LISA


Glossar


Wörterbuch


Artikel


Lernen


Bilder
&
Daten


Literatur
& Links


Suchen


Das ganze
Glossar (0.5 MB)

A B C D E F

G H I,J K L M

N O P,Q R S T

U V W X Y Z

Bekannte
Astronomen &
Astronominnen

Zur Hauptseite

Glossar: B

Index: Ba Bd Be Bh Bi Bl Bn Bo Br Bs Bu By

Ba

Ba Bd Be Bh Bi Bl Bn Bo Br Bs Bu By

Zurück zum Index

BAA

Abkürzung für British Astronomical Association.

Baades Fenster

[Baade’s Window) Ein Gebiet nahe des Zentrums der Milchstrasse, das eine sehr geringe Extinktion aufweist, was einen “klaren” Blick in die zentrale Region der Galaxis ermöglicht. Das Gebiet liegt nahe am Kugelsternhaufen NGC 6522 im Sternbild Sagittarius. Namensgeber war der Entdecker Walter Baade.

Babinet-Punkt

[Babinet point] Einer der drei Punkte, an welchen die Polarisation des Himmelslichtes minimal ist. Der Babinet-Punkt liegt etwa 15 Grad oberhalb der Sonne.

Babylonien

[Babylonia] Ein antikes Reich im Zweistromland, in welchem vor allem für Kalenderzwecke und zur Navigation Astronomie betrieben wurde, welche stark mit astrologischen Ansätzen verbunden war. Die meisten der heutigen Sternbilder am Nordhimmel gehen auf die Babylonier zurück. Die Genauigkeit der Messungen war beachtlich: die Mondperiode war auf einige Stellen hinter dem Komma bekannt. Der Saroszyklus markiert einen weiteren Höhepunkt der babylonischen Astronomie.

Bahn

[orbit] Die Menge aller Punkte im Raum, die ein Teilchen, bzw. der Schwerpunkt eines Körpers zeitlich sequentiell (der Reihe nach) durchläuft, bezeichnet man als seine Bahn. Ist kein (Wechselwirkungs)Potential gegenwärtig, wirkt also auf das Teilchen keine Kraft, so ist die Bahn geradlinig. Die Bahn ist umso stärker gekrümmt, je stärker die Krafteinwirkung (das Potential) ist.

Bahnbestimmung

[] Die Bahnbestimmung ist eine der Aufgaben der Himmelsmechanik. Ziel ist die Bestimmung der Bahnelemente, die eine Berechnung der Position eines Objektes zu jeder Zeit erlauben.

Bahnelemente

[orbit elements??] Mit der Angabe von sechs Bahnelementen kann man in einem gegebenen Gravitationspotential zu jeder Zeit den Ort eines Körpers berechnen. Die normalerweise verwendeten Bahnelemente sind:
  1. die grosse Halbachse der Bahn
  2. die numerische Exzentrität
  3. die Inklination (Bahnneigung) zur Ekliptik (oder einer anderen Referenzebene)
  4. den Abstand vom Frühlingspunkt (das ist die Länge des aufsteigenden Knotens)
  5. Perihellänge
  6. Perihelzeit oder mittlere Anomalie zu einem bestimmten Zeitpunkt
Die Halbachse und die Exzentrität bestimmen die Grösse und Form der Bahn, die drei Winkel (Inklination, Länge des aussteigenden Knotens, Perihellänge) die Lage der Bahn im Raum und die Perihelzeit (bzw. die mittlere Anomalie zu einer Zeit) den Ort des Objekts auf der Bahn.
Bei Drei- und Mehrkörperproblemen gibt es keine analytische Lösung für die Bahn eines Teilchens und somit sind die Bahnelemente nur eine Näherung. Die sogenannten mittleren Bahnelemente beschreiben die (hypothetische) ungestörte Bahn des Körpers. Durch eine Reihenentwicklung der Störungsreihe kann man die oskulierenden Bahnelemente als beste Anpassung einer Bahnellipse an die tatsächliche Bahn bestimmen.

Bahnkurve

[] Parametrisierte Darstellung einer Bahn. Meistens wird als Parameter die Zeit verwendet.

Bahnneigung

[inclination] Ein anderes Wort für Inklination.

Baikonur

Weltraumbahnhof in Kasachstan nordöstlich des Aralsees in der Nähe von Leninsk am Syrdarja, der zu Sowjetzeiten vor allem für die bemannten Missionen errichtet wurde. Von 1994 an wurden die Einrichtungen für 20 Jahre von Russland angemietet.

Baily

Einer der grossen Mondkrater: er hat 298 km Durchmesser und ist stark erodiert.

Baker-Schmidt-Kamera

[Baker-Schmidt camera] Eine Variante der Schmidt-Kamera.

Balken

[bar) Triaxiale Struktur ähnlich einer plattgedrückten Zigarre.

Balkengalaxie

[bar galaxy, barred galaxy) Scheibengalaxie mit einer zentralen, langgezogenen Struktur, an der meistens Spiralarme ansetzen. Die Balken können stellarer Natur (aus Sternen bestehen) und/oder leuchtendes Gas sein. Oft beobachtet man in Balken eingebettete Balken (z.B. x2 Orbits in einem x1 Loop).

Balkenspirale

[barred spiral] Eine Spiralgalaxie mit einem zentralen Balken. In der Hubble-Notation durch ein grosses B gekennzeichnet, z.B. SBb ist eine Balkenspiralgalaxie vom Typ Sb.

Balkenspiralgalaxie

[barred spiral galaxy] Ein Synonym für Balkenspirale oder Balkengalaxie.

Balmerserie

[Balmer series] Die Balmerserie wurde in ihrer mathematischen Form vom Johann Jakob Balmer 1884/85 aufgestellt. Sie beschreibt die im sichtbaren Wellenlängenbereich liegenden Spektrallinien des Wasserstoffs, die bei Elektronenübergängen von höheren Niveaus auf das und vom zweiten Energieniveau auf höhere in der Atomhülle entstehen. Die langwelligste Balmerlinie, Halpha, entspricht dem Übergang von Niveau 3 auf 2 (Emission, oder umgekehrt für Absorption) und liegt bei einer Wellenlänge von 656.2 nm. Die nächste Linie, Hbeta, hat eine Wellenlänge von 486.1 nm. Die Linien liegen mit kleiner werdenden Wellenlängen immer dichter bis zur Balmergrenze, an das sich das Balmerkontinuum anschliesst. Dieses bewirkt die Absorption, die man als Balmersprung in Stern- und Galaxienspektren beobachten kann. Der Balmersprung kann bei fotometrischen Rotverschiebungsuntersuchungen verwendet werden, wenn die Aufnahme von Spektren zu teuer oder unmöglich ist.

