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Glossar: Z

Z

Symbol für Metallizität. Angabe üblicherweise in Relation zur Häufigkeit in der Sonne. Metalle werden in der Astronomie alle chemischen Elemente ausser Wasserstoff (H) und Helium (He) bezeichnet. Der Anteil der Metalle in der Sonne ist 2 % der Masse der Sonne. 

z

Symbol für die Rotverschiebung (von weit entfernten Objekten wie Galaxien oder Quasaren, bzw. Galaxienhaufen).

Zahleffekt

[number effect] Weit entfernte Objekte zeigen Rotverschiebung der Spektrallinien, was als Dopplereffekt gedeutet wird und somit auf eine Expansion des Raumes schliessen lässt. Aufgrund der Rotverschiebung reduziert sich die Anzahl der Photonen in einem fixen Farbband von einer weit entfernten Galaxie um den Faktor 1/(1+z), wobei z die Rotverschiebung bedeutet.

ZAMS

Abkürzung für Zero Age Main Sequence, zu Deutsch: Alter Null Hauptreihe. Frisch geborene Sterne reihen sich nach dem Zünden des Wasserstoffbrennens im Kern entsprechend ihrer Masse auf der sogennanten Hauptreihe im Hertzsprung-Russell-Diagramm ein.

Z Andromedae Sterne

[Z Andromedae stars] Variable Sterne, die zu den symboitischen Sternen gehören.

ZC

Englische Abkürzung für Zodiacal Catalogue, den Zodiakalkatalog.

Z Cameliopardis Sterne

[Z Cameliopardis stars] Verwandte Klasse zu den UU Geminorum- und SS Cygni-Sternen, jedoch mit Unterbrechungen der Helligkeitsvariation auf etwa der Hälfte zwischen Maximum und Minimum der Lichtkurve. Sie sind sehr selten.

Zeeman-Effekt

[Zeeman effect] Magnetfelder führen zu einer Aufspaltung von Spektrallinien in verschiedene Komponenten. Die Weite der Aufspaltung kann zur Messung von Magnetfeldstärken verwendet werden.

Zeit

[time] Physikalische Grösse, die Ereignisse an einem Ort einer Abfolgeordnung unterwirft.

Zeitbestimmung

[] Um an verschiedenen Orten Abläufe zeitlich vergleichen zu können, müssen Zeitpunkte eindeutig bestimmt werden können. Dazu benötigt man Vorrichtungen zur Messung von Zeit. Uhren sind solche Geräte, aber man kann auch astronomische Beobachtungen heranziehen wie die Lichtblitze eines Pulsars oder den Meridiandurchgang eines Sternes.

Zeitbewahrung

[] Auf Sternwarten dienten früher vor allem hochganggenaue Pendeluhren der “Zeitbewahrung”. Sie wurden regelmässig vor allem mittels Meridiandurchgängen von Standardsternen kalibriert.

Zeitdienst

[] Ein Service, den Sternwarten früher betrieben haben, und zum Teil auch heute noch anbieten. Sie liefern Zeitnormale, die von astronomischen Beobachtungen abgeleitet werden.

Zeitdilatation

[time dilation] Wörtlich die “Zeitdehnung”. Die Zeitdilatation ist eine Erscheinung, die auf der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit beruht, und sie wurde in der speziellen Relativitätstheorie Einsteins 1905 beschrieben. Sie sagt aus, dass vom System A aus betrachtet in einem mit einer gleichförmigen Geschwindigkeit v bewegten System B die Zeit um den Faktor sqrt(1-(v/c)2) verlangsamt abläuft. c ist dabei die Vakuumlichtgeschwindigkeit und sqrt ist die Quadratwurzel.

Zeitgleichung

[time equation??] Differenz von mittlerer Sonnenzeit und wahrer Sonnenzeit (und andersrum natürlich).

Zeitmass

[] Die Angabe von Winkeln in Stunden, Minuten und Sekunden statt im Gradmass. Wird in der Astronomie vor allem für die Angabe der Rektaszension (Stundenwinkel) verwendet.

Zeitmessung

[] Die Bestimmung der Dauer eines Vorganges durch Vergleich mit einer Zeiteinheit/einem Zeitnormal. Dafür baut man Uhren.

Zeitrechnung

[] Eine der ältesten und wichtigsten Aufgaben der Astronomie. Die Bestimmung und Berechnung von Kalendern hat sich daraus abgeleitet.

Zeitzone

[time zone] Geografische Zone, innerhalb derer die gleiche Zeit gilt. Ein Beispiel ist die Mitteleuropäische Zeit, die in den meisten Zentraleuropäischen Ländern gilt.

