilchen-Dualismus auch Phänomene auftreten, die wie Korpuskelwechselwirkung aussehen (Comptoneffekt). Strahlungen können eine Reihe schädlicher Effekte auf biologische Organismen haben: Sonnenbrand durch UV-Strahlung, Zellschädigungen durch ionisierende Strahlen, vor allem Teilchenstrahlung, Anregung und Erwärmung von polaren Molekülen, durch Mikrowellenstrahlung.

Strahlungsära

[radiation-era] Die Zeit zwischen 1 Sekunde nach dem Urknall (Ende der Leptonenära) und 1 Million Jahren nennt man Strahlungsära. In dieser Zeit fand die primordiale Nukleosysthese statt: es bildeten sich aus den Protonen Deuterium, Tritium (die mit ein und zwei Neutronen angereicherten Versionen des Wasserstoffs; auch als schwerer und überschwerer Wasserstoff bekannt) und Helium. Schwerere Elemente konnten sich kaum bilden, da die Temperaturen schnell zu weit absanken (um Kerne mit grösserer Kernladungszahl = mehreren Protonen zu fusionieren, muss die Energie immer grösser werden, um die Coulombbarriere, die Abstossung gleichnamiger Ladungen, zu überwinden). Am Ende der Strahlungsära war das Universum etwa 3000 K kalt, und hier wurde die heute als 3 K Strahlung bekannte kosmische Hintergrundstrahlung geboren. In der nachfolgenden Materieära bildeten sich durch Elektroneneinfang (Rekombination) Atome, und so nach und nach grössere Gebilde wie Sterne, Galaxien und Galaxienhaufen. All das, was heute noch so rum ist.

Strahlungsgürtel

[radiation belts??] Das Erdmagnetfeld hat die dankenswerte Eigenschaft, dass es elektrisch geladenen Teilchen den dirkten Weg auf die Erdoberfläche verwehrt. Stattdessen werden die Teilchen abgelenkt und konzentrieren sich in Strahlungsgürteln, die als van Allen-Gürtel bekannt geworden sind, und 1958 mit den Satelliten Explorer I und Pioneer III nachgewiesen wurden. Die beiden van Allen-Gürtel befinden sich in 4000 km bis 7000 km Höhe und in 23000 km bis 30000 km Höhe. Ausserhalb herrscht das rauhe Klima des echten Weltalls. Die Shuttles, die MIR und die ISS befinden sich wohlweisslich weit innerhalb des inneren Strahlungsgürtels. Ein längerdauernder Aufenthalt ausserhalb der Strahlungsgürtel kann, speziell in Zeiten aktiver Sonne, ihre Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen. Das wird auch ein Knackpunkt für die Marsbesiedler sein: das Magnetfeld des Mars ist unzureichend schwach, und man ist eine ganze Weile (etwa 18 Monate, mit heutiger Technik) unterwegs dorthin, während welcher man praktisch völlig ungeschützt in einer Aludose sitzt.

Strahlungstemperatur

[radiation temperature] Die Temperatur, die ein Schwarzer Körper haben müsste, um einen grösseren, aber begrenzten Spektralbereichs eines Sterns anpassen zu können. Eine Spezialisierung auf eine Wellenlänge nennt man Schwarze Temperatur.

Stratigraphie

[stratigraphy??] Studium der Schichtung von Felsen. Damit kann man Einblicke in die geologische Geschichte eines Mondes oder Planeten gewinnen. Auf der Erde zum Beispiel auch die Klimageschichte durch Sedimentgesteine von Gletscherseen.

Stratosphäre

[stratosphere] Schicht der Erdatmosphäre zwischen 15 und 50 km Höhe. Untere Grenzschicht ist die Tropopause, die den Übergang zur Troposphäre markiert. Das Ozon in der Stratosphäre absorbiert einen grossen Teil der UV-Strahlung, so dass UV-Astronomie oberhalb dieser Schicht betrieben werden muss.

Strichspur

[] Strichspuraufnahmen gewinnt man mit einer Langzeitbelichtung mit einer festmontierten Kamera. Die Polarregion - die Verlängerung der Erdachse in den Himmel - erscheint als Punkt.