Band

[band] Verkürzte, gebräuchliche Form von Farbband bei fotometrischen Untersuchungen. Man findet oft Ausdrücke wie: Beobachtungen im V- und R-Band...

Bandbreite

[band width] Die Bandbreite ist der Frequenzbereich, in dem ein Teleskop Licht empfangen kann, oder ein Filter Licht passieren lässt.

Bandenspektrum

[] Moleküle erzeugen oft anstatt einzelner, scharfer Linien wie Atome Überlagerungen von vielen Linien ähnlicher Wellenlänge, sogenannte Banden. Dieser Effekt beruht auf den Schwingungs- und Rotationsfreiheitsgraden von Molekülen. Spektren, vor allem von kühlen Sternen, die solche Banden aufweisen, nennt man Bandenspektren. Bekanntes “Bandenmolekül” ist TiO, Titanoxid.

Bandentemperatur

[] Als Bandentemperatur bezeichnet man die Temperatur, die die Schwingungs- und Rotationszustände von Molekülen anregen, die zu den sogenannten Banden führen. Vergleiche die Anregungstemperatur bei Atomen.

Bärenhüter

[] Sternbild mit lateinischem Namen Bootes und der Abkürzung Boo. Der hellste Stern, alpha Bootis oder Arcturus, hat eine scheinbare Helligkeit von 0.0 mag, den Spektraltyp K2 und ist etwa 11 parsec von der Sonne entfernt.

Bärenstrom

[] Ein unter dem Namen Ursa maioris Strom bekannter Bewegungssternhaufen.

Barlow-Linse

[Barlow lens??] Barlow-Linsen sind üblicherweise zweiteilige, achromatische Linsengruppen, die kurz vor der Bildebene angebracht werden zum Zweck der Verdopplung der Objektivbrennweite. Es gibt auch Barlow-Linsen mit anderen Verlängerungsfaktoren als zwei.

Barnards (Pfeil)stern

[Barnard’s star] Der Stern mit der grössten bekannten Eigenbewegung wurde von E.E. Barnard entdeckt. Die Eigenbewegung des 9.5 mag hellen Sterns ist 10.3 arcsec pro Jahr. Barnards Stern ist mit 1.8 parsec Entfernung einer der sonnenächsten Sterne.

Baryonen

[baryons) Eine Sorte von stark wechselwirkenden Elementarteilchen, die aus drei Quarks aufgebaut sind, und somit elektrisch neutral oder einfach positiv bzw. negativ geladen sind. Sie unterteilen sich in die Nukleonen und die Hyperonen.

Baryonenzahl

[number of baryons??] Die Baryonenzahl ist die Differenz der Anzahlen der Baryonen und der Antibaryonen. Die Baryonenzahl gilt als Erhaltungsgrösse. Falls dies tatsächlich gilt, darf das Proton als leichtestes Baryon nicht zerfallen.

Basel

Stadt im Nordwesten der Schweiz, am Rhein gelegen, mit einem kleinen, aber formidablen Astronomischen Institut mit den Schwerpunkten Kosmolgie sowie Galaxien und Galaxiendynamik. Ein Asteroid names Basiliensis sorgt dafür, dass Basel nicht vergessen wird.

Bd

Ba Bd Be Bh Bi Bl Bn Bo Br Bs Bu By

Zurück zum Index

BD

Abkürzung für Bonner Durchmusterung.

Be

Ba Bd Be Bh Bi Bl Bn Bo Br Bs Bu By

Zurück zum Index

Becher

[crater] Leuchtschwaches Sternbild am Südhimmel mit dem lateinischen Namen Crater und der Abkürzung Crt. Der hellste Stern, alpha Crateris oder Alkres, hat eine scheinbare Helligkeit von 4.1 mag, die Spektralklasse K0 und ist etwa 50 parsec entfernt.

Bedeckung

[eclipse] Vollständige oder teilweise Abdeckung eines astronomischen Objektes durch ein anderes. Bekannt und eindrücklich sind die Sonnenfinsternisse, bei der die Sonnenscheibe vom Mond verdeckt wird. Mondfinsternisse sind Bedeckungen für Beobachter auf dem Mond. Der Mond verdeckt ebenfalls gerne Sterne, auch Planeten bedecken (aufgrund der Grösse deutlich seltener) Sterne. Einen Spezialfall bilden die Bedeckungsveränderlichen.

Bedeckungsveränderliche

[eclipsing variables] Doppel- oder Mehrfachsternsysteme, deren Bahnebene entlang der Sichtlinie von der Erde aus liegt. Mit anderen Worten: Sterne, die sich so umkreisen, dass sie sich gegenseitig verdecken. Sie zeichnen sich durch sehr regelmässige Lichtkurven aus, deren Minima häufig alternierend stark und schwach sind (bei ungleichen Komponenten).
Man unterscheidet drei Gruppen von Bedeckungsveränderlichen:
  • Algolsterne, auch EA. Diese Gruppe ist nach dem ersten bekannten Vertreter Algol (beta Persei) benannt. Die beiden Sterne sind in guter Näherung kugelförmig. Die Lichtkurven zeichen scharfe, meist deutlich unterschiedliche Haupt- und Nebenminima auf.
  • Beta Lyrae-Sterne, auch EB. Dies sind Systeme mit zwei ellipsoidalen Sternen unterschiedlicher Grösse. Die Minima (mit unterschiedlicher Amplitude) sind weniger scharf von einander getrennt als bei den Algolsternen.
  • W Ursae maioris-Sterne, auch EW. In diesem Fall sind die beiden ellipsoidalen Komponenten annähernd gleich gross. Die Minima der Lichtkurve sind etwa gleich tief und sind nicht deutlich voneinander getrennt.
Die letzten beiden Typen sind enge Doppelsternsysteme.

Begleiter

[companion] Schwächere oder massenärmere Komponente eines Doppelsternsystems oder Satellit eines Planeten.