Zelenchukskaya

Name des Ortes, in dem das Special Astrophysical Obervatory der Russischen Akademie der Wissenschaften untergebracht ist.

Zellenstruktur des Universums

[cellular structure of the universe] Das Universum zeigt eine geklumpte Struktur, in dem sich Galaxien in Gruppen und Haufen in Knoten, Wänden und Filamenten anordnen, die grosse Räume umspannen, in welchen praktisch nur leuchtschwache Galaxien (low surface brightness galaxies) gefunden werden.

Zenit

[zenith] Der Punkt am Himmel genau über dem Kopf, oder anders ausgedrückt: die Verlängerung der Linie Erdmittelpunkt - Beobachter in den Himmel.

Zenitdistanz

[zenith distance] Winkelabstand eines Objekts von Zenith entlang eines Grosskreises gemessen.

Zenitteleskop

[zenith telescope] Teleskop, das senkrecht montiert ist, mit dem mittels eines Mikrometerokulars der Winkelabstand von Sternen vom Zenit gemessen wird. Damit kann man die geografische Breite bestimmen. In Zeiten von GPS wohl veraltet.

Zentralstern

[central star] Der zu einem Weissen Zwerg kontrahierende Kern eines ehemaligen Sterns im Zentrum eines Planetarischen Nebels. Trotz der sehr hohen Oberflächentemperatur (etwa 100000 K) sind die Zentralsterne oft nicht sichtbar (wegen der kleinen Oberfläche und der geringen Intensität im visuellen Wellenlängenbereich).

Zentaur

[Centaur] Ein von mittleren nördlichen Breiten unsichtbares Sternbild mit lateinischem Namen Centaurus und der Abkürzung Cen. Der hellste Stern, alpha Centauri (hat einem bekannten Computerspiel als Namensgeber gedient) oder Toliman, ist der Hauptstern des der Sonne am nächsten gelegenen Sternsystems. Er ist 1.3 parsec entfernt, hat eine scheinbare Helligkeit von 0.0 mag (Hauptstern) und 1.2 mag (Begleiter) und Spektraltyp G2/K1.

ZFD

Abkürzung für ZweiFarbenDiagramm.

Zirkel

[circle, pair of compasses]
  1. Ein Hilfsmittel zum Zeichnen von Kreisen.
  2. Ein Sternbild, das 1752 von Lacaille eingeführt wurde, mit dem lateinischen Namen Circinus und der Abkürzung Cir. Der hellste Stern, alpha Circini, ist ein Doppelstern in 17 parsec Entfernung mit scheinbaren Helligkeiten 3.2 und 8.6 und den Spektraltypen F0 und weissnicht.

zirkumpolar

[circumpolar??] Um den Himmelspol herum.

Zirkumpolarstern

[cirumpolar star] Ein Stern, der bei einer gegebenen geografischen Breite (also an einem festen Ort), das ganze Jahr über sichtbar bleibt. Beispiel: Pfäffikon (Schwyz) liegt auf einer geografischen Breite von 47 ° 12 min. Also ist der Himmelspol 47 ° 12 min über dem Nordhorizont (wenn man sich die Hügel am Nordufer des Zürichsees wegdenkt). Somit sind alle Sterne, die weniger als 47 ° 12 min vom Himmelspol entfernt sind, das ganze Jahr über sichtbar (mit der Ausnahme der Zeit, hinter der sie hinter den Hügeln am Nordufer des Zürichsees verschwinden; eventuell sollte man wegen dieses Mankos ein Abtragen der Hügel in Betracht ziehen).

Zirkumpolarsternbilder

[circumpolar constellations] Sternbilder, die weniger weit vom Himmelspol entfernt sind als die geografische Breite, von der man sie beobachtet, sind ganzjährig sichtbar und werden als Zirkumpolarsternbilder bezeichnet.

zirkumstellare Materie

[circumstellar matter] Gas und eventuell Staub, das sich um einen Stern herum befindet. In den Frühphasen der Sternbildung ist es das Material, aus dem heraus sich der Stern gebildet hat. In den (instabilen) Spätphasen ist es Material, das der Stern durch Sternwinde verliert.

Zivilisation

[civilisation] Ein Spiel der Natur, bei dem es darum geht, getunte, in der Regel auf Aminosäuren basierende, Organismen auf einem Planeten zu kreieren und sich entwicklen zu lassen. Ein beliebtes Spiel bei grossen und kleinen Göttern.