Stringtheorie

[string theory] Theorie in der Teilchenphysik, die Elementarteilchen als eindimensionale Strukturen anstelle von Punktobjekten behandelt.

Strömgrenradius

[Strömgren radius] Der Radius, bis zu welchem UV-Photonen eines Sterns den Wasserstoff in seiner Umgebung vollständig ionisieren kann.

Strömgrensphäre

[Strömgren sphere] Vollständig ionisierte Region um heisse Sterne (der Spektraltypen O und B).

STScI

Abkürzung für Space Telescope Science Institute.

Stundenachse

[hour axis??] Die Achse einer parallaktischen Montierung, die parallel zur Erdachse ausgerichtet ist, nennt man Stunden- oder Polachse.

Stundenkreis

[hour circle??] Der Grosskreis, der durch den Pol und das Gestirn verläuft, heisst Stundenkreis.

Stundenwinkel

[] Der Winkelabstand eines Gestirns gegen den Meridian im Süden nennt man Stundenwinkel. Wie der Name ausdrückt, wird er häufig im Zeitmass von 0 h bis 24 h angegeben. Man findet aber auch Angaben im Gradmass von 0 bis 360 Grad. Die Angabe erfolgt vom Meridian nach West mit positiven Werten, vom Meridian nach Osten mit negativen Werten.

S-Typ Asteroid

[S-type asteroide] Klasse von Asteroiden aus silikathaltigem Material mit mittlerer Albedo, die im inneren Asteroidengürtel sehr häufig sind.

Submillimeterastronomie

[submillimeter astronomy] Der Wellenlängenbereich von 0.3 bis 3 Millimeter liegt zwischen Radio und dem IR. Dadurch ergibt sich eine eigene Beobachtungstechnik. Da Wasserdampf in diesem Bereich des elektromagnetischen Spektrums absorbiert, müssen die Teleskope in trockenen und möglichst hohen Lagen aufgebaut werden. In der Schweiz gibt es am Gornergrad ein Submillimeterteleskop, die ESO betreibt in La Silla das Schwedische Submillimeterteleskop. Weitere sind das James Clark Maxwell und das Caltec Teleskope am Mauna Kea in Hawaii.
Submillimeteruntersuchungen sind wichtig im Bereich der kosmischen Hintergrundstrahlung, die Sternentstehung und Moleküle im ISM.

Subreflector

[subreflector] Zweiter Reflektor in Radioteleskopen nach der Cassegrain-Bauweise.

Subsolarer Punkt

[sub solar point] Der Punkt auf einer Planetenoberfläche, von welchen ein Beobachter die Sonne genau im Zenith sieht.

Südafrikanisches Astronomisches Institut

[South African Astronomical Observatory] Das als SAAO abgekürzte nationale Observatorium Südafrikas mit Sitz in Kapstadt und Beobachtungsanlagen in Sutherland in der Karuuh. Es untersteht dem Rat für wissenschaftliche und industrielle Forschung. Das SAAO entstand in der heutigen Form nach der Fusion des alten Royal Observatory (Kapstadt) und des Republic Observatory (Johannesburg). Eine Spezialität des SAAO ist die Beobachtung von variablen Sternen mit extrem kurzen Oszillationen und kleinen Amplituden.

Südatlantische Anomalie

[southern atlantic anomaly] Gegend im Südatlantik, über der der Van Allen Gürtel sehr weit in die Erdatmosphäre herunterreicht und damit eine Gefahr für künstliche Satelliten darstellt.

südliche Krone

(corona australis) Sternbild am Südhimmel.

Südliches Dreieck

[southern triangle] Sternbild am Südhimmel mit lateinischem Namen Triangulum Australe und der Abkürzung TrA. Es wurde von Bayer 1603 eingeführt. Der hellste Stern, alpha Trianguli australis, hat eine Helligkeit von 1.9 mag und ist vom Spektraltyp K2. Er ist etwa 60 parsec vom Sonnensystem entfernt.

Sulci

(von lat. sulcus) Systeme von parallelen Hügelketten auf Planetenoberflächen. Beispiele sind der Schweizer Jura und die Appalachen im Osten der USA.