Belinda

Einer der kleinen Monde des Uranus mit 60 km Durchmesser, der von Voyager 2 im Jahr 1986 entdeckt worden war. Belinda umkreist den Uranus in 15.0 Stunden und hat einen Bahnradius von 75250 km.

Bellatrix

Stern im Orion, auch als gamma Orionis bekannt. Er hat eine scheinbare Helligkeit von 1.6 mag, den Spektraltyp B2 und ist etwa 54 parsec entfernt.

Benetnatsch

Stern im Grossen Bären, auch als eta Ursae maioris bekannt. Er ist 31 parsec entfernt, vom Spektraltyp B3 und hat eine scheinbare Helligkeit von 1.9 mag.

Bennett-Komet

[comet Bennett] Ein im März des Jahres 1970 gut sichtbarer Komet mit einer maximalen Schweiflänge von 20 arcmin, der am 20.12.1969 von J.C. Bennett entdeckt worden war.

Beschleunigung

[acceleration) Änderung der Geschwindigkeit als Funktion der Zeit (zweite Ableitung der Ortskoordinate nach der Zeit). Jede Masse, die einer Krafteinwirkung ausgesetzt ist, wird beschleunigt. Ein Apfel, der auf der Erde von einem Baum fällt, wird mit durchschnittlich 9.81 m/s^2 beschleunigt.
Auch ein Körper auf einer Kreisbahn unterliegt eine Beschleunigung. Die Erde wird von der Sonne angezogen und muss ständig ihre Geschwindigkeit ändern, wobei der Betrag der Geschwindigkeit nahezu unverändert bleibt, die Richtung allerdings fortlaufend geändert wird. Ein unbeschleunigter (kräftefreier) Körper würde sich auf einer geraden Linie bewegen.

Besselfunktion

[Bessel function] Eine mathematische Funktion, die sehr häufig in der Physik zum Einsatz kommt.

Besselsches Jahr

[Bessel’s year] Das Bessellsche Jahr oder Besselsche Sonnenjahr oder annus fictus beginnt ziemlich gleichzeitig mit dem (westlichen) bürgerlichen Jahr, nämlich genau dann, wenn der Mittelpunkt der mittleren Sonne exakt eine Rektaszension von 280 Grad oder 18 h 40 min hat.

Be-Sterne

[Be stars] Stern vom Spektraltyp B mit zusätzlichen Emissionslinien im Spektrum. Die Emissionslinien entstehen in einer Gashülle um den Stern. Dieses Gas wird durch UV-Strahlung vom Stern angeregt. Viele Be-Sterne zeigen Variationen in der Form der Emissionslinien und der Helligkeit und werden auch als Be-Veränderliche oder Gamma Cassiopeia Sterne bezeichnet. Etwa ein Fünftel der B-Sterne gehören zu den Be-Sternen.

Bestrahlungsstärke

[] Die Energie, die pro Wellenlängeneinheit und Sekunde auf einer Einheitsfläche auftrifft.

beta Canis majoris-Sterne

[beta Canis majoris stars] Eine auch als beta Cephei-Sterne bekannte Art veränderlicher Sterne.

beta Cepheiden

[beta Cepheids] Kurze Form für beta Cephei-Sterne.

beta Cephei-Sterne

[beta Cephei stars] Kurzperiodische Sterne der Gruppe der Pulsationsveränderlichen. Sie haben Perioden von 3 bis 7 Stunden und im Visuellen Amplituden von meist kleiner als 0.1 mag, selten bis 0.2 mag. Im UV sind die Amplituden bis 0.6 mag. Es handelt sich um Riesensterne der Spektraltypen B0 bis B3. Etwa die Hälfte der bekannten beta Cephei-Sterne zeigen Modulationen der Lichtkurve, die vermutlich auf Interferenz mit einer zweiten, leicht verschobenen Schwingungsfrequenz zu deuten ist. Der Anregungsmechanismus ist noch nicht bekannt.

beta Lyrae-Sterne

[beta Lyrae stars] Eine Art der bedeckungsveränderlichen Sterne, bei welchen Massenüberstrom von einem auf den anderen Stern auftritt. Sie gehören zu den halbgetrennten Systemen. Das überströmende Material sammelt sich in einer Akkretionsscheibe um die zweite Komponente.

Betazerfall

[beta decay] Eine Art von radioaktiven Zerfall, bei dem im Atomkern ein Neutron unter Aussendung eines Elektrons und eines Antineutrinos in ein Proton zerfällt. Die Kernladungszahl oder Ordnungszahl des Atomkerns steigt damit um 1 an, der Tochterkern ist als eine Stelle nach rechts im Periodensystem der Elemente zu finden. Die (radioaktive) Strahlung aus den freiwerdenden Elektron bezeichnet man als Betastrahlung.
Beim inversen Betazerfall wandelt sich ein Proton in ein Neutron um. Dazu muss ein Positron und ein Neutrino ausgesendet werden.

Beteigeuze

[Betelgeuse] Ein Stern in der Gegend, aus der Ford Prefect stammt. Mit bürgerlichem Namen heisst Beteigeuze alpha Orionis. Es ist der zweithellste Stern im Orion, hat eine mittlere scheinbare Helligkeit von 0.8 mag, den Spektraltyp M1, die Leuchtkraftklasse Ia und einer Oberflächentemperatur von etwa 3000 K. Es ist ein langzeitvariabler Stern mit einer Periode von 5.7 Jahren und einer scheinbaren Helligkeit von 0.4 mag bis 1.3 mag. Beteigeuze ist etwa 180 pc entfernt. Der Name Betelgeuse stammt aus dem Arabischen und bedeutet “Schulter”

Bethe-Weizsäcker-Zyklus

[Bethe-Weizsäcker cycle] Gebräuchliche Bezeichnung für den Kohlenstoff-Stickstoff-Sauerstoff-Zyklus oder CNO-Zyklus zur Fusion von Wasserstoff zu Helium in massereichen Sternen. Er wurde 1938 von Hans Bethe und Carl Friedrich von Weizsäcker (unabhängig voneinander) entdeckt.

Beugung

[diffraction] Ablenkung von Wellen oder Teilchen von ihrer geradlinigen Bahn, die nicht durch Refraktion, Reflexion oder Streuung verursacht wird. Beugung tritt an Hindernissen der Wellen- oder Teilchenausbreitung auf, zum Beispiel an Blenden, Rändern von Linsen, Gittern oder Schirmen. Dabei wird Licht oder Teilchen in Zonen abgelenkt, die bei geradlinigen Bahnverlauf im “Schatten” liegen würden.