ZoA

Abkürzung für Zone of Avoidance. Zone der Vermeidung (wörtlich übersetzt) wird der Bereich des Himmels bezeichnet, der durch das Staubband in der Scheibe der Milchstrasse abgeschirmt wird.

Zodiak

[zodiac] oder der Tierkreis werden die dreizehn Sternbilder genannt, durch die die Sonne im Lauf des Jahres wandert. Genauer definiert der Weg der Sonne die Ekliptik. Klassisch gehören zum Tierkreis die Sternbilder Fisch, Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock und Wassermann (vom Frühjahrsäquinoktium an). Aufgrund der Präzession der Erde liegt auch der Ophiuchus mittlerweile in der Ekliptik, ohne dass er sich in den Horoskopen hätte etablieren können. Manchmal liest man auch Zodiakus.

Zodiakalband

[zodiacal band] Der vom Zodiakallicht aufgehellte Bereich entlang der Ekliptik.

Zodiakalkatalog

[zodiacal catalogue] Katalog der 3539 hellsten Sterne innerhalb von 8° der Ekliptik. Verwendet wird der Katalog für die Vorhersage von Sternbedeckungen. Der Katalog ist vollständig bis zur 7 mag und enthält noch 313 Sterne, die schwächer als 8.5 mag sind. Zusammengestellt wurde der Zodiakalkatalog von James Robertson (Astronomical Papers prepared for the use of the American Ephemerids and Nautical Almanac, Volume 10, Part 2, 1940).

Zodiakalstaubwolke

[zodiacal dust cloud] Staubpartikel in der Ebene des Sonnensystems, das im inneren Bereich des Planetensystems konzentriert ist. Meist bestehend aus Silikaten sind es whl Überreste von Kometen und von Kollisionen von kleinen Objekten, vor allem im Asteroidengürtel.

Zodiakallicht

[zodiacal light] Von an Staub in der Ebene des Sonnensystems gestreutes Sonnenlicht, dsa sich als schwaches kegelförmig verteiltes Licht bemerkbar macht. Am besten kann man es in mondlosen Nächten im Westen nach Sonnenuntergang beobachten. Das Zodiakallicht behindert die Beobachtung lichtschwacher, flächig ausgedehnter Objekte. Das der Sonne direkt gegenüber erscheindende Licht heisst auch Gegenschein (im Englischen counterglow).

Zölostat

[coelostat??] Ein Gerät zur Sonnenbeobachtung, bei welchem mit beweglichen Spiegeln das Sonnenlicht auf Geräte wie Fotometer oder Spektrografen gelenkt wird.

Zond

Reihe von Sowjetischen Satelliten in den sechziger Jahren. Zond 1 flog zur Venus, Zond 2 zum Mars (beide ohne Daten zu senden), Zond 3 schoss Aufnahmen von der Mondrückseite, Zond 4 war kaputt, und die Zonds von 5 bis 8 flogen um den Mond und setzten wieder auf der Erde auf.

Zonenkataloge

[] Kataloge der Astronomischen Gesellschaft, die im Rahmen des Zonenunternehmens der AG erstellt wurden. Sie sind auch als AGK bekannt und sind Positionskataloge.

Zonenunternehmen

[] Positionsbestimmungen an Sternen in ausgesuchten Deklinationsbändern.

Zonenzeit

[] Die Erde ist in Zeitzonen eingeteilt, in welchen die gleiche Zeit gilt, unabhängig von der “astronomischen” Zeit an einem bestimmten Ort. Die Zeitzonen sind etwa 360 / 24 = 15 ° breit; der Zeitunterschied zwischen Ost- und Westrand einer idealen Zeitzone ist 1 Stunde.

Zone of Avoidance

“Zone der Vermeidung” (wörtlich übersetzt) wird der Bereich des Himmels bezeichnet, der durch das Staubband in der Scheibe der Milchstrasse abgeschirmt wird.

Zuben Elgenubi

Arabischer Name des Hauptsterns des Sternbild Waage.

Zuben Elschemali

Arabischer Name des hellsten Sterns des Sternbild Waage.

Zürcher Sonnenfleckenrelativzahl

[] Mass für die Häufigkeiten von Sonnenflecken.

Zustandsdiagramm

[] Ein zweidimensionales Diagramm, in dem astronomische Objekte als Punkte in Abhängigkeit von der Grösse der Werte ihrer Zustandsgrössen eingetragen werden. Beispiele sind Farben-Helligkeitsdiagramme, das HRD, Masse-Leuchtkraft- und Periode-Leuchtkraftdiagramme.

