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Glossar: I,J
IAU
Abkürzung für International Astronomical Union.
Eine Art Berufsverband der Astronomen.
Hat bestimmte Namensgebungsrechte und organisiert grosse Meetings.
Indianer
(Indus)
Sternbild am Südhimmel.
Infrarot
Strahlung "jenseits von rot". Mit dem Auge nicht mehr wahrnehmbare elektromagnetische
Strahlung, auch als Wärmestrahlung bezeichnet. Astronomische Beobachtungen
im IR (häufige benutzte Abkürzung für InfraRot) wurde vor
allem durch die Satelliten IRAS und ISO zu einer der wichtigsten Techniken
der Astronomie.
Infrarotastronomie
[IR astronomy)
Zweig der Astronomie, der Beobachtungen mit IR-Observatorien
durchführt, auswertet und interpretiert. Da die Erdatmosphäre
im IR nur in bestimmten Bändern transparent ist, werden häufig
Ballone oder Satelliten als Plattformen für IR-Teleskope
eingesetzt. Bekannte und sehr erfolgreiche IR-Satelliten waren
IRAS und ISO.
IR-Beobachtungen sind unempfindlicher für Extinktion durch
Staub- und Moleküwolken als Beobachtungen im optischen
Wellenlängenbereich und werden deshalb häufig eingesetzt bei
Untersuchungen von Protosternen, dem galaktischen Zentrum,
Spiralgalaxien und aktiven Galaxienkernen.
[inclination]
Winkel zwischen der Sichtlinie (line of sight) und der Figuren- bzw.
Rotationsachse eines Objektes. Oder: Winkel zwischen der Bahnebene eines
Objektes und einer Referenzebene. Beispiel: die Neigung der Marsbahn zur
Ebene der Erdbahn um die Sonne (Ekliptik).
Instrument
[instrument)
Instrumentenfehler
Interferenz
Interferenzgitter
Interferometer
[interferometer)
Ein optisches Gerät, mit dem man Interferenzmuster erzeugen und
untersuchen kann. Die bekanntesten Typen sind das
Michelson-Interferometer, das aus dem Michelson-Morley Experiment
hervorgegangen ist, und das Fabry-Perot Interferometer, das in
der Astronomie zum Teil als extrem schmalbandiges Filter eingesetzt
wird.
intergalaktisch
[intergalactic)
Wörtlich: zwischen den Galaxien.
Intergalaktische Population
[intergalactic population)
Eine Population von Sternen, die nicht an eine Galaxie gebunden
sind; diese findet man vor allem in Galaxienhaufen. Vermutlich
stammen die Sterne von Wechselwirkungsprozessen zwischen Galaxien
wie Harrassment oder Merging. Die erstmals von F. Zwicky
postulierte Population (aufgrund von excess light) kann
mittlerweile durch Beobachtung von Planetarischen Nebeln
als Tracer beobachtet werden.
Internationale Polsequenz
interplanetar
[interplanetary)
Wörtlich: Zwischen den Planeten. Adjektiv, das zum
Sonnensystem gehörende Objekte bezeichnet. Ausgeschlossen sind
Planeten und die Sonne.
interplanetare Materie
[interplanetary matter)
interstellar
[interstellar)
Wörtlich: zwischen den Sternen.
Interstellares Medium
[interstellar medium)
Materie, vor allem in Form von Gas- und Molekülwolken, aber auch
kondensierte Materie, die in Galaxien, aber nicht an einzelne
Sterne gebunden ist. Das interstellare Medium unterliegt einem
Anreicherungsprozess schwerer Elemente (Metallen), die von
Sternen im Lauf ihrer Entwicklung abgegeben werden. Andererseits
bilden sich Sterne aus Molekülwolken, die bereits angereichertes
Material enthalten.