Beugung tritt an den Rändern von Linsen oder Spiegeln auf und erzeugt die auch als Airy-Scheibchen bekannten Zentren der Beugungsringe (und die Beugungsringe selbst natürlich auch). Die Beugung begrenzt das Auflösungsvermögen von Teleskopen. Allerdings spielt bei bodengebundenen Teleskopen dieser Effekt ab einem Teleskopdurchmesser von 10 bis 20 cm (je nach Lage) eine vernachlässigbare Rolle, da das Seeing, Verzerrung der Lichtstrahlen aufgrund atmosphärischer Turbulenzen, bei den grösseren Teleskopen dominiert.

Beugung wird um so stärker bemerkbar, je kleiner die Dimension der Hindernisse im Vergleich zur Wellenlänge der Strahlung oder des Teilchens ist. Schlitze, deren Breite etwa der Wellenlänge der Strahlung entsprechen, erzeugen starke Beugungsbilder. Gitter, die aus vielen solcher Schlitze bestehen, erzeugen Interferenzbilder. Weil die Beugung wellenlängenabhängig ist, kann man Gitter auch zur Aufspaltung von Licht nach den spektralen Bestandteilen (Farben) verwenden. Dies wird in der Spektroskopie (in Gitterspektrografen) ausgenutzt.

Beugungsgitter

[diffraction grid] Eine Fläche mit einer Vielzahl feiner Schlitze oder, häufiger, feinen Ritzen, an welcher aufgrund der Wellenlängenabhängigkeit der Beugung Licht in seine verschiedenfarbigen Bestandteile aufgespalten wird. Beugungsgitter werden in Gitterspektrografen eingesetzt. Gegenüber Prismen haben Gitter den Vorteil der linearen Aufspaltung des Lichtspektrums (d.h. die Breite der Aufspaltung ist direkt proportional zur Wellenlängendifferenz: der Teil des Spektrums zwischen 500 nm und 550 nm ist auf dem Schirm/Kamera genauso breit wie der zwischen 550 nm und 600 nm. Bei Prismen ist die Aufspaltung nicht linear, wobei die kürzere Wellenlängen “zusammengequetscht” sind.).

Be-Veränderliche

[Be variables] Unregelmässig veränderliche Sterne des Spektraltyps B mit Emissionslinien im Spektrum. Bekannt sind sie auch unter dem Namen gamma Cassiopaiae Sterne.

Bewegung

[motion] Bewegung bezeichnet den Zustand der Ortänderung eines Objektes mit der Zeit. Der Ort eines Objektes wird in Form von Koordinaten bezüglich eines Bezugssystems (Inertialsystem) angegeben. Als Mass für diese Positionsveränderung wird die Geschwindigkeit (die erste Ableitung des Ortes, d.h. der Ortskoordinaten nach der Zeit) verwendet, die Veränderung der Geschwindigkeit ist die zweite Ableitung des Ortes nach der Zeit und heisst Beschleunigung. Die Wahl des Koordinatenssystems ist beliebig, d.h. nur die mathematische Beschreibung ist unterschiedlich, kann aber durch Transformationen von einem in jedes andere Koordinatensystem übergeführt werden.

Bewegung ist stets relativ zum Betrachter. Ein ruhender Beobachter in einem Zug nimmt ein fest montiertes Objekt in diesem Wagen (zum Beispiel eine Lampe) als unbewegt relativ zu sich wahr, während ein Beobachter, der auf einem Bahnsteig den fahrenden Zug beobachtet, die Lampe als relativ zu sich bewegt sieht. Die Beziehungen zwischen verschieden bewegten Systemen werden in der Relativitätstheorie beschrieben. Für die meisten Anwendungen des Alltags reicht die klassische Formulierung, die in der sogenannten Galilei-Transformation mathematisch beschrieben wird.

Bewegung der Gestirne

[motion of heavenly bodies] Veränderung der Position eines Sterns oder allgemeiner eines Himmelskörpers relativ zu anderen. Die wahre Bewegung ist für einen Beobachter auf der Erde nicht direkt beobachtbar, nur die scheinbare Bewegung. Diese hängt auch von der Bewegung des Beobachtungsstandortes ab (Ort auf der Erde/Drehung der Erde, Erde um Sonne, Sonnenbewegung in der Milchstrasse). Zudem wird ein Himmelskörper auf die Himmelskugel projeziert, wodurch die Bewegung entlang der Sichtlinie nicht beobachtbar ist.

Die Erdrotation ist die Ursache für die scheinbare tägliche Bewegung. Diesen Effekt kann man mit einer Langzeitbelichtung des Nachthimmels (am besten bei Neumond) beobachten: die Sterne werden als Kreisbogensegmente abgebildet.

Die Bewegung der Erde um die Sonne verursacht die scheinbare jährliche Sonnenbewegung. Diese macht man sich für die Messung der Entfernung von nahen Sternen zu Nutze. Ebenfalls ein Effekt aufgrund des Erdumlaufs um die Sonne ist scheinbare jährliche Sonnenbewegung, also die Bewegung der Sonne durch die Sternbilder der Ekliptik (der Ebene der Erdumlaufbahn), die auch als die dreizehn Tierkreiszeichen bekannt sind.

Die Planeten bewegen sich deutlich gegenüber dem “Fixsternhintergrund”, was ihnen ihren Namen eingetragen hat.

Bewegungsenergie

[kinetic energy] Alternativer Ausdruck für kinetische Energie, einer physiklischen Grösse, die von der Masse und dem Quadrat der Geschwindigkeit, verziert mit einem Faktor 1/2, abhängt.

Bewegungsgrösse

[momentum] Alternativer Begriff für den Impuls, einer physikalischen Grösse, die das Produkt aus Masse und Geschwindigkeit ist. Im alltäglichen Sprachgebrauch auch als “Schwung” bekannt.

Bewegungssternhaufen

[moving clusters] Bewegungssternhaufen sind Gruppen von Sternen, die die gleiche (oder eine ähnliche) Raumgeschwindigkeit haben, das bedeutet, dass sie aus der gleichen Richtung kommen und auf ein gemeinsames Ziel zu halten. Dabei können die Mitglieder sehr weit an der Himmelskugel verstreut sein, so dass kein augenscheinlicher Zusammenhang zwischen ihnen besteht.