Zustandsgrössen

[] Zustandsgrössen sind direkt oder indirekt messbare physikalische Grössen von astronomischen Objekte. Der Begriff wird vor allem bei Sternen verwendet. Die wichtigsten stellaren Zustandsgrössen sind
  • Masse
  • Leuchtkraft
  • Radius
  • (effektive) Temperatur
  • Spektralklasse
  • mittlere Dichte
  • mittlere Energieerzeugung
  • Schwerebeschleunigung (an der Oberfläche)
  • (mittlere) Rotationsgeschwindigkeit
  • Magnetfeld
  • chemische Zusammensetzung
Manchmal wird auch die Helligkeit als Zustandsgrösse betrachtet.

Zweifarbendiagramm

[two color diagram] Diagramm, in dem zwei Farbindizes gegeneinander aufgetragen werden. Kann für Sterne (in der Sonnenumgebung, in Kugelsternhaufen etc.) aber auch für andere Objekte gemacht werden (Asteroiden, Galaxien, ...).

Zweikörperproblem

[two body problem] Die physikalische Aufgabe, die Dynamik (den Bewegungsablauf) von zwei Körpern unter dem (alleinigen) Einfluss ihrer wechselseitigen Krafteinwirkung zu bestimmen. In der Astronomie wichtig ist vor allem die Variante mit der Gravitation als Wechselwirkung. Es wird häufig als Näherung für komplexere Systeme (Planetensystem, Planet-Mond-Systeme) berechnet.
Das Zweikörperproblem mit gravitativer Wechselwirkung lässt sich auf ein Zentralkraftproblem zurückführen (bekannt als Kepler-Problem) und hat eine Standardlösung.

Zwergast

[dwarf branch] Alternativer, selten benutzter Ausdruck für die Hauptreihe im HRD.

Zwergcepheiden

[dwarf cepheids] Ein alternativer Ausdruck für die delta Scuti-Sterne.

Zwerggalaxien

(dwarf galaxies) Kleine Galaxien, deren zentralen Oberflächenhelligkeit sich proportional zur Gesamthelligkeit ändert (im Gegensatz zu normalen elliptischen Galaxien). Sie enthalten 10 Millionen bis 10 Milliarden Sonnenmassen. Es gibt sie als Spiralen, irreguläre und spheroidale Galaxien. Nach der massgeblichen Klassifikation von B. Binggeli bezeichnet man sie als dE, dEn (Zwergellipsen, Zwergellipsen mit Kern), Im, Ir (irreguläre vom Typ der Magellanschen Wolken, andere), Sm (Zwergspiralen). Zwerggalaxien mit speziellen Eigenschaften sind die BCGs (Blue Compact Dwarfs, Galaxien mit Starburst).
Bekannte Beispiele sind die Magellanschen Wolken und die beiden Begleiter der Andromedagalaxie (M32, NGC 205).

Zwergnovae

[dwarf novae] Sterne mit meist unregelmässigen, aber sich wiederholenden novaähnlichen Ausbrüchen mit kleineren Amplituden von 2 bis 6 mag. Es handelt sich vermutlich um kataklysmische Systeme. Bekanntester Vertreter sind die U Geminorum Sterne.

Zwergsterne

[dwarf stars] Sterne der Leuchtkraftklasse V, also Hauptreihensterne. Spezielle Arten von Zwergen (keine Hauptreihensterne!) sind die Weissen, Braunen und Schwarzen Zwerge. Rote Zwerge sind massenarme Hauptreihensterne (Spektraltypen K und M).

Zwielicht

Populärer Ausdruck, der eigentlich die Dämmerung bezeichnet.

Zwillinge

[Twins] Tierkreiszeichen mit lateinischem Namen Gemini und der Abkürzung Gem. Der zweithellste Stern, alpha Geminorum oder Castor, hat eine scheinbare Helligkeit von 1.5 mag, den Spektraltyp A2 und ist 16 parsec entfernt.

Zwillingsparadoxon

[twins paradox] Ein Effekt aufgrund der Zeitdilatation.

Zwischenpopulation

[intermediate population] Vor allem Mirasterne mit kleiner Periode und Schnelläufer mit einer Geschwindigkeit von mehr als 30 km/s senkrecht zur Scheibe der Milchstrasse.

ZZ Ceti Stern

Pulsationsvariabler Weisser Zwerg mit Amplituden von 0.05 bis 0.3 Magnituden und Perioden zwischen 30 Sekunden und 30 Minuten.

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email: moristarted 2001-08-31, last update 2001-11-13