Sungrazer

[sungrazer] Komet mit einer Periheldistanz, die ihn durch die äusseren Schichten der Sonne bringt. Es gibt eine Gruppe von langperiodischen Kometen, die Kreutz Gruppe (nach Heinrich Kreutz). Sie gehören zu den hellsten beobachteten Kometen.

Sunspot

Ort des Sacramento Peak Observatory des US National Solar Observatory; New Mexica, USA.

Sunyaev-Zel'dovich Effekt

[Sunyaev-Zel'dovich effect] In der kosmischen Hintergrundstrahlung beobachtete Anisotropie, die durch Absorption der Strahlung auf dem Weg durch grosse Galaxienhaufen hervorgerufen wird.

Superhaufen

(super cluster) Ansammlungen von Galaxienhaufen. Etwa 50 sind bekannt mit durchschnittlich 12 grossen Galaxienhaufen. Charakteristischer Durchmesser sind hunderte Mpc.

Supergalaktische Ebene

(supergalactic plane) Die Referenzebene eines Koordinatensystems zur Angabe von Position naher Galaxien mit den Definitionspunkten Sonne, galaktisches Zentrum und Zentrum des Virgohaufens. Die galaktische Ebene und die supergalaktische Ebene stehen fast senkrecht zueinander.

Supergranulation

[supergranulation] Ein Muster von grossskaligen Konvektionszellen, die selbst aus hunderten/tausenden von Granulen bestehen. Im weissen Licht fast unsichtbar, werden sie in engen Filtern, z.B. H-alpha, beobachtet. Charakteristischer Durchmesser ist mehrere tausend Kilometer (korrekt???).

Supergravitation

[supergravitation] Versuche einer verallgemeinernden Theorie mit dem Ziel, die Gravitationsenergie mit den anderen fundamentalen Wechselwirkungen zu verbinden. Wurde von den Superstringtheorien abgelöst.

Superluminale Bewegung

[superluminal motion] Bewegung mit scheinbar Überlichgeschwindigkeit. In Wirklichkeit ein Projektionseffekt: Der Winkelabstand von zwei Quellen (in der REgel Radiojets) vergrössert sich mit einer `Geschwindigkeit´, die bis etwa zehnfache Lichtgeschwindigkeit erreichen kann. Die Ausdehnungsrichtung liegt sehr nahe an der Sichtlinie und die Geschwindigkeit des Radionlobes ist fast Lichtgeschwindigkeit.

Supermassives Schwarzes Loch

[supermassive black hole] In den Zentren der meisten Galaxien vermutet man aufgrund von verschiedenen Beobachtungen supermassive Schwarze Löcher. Es gibt Anzeichen dafür, dass diese Gebilde eine obere Grenzmasse nicht überschreiten, die von der Masse der Galaxie, bzw. des Bulge der Galaxie abhängt und in etwa 1 Prozent beträgt. Auch wenn das Modell der supermassiven Schwarzen Löcher das plausibelste Modell ist, um die Helligkeit von aktiven Galaxienkernen, die Dynamik der Sterne im Zentrum der Milchstrasse und der Kinematik von Gasringen und Sternen in den Zentren von Galaxien zu erklären, gibt es noch keine Gewissheit für diese Objekte. Allerdings sind die Alternativen wie ein Neutronensternhaufen (dynamisch nicht stabil; zu viele Sterne in einem kleinen Volumen, Kollisionen, Merging, Bildung eines Schwarzen Loches) oder relativ homogen verteiltes Gas (sollte sich bemerkbar machen) deutlich unwahrscheinlicher. Die Entstehung der supermassiven Schwarzen Löcher ist noch nicht geklärt: entstehen sie in den Galaxien, oder entstehen die Galaxien um die (primordialen?) Schwarzen Löcher herum.

Supermassiver Stern

[supermassive star] Übermässig massereicher Stern. Eigentlich ist dieser Ausdruck keine exakte Definition, doch kann man als Faustregel 100 Sonnenmassen als Obergrenze möglicher Sternmassen verwenden.