Zur Veranschaulichung kann man sich vorstellen, dass man inmitten eines grossen belebten Platzes in irgend einer grossen Stadt steht. Rundum laufen Menschen in alle möglichen Richtungen (die meisten von ihnen bleiben auf dem Boden, es handelt sich also um eine zweidimensionale Analogie zur dreidimensionalen Sternwelt). Ab und an läuft eine Gruppe von Menschen über den Platz. Einige dieser Gruppen bleiben eng beieinander, andere sind weit aufgefächert. Tendenziell nehmen die Gruppen einen kleineren Teil unseres Gesichtsfeldes ein, je weiter weg sie sind. Es kann aber auch vorkommen, dass eine Gruppe und völlig umgibt, dass also einige Gruppenmitglieder uns bereits passiert hat, andere noch auf uns zukommen oder gerade an uns vorbeilaufen. Es kann also sein, dass wir Gruppenmitgliedern in allen Richtungen beobachten können.

Bekannte Bewegungsgruppen sind die Hyaden, die Plejaden, die Praesepe und den Ursa maior Haufen. Letzterer umgibt uns völlig, wie die Menschengruppe in obigen Beispiel.

Der Fluchtpunkt, also der Punkt, auf den sich die Mitglieder des Bewegungshaufens zubewegen, heisst Vertex. Der Punkt, aus dem sie kommen, heisst Apex. Die Vertices aller Bewegungshaufen liegen nahe der Scheibenebene der Milchstrasse. Bewegungshaufen sind Gruppen von Sternen mit einer gemeinsamen Entstehungsgeschichte. Sie umfassen in der Regel einige hundert Mitglieder. Offene Sternhaufen und Bewegungshaufen sind nur zwei verschieden wahrgenommene, in sich aber gleiche Gebilde mit der Einschränkung, dass die Bewegungshaufen meistens bereits einen höheren Auflösungsgrad erreicht haben.

Die Bewegungshaufen werden zur Distanzbestimmung von Sternen und zur Eichung der kosmischen Entfernungsleiter verwendet (vergleiche auch statistische Parallaxen).


Bh

Ba Bd Be Bh Bi Bl Bn Bo Br Bs Bu By

Zurück zum Index

B-Helligkeit

[B-magnitude] Helligkeit im B-Band, also die (photometrische) Helligkeit eines Objektes in einem blauen Spektralbereich.

Bi

Ba Bd Be Bh Bi Bl Bn Bo Br Bs Bu By

Zurück zum Index

Bianca

[Bianca] Einer der Zwergmonde des Uranus, der 1986 von der Voyager 2 Sonde aufgenommen wurde. Bianca hat einen Durchmesser von etwa 50 km und braucht etwa 10.4 h für einen Umlauf auf der gut kreisförmigen Umlaufbahn mit einem Radius von 59160 km.

Biela-Komet

[comet Biela] Ein kurzperiodischer Komet mit einer Umlaufzeit von 6.62 Jahren, der am 27. 2. 1826 von W. Biela entdeckt wurde. Der Komet brach bei der Wiederkehr im Jahr 1846 auseinander. Die beiden Teile waren bei der darauffolgenden Wiederkehr im Jahr 1852 bereits 2.5 Millionen km voneinander entfernt. Danach wurde der Komet nicht mehr beobachtet. Die Reste des Kometen sind die Verursacher des starken Andromediden oder Bieliden Meteorstroms.

Bielascher Komet

[] Alternativer Name für den Biela-Komet.

Bieliden

[Andromedids] Einst starker, heute unbedeutender Meteorstrom zwischen dem 18. und 26. November, der vermutlich aus den Überresten des Biela-Kometen besteht. Jedenfalls hat der Meteoritenstrom die gleichen Bahnelemente wie der 1852 zum letzten Mal beobachtete Komet Biela.

Big Bang

Englischer Begriff für Urknall.

Big Crunch

Englischer Begriff für das Gegenteil des Urknalls. Wörtlich etwa das “grosse Knirschen”. Es tritt in einem überdichten Universum auf (bzw. in den Modellen davon), wenn nach der Phase der Ausdehnung des Universums, in der wir heute leben, die Anziehungskraft der Materie überwiegt und alles Material sich am Punkt der höchsten Dichte vereinigt.

Bildauswertung

[image analysis] Automatische Verfahren zur Reduktion und Auswertung von astronomischen (und anderen, z.B. polizeilichen) Aufnahmen. Im Zuge der Einrichtung von automatisierten Teleskopparks zur Durchmusterung und Überwachung des Himmels wurde auch eine automatisierte (Vor)Auswertung des Material nötig.

Bilddurchmesser

[image diameter] Der Bilddurchmesser B in der Fokalebene eines abbildenden optischen Gerätes (Fernrohr) hängt von der Brennweite f des Geräts und dem Winkeldurchmesser w des beobachteten Objektes ab. In cm ist B:

B = 0.0175 w f

wenn w in Grad und f ebenfalls in cm eingesetzt werden. Beispiel: die Sonne oder der Mond haben einen Winkeldurchmesser von 0.5 Grad. Mit einem C8 mit 200 cm Brennweite ergibt sich damit eine Bildgrösse von knapp zwei cm.

Bildfeld

[field of view] Eine alternative Bezeichnung für das Gesichtsfeld einer Kamera. Die Bildfeldgrösse wird in Winkeleinheiten angegeben. Die meisten grossen Teleskope haben Bildfeldgrössen von einigen wenige Grad zum Quadrat.

Bildfeldwölbung

[] Die Bildfeldwölbung ist ein Abbildungsfehler, dessen Ursache darin besteht, dass die Abbildung in der Brennebene nicht in einer Ebene, sondern auf einer gekrümmten Fläche liegt. Beheben kann man diesen Abbildungsfehler entweder durch eine Bildfeldebenungslinse oder durch eine entsprechend gekrümmt angebrachte Fotoplatte.

Bildfehler

[] Als Bildfehler werden in der (geometrischen) Optik Fehler in der Abbildung bezeichnet. Die wichtigsten sind
  1. Chromatische Aberration
  2. Sphärische Aberration
  3. Astigmatismus
  4. Bildfeldwölbung
  5. Koma
  6. Verzeichnung

Bildhauer

Ein von Lacaille 1752 ursprünglich als Bildhaueratelier bezeichnetes Sternbild. Es berherbergt die Sculptorgruppe und die bekannte edge-on Scheibengalaxie NGC 253.