Interstellare Materie
[interstellar matter)
interstellare Moleküle
[interstellar molecules)
interstellarer Staub
[interstellar dust)
interstellare Verfärbung
[interstellar reddening)
Inversionsproblem
[inverse problem)
Eine in der Astronomie sehr häufig vorkommende Problemstellung,
bei der man eine projezierte Messgrösse deprojezieren will. Ein
Beispiel ist das Bild einer Galaxie (das eine Projektion auf
die Himmelssphäre ist und damit zweidimensional ist); will man
die dreidimensionale Verteilung bestimmen, muss man in der Regel
dazu Annahmen über die intrinsiche Form machen, z.B.
sphärische Symmetrie oder Axialsymmetrie annehmen. Aus diesem
Grund sind Deprojektionen in der Regel nicht eindeutig. Ein Problem
im Zusammenhang mit der Lösung von inversen Problemen ist die
Verstärkung von kleinen “Unglattheiten” in der
Eingangsgrösse. Da reale Daten immer mit Messfehlern behaftet
sind, führt dieser Effekt zu unnatürlichen Schwankungen in der
berechneten Grösse. Eine Lösung für dieses Problem ist die
Einführung einer Regularisierung, die eine Glättung bewirkt.
Io
Ionisation
Atome, die ein oder mehrere Elektronen ihrer Hülle verloren haben,
sind ionisiert. In der Astronomie gibt man den Ionisationsgrad durch eine
dem chemischen Elementsymbol nachgestellte römische Zahl an. C I ist
z.B. neutraler (nicht-ionisierter) Kohlenstoff. N II einfach ionisierter
Stickstoff, O III zweifach ionisierter Sauerstoff, d. h. Sauerstoff mit
6 statt 8 Hüllenelektronen.
Ionosphäre
IRAS
IR-Quellen
ISO
Jagdhunde
[canes venatici]
Auch als Canis Maior bekanntes Sternbild mit der Abkürzung CVn und
dem Genitiv Canum Venaticorum. Der nördliche Teil dieses Sternbildes ist in
Breiten um 50o zirkumpolar. Es beherrbergt einen Galaxienhaufen
und die wechselwirkende Scheibengalaxie M51, die mit einem Feldstecher
wahrnehmbar ist. Desweiteren liegt der Kugelsternhaufen M3 in diesem
Sternbild.
Jahr
Zeitdauer eines Umlauf der Erde um die Sonne. Je nach Definition hat das
Jahr leicht unterschiedliche Länge. Für unseren Kalender ist das siderische
Jahr bestimmend. Kulturen mit Mondkalender halten sich an das Mondjahr.
Jahr |
Dauer [Tage] |
Referenzpunkt |
Siderisch |
365.256 |
Fixstern |
Tropisch |
365.242 |
Tagundnachtgleiche |
Mond |
346.620 |
Bedeckung |
Anomalistisch |
365.259 |
Apsiden |
Gausssch |
365.256 |
Keplers Gesetz mit grosser Halbachse von 1 AU |
Jahreszeiten
[seasons)
Jährliche Parallaxe
[annual parallax, heliocentric parallax)
Verschiebung des Ortes eines nahegelegenen Sternes von dem
Hintergrund weiterentfernter Objekte/Sterne. Die Messung der
Jährlichen Parallaxe in Bogensekunden erlaubt die Entferungsbestimmung zu
diesen (nahen) Sternen (daher die Entfernungseinheit parsec
von Parallaxensekunde).
Jeans-Kriterium
Das Jeans-Kriterium ist ein Mass, wann eine Gaswolke unter der eigenen
Anziehungskraft kollabiert. Gaswolken sind in einem Gleichgewicht aus Eigenanziehungskraft
und thermischem Druck: je heisser das Gas, desto weiter kann es sich ausdehnen,
je kühler, desto stärker ist es zusammengezogen. Wird eine Wolke
zu kühl im Vergleich zu ihrer Masse, gewinnt die Eigenanziehung und
die Wolke fällt in sich zusammen. Wenn kein Heizmechnismus vorhanden
ist, wird die Wolke fragmentieren, d.h. in einzelne Unterwolken zerfallen,
und in diesen Substrukturen können sich Sterne bilden. Diese jungen
Sterne produzieren in ihrem Inneren durch Wasserstoffusion viel Energie,
die einen thermischen Druck erzeugt, der der Eigenanziehungskraft entgegenwirkt
und den weiteren Kollaps verhindert. Zumindest, solange der Stern im Kern
Brennstoff hat.
Jeans-Theorem
Jet
[jet)
Julianisches Datum
Jungfrau
Juno
Jupiter
Jupitersatelliten
[Jupiter's satellites)
Die Monde des Jupiter.
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