Supernova

[supernova] Mehrzahl: Supernovae. Das Ende eines Sternlebens in Form einer Explosion, bei der wirklich grosse Energiemengen freigesetzt werden: 1051 erg in elektromagnetische Strahlung, zehnmal mehr kinetische Energie in die Hülle und ein Faktor hundert im Vergleich zum Licht in Form von Neutrinos.
Es gibt zwei Typen von Supernovae, I und II, die anhand ihrer Spektren so eingeteilt wurden. Typ II Supernovae haben sehr massereiche (mehr als 8 Sonnenmassen) Sterne als Vorgänger und zeigen keine Wasserstofflinien im Spektrum (der wurde schon verbraucht). Nach dem Siliziumbrennen im Kern (Si verbrennt zu Fe) ist die Energiequelle des Sterns im Kern erloschen, da das Eisen nicht mehr mit Energiegewinn fusioniert werden kann. Da der Stern damit sein Gleichgewicht verliert (es gibt keine Gegenkraft in Form eines thermischen Druckes mehr zur Eigenanziehungskraft) fällt der Kern des Sterns in sich zusammen. Aufgrund komplizierter Prozesse wird ein grosser Teil der Masse explosionsartig nach aussen geschleudert. Im Inneren bleibt entweder ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch zurück. Den Neutronenstern kann man in einigen Fällen als Pulsar beobachten.
Supernovae vom Typ Ia dagegen sind wahrscheinlich Weisse Zwerge in engen (kataklysmischen) Doppelsternsystemen mit Massenüberstrom. Wenn die Masse des Weissen Zwerges das Chandrasehkar-Limit von 1.4 Sonnenmassen überschreitet, kann der Gegendruck, der auf der Elektronenentartung beruht, nicht mehr aufrecht erhalten werden, und der Stern kollabiert. In der folgenden Explosion wird der Stern vollständig zerstört.
In beiden Fällen wird eine grosse Menge gasförmigen Materials in das Interstellare Medium befördert. Die expandierende Hülle nennt man Supernova Remnant. Aufgrund der Anreicherung mit schwereren Elementen als Wasserstoff und Helium, die im Vorgängerstern oder während der Explosion produziert wurden, tragen die Supernovae die Hauptrolle in der Anreicherung des Interstellaren Mediums.

Supernova 1987A

SN 1987A war eine Typ II Supernova in der Grossen Magellanschen Wolke. Sie wurde am 24. Februar 1987 (Helligkeit 6. mag) entdeckt und ist mit 2.8 mag im Maximum (Mitte März 1987) die nächste und hellste Supernova seit 1604. Der Vorgängerstern war ein blauer Überriese mit Namen Sanduleak -69 202.

Supernova remnant

[Supernova remnant] Die abgeblasene Hülle einer Supernova heisst supernova remnant. In den frühen Phasen expandiert diese Gashülle mit Geschwindigkeiten von der Grösse von 10000 km/s. Am äusseren Rand des supernova remnants bilden sich Schockzonen, wenn das Material mit interstellarer Materie zusammenstösst. Dadurch wird die ISM aufgeheizt. Durch eine einwärts laufende weitere Schockfront wird das ausgeworfene Material erhitzt. Dieser Bereich ist im Röntgenlicht sichtbar. Im Radiobereich sieht man diese Schalen aufgrund ihrer Synchrotronstrahlung.
In späteren Phasen fragmentiert die Hülle in Klumpen. Das in diesen Klumpen enthaltene metallreiche Gas vermischt sich mit Material des ISM und erhöht damit die Metallizität der folgenden Sterngeneration, die sich aus diesen Wolken bildet.
Die chemische Zusammensetzung des supernova remnant unterscheidet sich nach dem Supernovatyp.
Einige bekannte Supernovaremnants sind der Krebsnebel, Cassiopeia A, Keplers Stern, Brahes Stern und der Cygnus loop.

Superstringtheorie

[superstring theory] Eine Version der Stringtheorie, die die grundlegenden Ideen der Supersymmetrie einschliesst. In der Astronomie könnten solche Theorien in der frühen Geschichte des Universums eine Rolle spielen.