Bildverarbeitung

[image processing] Rohaufnahmen, die mit einem Teleskop und einer elektronischen Kamera (CCD) gewonnen wurden, müssen nachbearbeitet werden. Dabei müssen vor allem verschiedene Fehler der Kamera und der Optik korrigiert werden. Diesen ersten Schritt der Bildverarbeitung nennt man Reduktion. Mit den so gewonnenen Bildern können verschiedene Untersuchungen gemacht werden, in dem man mehrere Bilder addiert oder subtrahiert oder verschiedene elektronische Filter darüber laufen lässt. Auch Kontrastverstärkungen durch Falschfarben und ähnliche Operationen sind möglich. Für die Bildverarbeitung braucht man Computer mit hoher Rechenleistung und sehr viel Speicher, sowohl Kernspeicher als auch Plattenplatz.

Bildverarbeitungssystem

[image processing system] Ein Computersystem, mit dem (astronomische) Bilder verarbeitet werden können. Häufig werden dabei Programmpakete wie MIDAS, IRAF, IDL oder PVwave eingesetzt.

Bildverstärker

[image amplifier?] Ein optoelektronisches Gerät, z.B. ein Photomultiplier, mit dem schwache Lichtsignale erheblich verstärkt werden können. Bildverstärker werden in der Photometrie eingesetzt.

Bildwandler

[image transformer?] Ein optoelektronisches Gerät, mit welchem elektromagnetischen Wellenlängenbereich, die für das Auge unsichtbar sind, in sichtbare umgewandelt werden. Bildwandler werden in der Photometrie eingesetzt.

Billitonit

[] Billitoniten werden Glasmeteoriten (Tektite) genannt, die auf der Insel Belitung (ehemals Billiton, heute zu Indonesien) gefunden werden.

Binärpulsar

[binary pulsar] Entweder ein Doppelsternsystem, bestehend aus zwei Pulsaren, oder ein Pulsar-(Normal)Sternsystem. Der erste Vertreter war PSR 1913+16, der 1974 entdeckt wurde. In diesem System ist nur ein Neutronenstern als Plusar sichtbar. An diesem System konnte die Verringerung der Umlaufperiode gemessen werden (Joseph Taylor, Rusell Hulse), was nur aufgrund der Abstrahlung von Gravitationswellen erklärbar ist. Dafür wurden 1993 der Nobelpreis für Physik vergeben.

Binokular

[binucular] Das Binokular, bekannt als Fern- oder Opernglas, ist ein Doppelfernrohr, das beidäugiges Sehen ermöglicht. Binos werden vor allem für terrestrische Beobachtungen eingesetzt und haben daher in der Regel eine seitenrichtige Abbildung (im Gegensatz zu astronomischen Fernrohren).

bipolare Gruppe

[bipolar group] Ein Paar von Sonnenflecken, die unterschiedliche magnetische Polarität haben. Oft sind die beiden Hauptflecken noch von weiteren Sonnenflecken umgeben.

bipolarer Nebel

[bipolar nebula] Ein meist langgezogender, symmetrischen Gas- und Staubnebel, in dessen Zentrum oft ein Stern leuchtet, der allerdings manchmal nur im IR sichtbar ist. Vermutlich handelt es sich um junge Sterne, die noch von einer Akkretionsscheibe umgeben sind. Der Stern regt das senkrecht zur Akkretionsscheibe befindliche Gas zum Leuchten an. Eventuell wird dieses Gas durch einen Jet-Mechanismus vom Stern abgeblasen. In einigen Fällen wird der Materieausstrom an der interstellaren Materie abgebremst, verdichtet und erwärmt, wodurch diese “Knoten” als Emissionsgebiet erscheinen. Diese Objekte werden als Herbig-Haro-Objekte klassifiziert.

Bipolarstrom

[bipolar stream] Alternativer Begriff für bipolarer Nebel.

Bl

Ba Bd Be Bh Bi Bl Bn Bo Br Bs Bu By

Zurück zum Index

Black Hole

Englischer Begriff für Schwarzes Loch.

Blashko-Effekt

[Blashko-effect] Einige RR-Lyrae Sterne zeigen regelmässige Änderungen der Periode der Helligkeitsvariation und der Form der Lichtkurve. Dieser Effekt ist nach dem russischen Astronom S.N. Blashko benannt.

Blasen

[bubbles] Gebiete in der Milchstrasse, die nur sehr wenig Gas und Staub enthalten. Sie sind durch Supernovaexplosionen entstanden: Durch die nach aussen strömende Hülle der Supernova wird interstellare Materie (wie mit einem Schneepflug) aufgesammelt und nach aussen geschoben. Sterne werden davon nicht beeinflusst. Auch unser Sonnensystem befindet sich in einer solchen, oft “local bubble” genannten Blase.

Blaue, kompakte Zwerggalaxien

[blue compact dwarfs; blue compact dwarf galaxies] Eine Art von Zwerggalaxien, die durch ihren Gehalt an blauen Sternen auffallen. Vermutlich ist die Ursache ein “kürzlich” erfolgter Schub von Sternentstehung, eventuell durch die Wechselwirkung mit einer Nachbargalaxie getriggert.

Blaue Nachzüglersterne

[blue stragglers] Als Blue Stragglers werden Sterne in einigen Sternhaufen (sowohl offene als Kugelsternhaufen), die im Hertzsprung-Russell-Diagramm noch oberhalb des Abknickpunktes im Bereich der Hauptreihe liegen. Sie sind also heller und “blauer” als die normalen Haufensterne. Die Ursache für das Vorhandensein dieser Sterne sind noch nicht eindeutig geklärt; als Hypothesen werden folgende Mechanismen gehandelt:
  • die Sterne sind später entstanden als der Hauptteil der Sterne des Haufens;
  • die Sterne haben einen bislang unbekannten Durchmischungsmechanismus, der “Brennstoff” aus den Aussenbereichen des Sterns in die Kernzone transportieren kann und damit das Leben auf der Hauptreihe verlängert;
  • es handelt sich im enge, unaufgelöste Doppelsterne, eventuell mit Massentransfer.