Surface Brightness Fluctuations

Englischer Ausdruck für Oberflächenhelligkeitsschwankungen.

Surge

[surge] Im deutschen wohl als “Auswurf” bezeichnete Erscheinung in der Chromosphäre der Sonne, die zur Gruppe der Protuberanzen gehört. Die Aufstiegsgeschwindigkeit beträgt mehrere hundert km/s, in einigen Fällen bis knapp unter 1000 km/s. Gelegentlich kann man ruckartige Beschleunigungen des Auswurfmaterials beobachten. Die Protuberanzen können bis zu 2 Millionen km über die Sonne hin aufsteigen. Die Surges sind Verwandte der Flares.

Surveyor

Unbemannte Raumsonden, die zwischen 1966 und 1968 weich auf dem Mond landeten. Fünf Missionen waren erfolgreich. Hauptaufgabe war, Daten für bemannte Mondlandeaktionen zu sammeln.

SU Ursae Majoris Sterne

[SU Ursae Majoris stars] Eine Art von Zwergnovae, die Ausbrüche von mehreren Tagen Dauer zeigt. In einigen Fällen sind die aktiven Phasen fünfmal länger und um 2 Magnituden heller.

Sylvia

Asteroid 87 mit 272 km Durchmesser, entdeckt 1866 von N. Pogson.

Symbiotischer Stern

[symbiotic star] Siehe auch kataklysmische Variable. Enges Doppelsternsystem mit einem Weissen Zwerg und einem Zwergstern, der Masse an den Weissen Zwerg verliert. Im Spektrum zeigen widerspieglet sich das darin, dass typische Linienstrukturen eines kühlen Sterns mit den Emissionslinien eines heissen Gases vorhanden sind. Die Emissions stammt von der Akkretionsscheibe oder von deren `Hot Spot´. Aufgrund des nicht völlig gleichmässigen Materiezufluss und der zeitlichen Entwicklung der Akkretionsscheibe (Auf- bzw. Abbauphasen, Warps, ...) sind diese Art von Sternen variabel.
Der Ausdruck “Symbiotische Sterne” wurde 1928 von P. Merrill eingeführt.

Synchrone Rotation

[synchronous rotation] Gebundene Rotation.

Synchrotronstrahlung

[synchrotron radiation] Strahlung von relativistischen elektrisch geladenen Teilchen in einem Magnetfeld. Das Spektrum der Synchrotronstrahlung unterscheidet sich stark von dem thermischer Strahlung. Die Messung der Polarisation erlaubt die Bestimmung der Magnetfeldstärke. Ursprünglich in Teilchenbeschleunigern vom Synchrotrontyp entdeckt, kennt man mittlerweile viele astronomische Quellen von Synchrotronstrahlung: var allem Supernovaüberreste und aktive (Radio)Galaxien.

Synodischer Monat

[synodic month] Zeitintervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Neumonden (bzw. jeder anderen beliebigen Phase). Das sind 29.53059 Tage, was schon den Babyloniern bis auf die vierte Stelle hinter dem Komma bekannt war.

Synodische Periode

[synodic period] Die Zeit, die ein Planetenpaar braucht von Konjunktion zu Konjunktion. Bei Monden die mittlere Zeitdauer von Konjunktion des Mondes mit der Sonne vom Planeten aus gesehen.

Synthetisches Aperturradar

[synthetic aperture radar] Radartechnik, bei der Radarechos von schnell gepulster Radarstrahlung aufgezeichnet und im Computer zu (dreidimensionalen) Bildern zusammegesetzt wird. Wurde bei der Magellanmission zur Venus angewendet.

Syrtis Major Ebene

[Syrtis Major plane] Verkraterte vulkanische Ebene auf dem Mars, gekennzeichnet durch ein im Teleskop leicht erkennbare dunkle Dreieck.

Szintillation

[scintillation] Das Funkeln der Sterne aufgrund von (bodennaher) Luftunruhe nennt man Szintillation. Das kann sehr romantisch erscheinen, ist für Astronomen aber meist eine mittlere Katastrophe (es sei denn, sie sind verliebt und off-duty).
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email: moristarted 2001-08-31, last update 2001-08-31