Blauverschiebung

[blueshift] Als Blau- oder auch Violettverschiebung bezeichnet man die Verschiebung von Spetrallinien zu kleineren Wellenlängen hin. Das Gegenteil ist die Rotverschiebung. Ursache dafür ist in der Regel der optische Dopplereffekt, es kann aber auch durch ein Gravitationsfeld (Einfall) bedingt sein.

Blazar

[blazar] Mit dem Kunstwort Blazar bezeichnet wird eine hypothetische Gruppe von Objekten bezeichnet, die eine Mischung aus BL Lacertae und Quasaren darstellen soll. Sie sollten hochfrequente Helligkeitsveränderungen aufweisen.

Blaze-Gitter

[blaze grid] Ein speziell geformtes optisches Gitter, das in Spektrografen eingesetzt wird. Die Gitterstreifen sind derart geformt, dass eine bestimmte Ordnung des Spektrums besonders hell erscheint, bzw. ein bestimmter Ein- und Ausfallswinkel besonders grosse Helligkeit ergibt.

Blinkkomparator

[] Ein Blinkkomparator ist ein optisches Gerät, mit dem zwei Fotoplatten vom gleichen Gebiet betrachtet werden können. Dabei werden die Platten wechselseitig abgedeckt, so dass Unterschiede zwischen den beiden Platten hervortreten. Diese Geräte wurden vor allem für die Suche nach Planeten, Asteroiden und veränderlichen Sternen eingesetzt. Mittlerweile sind sie von Bildverarbeitungsprogrammen auf Computern abgelöst worden, die grosse Felder und mehr als zwei Aufnahmen automatisch durchsuchen können.

BL-Lacertae

BL-Lacertae oder Lacteriden wird eine Gruppe von Galaxien genannt, deren Kerne so hell sind, dass man sie in der Zeit ihrer Entdeckung für Sterne hielt; wie die Bezeichnung verrät, klassifizierte man sie als Veränderliche Sterne. Die Veränderlichkeit ist unregelmässig und tritt auf Zeitskalen von Stunden bis Jahren auf. Heute zählt man diese Objekte zu den Aktiven Galaxien.

Blue Compact Dwarf Galaxies (BCD)

Englischer Ausdruck für Blaue, kompakte Zwerggalaxien.

Blue Stragglers

Englischer Ausdruck für Blaue Nachzüglersterne.

Bn

Zurück zum Index

BN-Objekte

[BN-objects] Nach den Entdeckern E.E. Becklin und G. Neugebauer benannte kompakte, punktförmige Infrarotquellen. Diese Objekte haben einen extrem jungen, massereichen Stern im Zentrum und zeichnen sich durch eine hohe Strahlungsleistung aus. Die Strahlung wird in der umgebenden Staubhülle absorbiert und rot verfärbt, wodurch das Maximum der gemessenen Spektralverteilung ins Infrarot verschoben wird. Der Prototyp (das Becklin-Neugebauer-Objekt) befindet sich im Orionnebel.

Bo

Ba Bd Be Bh Bi Bl Bn Bo Br Bs Bu By

Zurück zum Index

Bogen

[]

Bogenlinie

[]

Bogenmass

[] Eine Art der Angabe von Winkelgrössen. Das Bogenmass wird in Einheiten der Kreiszahl Pi angegeben. Ein Vollkreis sind 2 Pi, ein Halbkreis entsprechend 1 Pi.

Bogenminute

[arc minute) Der sechzigste Teil eines Winkelgrads. 60’ = 1°

Bogensekunde

[arc second) Der sechzigste Teil einer Bogenminute, oder der dreitausendsechshundertste Teil eines Winkelgrads. Typische Auflösung von Teleskopen in guten Lagen ist etwa eine Bogensekunde. Abkürzung: 3600” = 3600 arcsec = 60’ = 1°

Bolide

[] Auch als Feuerkugel bekannte Art von Meteoren, die sehr auffällige Spuren beim Eintritt in die dichteren Bereiche Erdatmosphäre erzeugen. Sie sind heller als -4 mag.

Bolometer

[] Ein Bolometer ist ein Strahlungsemfänger in thermoelektrischen Photometern, der in einem sehr breiten Wellenlängenbereich empfindlich ist.

bolometrisch

[bolometric] Bolometrisch bedeutet, dass das gesamte elektromagnetische Spektrum umfasst wird.

Bolometrische Helligkeit

[bolometric magnitude] Die bolometrische Helligkeit ist die Helligkeit eines Objektes über das gesamte elektromagnetische Spektrum integriert, vom Radiobereich bis zur Gammastrahlung. Diese ist naturgemäss sehr schwierig zu bestimmen, da es keine Messgeräte gibt, die im gesamten Spektrum gleich empfindlich sind - im Radiobereich verwendet man Radioteleskope, im IR Infrarotteleskope und so weiter. Eine weitere Schwierigkeit ist die Abschirmung von Spektralbereichen durch die Erdatmosphäre, die interplanetare, interstellare und intergalaktische Materie.

Bolometrische Korrektur

[bolometric correction] Eine Umrechnungsformel für die Abschätzung der bolometrischen Helligkeit aus der gemessenen visuellen Helligkeit.

Boltzmann-Konstante

[Boltzmann constant] Die Konstante zur Umrechnung von absoluten Temperaturen in Energie. Es ist eine universelle Naturkonstante, die nach dem Physiker Ludwig Boltzmann benannt ist. Sie wird mit k bezeichnet und hat einen Wert von k = 1.380 · 10-23 J K-1.

Bonner Durchmusterung

[] Die Bonner Durchmusterung (BD) ist eine Sternkatalog. Die Sterne werden mit zwei Zahlen angegeben: einem Wert für die Deklination und einer Laufnummer. Der Wert für die Deklination bezeichnet immer das Band von delta bis (delta + 1o). Der Stern BD -16o 1591 bezeichnet bespielsweise Sirius.

Boo

[] Abkürzung für Bootes.

Bootes

[] Griechischer Name des Sternbilds Bärenhüter, auch Ochsentreiber. Es ist ein ausgedehntes Sternbild am Nordhimmel (im Frühjahr am Abendhimmel). Arctur oder alpha Bootes ist einer der hellsten Sterne am Himmel.

Br

Ba Bd Be Bh Bi Bl Bn Bo Br Bs Bu By

Zurück zum Index

Brauner Zwerg

[brown dwarf] Als Braune Zwerge bezeichnet man eine Gruppe von Objekten, deren Masse kleiner als die Grenzmasse von 0.08 Sonnenmassen für die Zündung der Wasserstofffusion ist (und noch grösser als die Masse der Planeten, wobei hier nur die bekannten Planeten unseres Sonnensystems herangezogen werden können). Energiequelle der Braunen Zwerge sind der Deuteriumzerfall und vor allem die Gravitationsenergie. Bisland konnten keine Braunen Zwerge nachgewiesen werden, sie sollten im HRD den Anschluss an die Hauptreihe bei Effektivtemperaturen unter 2500 K und Sonnenleuchtkräften kleiner als 10-5 darstellen.

Brachyt

[] Eine Teleskopbauart, die auch als Schiefspiegler bekannt ist. Bei diesen Teleskopen ist der Hauptspiegel gegen die optische Achse geneigt, so dass der Sekundärspiegel ausserhalb des Lichteinfalls liegt. Dadurch erledigt sich das Problem der Abschattung, aber man erhält als Nachteil von Verzerrungen.

Brackett-Serie

[Brackett series] Eine Serie von Spektrallinien des Wasserstoffs im Infrarotbereich.

Breccie

[] Alternativer Begriff für Brezkie.

Brechung

[refraction] Ein optischer Effekt der Lichtablenkung beim Übergang von Licht zwischen zwei verschiedenen Medien. Charakterisiert wird die Brechung durch die Brechzahl, die eine Stoffkonstante ist. Die Brechzahl n ist der Quotient aus den Lichtgeschwindigkeiten der beiden Medien: n = c1/c2 = sin(alpha)/sin(beta), wobei alpha der Winkel vor und beta der Winkel nach Eintritt in das Medium ist. Als Faustregel gilt, dass Licht immer zum optisch dichteren Medium hin gebrochen wird.

Die Brechung oder Refraktion wird in optischen Geräten genutzt; daher auch der Name Refraktor für Linsenfernrohre.

Breite

[latitude] Eine der Koordinaten in sphärischen Koordinatensystemen. Auf der Erde wird die Breite von Äquator zum Nordpol und Südpol hin als nördliche (positiv gezählt), bzw. südliche (negativ gezählt) Breite angegeben. Im ekliptikalen Koordinatensystem bezeichnet die Breite den senkrechten Winkelabstand von der Ekliptik, im galaktischen Koordinatensystem den Winkelabstand von der galaktischen Ebene.

Breitbandfilter

[broad band filter] Ein Filter, das für einen breiten Bereich des elektromagnetischen Spektrums durchlässig ist. Die bekannten Filtersysteme wie das nach Johnson und Morgan (UBVRI) oder das Washingtonsystem setzen Breitbandfilter ein.

Breiteneffekt

[] Auch als Poleffekt bekannte Beobachtung, dass die Intensität der kosmischen Strahlung von den Erdmagnetpolen weg abnimmt.

Breitenkreis

[parallel of latitude] Ein Parallelkreis zum Erdäquator oder zur Ekliptik, je nach verwendetem Koordinatensystem.

Brekzie

[] Eine Konglomeratsgesteinsart, in welchem die Gesteinstrümmer durch natürliche Mörtel (Bindemittel) verbunden sind.

Brennebene

[focal plane] Die auch als Fokalebene bezeichnete Brennebene ist die Zone in einem Fernrohr, in der das vom Objektiv erzeugte Bild eines (weit entfernten) Gegenstands liegt.

Brennpunkt

[focal point] Der Schnittpunkt der Brennebene mit der Objektivachse.

Brennweite

[focal length; focal distance] Abstand des Brennpunktes von der Objektivmitte.

Brightest Cluster Galaxies (BCG)

[] Die hellsten Galaxien von Galaxienhaufen werden als Brightest Cluster Galaxies bezeichnet. Es sind elliptische Galaxien, die - zumindest in regulären Haufen - in der Regel im oder nahe am Zentrum des Haufens liegen. Viele dieser Galaxien gehören zur Klassen der cD-Galaxien.

Bs

Ba Bd Be Bh Bi Bl Bn Bo Br Bs Bu By

Zurück zum Index

B-Stern

Stern vom Spektraltyp B. Effektiv-Temperatur im Bereich von 20000 K. Balmerlinien des Wasserstoffs sind noch deutlich sichtbar, Heliumlinien sind ebenfalls vorhanden.

Bu

Ba Bd Be Bh Bi Bl Bn Bo Br Bs Bu By

Zurück zum Index

Bugschock

[] Als Bugschock wird die Grenze bezeichnet zwischen der Einflusssphäre des Sonnenwindes und der Magnetosphäre eines Planeten.

Bunsenbrenner

[] Ein gasbetriebener Brenner, dessen Flammtemperatur durch einfache Regelung der Luftzufuhr eingestellt werden kann. Diese Art von Brennern sind in chemischen Labors weit verbreitet. Der Name geht auf den Chemiker Robert Wilhelm Bunsen zurück, der zusammen mit G.R. Kirchhoff als Begründer der Spektralanalyse gilt.

Burst

[burst] Im Deutschen als Ausbruch zu übertragender Begriff, mit dem eine kurzfristige und plötzliche Erhöhung der Strahlungsintensität (z.B. Radioburst oder Röntgenburst) oder der Sternentstehungsrate (star burst) bezeichnet wird.

By

Ba Bd Be Bh Bi Bl Bn Bo Br Bs Bu By

Zurück zum Index

BY-Draconis-Sterne

[BY-Draconis stars] Ein Typ von veränderlichen Sterne, nach dem Prototyp BY-Draconis benannt. Es handelt sich um Hauptreihensterne der Spektralklassen K und M mit periodischen Helligkeitsschwankungen von einigen Stunden bis einigen Tagen und variabler Amplitude von etwa 0.3 mag. Einige Vertreter dieser Art zeigen ähnliche plötzliche Helligkeitsausbrüche wie UV-Ceti-Sterne. Die BY-Draconis zeigen Emissionslinien im Spektrum. Es wird angenommen, dass die regelmässige Helligkeitsänderung auf Rotation und ungleichmässige Helligkeitsverteilung der Sternoberfläche zurückgeht. So können die Veränderungen der Amplitude auf Veränderung der Grösse und Lage von Sternflecken erklärt werden. Es sind etwa zehn Vertreter dieser Art bekannt.

Zurück zum Seitenkopf

email: moristarted 2001-08-31, last update 2001-08-31